Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Wie der Advaita-Vedanta entstanden ist
von Kurt Friedrichs
Als im Kampf um das Überleben Verstand und Intelligenz geschärft wurden, haben sich vor vielen tausend Jahren die alten Rishis (Seher) in Indien mit der sie umgebenden Umwelt (Maya) beschäftigt. Im Norden die unüberwindlichen Himalayas, der Kontinent von endlosen Ozeanen umgeben und auf ihm eine Vielfalt von Sprachen, Gebräuchen, Menschenrassen und einer Fülle von Fauna und Vegetation. Blickten sie dann noch in den klaren, funkelnden Sternenhimmel, dann hat diese Vielfalt sie so Überwältigt, dass ihnen absolut klar wurde, dass sie weder zu bewältigen noch zu erkennen war. Es war ein unaufhörlicher Strom von Denkprojektionen, der sie verwirrte und beunruhigte, und sie fragten nach der Kraft, die diese Denkvorgänge ermöglichte. Es müsste doch etwas Erkennbares geben, wodurch alles erkannt wird. Da dieses aber in der Vielheit nicht auffindbar war, beschlossen sie, nach innen zu gehen. Dieses Nach-Innen-Gehen war von dreifacher Art. Zuerst Dharana (Konzentration), dann Dhyana (Meditation) und dann Samadhi (die Einswerdung). Buddha nannte es später rechtes Sich-Versenken. Was haben sie nun auf diesem Weg gefunden?
Nachdem sie das egogesteuerte Denken, das ja diese Erscheinungswelt produziert, überwunden hatten, stießen sie auf reines, absolutes, alldurchdringendes Bewusstsein, das sie psychologisch Chit und philosophisch Brahman nannten. Als sie feststellten, dass sich dieses absolute, unvergängliche Bewusstsein auch in ihnen selbst manifestierte, nannten sie es den Ãtman. Als egogesteuertes Denken im Wachbewusstsein wieder auftauchte, fragte es sich, wie Ãtman als reines, absolutes Bewusstsein, identisch mit Brahman, sich in einem Menschen manifestieren kann. Warum Er das tut, bleibt unergründlich, aber dass Er das tut, ist eine Erfahrungssache. In neuer Versenkung stellten sie fest, dass Er als absolutes Bewusstsein ohne Form und Materie dafür drei Hilfsmittel, auch Hüllen genannt, benötigt. Zuerst die grobstoffliche Hülle (Sthula Sharira): Es ist der Körper, er wird von den Eltern gezeugt und landet nach Gebrauch in einer Gruft oder auf dem Verbrennungsplatz. Da er tote Materie und tätigkeitslos ist, benötigt er eine feinstoffliche Hülle (Sukshma Sharira), die ihn in Gang setzt und erhält. Diese heißt im Sanskrit auch Antahkarana und in den westlichen Sprachen Inneres Organ. Untersuchen wir es einmal, es besteht aus Denkfähigkeit, Sinneserfassungsmöglichkeit, Intelligenz, Wille, Empfindungen, Erinnerung, Unterscheidungsvermögen und weiteren geistigen Fähigkeiten. Das innere Organ wird beherrscht vom Ego (Ahamkara), das all sein Wirken dem Zuschauer (Ãtman) unterbreitet. Diese Ichhaftigkeit ist ein kosmisches Prinzip. Jetzt kommen wir zur dritten Hülle des Ãtman, der Ursachehülle (Karana Sharira), die verhindert, dass der Mensch, der im Tiefschlaf von Ego und Denken befreit ist und für den Körper und Universum verschwunden sind, Erleuchtung oder Befreiung erlangt. Ãber den Traum kehrt er in das Wachbewusstsein zurück und lebt dort erkenntnislos und egogebunden wie vorher. Spätere philosophische Systeme haben die Ursachehülle Ãnandamaya Kosha genannt, eine Seligkeitshülle, aber noch an Maya gebunden.
(...)
