Humanismus vs Christentum?

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15240
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 11:34 In einem Punkt würde ich leicht korrigieren und nicht das 18., sondern das 19. Jh. nennen. - Wenn heute gepredigt wird, dass der Humanismus als Gegengewalt zum Christentum gemeint war, stützt man sich auf das 19. Jh., nicht aber auf die Geschichte des Humanismus seit dem Renaissance-Humanismus. - "Humanismus" wird heute gerne agnostisch instrumentalisiert.
Danke für die Korrektur. D.h. das 18. Jh war erst Wegbereiter. Auch verständlich. Gegen Ende des 18 Jh lag Europa unter der Fuchtel von Napoleon, und der hatte andere Pläne als ein "christliches" Europa. D.h. im 19. Jh etablierte sich ein kultivierter Humanismus als Ersatz für das alte Christentum, wenn du von "Instumentalisierung" redest. Kann ich das so sehen?

Wer den Begriff heute anders besetzt muss ihn daher erst neu definieren, denn das Wort "human" allein macht keinen Humanismus aus. Und wie auch immer, die Schrift lehrt den graviereden Unterschied zwischen "menschlich" und "göttlich".

Als Petrus Jesus beiseite nahm, um ihm davon abzuhalten, welchen Weg er einschlagen wolle, wies ihn Jesu recht unwirsch zurecht. Dazu kann man sagen, Petrus meinte das aus seiner menschlichen Perspektive gut, also "human". Aber es war eben rein menschlich und nicht göttlich. Jesus verwendet genau diese Worte.

Das wäre die harmlose Form des Humanismus. Petrus ließ sich später nicht weiter von seine Gedanken leiten, sondern er folgte weiter Jesus nach. Es ist anders bei Pseudochristen. Diese sehen in Jesu ein Vorbild, aber nicht als Erlöser. Daher sind solche keine Nachfolger, sondern je nach weiterer Beeinflussung immer mehr intolerant gegenüber wirklichen Jüngern Jesu.

So ist der Humanismus eine Grundlage, auf der sich weitere Irrlehren gut platzieren können. Da haben wir die JHWH-Lästerer, die HG-Leugner, die Leugner des Blutes Jesu als notwendig um Sünde zu tilgen und dann auch die All-Erretter. Dabei rede ich noch gar nicht von den aggressiven Geistern.

Ich denke der Humanismus legt auch heute noch dafür eine Grundlage, und bildet ein Einfallstor des Satans. Daher meine ich, eine Bekehrung zu Gott muss mit einer 100% Absage aller Denkweisen einhergehen, die Gottes Wort zuwider laufen. Es geht da nicht nur um Jesu Wort, sondern auch generell um Gottes Wort, also auch alles das was JHWH, der Vater sagt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 11:48 Gibt's für dich eigentlich irgendeine Ansicht über die Welt, welche per se "unaufgeklärt" ist?
Diese Frage ist nicht beantwortbar, bevor man nicht definiert, was "Aufklärung" sein kann. - Wenn man "Aufklärung" nach der jeweiligen zeitlichen Mode versteht, sind extrem viele Weltansichten unaufgeklärt - u.a. aus heutiger Sicht das Christentum. - Möglicherweise wäre dann nur der Szientismus aufgeklärt (ich weiß nicht, wie der Status dazu heute gerade ist). - "Aufklärung" gehört zu den vielen Begriffen, die verbraucht sind und nur durch Renovierung wieder-bewohnbar gemacht werden können.
Claymore hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 11:48 Oder hängt "aufgeklärt" wirklich einzig von dem Meta-Kriterium "über die eigenen Grundlagen reflektiert" ab? Was ja auch auf einen rechtsextremen germanischen Neuheiden zutreffen kann?
Es könnte rechtsextreme, linksextreme, naturalistische, etc. Köpfe geben (und gibt es wahrscheinlich auch), die ihre jeweilige Weltanschauung intellektuell brillant durchdringen - falls Du so was meinst. - Auch das könnte einer beschließen, jeweils als "Aufklärung" zu verstehen.

