1. Tod: Der Tod des Menschen ist die Trennung von Leib und Seele. Das heißt, der Leib zerfällt im Tod; die Seele, nun nicht mehr an den Raum gebunden, findet sich nun Gott gegenüber.
2. Das persönliche Gericht: Im Angesicht Gottes vollzieht die Seele die Entscheidung für oder gegen Gott, die sozusagen eine Quintessenz seines Lebens darstellt. Es handelt sich nicht um eine neue, vom irdischen Leben vollkommen losgelöste Entscheidung.
3. Der Zwischenzustand: Im Grunde gibt es unendlich viele "Wege", die die Seele nun gehen kann. Die Kirche benennt drei davon; aber nicht so, als wenn es sich um Orte handelt, sondern eher um Zustände der Seele: Der Himmel (also die liebende Gemeinschaft mit Gott); die Hölle (die Ablehnung Gottes und Verweigerung der Gemeinschaft mit ihm) - und der „Reinigungsort" - auch Fegefeuer genannt (die bedingte Zustimmung zu Gott, die jedoch noch der Klärung und Läuterung bedarf).
4. Das allgemeine Gericht: Am Ende der Zeiten gibt es nur noch zwei Zustände: Den der Zustimmung zu Gott - und den der Ablehnung Gottes.
5. Die Auferstehung: Am Ende der Zeiten erhalten alle Menschen wieder einen Leib - wenn auch einen verklärten Leib (was das genau bedeutet, wissen wir nicht; wir können es nur am Auferstehungsleib Jesu erahnen). Die himmlischen Menschen benutzen diesen Leib, um ihre Liebe Gott und den anderen himmlischen Menschen zu zeigen.
Die höllischen Menschen benutzen ihren Leib, um Gott - und vermutlich auch einander - aus dem Weg zu gehen (der Tradition zufolge ist der Leib der gott-ablehnenden Menschen nicht verklärt). Leider ist auch diese Entscheidung endgültig.
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Eine der biblischen Begründungen dafür stammt aus den sogenannten "Spätschriften" der Sepuaginta, die zur Zeit der Apostel und der frühen Christen Teil ihrer Heiligen Schrift gewesen sind, und von Luther entfernt wurden, weil viele der katholischen Lehren auf den sogenannten Spätschriften beruhen:
oder auchWeisheit 3,1 Die Seelen der Gerechten aber sind in Gottes Hand, und keine Qual berührt sie;
2 sie scheinen tot zu sein nach der Meinung der Toren, ihr Dahingang wird als ein Unglück angesehen
3 und ihre Trennung von uns als eine Vernichtung; sie aber sind im Frieden.
4 Denn wenn sie auch nach der Ansicht der Menschen gestraft wurden, so war doch ihre Hoffnung ganz vom Unsterblichkeitsglauben erfüllt;
5 und nachdem sie eine kurze Leidenszeit überstanden haben, werden sie mit hohem Glück gesegnet werden, denn Gott hat sie nur geprüft und sie seiner würdig erfunden.
6 Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt und wie die Gabe eines Ganzopfers sie angenommen.
7 So werden sie denn zur Zeit ihrer Gnadenheimsuchung hell glänzen und wie Funken durch dürres Schilfrohr fahren;
8 sie werden die Heiden richten und über Völker herrschen, und der Herr wird ihr König sein ewiglich.
9 Die auf ihn vertraut haben, werden die Wahrheit erkennen, und die treu gewesen sind, werden in Liebe bei ihm verbleiben; denn Gnade und Erbarmen wird seinen Frommen zuteil und Schutz seinen Auserwählten.
10 Die Gottlosen aber werden ihrer Denkweise gemäß Strafe erleiden, sie, die den Gerechten verachtet haben und vom Herrn abgefallen sind;
11 denn wer Weisheit und Zucht mißachtet, ist elend; die Hoffnung solcher Menschen ist eitel, ihr Bemühen erfolglos und ihr ganzes Tun nutzlos.
Jessaja 26,19 Deine Toten werden leben, / meine Leichen stehen auf. / Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn ein Tau von Lichtern / ist dein Tau / und die Erde gebiert die Schatten.