Islam und Christusreligion

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Flavius
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Flavius »

Pluto hat geschrieben:
Flavius hat geschrieben: hat geschrieben:
Es gab durchaus auch Zeiten und Orte wo diese beide Religionen ( und dazu Juden) auch mal länger in Frieden u. guter Nachbarschaft zusammen lebten.
So weit ich weiß, war das vor etwa 1000 Jahren in Bagdad der Fall, als diese Stadt noch wissenschaftliches Zentrum der Welt war. Wusstest du, dass rund 70% der von bloßem Auge sichtbaren Sterne arabisch stämmige Namen tragen?
Historisch arbeitete das Abendland und der Okzidient längere Zeit rege und gut zusammen. Es gab für beide Seiten großen Nutzen bringend !! regen Austausch - wissenschaftlich, geistig und auch im Handel.
-- Soweit ich weiss, gefiel aber irgendwann einigen jüdischen Gelehrten /Religionslehrer od. Gemeinden in der Levante oder Alexandria diese Zusammenarbeit nicht. Sie stachelten ihre Leute (u. Politiker) gegen den Kontakt mit den "Falsch-Gläubigen" auf. So kam zumindest der Austausch, der über Spanien ging zum Erliegen. Welch eine Idiotie ! Welch ein Verlust !
-- Heute wiederum rufen manche fanatische, islamische "Prediger" zur Umsetzung des Kampfes gegen die Ungläubigen auf. (Es gibt aber insgesamt doch mehrheitlich gemäßigte Führer.)
Durch Fanatiker - immer im Namen des einzig wahren Glaubens, der gerechten Sache etc. - wurde schon viel zerstört.
-- Auch die Amerikaner und Israeli mach(t)en im nahen Osten einige (schwere) Fehler.
Ich empfehle "Wer den Wind sät" (was westliche Politik im Orient anrichtet) C.H.Beck-Verlag, von Michael Lübers, der lange Zeit als Nah-Ost-Korrespondenz für die Hamburger "die Zeit" dort war.
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Pluto
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Pluto »

Flavius hat geschrieben:Historisch arbeitete das Abendland und der Okzidient längere Zeit rege und gut zusammen. Es gab für beide Seiten großen Nutzen bringend !! regen Austausch - wissenschaftlich, geistig und auch im Handel.
Historisch ist das keineswegs, lieber Flavius, oder kannst du für deine haarsträubenden Behauptungen irgendwelche Nachweise anführen?
Die iberische Halbinsel wurde im 7. Jahrhundert durch den Islam überrollt: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion
Weiter Kooperation gab es meines Wissens nicht. Die Ausbeutung des südlichen Europas ist verbriefte Geschichte.
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closs
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:oder kannst du für deine haarsträubenden Behauptungen irgendwelche Nachweise anführen?
Weil ich es gerade lese: Friedrich II, seines Zeichens deutscher Kaiser, hat von seinem Lieblings-Regierungssitz in Apulien sehr rege Kontakte mit dem Okzident gepflegt (incl. wissenschaftlicher Austausch).

Die freundschaftlichen Bande waren so tief, dass beide Seiten vereinbart haben, einen partout vom Papst verlangten Kreuzzug nach Jerusalem zu simulieren, damit der Papst Ruhe gibt.
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Pluto
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:oder kannst du für deine haarsträubenden Behauptungen irgendwelche Nachweise anführen?
Weil ich es gerade lese: Friedrich II, seines Zeichens deutscher Kaiser, hat von seinem Lieblings-Regierungssitz in Apulien sehr rege Kontakte mit dem Okzident gepflegt (incl. wissenschaftlicher Austausch).

Die freundschaftlichen Bande waren so tief, dass beide Seiten vereinbart haben, einen partout vom Papst verlangten Kreuzzug nach Jerusalem zu simulieren, damit der Papst Ruhe gibt.
Genau. Das ist kein Widerspruch. Das war das letzte Mal, dass der Okzident mit dem Orient etwas gemein hatte — das ist rund 1000 Jahre her.
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michaelit
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von michaelit »

JSC, ich habe relativ wenig Erfahrung mit dem Islam, vertraue aber hier meiner Intuition. Und die sagt mir daß der Islam der ja nun schon auch eine alte Religion ist, unmöglich nur so eine Primitivreligion sein kann. Der Koran hat seine schlechten Stellen, aber die gibt es eigentlich auch in der Bibel, da muß man als moderner Mensch auf dem Verstand bestehen der dies sieht. Wenn man aber die Zentralstellen des Koran ernst nimmt, also die guten Stellen wo von Frieden und Erbarmen und Vergebung die Rede ist, dann ist es doch ganz ähnlich zum Christentum da wir ja auch nur die Bibelstellen ernstnehmen wo Gutes drin steht. Es besteht doch der Konsensus daß das Gesetz des Moses nicht gut ist wenn man es wörtlich nimmt. Genauso gibt es auch einen Konsens bei den moderaten Muslimen nur das Gute im Koran zu nehmen und nicht zu sehr auf Scharia und so zu bauen. Und das Gute im Islam ist zweifellos daß man durch Gottergebenheit in den Frieden kommt. So habe ich das auch früher in Dokumentarfilmen und so gesehen.
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Flavius
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Flavius »