Wie gesagt: Dieser Begriff ist verbraucht - man müsste ihn
a) sauber neu besetzen
b) UND vor allem absetzen von dem, was in der Renaissance bis zum 20. Jh. darunter verstanden wurde. - Dies wird oft vermieden, weil man das Eigene durch Tradition veredeln will, egal was es in Sachen Redlichkeit koste.
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 10:45
Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 10:24 Humanismus sollte kein Wort sein, das bei bestimmten Menschen wahre Wellen von Hass hervorruft, Humanismus kann und sollte eine Brücke der Verständigung sein.
Natürlich. - Aber dies wäre ein Denkwechsel insofern, dass man dann nicht mehr "guter, aufgeklärter Humanismus" vs. "böses, unaufgeklärtes Christentum" ausspielen kann - für manche wäre dies ein Opfer.
Opfer?
Zum im Trutz und Poch beanspruchten Opferstatus und zum Niederwalzen jeglicher Bemühungen um einen Konsens, einen möglichen Konsens, wenn auch nur im zaghaften Händedarreichen, dazu zitiere ich dann den User Michael:
Michael hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 12:12
Ich denke der Humanismus legt auch heute noch dafür eine Grundlage, und bildet ein Einfallstor des Satans.
Ein Beispiel von vielen, wie eine Diskussion zwischen Christen und Nichtchristen im Keim der Vorverdachts sozusagen diskriminiert und abgewürgt wird. da wird dann grundsätzlich alles über den Kamm des Satans gestriegelt, was nicht den Heiligen Geist auf der Stirn tätowiert trägt, werden auch die kleinsten Bemühungen mit dem Satan erschlagen, ich meine jetzt falls ein Mensch doch einmal die Dummheit begehen sollte, sich dem Christentum annähern zu wollen.

Manchmal frage ich mich ich ernsthaft, wer hier wirklich des Satans Einfallstor ist, denn die Hybris der Superchristen, die Unnachgiebigkeit und diese pathologische Unverträglichkeit allem menschlich allzu menschlichen gegenüber, das alles kann nur in einem dauerhaften Niedergang des Christentums enden, jedenfalls das geistig, geistlich versteinerte Steinkeil-Christentum des Mittelalters und der Neo-Inquisition, das meinen einige Fundamentalisten bewahren zu müsse.

Das Christentum als schriller Schwertgesang der genormten Unversöhnlichkeit, manche lernen es eben nie.
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Sunbeam »

Michael hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 12:12 Diese sehen in Jesu ein Vorbild, aber nicht als Erlöser. Daher sind solche keine Nachfolger, sondern je nach weiterer Beeinflussung immer mehr intolerant gegenüber wirklichen Jüngern Jesu.
Es gibt hier wohl keinen User, der seine Glaubensschwestern und Brüder so abwertet und entwertet wie du Missionar der Zwietracht und Niedertracht, und als Verfechter so gewisser biblisch fundierter Säuberungsaktionen, da werden dann von dir deine Mitchristen bedenkenlos in Voll, in Halb und Viertelchristen eingeteilt, immer im Dauerverdacht deiner herzenskalten Blogwartmentalität, und die für dich nicht ganz so "richtigen" Christen, denen würdest du am liebsten ein rotes Kreuz auf die Brust nähen lassen.
Im Grunde gibt es bei dir doch nur zwei Christen auf dieser Welt, der eine wäre Jesus, der andere dann du, aber Jesus wohl nur unter einem gewissen Vorbehalt deinerseits, denn Jesus sah sich als Mensch unter Menschen.

Ein Hoch auf die Kaste der Überchristen
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 14:27 Manchmal frage ich mich ich ernsthaft, wer hier wirklich des Satans Einfallstor ist, denn die Hybris der Superchristen, die Unnachgiebigkeit und diese pathologische Unverträglichkeit allem menschlich allzu menschlichen gegenüber, das alles kann nur in einem dauerhaften Niedergang des Christentums enden,
Zumindestens historisch hast Du recht - die Kirchengeschichte ist in weiten Teilen eine Sündengeschichte (in anderen weiten Teilen ist es NICHT so). --- Das liegt daran, dass die Kirchen/das Christentum noch nicht bei sich angekommen ist, um einen katholischen Fundamental-Theologen zu zitieren.

