Omkarananda

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Jakobgutbewohner
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Re: Omkarananda

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Sa 20. Dez 2025, 00:21Ist vielleicht ein dummer Vergleich: die Sonne schien in allen Zeiten.
Ja und im NT ist z.B. öfters von "Licht" die Rede bezogen auf Gottes Wirkung.
Und Gott war die Quelle der Existenz zu allen Zeiten.
Ein anderes Bild stellt die Seelen als Lampen dar. Sie hätten verschieden getönte Lampenschirme, etliche wären auch sehr verschmutzt. Inwiefern wäre nun das Licht außerhalb der Lampen reines Gotteslicht? Und was würde in welcher Situation wahrgenommen? Das Licht außerhalb der geschöpflichen Lampen oder das echte reine Gotteslicht?
Und vielleicht sogar deutlicher in frühen Zeiten, über die heutige Geschichtsbücher nur mutmaßen?
Sicherlich.
Aber was soll an sprituellem Erkennen "verschiedenerlei" sein.
Es gibt viele verschiedene Arten spirituell zu erfahren, würde ich sagen. Johannes vom Kreuz hatte in seinem "Karmelberg" manche Arten aufgelistet. Und wie oben erwähnt, kann erfahrene "Lichtqualität" sich auch riesig unterscheiden.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 19. Dez 2025, 20:39
Johncom hat geschrieben: Fr 19. Dez 2025, 01:06 Wenn sie sich über andere erheben, dann ja.
Was verstehst du darunter? Für jeden Neid anderer wäre ein Heiliger ja auch nicht verantwortlich?
Deine Antwort verstehe ich nicht. Neid ist etwas Normales. Der Heilige sollte Neid aber überwunden haben. Auch die Überheblichkeit.
Ich meinte den spirituellen oder sonstigen Neid, der dem Heiligen vielleicht von anderen Menschen her entgegenkommen würde.
Das kannst du selber besser beantworten.
Nein, denn es ging hier um deinen Begriff von "Person" und die Weise, wie du meinst hier unterscheiden zu können.

"Jesus aber nahm zu an Weisheit" Lk 2,52
oTp hat geschrieben: Sa 20. Dez 2025, 01:16Vorstellungen muß man sich gerade von diesen Dingen machen, und zwar angemessene.
Für manche Spirituelle steht der Begriff "Vorstellung" für etwas das quasi räumlich vor dem Wahrgenommenen stünde, den Blick auf das Wahrgenommene verstellt? Soetwas wird du vermutlich nicht gemeint haben.
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Re: Omkarananda

Beitrag von oTp »

Ist wohl schwierig zu definieren. Ich verbinde Vorstellung mit Begreifen.
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Jakobgutbewohner
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Re: Omkarananda

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Omkarananda, Das Licht des unendlichen Bewußtseins hat geschrieben:Wir können in einem Zustand inneren Bewusstseins leben, der durch keinerlei
Gedanken behelligt, durch kein Leid getrübt, durch keine zu erfüllenden
Wünsche und Begierden in Unruhe versetzt ist, sondern bei dem der Mensch in
völligem Frieden, in Glück und Kraft Genüge findet. Dazu ist allerdings auf der
einen Seite die Gnade Gottes und auf der anderen Seite eine beständige und
ununterbrochene Selbstdisziplin erforderlich, ein beständiges Wachsen in guten
und hohen Gedanken, Vorstellungen und Ideen.

Unsere äusseren Bedingungen spiegeln genau die Art der Gedanken und
Gefühle wider, die wir hegen. Gehören unsere Gedanken und Gefühle dem
Göttlichen, dann wird unser äusseres Leben einflussreich; unsere Hände
strahlen Heilkraft und unsere Augen Frieden und Segen aus. Wir sehen die
Dinge im Licht der Güte und der göttlichen Gegenwart, und automatisch strömt
eine alles einschliessende Liebe von uns aus.
Die ganze Zeit hindurch sollten wir uns die Gegenwart des
Göttlichen vor Augen halten. Ob wir uns in der Kirche oder in der Küche
aufhalten - überall wollen wir das Bewusstsein der göttlichen Gegenwart pflegen,
und mit unserem ganzen Leben Gott auf jede nur mögliche Art und Weise
verehren. In diesem beständigen Gewahrsein Gottes liegt das Geheimnis
unseres Erfolges und unseres Friedens, unseres Glückes und unserer Stärke.

