Otto hat geschrieben: ↑Do 11. Sep 2025, 23:28
Ich schrieb zu dir:
Otto hat geschrieben:Eine
für dich eindeutige Aussage nach der Art:
„Ich bin der Engel Gabriel, ein Sohn Gottes“ gibt es nicht…
Für dich damit nicht? Aber nehmen wir das als ein zumindest halbherziges "Ja". Mehr bekomme ich von dir nicht, aber das ist mehr als von Zipoo. Dann diese Frage: Wenn es keinen Beleg gibt und auch keine anderen Zeugenaussagen, welche die hebr. "Bnej Elohim" als Söhn Gottes titulieren, wie logisch ist dann die Schlussfolgerung, dass an den Stellen, wo von den Bnej Elogim die Rede ist, es sich um Engel handelt?
Das ist schlicht keine schlüssige Erklärung, sondern eine bloße Mutmaßung und wird in der Folge zu einer theologische Festlegung, also dogmatisch gesetzt. Was sagst du dazu? Meine Interpretation: Da der Beleg nicht gegeben ist, so ist der Schluss nicht zulässig. So geht m.E. Exegese. Was nun?
Man muss nun den Kontext untersuchen. Wir waren bei der Stelle aus
1 Mose 6. Dort zeigt der Kontext, dass sie Menschen sein müssen, denn es wird über die Zeugung der sog. Nephilim geredet. Und diese zeugten dann, wovon man ausgehen kann, bis zum Eintreffen der Sintflut auch weiter, da von einem "
und auch nachhher" geredet wird:
1. Mo 6,4 hat geschrieben: In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, die vor alters waren, die Männer von Ruhm gewesen sind.
Die Interpretation, dass diese Riesen (Nephilim) von irgendwo aus dem Himmel auf die Welt kommen, welche Engel gewesen sein sollen und Söhne gezeugt hätten, wäre nur möglich, wenn sie auch zeugungsfähig wären. Das ist ein exegetischer Schluss. Und weiters muss belegt werden, dass sie dann auch die Töchter der Menschen schwängern könnten.
Und das ist für mich nun der eigentliche Schwachsinn derart sinnbefreit auszulegen, denn dann könnte Gott es auch zulassen, dass ein Esel eine Frau schwängern könnte. Aber vielleicht ist aus dem Grund so mancher Mensch auch ein Esel.
Die Zeugungsunfähigkeit ist durch Jesus, zwar auf indirekte Weise, aber damit ausreichend gut belegt, und auch
Hebr 1:5 sagt nahezu unmissverständlich aus, dass kein Engel je in den Rang eines Sohnes gekommen ist, also weder biologisch noch geistlich.
Das geht nur unter Menschen, wie man z.B. Josef als Vater Jesu angesehen hatte, wobei er das biologisch gar nicht war und geistlich gesehen nur eingeschränkt und begrenzt, solange Jesus unmündig war. Ein Engel kam hingegen nie in eine solche Stellung. Dazu noch ein einfacher Schluss: Damit kann solches die Schrift auch nicht bezeugen bzw. belegen, dafür aber ausreichend widerlegen.
So haben wir zwei Zeugnisse, die den Sachverhalt
keine Söhne für die Engel auch bestätigen. Mit der Fähigkeit Menschen zu zeugen wird die Bibel in meinen Augen zu einem Märchenbuch der Gebrüder Grimm degradiert.
Zu Hiob: Ich verwerfe das Buch nicht, sondern gehe damit anders um, als es für mich zur Literaturgattung gehört. So kann das Buch bis zu einem gewissen Grad lehren mit Leid umzugehen und dazu wird es benutzt. Für eine biblische Exegese über die genealogische Menschheitsgeschichte ist es aber unbrauchbar.
Hingegen ist
1 Mose 6 ein historischer Bericht, den ich auch als solchen derart lese. Die Aussage, die du tätigst, träfe auf Rotkäppchen und der böse Wolf sehr gut zu, aber nicht auf Hiob.