Soweit wissen wir, dass "ewig" nicht zwingend einen Tempus ausdrückt, wohl aber eine feste Bestimmung. Diese feste Bestimmung verliert aber nicht ihre Gültigkeit, also auch nicht nach dem rein juristischen Außerkrafttreten des Irdischen. Das ist der springende Punkt. Der Autor des Hebräer-Briefes nennt sie auch Schatten, weil die damit verbundene geistliche Erfüllung erst die Realität ist:
Die Erfüllung liegt in Christus, auch das wissen wir, und das gilt damit für sämtliche Dinge, die Gott seinem Diener Mose als Muster gezeigt hatte. Vieles liegt m.E. noch im Verborgenen. Aber dass man mir immer wieder kommt mit dem Opfer Jesu und damit ist alles erledigt, das ist eine zwar gängige, aber auch einseitige und vor allem falsche Exegese.Heb 8,4-5 hat geschrieben: Wenn er nun auf der Erde wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil solche da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen; die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, die Hütte aufzurichten; denn: „Sieh zu“, spricht er, „dass du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist“.
Der Grund ist der: "In Christus ist das Gesetz erfüllt" ist nicht dieselbe Aussage wie: "Das Gesetz halt keine Gültigkeit mehr". Das ist schlicht ein falscher Schluss. Jesus hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern er erfüllt es eben und das ist ein himmelhoher Unterschied. Eine Erfüllung kennen wir, das ist die Erlösung durch sein Opfer. Alle Opfer zuvor waren ein Schatten. Und die anderen Dinge?
Es ist ja das Leben nicht schon wieder erledigt, nachdem Christus sich selbst als Opfer dargebracht hatte, sondern im Gegenteil beginnt es damit erst. So müssen wir halt noch geoffenbart bekommen, was die anderen Muster für eine Bedeutung haben.
Israel diente nicht für die Katz, brachte es aber bis heute noch nicht soweit, dass Gott die übrigen Dinge durch sein Bundesvolk offenbaren konnte wegen ihres andauernden Bundesbruches. König David kam dem aber schon weit näher, denke ich. So erlaubte er sich den Tempeldienst sogar neu zu organisieren und brachte es zu einem noch nie erreichten Höhepunkt. Und auch er war nur Schatten.
Wenn wir ehrlich sind, verstehen wir Heiden nicht einmal das Sabbatgebot in seinem innersten Kern, das zwar nicht Teil des Zeltes selbst ist, aber Bestandteil der Bundesbeziehung und damit doch wieder in Zusammenhang steht.