In der Kraft des Geistes wollen wir die Decke durchstossen, die uns das
Göttliche in aller Schöpfung verhüllt. In der Macht völliger und unbegrenzter
Liebe wollen wir die Schranken durchbrechen, die uns das Göttliche in allen
Herzen verbergen. Unsere Vorstellungskraft wollen wir mit dem Licht der Lehren
Christi und der Macht des Glaubens nähren. Mit geistiger Wachsamkeit und
Empfindungskraft wollen wir uns der unendlichen göttlichen Gegenwart in uns
und ringsumher öffnen. All unser Tun und Lassen wollen wir Gott darbringen.
Ich schliesse meine Augen und stelle mir den Zürcher Hauptbahnhof vor. Alles,
was ich sehe, geschieht in meiner Vorstellung, in meinen Gedanken. Im Geiste
sehe ich den Bahnhof, die Menschen dort, die Züge, die Gepäckwagen. Ich sehe
verschiedene Menschen verschiedene Funktionen ausüben. Jemand erfrischt
sich mit einem Tee. Da liest einer auf dem Bahnsteig die Zeitung. Ein anderer
hastet, um den Zug auf Gleis sieben zu erreichen. All das sehe ich. Wie und wo?
In Gedanken, mit Hilfe gedanklicher Vorstellungskraft. So sind es also
Gedankenbilder, Formen und Gestalten aus der Substanz des Gedankens.

Plötzlich öffne ich die Augen. Der ganze Bahnhof, alles, was ich sah, ist
verschwunden. Oder sagen wir, jemand neben mir lenke meine Aufmerksamkeit
ab und weise mich auf etwas in der Umgebung hin. Sobald meine
Aufmerksamkeit sich diesem zukehrt, verschwindet der Zürcher Bahnhof.
Woraus also war alles gebildet? Aus dem Licht des Gedankens, aus dem
Bewusstseinslicht. Wenn ich meine Gedanken davon abwende, ist alles
verschwunden.

Ich hätte zu den Menschen, die ich auf dem Bahnhof sah, sagen können: «Ihr
alle seid aus meinen Gedanken gebildet. Ihr alle seid Verkörperungen meines
Verstandeslichtes, meiner Vorstellungskraft.» Hätte ich damit etwa Unrecht
gehabt? Es wäre dies eine absolute Tatsachenfeststellung gewesen. Ich brauche
meine Aufmerksamkeit nur etwas anderem zuzuwenden, um damit alles wieder
aufzulösen.

Angenommen, die Menschen meines Gedanken- oder Vorstellungsgebildes
verfügten über ein eigenes persönliches Ich und würden mir entgegnen: «Was
Du da sagst, ist nicht wahr. Wir sind eine unabhängige Wirklichkeit für uns und
verschieden von Dir. Siehst Du denn nicht, dass jeder von uns seine jeweils
verschiedene Funktion ausübt?» Sie würden sich wie die Menschen dieser
unserer Welt verhalten, die mit starkem Ich-Bewusstsein ausgerüstet sind und
denen jedes Wissen um die Substanz, aus der sie gebildet sind, abgeht.

Das Universum ist aus dem Geist Gottes gebildet, und ebenso sind auch wir aus
Seiner Substanz geformt. Wir sind nach dem Bilde Gottes geschaffen, das heisst
nach dem Wesen Gottes, im Lichte Gottes, aus der Essenz des Göttlichen, aus
dem unendlichen Frieden, dem Licht, der Liebe und der Vollkommenheit des
Göttlichen. Überall befindet sich die gleiche Essenz des unendlichen Lebens.
Überall ist das grenzenlose Licht; hier und jetzt ist Gott, ist der Himmel, sind
Vollkommenheit und unvergängliche Macht zugegen. Jene, deren Wesen
geläutert, deren persönliches Ich aufgelöst und in eine alles umfassende,
allsehende Intelligenz und Liebe hineinversunken ist, erfahren Gott hier und jetzt
und überall, denn für sie sind die äusseren Namen und Formen verschwunden,
und die Essenz allein ist sichtbar.