JSC, ich habe relativ wenig Erfahrung mit dem Islam, vertraue aber hier meiner Intuition. Und die sagt mir daß der Islam der ja nun schon auch eine alte Religion ist, unmöglich nur so eine Primitivreligion sein kann
Ich meine man sollte das Bemühen der Moslems (Gott zu gefallen, Gutes zu tun) erstmal nicht verteufeln. Viele Moslems bemühen sich "ein gutes Leben " zu führen. Gebe-Bereitschaft u. gegenseitige Hilfe ist groß geschrieben. Aber es sind die radikalen Kräfte, die ungut u. gefährlich sind u. diese letztlich absolut "mißgeleitet" u. sicher auch ungöttlich).
Darf ich aber erinnern, dass wir einen schrecklichen, dreissig-jährigen Glaubenskrieg (im Mittelalter) in Europa hatten. (Mit 8 Mill. Getöteten.Teilweise kamen bis 2/3 einer Stadt im Laufe des Hin- u. Her um).
-- Es sind die Perversionen/die unguten Verdrehungen, die einen Glauben "gefährlich" machen. (Nicht die eigentlichen Botschaften, sondern die falschen Interpretationen, die falschen Betonungen sind an viel Ungutem schuld.) .
-- Der Islam in radikaler Ausfärbung ist etwas für ungebildete, fast schon dumme Leute. (Fanatisierung greift aber auch meist auf gewissem (sozialem) Boden-Ihre Unzufriedenheit, Ihr Tatendrang u. Idealismus" wird ausgenützt).- Wir dürfen nicht vergessen, dass Mohammed einem kriegerischem Stamm entstammte. Falls er tatsächlich Offenbarungen erhielt, hat dies seinen kämpferischen (kriegerischen) Charakter dennoch nicht ganz sublimiert.
-- Der Islam ist gemäßigter Form ist dem Christentum teils ähnlich .. (Bemühen ein gott-gefälliges, gutes Leben führen wollen ... nebst gemeinsamen Wurzeln) Er ist (wie auch das Christentum) natürlich auch reformbedürftig.. Jede Bewegung ( u. Religion) muss sich an die Gegebenheiten u. jeweiligen Zeiten (nur nicht zuviel!!) anpassen. -- Da es bei den Juden, Christen u. Moslem aber "das Buch" gibt, das ja "die unverrückbare Wahrheit" enthält /was teils auch richtig ist) halten sich viele zu "starr", (zu) wörtlich an dem Geschriebenen fast.
Der Geist macht lebendig, das lebendige Wort -- etwas Lebendiges ist aber nie ganz starr, sondern wächst u. entfaltet sich mit der Zeit auch.
Zuletzt geändert von Flavius am Di 13. Okt 2015, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Pluto
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Pluto »

michaelit hat geschrieben:Der Koran hat seine schlechten Stellen, aber die gibt es eigentlich auch in der Bibel...
Wen wunderts, wo der Koran in weiten Teilen ein Abklatsch der Bibel ist.

Das der Islam eine kriegstreibende Religion ist, erkennt man eigentlich schon am Leben von Mohammed: seine barbarischen Feldzüge, die patriarchalische Gesellschaftsordnung und die Intoleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen sind geschichtliche Zeugen für ihre militante Natur. Das Christentum hat eine Weiterentwicklung des Judentums gebracht und die Kultur in Europa während Jahrhunderten geprägt. In dieser Zeit haben sich die christlichen Werte sich in Richtung Toleranz und Nächstenliebe entwickelt.
Das erkennt man sehr gut an der heutigen Haltung vieler islamischer Staaten in ihrer biboten Haltung gegenüber den Flüchtlingsströmen: Die islamisch geprägten Staaten nehmen überhaupt keine Flüchtlinge auf, und überlassen es den christlichen (Deutschland) oder säkularen (Schweden) Staaten Europas hier das Problem zu lösen. Von humanitären Regungen sieht man in diesen islamisch Staaten gar nichts. (Löbliche Ausnahmen sind allein die vom Westen stark beeinflussten Staaten wie Libanon, Jordanien und Türkei.)