Der ganze Artikel in: aJ, Vol. 2
von Kurt Friedrichs
Als im Kampf um das Überleben Verstand und Intelligenz geschärft wurden, haben sich vor vielen tausend Jahren die alten Rishis (Seher) in Indien mit der sie umgebenden Umwelt (Maya) beschäftigt. Im Norden die unüberwindlichen Himalayas, der Kontinent von endlosen Ozeanen umgeben und auf ihm eine Vielfalt von Sprachen, Gebräuchen, Menschenrassen und einer Fülle von Fauna und Vegetation. Blickten sie dann noch in den klaren, funkelnden Sternenhimmel, dann hat diese Vielfalt sie so Überwältigt, dass ihnen absolut klar wurde, dass sie weder zu bewältigen noch zu erkennen war. Es war ein unaufhörlicher Strom von Denkprojektionen, der sie verwirrte und beunruhigte, und sie fragten nach der Kraft, die diese Denkvorgänge ermöglichte. Es müsste doch etwas Erkennbares geben, wodurch alles erkannt wird. Da dieses aber in der Vielheit nicht auffindbar war, beschlossen sie, nach innen zu gehen. Dieses Nach-Innen-Gehen war von dreifacher Art. Zuerst Dharana (Konzentration), dann Dhyana (Meditation) und dann Samadhi (die Einswerdung). Buddha nannte es später rechtes Sich-Versenken. Was haben sie nun auf diesem Weg gefunden?
Nachdem sie das egogesteuerte Denken, das ja diese Erscheinungswelt produziert, überwunden hatten, stießen sie auf reines, absolutes, alldurchdringendes Bewusstsein, das sie psychologisch Chit und philosophisch Brahman nannten. Als sie feststellten, dass sich dieses absolute, unvergängliche Bewusstsein auch in ihnen selbst manifestierte, nannten sie es den Ãtman. Als egogesteuertes Denken im Wachbewusstsein wieder auftauchte, fragte es sich, wie Ãtman als reines, absolutes Bewusstsein, identisch mit Brahman, sich in einem Menschen manifestieren kann. Warum Er das tut, bleibt unergründlich, aber dass Er das tut, ist eine Erfahrungssache. In neuer Versenkung stellten sie fest, dass Er als absolutes Bewusstsein ohne Form und Materie dafür drei Hilfsmittel, auch Hüllen genannt, benötigt. Zuerst die grobstoffliche Hülle (Sthula Sharira): Es ist der Körper, er wird von den Eltern gezeugt und landet nach Gebrauch in einer Gruft oder auf dem Verbrennungsplatz. Da er tote Materie und tätigkeitslos ist, benötigt er eine feinstoffliche Hülle (Sukshma Sharira), die ihn in Gang setzt und erhält. Diese heißt im Sanskrit auch Antahkarana und in den westlichen Sprachen Inneres Organ. Untersuchen wir es einmal, es besteht aus Denkfähigkeit, Sinneserfassungsmöglichkeit, Intelligenz, Wille, Empfindungen, Erinnerung, Unterscheidungsvermögen und weiteren geistigen Fähigkeiten. Das innere Organ wird beherrscht vom Ego (Ahamkara), das all sein Wirken dem Zuschauer (Ãtman) unterbreitet. Diese Ichhaftigkeit ist ein kosmisches Prinzip. Jetzt kommen wir zur dritten Hülle des Ãtman, der Ursachehülle (Karana Sharira), die verhindert, dass der Mensch, der im Tiefschlaf von Ego und Denken befreit ist und für den Körper und Universum verschwunden sind, Erleuchtung oder Befreiung erlangt. Ãber den Traum kehrt er in das Wachbewusstsein zurück und lebt dort erkenntnislos und egogebunden wie vorher. Spätere philosophische Systeme haben die Ursachehülle Ãnandamaya Kosha genannt, eine Seligkeitshülle, aber noch an Maya gebunden.
(...)
Der ganze Artikel in: aJ, Vol. 2
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Das war eine gute Erklärung - aber mit fremden Begriffen definiert.