Wenn ich nun meine Augen schliesse und mir wieder in Gedanken den Zürcher
Bahnhof vergegenwärtige, sehe ich viele Dinge: Menschen stehen da in bunten
Kleidern, jeder verschieden vom anderen; alle möglichen Gegenstände
erscheinen vor meinem inneren Auge, vom Trolleybus bis zum Handkoffer und
bis zur Zeitung. Sobald ich meinen Gedanken Einhalt gebiete, verschwindet alles
wieder. Was bleibt, ist das reine, blosse Verstandeslicht, die Vorstellungskraft. In
gleicher Weise betrachtet ein Weiser die Welt. Die äusseren Namen und Formen
verschwinden, und er steht von Angesicht zu Angesicht der unbedingten
Schönheit und Liebe gegenüber. In seinem Herzen und ringsumher ist nichts als
die Fülle des strahlenden, grenzenlosen und allschöpferischen wunderbaren
Lichtes.
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Johncom
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Re: Omkarananda

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Sa 20. Dez 2025, 18:04 Ein anderes Bild stellt die Seelen als Lampen dar. Sie hätten verschieden getönte Lampenschirme, etliche wären auch sehr verschmutzt. Inwiefern wäre nun das Licht außerhalb der Lampen reines Gotteslicht? Und was würde in welcher Situation wahrgenommen? Das Licht außerhalb der geschöpflichen Lampen oder das echte reine Gotteslicht.
Licht ist immer Licht, auch wenn in der Vielfalt getrübt.
Es gibt viele verschiedene Arten spirituell zu erfahren, würde ich sagen. Johannes vom Kreuz hatte in seinem "Karmelberg" manche Arten aufgelistet. Und wie oben erwähnt, kann erfahrene "Lichtqualität" sich auch riesig unterscheiden
.

Das Unterscheiden ist ein riesiges Feld für Menschen und ihre Gedanken. Man kann es einfacher haben: welches Licht ist hell, welches ist getrübt.
Ich meinte den spirituellen oder sonstigen Neid, der dem Heiligen vielleicht von anderen Menschen her entgegenkommen würde.
Ist ja ganz normal. Aber solcher Neid ist nicht spirituell. Eher die Sorge um drohenden Macht-Verlust. Ob die jüdisch-Mächtigen damals oder die etablierten Kirchen heute, immer wird die Lufthoheit verteidigt. Auch die heutigen Kirchen würden jeden Befreiungslehrer mit allen Mittel bekämpfen.
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Re: Omkarananda

Beitrag von oTp »

Wie ich schon sagte:
Das Licht der Gegenwart Gottes, die Verbundenheit in Liebe und Harmonie mit Allem, ist Eigenschaft des Himmels. Zu erleben manchmal von Einigen, wenn sich spontan der Himmel auftut. Derjenige erkennt, das ist das Wahre und Unvergängliche. Solches geschieht auch bei Nahtoderlebnissen. Und erst recht geschieht das mit Menschen, die in ihren Geistkörpern sich in den himmlischen Welten aufhalten und umsehen durften. Die Entrückten.

Nun, Yoga ist das Einüben in diesen Zustand.
Das kann man als sinnvoll und unsinnig betrachten. Sundar Singh, von Jugend an spirituelle Einstellung gewöhnt, sieht eher das Unsinnige darin. Für ihn öffnete sich der Himmel ohne jahrzehntelange Yoga-Übungen.
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Re: Omkarananda

Beitrag von Spice »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Sa 20. Dez 2025, 20:49
Omkarananda, Das Licht des unendlichen Bewußtseins hat geschrieben:Wir können in einem Zustand inneren Bewusstseins leben, der durch
In der Kraft des Geistes wollen wir die Decke durchstossen, die uns das
Göttliche in aller Schöpfung verhüllt. In der Macht völliger und unbegrenzter
Liebe wollen wir die Schranken durchbrechen, die uns das Göttliche in allen
Herzen verbergen. Unsere Vorstellungskraft wollen wir mit dem Licht der Lehren
Christi und der Macht des Glaubens nähren. Mit geistiger Wachsamkeit und
Empfindungskraft wollen wir uns der unendlichen göttlichen Gegenwart in uns
und ringsumher öffnen. All unser Tun und Lassen wollen wir Gott darbringen.
Ich schliesse meine Augen und stelle mir den Zürcher Hauptbahnhof vor. Alles,
was ich sehe, geschieht in meiner Vorstellung, in meinen Gedanken. Im Geiste
sehe ich den Bahnhof, die Menschen dort, die Züge, die Gepäckwagen. Ich sehe
verschiedene Menschen verschiedene Funktionen ausüben. Jemand erfrischt
sich mit einem Tee. Da liest einer auf dem Bahnsteig die Zeitung. Ein anderer
hastet, um den Zug auf Gleis sieben zu erreichen. All das sehe ich. Wie und wo?
In Gedanken, mit Hilfe gedanklicher Vorstellungskraft. So sind es also
Gedankenbilder, Formen und Gestalten aus der Substanz des Gedankens.

