Lea hat geschrieben: ↑Fr 28. Nov 2025, 12:40
.... dass ihr meine Jünger seid.
Joh.13,34-35
34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Ja, ich weiß ... das Thema "Liebe" ist allgemein, auch unter Christen, ziemlich "ausgeleiert". Weil jeder etwas anderes darunter versteht. Und wenn man sich unter diesem Aspekt umschaut unter den Jesusnachfolgern, dann kann man meist nur sehr schwer erkennen, wer nun wirklich Jesus Jünger ist.
Wen meinst du denn damit ? Meinst du die Foristen oder mit welchen Christen hast du sonst noch zu tun ?
Lea
Ich habe darüber nachgedacht, warum das so ist.
Dabei ist mir ein Punkt aufgefallen, der allgemein unter den "Bekennern" dominiert und auch im Forum deutlich erkennbar ist. Das ist die Suche nach dem Negativen ... bei "den Anderen".
Tust du das jetzt nicht selber ?
Lea
Jesus hat dazu aufgefordert, das Evangelium (
Frohe Botschaft) zu verkündigen.
Die Botschaft ist positiv. Sie stellt etwas Gutes vor, welches das Böse in den Schatten stellt.
Wenn ich mich so umschaue, welche Botschaften die einzelnen Gemeinschaften zusammenhalten, dann sind die Botschaften, was man "nicht darf" oder die (vermeintlich) ins Verderben führen viel dominanter, als die Botschaften welche die Freude, Liebe... etc.
Galater 5,22-23 ausstrahlen.
Die Botschaft des Evangeliums will aber erst mal das Böse ans Licht bringen, sonst kann ja gar keine Buße und Umkehr erfolgen.
Und auch Christen untereinander sollen sich ruhig mal freundlich zurechtweisen. Salomo sagte mal:
[ELB-BK: Spr. 27,5] Besser offener Tadel als verschwiegene Liebe.
Ich kenne die Übersetzung, Zurechtweisung ist besser, als Liebe, die im verborgenen bleibt.
Oder Paulus sagte:
[2. Tim. 2,24-26] Ein Knecht aber des Herrn soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann und mit Sanftmut strafe die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermaleinst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen, und sie wieder nüchtern würden aus des Teufels Strick, von dem sie gefangen sind zu seinem Willen.
Es ist ja nicht leicht, aber wir haben die Pflicht, anderen zu sagen, was falsch ist, oder zumindest zu beten. Mag Gott die Dinge lenken, wie er möchte. Vielleicht gibt es andere Menschen, die geeigneter sind zu ermahnen.Aber die Ermahnung ist wichtig, gerade in unserer Zeit, wo viel Unrechtes unter dem Mantel der Liebe verborgen werden soll.
Lea
Jesus hat sogar das Gebot der Liebe als Zusammenfassung aller Gebote bezeichnet,
Matth.22,36-40.
Wenn man genau über seine Worte nachdenkt, sind die anderen Gebote nur untergeordnet gültig - wenn sie durch die Liebe (welche Jesus vorgelebt hat) autorisiert sind.
Wo kann man in unseren Gemeinschaften ... zB hier im Forum, diese Merkmale der Liebe erkennen?
Wenn ich mir das so anschaue, lese ich hundertmal Gebote, die aufzählen und betonen, was man alles nicht darf und was "nicht richtig" bei "den Anderen" ist - indem man das, was man selbst für richtig befindet, als Vorbild für alle anderen darstellt. Das Gebot der Liebe, welche den Frieden und die Jüngerschaft zu Jesus sichtbar macht, kommt dabei nur sehr spärlich zum Vorschein.
Wer auf die Gebote schaut und ermahnt, der tut nichts schlechtes.
[Luther 1912: 1. Joh. 5,2] Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
Gottes Gebote stehen wie ein Fels in der Brandung, vom Zeitgeist umspült, wer will denn noch Gottes Gebote halten ?
Schau dir doch an, was da in Gesellschaft und Kirche passiert, soll man das alles dulden ?
Und was die Diskussion im Forum angeht, da geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um Wahrheit. Das wir nicht immer einer Meinung sind, daß ist nur gut, dann werden wir herausgefordert, mal intensiver über Dinge nachzudenken.
Die Gespräche werden auch nicht immer ganz liebevoll sein, denn Satan ist auch immer mit von der Partie und bereit, gläubige Christen gegeneinander aufzuhetzen. Das war von Anfang an so und zieht sich durch die ganze Kirchengeschichte.
Lea
Ich denke, darum ist es nicht verwunderlich, dass irgendeine Einigkeit (in der Liebe Christi) nicht wirklich erkennbar ist. So dass im Grunde die Christen eher entzweit und zerstritten wirken.
Was kann man (du/ich) dazu tun - dass die Liebe Christi in unseren Botschaften zueinander und nach außen heller strahlt als das, was trennt?
Wie kann man die "frohe Botschaft" so vorleben und benennen, dass sie (auch ohne die Aufzählungen, die alle dagegen sprechen) dass das Negative dadurch so in den Schatten gestellt wird, dass man es gar nicht mehr erwähnen muss?
Wie kann man Liebe (vor-)leben, so dass die Botschaft von Jesus heller strahlt, als die Verbote ... ohne dass man dem Ganzen erst ein Etikett "Liebe" draufkleben muss, damit sie überhaupt erkennbar ist?
Gerade in unserer Zeit ist es wichtig zu erkennen, was den Christen von einer zunehmend verweltlichten Kirche trennt. Innerhalb einer Gemeinschaft muß jeder Einzelne überlegen, wie weit seine Toleranzgrenze reicht. Da muß man nicht wegen jeder Differenz auseinandergehen, aber es ist vielleicht schon mal nötig.
[Luther 1912: 1. Kor. 11,19] Denn es müssen Parteien unter euch sein, auf dass die, die rechtschaffen sind, offenbar unter euch werden.
Es hat immer mal wieder Spaltungen von Christen gegeben, die auch durchaus nötig waren.
Liebe darf nicht dazu führen, daß man Negatives einfach unter den Tisch kehrt. Die Mißstände müßen schon beim Namen genannt werden dürfen.
Wofür hat es im alten Israel Propheten gegeben ? Die haben meistens sehr ermahnend auf das Volk Israel eingeredet.
Von der Liebe reden sie immer viel. Liebe ist aber auch, andere zurechtzuweisen sagt Jakobus
[Jak. 5,19-20] Liebe Brüder, so jemand unter euch irren würde von der Wahrheit, und jemand bekehrte ihn, der soll wissen, dass, wer den Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der hat einer Seele vom Tode geholfen und wird bedecken die Menge der Sünden.
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.