Hiob hat geschrieben: ↑So 27. Okt 2019, 21:32
Magdalena61 hat geschrieben: ↑So 27. Okt 2019, 20:03
Warum tangiert es europäische Sicherheitsinteressen, wenn in Syrien die Russen für Ruhe sorgen?
Gute Frage.
--- Davon abgesehen, dass dort die Europäer für Ruhe sorgen sollten, es aber nicht können, ist Syrien sicherlich eher ein russisches als ein amerikanisches Interessensgebiet.
Das sehe ich auch so.
Der Westen hätte mit der selbstbestimmten Türkei genug zu tun. Wenn er sie unbedingt in der NATO behalten will. Damit wäre die "Grenze" zwischen Ost und West gezogen. Weiter hinaus kann man nicht, glaube ich, ohne den Weltfrieden ernsthaft zu gefährden.
--- Noch mehr: Der damalige Kohl-Berater Teltschik hat neulich auf die Frage, welche Interesse die USA in Irak/Iran eigentlich hätten, geantwortet, dass es darauf keine seriöse Antwort gäbe - außer man sagt gleich "keine".
Damals hieß es : Öl. Und: Terroristen.
Außerdem gab es unterirdische "Gefängnisse" in Wüstengegenden, in denen Häftlinge unter unsäglichen Bedingungen eingesperrt wurden.
Das alles kommt vom Exzeptionalismus der USA ("Wir fordern Regeln, halten uns aber nicht dran, denn wir sind die USA") und der amerikanischen Selbstsicht als WElt-Polizist.
Trump will gegensteuern- und wird von den westlichen Medien zum Idioten abgestempelt.
ohne die USA in Europa müssen wir schleunigst eine eigene europäische Armee aufbauen, weil Russland zwar berechenbar ist, aber nicht harmlos.
Das ist ja wohl selbstverständlich.
Jedes Land der EU muss seinen Beitrag leisten zur Verteidigung Europas.
Das Tragische beim Rückzug der USA-Truppen ist der Verrat der Kurden - sogar ein REPUBLIKANISCHER Abgeordneter hat gesagt, dass dies ein bleibender Blutfleck auf der Weste amerikanischer Geschichte bleiben wird.
Den Abzug der US- Truppen hätte er wohl besser mit der Weltgemeinschaft abgesprochen.
Kürzlich sagte mir jemand, Präsident Erdogan habe schon lange angekündigt, den Norden Syriens "säubern" zu wollen. Diese Intervention im Rücken der abziehenden US- Sicherheitskräfte kam also nicht unerwartet, und unter diesem Aspekt war es ein Fehler, die Streitkräfte abzuziehen, bevor ein starker Ersatz die Vertretung übernehmen konnte.
Man hätte auf dem politischen Weg Lösungen erarbeiten müssen. Dass Erdogan die Kurden eliminieren will, ist doch allseits und schon lange bekannt.
Dass das abziehende US- Militär von Kurden mit Steinen beworfen und beschimpft wurde, erzeugt allerdings mehrere Fragezeichen, wie "unschuldig" und "hilfebedürftig" diese Leute denn nun wirklich sind. So etwas meine ich mit "Mentalität". Ich glaube, wir Westler checken es nicht wirklich. Und dann stehen wir immer wieder fassungslos vor Eskalationen von Egoismus und Gewalt.
Wir können nicht einfach unseren eigenen Lebensstil und unsere eigene Mentalität auf arabischstämmige Völker übertragen und meinen, das könne funktionieren.
Silvesternacht in Köln...
Wenn man davon ausgeht, dass
Gott der Herr über Obrigkeiten ist, müsste man unvoreingenommen hinterfragen, ob ein diktatorisches Regime für den Frieden im Land möglicherweise geeigneter ist als ein liberales "wir setzen auf Freiwilligkeit", das noch mehr Menschenleben fordert als die Ungerechtigkeit des Tyrannen.
LG