Plötzlich öffne ich die Augen. Der ganze Bahnhof, alles, was ich sah, ist
verschwunden. Oder sagen wir, jemand neben mir lenke meine Aufmerksamkeit
ab und weise mich auf etwas in der Umgebung hin. Sobald meine
Aufmerksamkeit sich diesem zukehrt, verschwindet der Zürcher Bahnhof.
Woraus also war alles gebildet? Aus dem Licht des Gedankens, aus dem
Bewusstseinslicht. Wenn ich meine Gedanken davon abwende, ist alles
verschwunden.

Ich hätte zu den Menschen, die ich auf dem Bahnhof sah, sagen können: «Ihr
alle seid aus meinen Gedanken gebildet. Ihr alle seid Verkörperungen meines
Verstandeslichtes, meiner Vorstellungskraft.» Hätte ich damit etwa Unrecht
gehabt? Es wäre dies eine absolute Tatsachenfeststellung gewesen. Ich brauche
meine Aufmerksamkeit nur etwas anderem zuzuwenden, um damit alles wieder
aufzulösen.

...
Wenn ich nun meine Augen schliesse und mir wieder in Gedanken den Zürcher
Bahnhof vergegenwärtige, sehe ich viele Dinge: Menschen stehen da in bunten
Kleidern, jeder verschieden vom anderen; alle möglichen Gegenstände
erscheinen vor meinem inneren Auge, vom Trolleybus bis zum Handkoffer und
bis zur Zeitung. Sobald ich meinen Gedanken Einhalt gebiete, verschwindet alles
wieder. Was bleibt, ist das reine, blosse Verstandeslicht, die Vorstellungskraft. In
gleicher Weise betrachtet ein Weiser die Welt. Die äusseren Namen und Formen
verschwinden, und er steht von Angesicht zu Angesicht der unbedingten
Schönheit und Liebe gegenüber. In seinem Herzen und ringsumher ist nichts als
die Fülle des strahlenden, grenzenlosen und allschöpferischen wunderbaren
Lichtes.
Die Gedanken Omkaranandas haben einen "Schönheitsfehler". Der Züricher Hbf existiert, auch wenn ich meine Aufmerksamkeit nicht auf ihn richte. Er ist objektiv da, und nicht nur subjektiv, wie es den Anschein bei Omkaranda hat. Dagegen ist die Vergegenwärtigung Gottes eine subjektive Leistung, die nicht automatisch erfolgt, wie die Wahrnehmung der sinnlichen Wirklichkeit. Sie erfordert Übung, zu der man aber nur motiviert ist, wenn halbwegs überzeugt ist, dass sie notwendig für das Seelenheil ist.
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Re: Omkarananda

Beitrag von oTp »

Spice hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 12:34 zu der man aber nur motiviert ist, wenn halbwegs überzeugt ist, dass sie notwendig für das Seelenheil ist.
Das glaube ich nicht. Niemand muss jetzt schon den Himmel erleben. Entscheidend für das Heil ist, wie man sich als Mensch auf dieser Erde verhält.
Der Züricher Hbf existiert, auch wenn ich meine Aufmerksamkeit nicht auf ihn richte. Er ist objektiv da, und nicht nur subjektiv, wie es den Anschein bei Omkaranda hat.
Wenn wir annehmen, wir wären im Himmel, dann nehmen wir den Himmel wahr. Aber können, wenn wir wollen, auch die Erde wahrnehmen. Es sind zwei Wirklichkeiten.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Omkarananda

Beitrag von Jakobgutbewohner »