Die Computer macht das technisch leichter erklärbar:
Externe Speicher - mit Vernetzung.
Wenn einige der Propheten den Anschluss schaffen, so konnten sie Zugang zu den großen Programmen der Liebe und Schöpfung erhalten, von denen sie persönlich oft kaum etwas aus ihrem Umfeld erfahren haben.
So mancher Erfinder oder Dichter fängt etwas von den Signalen auf und gibt sie weiter.
Die Sendestation wird blockiert durch schlechtes Verhalten, Zerstörung der "Antennen", laufende Ignorierung, Unbeweglichkeit, Sturheit, Rebellion, halt "Unordung in den Schaltkreisen" u.a.m.
Die Computer macht das technisch leichter erklärbar:
Externe Speicher - mit Vernetzung.
Wenn einige der Propheten den Anschluss schaffen, so konnten sie Zugang zu den großen Programmen der Liebe und Schöpfung erhalten, von denen sie persönlich oft kaum etwas aus ihrem Umfeld erfahren haben.
So mancher Erfinder oder Dichter fängt etwas von den Signalen auf und gibt sie weiter.
Die Sendestation wird blockiert durch schlechtes Verhalten, Zerstörung der "Antennen", laufende Ignorierung, Unbeweglichkeit, Sturheit, Rebellion, halt "Unordung in den Schaltkreisen" u.a.m.
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
warum findet man im Christentum keine so ausführlichen Beschreibungen geistiger Wahrnehmung ?
Bei Teresa von Avila´s ...die innere Burg... vielleicht.
Christliche Mystiker erleben den geistigen Weg anders, warum ?
Bei Teresa von Avila´s ...die innere Burg... vielleicht.
Christliche Mystiker erleben den geistigen Weg anders, warum ?
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Nur kurz dazu:kamille hat geschrieben:warum findet man im Christentum keine so ausführlichen Beschreibungen geistiger Wahrnehmung ?
Bei Teresa von Avila´s ...die innere Burg... vielleicht.
Christliche Mystiker erleben den geistigen Weg anders, warum ?
Gott wurde in Christus Jesus Mensch, als Mensch starb er und auch mit seinem Leib (nicht nur mit seinem Geist!) ist er auferstanden. D.h. im Christentum ist der gesamte Mensch, der an Christus Jesus glaubt, auch der Leib, erlöst!
In der christlichen Mystik muss also nicht mehr der Leib, das Fleisch durch Hinwegnahme aller Wünsche ausgeschaltet und so der Geist gereinigt werden, oder durch endlose Reinkarnationen, sondern mithilfe Christus Jesus kann in der Kontemplation das bereits durch ihn gereinigte Fleisch samt Geistseele zum vollendenten Christusbewusstsein mitgenommen werden. Der Mensch wird wie in fernöstlichen Lehren durch Verneinung seiner Wünsche als Selbst nicht aufgehoben, sondern als gesamter Mensch, Geistseele und Leib, in Christus Jesus als Selbst veredelt. Somit ist nur im Christentum dem Menschen in Christus Jesus eine vollkommene, vollständige und endgültige Wiedergeburt möglich.
Es gibt sehr, sehr viele mystische christliche Schriften und Mystiker. "Die innere Burg" ist gut. Etwas einfacher ist für mich die "kleine" Therese von Lisieux zu lesen ("Selbstbiografische Schriften").
Servus
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Das Jeder die Mystik anders sieht, zeigt doch gerade den wahren Charakter dieser angeblichen Wahrnehmungen: Sie spiegeln nicht die äussere Welt wieder, sondern entspringen inneren Empfindungen und realitätsfremden Wunschträumen. Der im Alltag durch Gefahren, Leid, Entbehrung und Grausamkeit gestresste Mensch sucht Zuflucht in sich selbst, und baut sich darin seine eigene heile Welt.kamille hat geschrieben:Christliche Mystiker erleben den geistigen Weg anders, warum ?
