Danke für de Erklärung deiner Sicht.Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 19. Jul 2025, 21:13 Wenn die biblische Grundlage und entsprechende Herzenhaltung nicht klar ist, dann kommt es zu Verfehlungen mannigfacher Art. Doch lässt sich das durch keine Normierung klären, da jeder Fall auch individuell ist. So sündigt auch jeder anders.
Du hast dann ein Buch mit 1.000 Regeln und das für jedes Gebot und der nächste Fall ist wieder anders gelagert. Genau so ensteht Menschenlehre. Die Juden gehen denselben Irrweg mit ihrer Mishna und dem Talmud. Ihre Grundlage ist dann nicht mehr die Thora.
So hat uns Gott Verstand und Herz gegeben und und auch seinen Geist vor allem eines: Sein Wort! Es ist Gottes Wille sich über alles Gedanken zu machen. darin leitet er uns schon und darauf muss man auch vertrauen. Wenn das nicht reicht, dann fehlt es m.E. an Glauben und dazu können Zusatzgebote, die er gar nicht gegeben hat, keine Lösung sein.
Wenn ich dich recht verstehe, dann lässt sich dein Einwand so zusammenfassen: "Wir brauchen keine Dogmen denn der einzelne Christ hat die Schrift, seinen Verstand, sein Herz und den Heiligen Geist."
Die Tatsache, dass jeder Fall individuell ist, unterstreicht meine Position, finde ich.
Angenommen, zwei Christen kommen zu völlig gegensätzlichen Überzeugungen über eine wichtige Glaubensfrage. Zum Beispiel: Ist die Taufe notwendig und wer kann getauft werden? Hier geht es mitunter um heilsnotwendige Entscheidungen.
So, beide Christen beten, lesen die Schrift, beide meinen es ehrlich. Wer entscheidet? Oder wessen Interpretation ist richtig?
Man könnte nun sagen: "Das muss jeder für sich selbst klären." Aber das ist nicht biblisch. Hier geht es nicht um individuelle Auffassungen sondern um Verbindlichkeit der Offenbarung.
Ich sehe das so: Dein Einwand hier bestätigt mein Argument, dass wir Dogmatik brauchen.Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 19. Jul 2025, 21:13 Was nun, wann diese Instanz ein Fehlurteil fällt? Ups!Ist ein eigenes Thema, klar. Für uns hier: Jeder Fall wird im Einzelfall geklärt und darum gibt es Obrigkeiten, die dazu ernannt sind. Nicht aber um zu normieren. Sie haben schon die Norm: Gottes Wort und regeln dennoch unterschiedlich.
Du versuchst zu verhindern, was in der Unvollkommenheit des Menschen liegt, doch das geht böse aus, wenn man außer Kraft setzt, dass auch der heiligste Mensch sündigt. Selbst Mose vergriff sich. Muss ich mehr sagen?
Gerade weil Obrigkeiten irren können, braucht es einen übergeordneten Maßstab, an dem sich auch die Obrigkeit messen lassen muss. Und dieser Maßstab ist nicht bloß das individuelle Bibellesen denn auch das unterliegt dem Irrtum, sondern die dogmatische Klärung der Lehre in der Gemeinschaft der Kirche, die auf das eine Evangelium verpflichtet ist.
Denn, lieber Helmuth: Du willst zwar keine Normierung, setzt sie aber implizit bereits voraus. Wenn du sagst: "Die entscheidende Obrigkeit hat bereits die Schrift als Norm.", dann müssen wir uns fragen: Wer legt verbindlich fest, was diese Norm bedeutet, wenn Meinungen auseinandergehen?
Wenn die Norm existiert, aber jeder sie anders versteht dann ist sie de facto keine Norm mehr.
Du willst verhindern, dass Menschen Dogmen aufstellen mit der Argumentation, dass sie fehlbar seien. Aber genau weil Menschen fehlbar sind, braucht es eine dogmatische Korrekturinstanz, um die rechte Lehre verbindlich zu bewahren. Das ist ja gerade der Sinn von Dogmatik.
Dann lass mich dich fragen: Wie erkennst du, ob eine Lehre falsch verstanden wurde, wenn es keine Instanz gibt, die die Lehre verbindlich klären kann? Und wenn es doch eine richtige Auslegung geben soll, wer bestimmt sie? Das eigene Gewissen? Der Heilige Geist? Das beanspruchen ja auch Zeugen Jehovas, Mormonen, liberale Theologen und Esoteriker.
Wenn jeder selbst Maßstab wird, wird letztlich niemand mehr korrigierbar.