Der Islam ist IMO in mittelalterlichen Denkmustern stehen geblieben und sein dogmatisches Ziel bleibt die alleinige Weltherrschaft.
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Flavius
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Flavius »

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Flavius hat geschrieben:es gab schon gute Zeiten mit regem Austausch zwischen europ. u. dem christl. Abendland).
Kannst du für deine Behauptungen irgendwelche Nachweise anführen?
Weil ich es gerade lese: Friedrich II, seines Zeichens deutscher Kaiser, hat von seinem Lieblings-Regierungssitz in Apulien sehr rege Kontakte mit dem Okzident gepflegt (incl. wissenschaftlicher Austausch). ... Die freundschaftlichen Bande waren so tief, dass beide Seiten vereinbart haben, einen partout vom Papst verlangten Kreuzzug nach Jerusalem zu simulieren, damit der Papst Ruhe gibt.
Ich meinte auch frühere Zeiten. Leider wurden die Beziehungen durch verschied. Vergiftungen gestört. Das kann man historisch überprüfen (wenn man Zeit hat dies auch nachlesen. Nach der Überrollung der iberische Halbinsel (ca 700 n. Chr.) war danach nicht alles schlecht dort !
Es gibt heute viele größere Städte u. Regionen, in denen das Zusammenleben von verschied. Ethnien u. Religionen (teils seit vielen Generationen o. schon weit über Hundert Jahre) sehr gut funktioniert.
(Etwas Toleranz und schon geht es). Natürlich muss sich jeder an gewisse Spielregeln halten (und wenn eine Fraktion unbedingt, mit aller Gewalt andere zum rechten Glauben bringen will, ist das weit weg von von Toleranz.)
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Pluto
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Pluto »

Flavius hat geschrieben:(Etwas Toleranz und schon geht es). Natürlich muss sich jeder an gewisse Spielregeln halten (und wenn eine Fraktion unbedingt, mit aller Gewalt andere zum rechten Glauben bringen will, ist das weit weg von von Toleranz.)
Das sind tautologische Aussagen, Flavius.

Wenn "Jeder" toleranter wäre und sich an den Spielregeln halten würde, gäbe es weniger Kriege und weniger Not als wir gegenwärtig erleben.
Das Problem des Islam ist eigentlich, dass es in seiner Geschichte niemals eine Bewegung der Aufklärung gab. Da hat das Christentum mit der kopernikanischen Wende und der anschließenden Säkularisierung der Gesellschaft eindeutig "die Nase vorn".

Nochmals die Frage:
Warum nehmen die vielen reichen Staaten des mittleren Ostens keine Flüchtlinge auf? Sind es nicht ihre "Brüder" im Geist?
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closs
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Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von closs »

Flavius hat geschrieben:Es gibt heute viele größere Städte u. Regionen, in denen das Zusammenleben von verschied. Ethnien u. Religionen (teils seit vielen Generationen o. schon weit über Hundert Jahre) sehr gut funktioniert.
Ja - das ist korrekt. - Wobei das geographisch und zeitlich sehr unterschiedlich war - man muss da auch unterscheiden zwischen den unterschiedlichen arabischen Ethnien (Nahost/Nordafrika).

Es gab jedoch in der Tat Zeiten und Gegenden, in denen in "Spanien" religiöse Toleranz unter der Dominanz des Islam herrschte - was übrigens nicht anders ist als in Eruopa: Man denke nur an Karl IV(?), der in manchen Gegenden absolut judenfreundlich war und an anderer Stelle Pogrome (Nürnberg) aus real-politischen Gründen zugelassen hat. - Die Realpolitik war eh immer im Spiel.
Pluto hat geschrieben: Die islamisch geprägten Staaten nehmen überhaupt keine Flüchtlinge auf, und überlassen es den christlichen (Deutschland) oder säkularen (Schweden) Staaten Europas hier das Problem zu lösen.
Vollkommen unrichtig. - Im Libanon ist inzwischen jeder dritte Bewohner ein Flüchtling - auch die Türkei schultert weit mehr als etwa Deutschland. - Wir leben diesbezüglich immer noch im Paradies - auch wenn pro Jahr 1 Mio Menschen kämen.
Pluto hat geschrieben:Das Problem des Islam ist eigentlich, dass es in seiner Geschichte niemals eine Bewegung der Aufklärung gab. Da hat das Christentum mit der kopernikanischen Wende und der anschließenden Säkularisierung der Gesellschaft eindeutig "die Nase vorn".
Das hat Vorteile, die wir alle genießen - aber weniger Kriege hat (die letzten 70 Jahre) deswegen NICHT gegeben.

Alle europäischen Kriege (von peripheren Ausnahmen abgesehen) der letzten 300 Jahre waren "aufgeklärte" (= säkulare) Kriege: Friedrich der Große/Habsburg/Napoleon/WK 1/WK 2/etc.). - Sogar der 30jährige Krieg vorher war im Kern ein säkular macht-politischer Krieg.
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