Deshalb sehe ich alles Mystische als eine versuchte Flucht vor der Realität. Die viel zu grausam erscheinende Welt kommt einem fremd vor. Da wirkt die eigene Phantasie im Vergleich wie ein Kokon in dem man sich einhüllt... der trostspendender Ort seiner Träume.
Was ist hier wahr, was blosse Illusion?
Mir scheint hier entsteht der krampfhafte Versuch sich vor der Wirklichkeit zu verstecken... sich vor ihr zu verkriechen.
Mir ist danach zu rufen "Wacht endlich auf!"
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Nein nein, beschreiben schon die eine Wahrheit, aber diese ist so vielfältig ja unendlich, dass es dem Mystiker nur möglich ist, einen kleinen Teil zu sehen. Die Wahrnehmung eines unendlichen Bewußtseins machen alle.Pluto hat geschrieben:Das Jeder die Mystik anders sieht, zeigt doch gerade den wahren Charakter dieser angeblichen Wahrnehmungen:
Du redest von etwas lieber Pluto, dass du noch nie wahrgenommen hast, aber laß dir gesagt sein, die Zahl der Menschen, die geistige Erfahrungen machten und machen ist ungeheuer groß und vom einfachen Analphabeten bis hin zum Intellektuellen ist alles dabei.Pluto hat geschrieben: sondern entspringen inneren Empfindungen und realitätsfremden Wunschträumen.
Ja, wenn man etwas nicht versteht, dann urteilt man auch falsch, ist doch logisch.sPluto hat geschrieben:Deshalb sehe ich alles Mystische als eine versuchte Flucht vor der Realität.
Die wahre Motivation des Mystikers ist die Suche nach dem Sinn des Lebens, sich selber kennen lernen wollen, oder der innere Ruf Gottes. Du läufst vor deinem Inneren weg und fliehst in die äußere Schale, die du die ganze Realität nennst, aber die ist vergänglich, so ein Mist gell ?, hingegen die Innere Realität ewigen Bestand hat.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Das „Ich“, welches erfährt, und „die Welt“, die erfahren wird, sind eins. Die inneren Empfindungen und die äußere Welt sind nicht voneinander trennbar. Spiegelt es denn, deinem Verständnis nach, die Realität wieder, wenn Du so eine große Trennung zwischen Innenwelt und Außenwelt zu erkennen meinst? Deine Gedanken, Empfindungen und Wahrnehmungen geschehen doch ständig im Fluss und Einssein mit der Realität. Alles ist verbunden, vernetzt, inspiriert sich gegenseitig und wechselwirkt miteinander. Nur der Verstand mumifiziert uns in gewisser Weise mit seinen gedanklichen Verwicklungen - im Advaita geht es dann um die Entwicklung der Verwicklungen, sodass die Essenz, das Herz oder Selbst des Menschen zum Vorschein kommt.Pluto hat geschrieben:Sie spiegeln nicht die äussere Welt wieder, sondern entspringen inneren Empfindungen und realitätsfremden Wunschträumen.
Im Grunde hast Du dir mit deinem Beitrag schon selbst (!) die richtige Antwort gegeben: es gibt eine Erfahrung von Leid in der Welt – und dieses Leiden soll überwunden werden. Das Streben nach wirklichem Glück und Frieden – das nicht mehr von äußeren Umständen abhängig ist – ist die Quelle jeder Weisheit. Es findet also keine Flucht vor der Realität statt, sondern eine Verinnerlichung und Vertiefung des Lebens und eine Auflösung des Leidens in Liebe und Heilsein, sodass der Mensch im Frieden mit sich und der Welt lebt und Ganzheit erlangt. Es gibt eben nicht nur eine Außenperspektive des Seins, sondern auch eine INNENPERSPEKTIVE.Deshalb sehe ich alles Mystische als eine versuchte Flucht vor der Realität. Die viel zu grausam erscheinende Welt kommt einem fremd vor.
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Ach kamille *seufz*kamille hat geschrieben:Du redest von etwas lieber Pluto, dass du noch nie wahrgenommen hast,
Auch ich kann meditieren und darüber nachdenken wie schön die Welt ist, oder zu mir selbst zu finden.