oTp hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 13:10Entscheidend für das Heil ist, wie man sich als Mensch auf dieser Erde verhält.
Nach meinem Verständnis vielmehr, wie sich jemand seelisch ausgestaltet durch Anbindung an Gott statt andere Geistwesen. In der Folge dessen gestaltet sich dann dessen Wesen entsprechend der Wesensnatur des gewählten Geistwesens und auch das Tun, aber mehr als Folge, weniger als Ursache.
Wenn wir annehmen, wir wären im Himmel, dann nehmen wir den Himmel wahr. Aber können, wenn wir wollen, auch die Erde wahrnehmen. Es sind zwei Wirklichkeiten.
Spice hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 12:34Der Züricher Hbf existiert, auch wenn ich meine Aufmerksamkeit nicht auf ihn richte. Er ist objektiv da, und nicht nur subjektiv, wie es den Anschein bei Omkaranda hat. Dagegen ist die Vergegenwärtigung Gottes eine subjektive Leistung, die nicht automatisch erfolgt, wie die Wahrnehmung der sinnlichen Wirklichkeit.
Es gibt die Sichtweise, daß jede Vorstellung der Verbindung zu Realitäten gleichkomme. Oder auch die, daß Tätigkeit von Phantasie und inneres Wahrnehmen ein ganz unterschiedlicher Vorgänge wären.
Omkarananda, Der Weg des Gottsuchenden hat geschrieben:Das Wesen des Sehenden

Das Wesen des Sehenden ist grenzenloses Licht. Es ist nicht nur
ungeboren, unerschaffen. unverursacht, unvergänglich, unsterblich,
unendlich, absolut, sondern sein Wesen selbst ist Licht, und dieses
Licht ist Liebe, Freude, Friede und vieles mehr. Im Sehenden tragen
wir immer das Göttliche mit uns, und das Göttliche ist nicht nur als
der Seher zugegen, sondern ist auch in den Objekten, die vom
Sehenden in uns gesehen werden. Der Sehende ist nicht nur der
letztliche Grund all unseres Sehens und Erfahrens, sondern kann
sich uns als Vater, als Mutter, als Freund oder als kostbares Kleinod,
im Sinne von Licht, Schönheit, in Erfahrung bringen. Im Namen des
Sehenden und um des Sehenden willen sollen wir unser tägliches
Leben und alle unsere Tätigkeiten verrichten.

Der Sehende ist der Erkennende, der Wissende, der Erfahrende im
Bereich der gesamten Persönlichkeit. Der Sehende ist unabhängig
von den Sinnen; er braucht die Sinne nicht, um etwas
wahrzunehmen. Er sieht unmittelbar. Der Sehende ist lediglich Zeuge
allen Geschehens. der Beobachter, der selbst unbeobachtet bleibt;
der Sehende, der selbst ungesehen bleibt; der Wissende, der selbst
unerkannt bleibt.

Wenn wir die Erfahrung des All-Sehenden in uns, des höheren Selbst
gemacht haben, wird das Leben leicht, und alles spielt sich mühelos
ab. Bis dahin sind wir in Sorgen, Lasten, Problemen, Prüfungen und
Anfechtungen gefangen, wenngleich auch einige Freuden vorhanden
sind. Nach der Erfahrung des göttlichen Selbst in uns ist unser Leben
von immerwährender Freude erfüllt; keine Schwierigkeiten ergeben
sich mehr, keine Zweifel und Verwirrungen befallen uns, keine
Unwissenheit quält uns mehr, wenn wir einmal in der Wahrheit leben.

Auf der Suche nach dem Selbst kann es geschehen, dass man jene
Wesenheit, die nach dem Tode übrigbleibt, für das Selbst hält. Das
Durchschreiten der Todespforte bedeutet jedoch nur ein Ablegen des
stofflichen Körpers und nicht zugleich die höchste Gotterfahrung;
diese ist nicht so leicht zu erlangen.

Warum ist diese Erkenntnis des göttlichen Selbst, des Sehenden in
uns, so schwer zu erlangen? - Weil das Wesen des Menschen unrein
ist. Ist die menschliche Natur erst einmal geläutert und herrscht
grosse Ruhe und Stille in ihr, dann leuchtet ein Licht im Innern des
Menschen auf, das ihn zum Göttlichen, zum höheren Selbst, geleitet.
Stetiges Nachsinnen über das Selbst, Tag um Tag, Jahr um Jahr,
Leben um Leben, führt uns der Gotterfahrung näher. Das rein
intellektuelle Erkennen mag in einer halben Minute geschehen,
sofern die nötige Intelligenz vorhanden ist; doch erst, wenn das
ganze innere Wesen umgewandelt und alle Voraussetzungen
innerlich gegeben sind, kann das Selbst zur tatsächlichen Erfahrung
werden. Erst dann lässt sich von Selbstgewahrwerdung oder
Selbstverwirklichung sprechen.