Man muss also zwischen "Was will Jesus?"/"Was ist der christliche Gott?" und "Was ist der Stand dazu in den unterschiedlichen Denominationen?" unterscheiden - was natürlich für einen Außenstehenden, der was hören will, schwer ist. - Da haben es die Naturwissenschaften einfacher: Da gibt es immer einen letzten objektiven Stand und der ist auch verbindlich.
Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 14:27 Zitat: "Ich denke der Humanismus legt auch heute noch dafür eine Grundlage, und bildet ein Einfallstor des Satans".
Das ist natürlich verkürzt. --- Der Bogen ist weiter und läuft hinaus auf:
Der "Sündenfall" ist Chiffre für die Selbst-Maßstäblichkeit des Menschen - diese Selbst-Maßstäblichkeit ist im Grunde das Synonym für "satanisch". --- Der Humanismus definiert sich nun aus der Aufklärung, die sich INZWISCHEN ebenfalls selbst-maßstäblich versteht - insofern ist hier eine Verbindung da.

In der PRaxis stimmt dies natürlich nicht, weil der Humanismus andererseits deckungsgleich ist mit dem, was man christlich "Pastorale" nennt - und die kann natürlich nicht satanisch sein. - Man muss immer gucken, ob man auf theoretischer Fundamental-Ebene oder auf paraktischer "Pastoral-" Ebene argumentiert - das tut aber kaum einer. - Und dann gibt es Wirrniss.
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 15:00
Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 14:27 Manchmal frage ich mich ich ernsthaft, wer hier wirklich des Satans Einfallstor ist, denn die Hybris der Superchristen, die Unnachgiebigkeit und diese pathologische Unverträglichkeit allem menschlich allzu menschlichen gegenüber, das alles kann nur in einem dauerhaften Niedergang des Christentums enden,
Zumindestens historisch hast Du recht - die Kirchengeschichte ist in weiten Teilen eine Sündengeschichte (in anderen weiten Teilen ist es NICHT so). --- Das liegt daran, dass die Kirchen/das Christentum noch nicht bei sich angekommen ist, um einen katholischen Fundamental-
Das mag vielleicht daran liegen, das dieses heutige Christentum seinen spirituellen Kern, seinen spirituellen Mittelpunkt verloren hat, das einmal als meine bescheidene Meinung, denn das Christentum, ich meine das spirituelle Christentum habe ich durch Meister Eckhart besser begreifen und verstehen können, auch das Unmöglich-Möglich-Unmögliche was dahinter steht, als durch jeden anderen Bibel-Kommentatoren oder selbsternannten Propheten oder auch "paedagogus christianus", der er in jedem christlichen Forum hochfahrend durch die Stränge kullert.

Und dieser verkopfte und dogmatische Biblizismus des Buchstabens, dieser ewige Kleinkrieg um Punkt, Komma und Strich den halte ich für verderblicher für das Christentum, als Legionen von vermeckerten Atheisten, denn die Sargnägel des Christentums, wurden diese nicht immer von den Christen selbst geschmiedet?
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 15:20 Das mag vielleicht daran liegen, das dieses heutige Christentum seinen spirituellen Kern, seinen spirituellen Mittelpunkt verloren hat
Klares ja.
Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 15:20 denn die Sargnägel des Christentums, wurden diese nicht immer von den Christen selbst geschmiedet?
Zunächst: Es gibt auch heute noch Christen in Nachfolge von Meister Eckart - diese werden konservativ und mittelalterlich genannt, also nicht zeitgemäß.

Das Hauptproblem des Christentums ist heute, dass es mehrheitlich der säkularen Gesellschaft gefällig sein will - und genau das geht nicht. - Dazu kommt, dass ein erheblicher Anteil der Theologie so aufgebaut ist, dass sie nur dann funktioniert, wenn es Gott NICHT gibt. :lol:

Trotzdem mache ich mir keine Sorgen. - Sobald die Zeiten schlechter werden und WIKRLICHE Not da ist, werden spirituelle Kräfte und spirituelles Verständnis wieder stärker. --- Aufgabe der Kirche(n) ist es aus meiner Sicht heute, Standards zu bewahren, damit sie da sind, wenn sie wieder gebraucht werden.