Aber das heisst noch lange nicht, dass ich mich dabei in meine Traumwelt verkrieche.
aber laß dir gesagt sein, die Zahl der Menschen, die geistige Erfahrungen machten und machen ist ungeheuer groß und vom einfachen Analphabeten bis hin zum Intellektuellen ist alles dabei.[/quote]Ja, man fühlt sich sicher angesichts de grossen Zahlen. Aber glaube mir, selbst die Zahlen verblassen angesichts der Zahl der Andersdenkenden.
Genauso sehe ich das auch.Ja, wenn man etwas nicht versteht, dann urteilt man auch falsch, ist doch logisch.
Sinn des Lebens...Die wahre Motivation des Mystikers ist die Suche nach dem Sinn des Lebens,
Ja. Der Gedanke ist schon verstörend, dass am Ende von einem Leben nichts übrig bleibt als eine Handvoll Staub. "War das alles?" fragt man sich dann. Man will nicht wahrhaben, dass alles was man sich mit Schweiss und Herzblut erarbeitet hat, nicht von Dauer ist und einfach dahin schwindet -- was für ein entsetzlicher Gedanke -- da flieht man lieber in die heile Welt der Träume.
Ich fliehe nicht, sondern stelle mich der Wirklichkeit.Du läufst vor deinem Inneren weg und fliehst in die äußere Schale, die du die ganze Realität nennst,
Das letzte Hemd hat keine Taschen...
...gilt genauso für das Spirituelle wie das Materielle in uns.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Blindes Huhn findet auch mal ein Korn.Pluto hat geschrieben:Auch ich bin kann meditieren
Re: Eine Skizzierung des Advaita Vedanta
Der Verstand findet das verstörend, weil er um seine eigene Vergänglichkeit weiß. Mit dem Körper wird auch der Verstand vergehen. Menschen, die ihr 'Ich' mit dem Körper identifizieren - und sich somit für ein getrenntes Fragment innerhalb einer fremden Welt halten, gegen die sie sich verteidigen müssen, weil ihr ganzes SEIN ja scheinbar von diesem Körper abhängt - diese Menschen glauben an ein falsches Ego, dass eigentlich gar nicht existiert. Nur in ihren Gedanken, die ein Märchen erzählen. Dieses Märchen der Trennung des Egos, wird komischer Weise für "realistisch" gehalten und einfach geglaubt, obwohl die einfachsten Erfahrungen dem widersprechen. Wie könnten wir mit der Welt sinnvoll interagieren, wenn wir wirklich getrennt wären? - und wie könnten wir Mitgefühl und Mitleid erfahren, angesichts der Illusion der Trennung, die Schmerz und Frustration verursacht?Ja. Der Gedanke ist schon verstörend, dass am Ende von einem Leben nichts übrig bleibt als eine Handvoll Staub.
Wenn sich ein Mensch ganz bewusst auf den „spirituellen Weg“ begibt, um ein tieferes Verstehen von Sein und Leben zu erlangen und somit ein sinnerfülltes und glückliches Leben, dann stellt er sich der Realität – es ist ja eher anders herum: weil Menschen VOR dem Beginn des spirituellen Weges oft ein oberflächliches und entäußertes Leben gelebt haben, kommen sie irgendwann - getrieben von angstvollen Gedanken, illusorischen Wünschen und traumatischen Abhängigkeiten - in eine Lebenskrise, die sie dann zu tieferen Erfahrungen und einem erweiterten Blickfeld drängt. Der Verstand veranstaltet einen Teufelskreislauf beschränkender und gefangen-nehmender Gedanken - bis das Herz die Führung übernimmt. Bis endlich auch mal die innere Wahrheit und Sehnsucht befreit wird, die so oft schweigen musste, weil der Verstand lärmte und Verwirrung stiftete.Ich fliehe nicht, sondern stelle mich der Wirklichkeit.