Wenn Du Dich von den Eindrücken der physischen Welt
zurückziehst, Dich nicht mit ihnen identifizierst, und Dich selbst
beobachtest, dann stellst Du fest: ich sehe einen Tisch, ich sehe ein
Buch. Ich verstehe, was ich sehe. Der Tisch ist blau, und das Buch
ist auf Seite 5 aufgeschlagen. Eine Intelligenz ist in mir am Werke
und vermittelt die Erfahrungen über Objekte der Aussenwelt
vermittels des Sehvermögens. - Wenn ich die Augen schliesse und
mich von der Welt der Erscheinungen zurückziehe, ist es die gleiche
Intelligenz in mir, die nachdenkt, zum Beispiel über die Menschen um
mich herum, oder wo dieses oder jenes zu finden ist. Immer steht
eine Intelligenz im Hintergrund und beobachtet das Bild vor dem
geistigen Auge. Im Traumzustand ist ebenfalls eine Intelligenz am
Werke und der Trauminhalt wird als in der objektiven Welt sich
abspielend erfahren.

Immer ist in uns ein Beobachter, ein Reporter, eine Intelligenz, die
uns sagt: jetzt denkst du diesen Gedanken, jetzt hörst du diese
Worte und dieses ist der Sinn der Worte. Eine Intelligenz, eine Art
Grundbewusstsein ist in uns, das den Erfahrungsbereich versteht,
den Erfahrungsinhalt weiterleitet, ihm Sinn und Bedeutung zuweist,
das Erfahrene in das gesamte Gedankengebäude integriert und
entsprechende Reaktionen darauf veranlasst. - Hinter diesem
beobachtenden Prinzip in Dir, diesem Grundbewusstsein, mittels
dessen Du alles zu erfahren imstande bist, steht, dieses
transzendierend, das letzte, tiefste, innerste Bewusstsein, welches
gewahr ist, dass Gewahrsein in Dir ist. Dieses Gewahrsein des
Gewahrseins - das ist der göttliche Geist.
Johncom hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 02:38Licht ist immer Licht, auch wenn in der Vielfalt getrübt.
Was willst du damit ausdrücken?
Im Yoga sprechen wir davon, dass der Mensch nicht nur einen physischen Körper hat, sondern auch einen Feinstoffkörper. Dieser Körper strahlt ein Lichtfeld aus, welches man Aura nennt. Solch ein Lichtfeld kann verschiedene Farben haben. Die hellen Farben zeigen etwa einen hellen Gemütszustand und die intensiven Farben einen eher vehementen Gemütszustand. Jeder einzelnen Farbe kann man auch eine Bedeutung zuschreiben.
https://wiki.yoga-vidya.de/Aura_Farben
Aber solcher Neid ist nicht spirituell.
Er bezieht sich auf spirituelle Dinge.
Eher die Sorge um drohenden Macht-Verlust.
Nicht nur, hier vor allem möglicher Neid über spirituelle Erfahrungen die ein anderer machte und der Neidische selbst nicht wirklich.
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Re: Omkarananda

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Jakobgutbewohner hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 14:21 Nach meinem Verständnis vielmehr, wie sich jemand seelisch ausgestaltet durch Anbindung an Gott statt andere Geistwesen. In der Folge dessen gestaltet sich dann dessen Wesen entsprechend der Wesensnatur des gewählten Geistwesens und auch das Tun, aber mehr als Folge, weniger als Ursache.
Wie definierst du das ?
Anbindung an Gott haben wir schon beim Glauben an Jesus. Und er erklärt, wie man sich verhalten soll.

Anbindung an andere Geistwesen ? Wie verstehst du das ?
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Re: Omkarananda

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 12:34 Die Gedanken Omkaranandas haben einen "Schönheitsfehler". Der Züricher Hbf existiert, auch wenn ich meine Aufmerksamkeit nicht auf ihn richte.
Dass Problem im westlichen Denken ist die Fixierung auf die äußerlich "greifbare" Welt, der wir sicher auch einen technischen Fortschritt verdanken.
Nur schließen wir Paradoxien aus. Das "so wohl als auch". Die Quantenphysik hat einen Blick eröffnet in eine Realität, die von der Aufmerksamkeit des Subjekts abhängt.
oTp hat geschrieben: So 21. Dez 2025, 13:10 Wenn wir annehmen, wir wären im Himmel, dann nehmen wir den Himmel wahr. Aber können, wenn wir wollen, auch die Erde wahrnehmen. Es sind zwei Wirklichkeiten.
Vielleicht auch viele mehr? Je nachdem, welche an-nehmen können, zu welcher Wahrnehmung die Sinne fähig sind?
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