Hiob hat geschrieben: ↑Di 16. Jul 2019, 10:13
Das mag theoretisch richtig sein, entspricht aber nicht der Lebenserfahrung.
Christsein ist eine Lebensschule, mit dem Unterschied, dass der Lehrer zugleich der Vollbringer ist. "Lebenserfahrung" ist kein status quo, sie ist höchstens Ausgangspunkt.
Wir können uns doch nicht Realität zurecht reden.
Was ist Realität? Nur das, was ich erkenne?
Erneut:
Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. (Hebr 11:1 NEÜ)
Im Glauben werden erst die Tatsachen zutage treten.
(Liebe) Sie muss erst einmal aktiviert sein -
Eben nicht. Sie gehört zur Natur des Menschen. Was man selbst und andere Menschen (Eltern) daraus machen, ist ein anderes Thema.
Ja - aber doch erst NACHDEM der Fall "Ich bin bewusst christlich" eingetreten ist. - Mir geht es um die 90%+x anderen Menschen, die anders formatiert sind.
Dieser Einwand wäre berechtigt, hätte Gott Liebe nur für seine Kinder (Christen). Er hat aber alle Menschen gewollt aus Liebe. Niemand kann sich herausreden, er hätte Gott nicht
erkannt, so Paulus (Rö 1:19-21):
Denn es ist ihnen offenbar, was man von Gott erkennen kann; Gott hat es ihnen offenbart.
Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.
Denn obwohl sie Gott erkannt haben, haben sie ihn nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern verfielen in ihren Gedanken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
Und jeder kann nach Gottes Gebot leben (Rö 2:11-15):
denn es gibt bei Gott kein Ansehen der Person. Denn die ohne das Gesetz sündigten, werden auch ohne das Gesetz zugrunde gehen, und die unter dem Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden. Denn nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun; die werden für gerecht erklärt werden. Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich -
Die Gnade ist also längst gegeben, sie muss nicht "erkannt" werden, sondern gelebt.
Ich glaube nicht, dass "Gnosis = Erkenntnis" und "jada = Erkenntnis" dasselbe zum Ausdruck bringen - da ist nur das Wort "Erkenntnis" dasselbe.
... und die Philosophie.
Ich verstehe "Erkenntnis" (jada) nicht als Inhalt des Heils, sondern als Weg zum Heil. -
Du nimmst aber dieses "jada" aus der Genesis und baust darauf deine Erkenntnistheorie, der Weg zum Heil, auf. Und den kann eben eine Frau aufgrund diesem von dir gelegten Fundament nicht gehen. Entweder du lässt dieses "jada"-Argument fallen oder du musst die Schlussfolgerung in Kauf nehmen.
Jesus ist nämlich der Weg und der Heiland, nicht "jada".
Ich weiß, wovon ich rede: Ich habe jahrzehntelang im wirtschaftlichen Umfeld gearbeitet, in dem wirklich liebe und wohlwollende Menschen leben (nicht nur, aber gelegentlich doch), die aber bis auf, sagen wir, 1% überhaupt nicht auf die Idee kommen, dass Gott die Liebe ist. - Sie lehnen es nicht mal aktiv ab - sie finden diese Idee schlichtweg absurd. - Das ist die Regel in unserer Gesellschaft.
Und ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass man etwas nicht zu erkennen braucht, weil es zu seiner Natur gehört?
Damit das Herz schlägt muss man nicht erst erkennen, dass es schlagen muss. Gott liebt den Menschen auch ohne, dass der Mensch dies erkennt. Und der Mensch kann aus dieser Liebe leben, ohne dass er es bewusst in seiner Erkenntnis tut.
Ich traue dem Menschen mehr zu, auch, dass er die Möglichkeit hat, sich gegen die Liebe zu entscheiden. So wie ein Raucher weiterraucht, obwohl er dadurch sein Herz schädigt. Es ist eine Sucht. Hier eine Sucht nach Nikotin, gegen die Liebe gerichtet ist es Selbstsucht. Und Sucht entsteht nicht aus mangelnder Erkenntnis, sondern aus einer falschen Suche heraus, man "sucht" an der falschen Stelle.
Servus