Eine zweite Chance

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Magdalena61
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Magdalena61 »

Hebr. 6 sagt, es ist nicht mehr möglich, einen Abgefallenen "wieder zu erneuern zur Buße".

Das würde doch bedeuten: Der verlorene Sohn hat nicht das Bedürfnis danach. Er WILL gar nicht zurück. Er WILL nicht Buße tun, umkehren, er WILL nicht zurück zu Gott.

Und das kann man von Ex- Christen, die Heimweh haben nach Gott, nicht sagen.

Wenn jemand heimkehren möchte zum Vater, dann soll er sich doch auf den Weg machen. Der verlorene Sohn wusste auch nicht, ob sein Vater ihn wieder nehmen würde. Er war aber gar nicht mehr stolz und hochmütig... er wollte nicht mehr seine Position und Stellung als Sohn fordern...
.... und dann überwältigte ihn die Liebe seines Vaters.
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lovetrail
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von lovetrail »

jesher hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 08:29 Aus meiner Sicht gibt es da nicht zu schmunzeln. Das Heil ist nichts worüber ich mich amüsieren könnte.

Der Zweck meines zweiten Punktes war, dass man Leuten nicht vorschnell das Heil absprechen soll und es auch nicht kann. Leider geschieht das zu oft, weshalb dies ein sehr praktischer Aspekt ist.

Einen weiteren sehr praktischen Gedanken hatte ich mit der Stelle aus dem Johannes Brief zitiert. Darüber sollte man unbedingt nachdenken.
Aber wie gehen diese zwei Punkte zusammen? Ich schmunzle nicht über Gericht oder Heil, das sind ernste Dinge, ich schmunzle über Menschen, die dogmatisch etwas fixieren wollen und es im nächsten Satz schon wieder relativieren.
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jesher

Re: Eine zweite Chance

Beitrag von jesher »

Wo habe ich etwas relativiert wenn ich davon ausgehe, dass man als Mensch einen abgefallenen Christen nicht (immer) erkennen kann? Von Mitläufern ganz zu schweigen.

Es geht ja rein um die menschliche Erkennbarkeit und nicht darum, ob es das zu erkennende gibt oder nicht.
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lovetrail
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von lovetrail »

jesher hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 17:36 Es geht ja rein um die menschliche Erkennbarkeit und nicht darum, ob es das zu erkennende gibt oder nicht.
Die Bibel ist eigentlich durchgehend so gestaltet, dass sie das in ihr behauptete auch erkennen lässt.

Wenn es also keine zweite Chance gibt, dann müsste dies auch für Christen erkennbar sein.
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Magdalena61
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Magdalena61 »

jesher hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 15:01Wir müssten im Zuge dessen wohl auch noch über:
1Joh 5,13-17 hat geschrieben:13 Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, euch, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. 14 Und das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. 15 Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben. 16 Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so mag er bitten, und Gott wird ihm das Leben geben – denen, die nicht sündigen zum Tode. Es gibt aber eine Sünde zum Tode; bei der sage ich nicht, dass jemand bitten soll. 17 Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; aber es gibt Sünde nicht zum Tode.
und deren Zusammenhang sprechen.
Ja. Das ist ein guter Gedanke.

Immer wieder denke ich über diese Verse in Hebräer nach.
Wenn ich die übliche Auslegung dem "Verlorenen Sohn" gegenüberstelle, hätte ich einen Widerspruch.

Denn der Sohn war ja auch beim Vater gewesen, er war im Hause seines Vaters aufgewachsen und kannte ihn bestens.
Dann wollte er fort, erteilte seinem Vater eine Absage und forderte sogar sein Erbteil. Er wollte sein Leben selbst bestimmen und nicht unter der Autorität des Vaters leben.

Hier lag noch nicht einmal eine Enttäuschung vor, auch kein Zweifeln, kein Ringen um die Wahrheit, keine Resignation. Davon liest man nichts. Er wollte halt weg.

Als er zurückkam--- man weiß ja, wie das ausging.
LG
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lovetrail
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von lovetrail »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 20:10
Immer wieder denke ich über diese Verse in Hebräer nach.
Wenn ich die übliche Auslegung dem "Verlorenen Sohn" gegenüberstelle, hätte ich einen Widerspruch.

Denn der Sohn war ja auch beim Vater gewesen, er war im Hause seines Vaters aufgewachsen und kannte ihn bestens.
Dann wollte er fort, erteilte seinem Vater eine Absage und forderte sogar sein Erbteil. Er wollte sein Leben selbst bestimmen und nicht unter der Autorität des Vaters leben.

Hier lag noch nicht einmal eine Enttäuschung vor, auch kein Zweifeln, kein Ringen um die Wahrheit, keine Resignation. Davon liest man nichts. Er wollte halt weg.

Als er zurückkam--- man weiß ja, wie das ausging.
Wobei der verlorene Sohn ja sein Gericht gehabt hat. Er hat ja mit den Schweinen um die Schoten ringen müssen. Es ging ihm also gar nicht gut. Bei der Hebräerstelle kommt aber erst das Gericht.

LG
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 20:10 Denn der Sohn war ja auch beim Vater gewesen, er war im Hause seines Vaters aufgewachsen und kannte ihn bestens.
Und Jesus sagt am Ende "Warum hast Du mich verlassen?" - Sünde zum Tod? Bestimmt nicht.

Ich denke, man darf einem Christen Verzweiflung, die zum Abfall führt, nicht als willentliche Abwendung interpretieren - auch wenn er vorher schon Gott "gekannt" hat. - Anders formuliert: Wer würde überhaupt freiwillig abfallen, nachdem er Gott WIRKLICH "gekannt" hat? - Was ist eigentlich mit dem "Das Fleisch ist schwach"?
Rembremerding

Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 21:21 Wer würde überhaupt freiwillig abfallen, nachdem er Gott WIRKLICH "gekannt" hat?
Da die Erkenntnis des sündigen Menschen unvollkommen ist, kann er Gott nie wirklich erkennen. Deshalb ist der Wille es zu wollen, der Glaube, dass Gott es wert ist und über allem die Liebe als ziehen dorthin einzig relevant. Glaube, Hoffnung, Liebe ist immer ein Wagnis, deshalb kommt es umso mehr darauf an, wem man glaubt, auf wen man hofft und wen man liebt - eine Person, eine göttliche Person, Jesus Christus.
Ein Mensch kann dem nicht ausweichen, indem er auf eine magische Erleuchtung nach dem Tod wartet. Er muss sich im Leben diesem Wagnis stellen, hier wird er geprüft, hier wird er geläutert - immer von einem liebevollen Gott, der einen bei sich haben will.

Bei der zweiten und immer wiederkehrenden Chance geht es um Umkehr von einem bleibenden Abfall von Gott im Leben. Und gleich danach das Gericht, denn (Pred 11:3b REÜ):
- wohin der Baum auch fällt, da bleibt er liegen.
Servus :wave:
Spice
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Spice »

In einem Erdenleben ist es schon mal möglich, dass sich einer, der abgefallen ist, nicht wieder zu der Sache hinkehrt. Aber in einem weiteren ist das durchaus möglich.
Hiob
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 08:18 Deshalb ist der Wille es zu wollen, der Glaube, dass Gott es wert ist und über allem die Liebe als ziehen dorthin einzig relevant.
Da kommen wir wieder zu unserem Konfliktpunkt: "Will" der Mensch von sich aus? Oder ist er zu Willen begnadet?
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