Nebenbei: Ich sprach neulich mit einem befreundeten katholischen Pfarrer, der sagt, dass er nur noch pastoral unterwegs ist, indem er psychische Nöte lindert. - Es gibt um uns rum große individuelle Nöte, an die die Psychologie nicht ran kommt.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15240
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 17:19 Das Hauptproblem des Christentums ist heute, dass es mehrheitlich der säkularen Gesellschaft gefällig sein will - und genau das geht nicht
Das nenne ich sehr gut auf den Punkt gebracht, nur anders formuliert und kennzeichnet das Pseudochristentum im Geiste des Humanismus, zumindest wie wir beide diesen Begriff auffassen, mit anderen Worten was die heutige Welt anbelangt. Es wird daher auch differenziert zwischen dem Geist Welt und dem Gottes Geist, dem HG.
Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 17:19 Dazu kommt, dass ein erheblicher Anteil der Theologie so aufgebaut ist, dass sie nur dann funktioniert, wenn es Gott NICHT gibt. :lol:
Das stimmt, ist aber kein Phänomen des Humanismus. Es gibt ja mannigfache Geister, die von Gott wegführen. Dieses Problem gab es schon immer. Paulus sprach es in 1. Tim. 4:1 konkret an.
Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 17:19 Aufgabe der Kirche(n) ist es aus meiner Sicht heute, Standards zu bewahren, damit sie da sind, wenn sie wieder gebraucht werden.
Meine bescheidene Ergänzung: Aufgabe der Freikirche(n). Die Amtskirchen haben m.E. die Leitung durch den HG zugunsten der, wie du sagst „säkularen Gefälligkeit“ aufgegeben. Es gibt nur mehr noch einzelne Ausnahmen, die dann aber schnell ins Schussfeld der medialen Vernichtung geraten.

Ich erinnere an Bischof Krenn aus Österreich. Er war bei Gott kein Superheiliger, aber er machte ein paar klare Aussagen, für die er dann sogar von Rom abgezogen wurde. Ein solcher Ausspruch war: „Die Kirche ist keine Demokratie.“

Die Freikirchen vertreten auch unterschiedliche Lehren, aber in der grundsätzlichen Bedeutung von Jesus sind sie sich weitgehendst einig. Er war für sie kein Humanist. Daher liegt die kollektive Leitung des HG heute m.E. bei ihnen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 18:31
Hiob hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 17:19 Dazu kommt, dass ein erheblicher Anteil der Theologie so aufgebaut ist, dass sie nur dann funktioniert, wenn es Gott NICHT gibt. :lol:
Das stimmt, ist aber kein Phänomen des Humanismus. Es gibt ja mannigfache Geister, die von Gott wegführen. Dieses Problem gab es schon immer. Paulus sprach es in 1. Tim. 4:1 konkret an.
Das zeichnet eure Inkompetenz aus, ihr kennt nicht einmal die grundlegende Bedeutung der verwendeten Begriffe. Denn genau das Gegenteil ist der Fall. (Christliche) Theologen "forschen" auf Grundlage dogmatischer Vorgaben, z.B. dass es einen Gott gibt. Man forscht also nicht ergebnisoffen. In diesem Sinne seid ihr Theologen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 18:31 Die Amtskirchen haben m.E. die Leitung durch den HG zugunsten der, wie du sagst „säkularen Gefälligkeit“ aufgegeben.
Hier würde ich deutlich zwischen evangelischer und katholischer Kirche unterscheiden. Die evangelische Kirche ist extrem vielfältig ausgerichtet, so dass man gar nicht mehr von EINER Kirche sprechen kann. Da ist Rom weit kompakter.

Weiterhin muss man zwischen Fundamental-Theologie und Pastoral-Theologie unterscheiden. - Dargestellt ist dies recht gut im Unterschied zwischen Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus. - Der eine hat sich als epigonenhafter (fundamentaler) Kirchenlehrer positioniert, der andere hat seinen (pastoralen) SChwerpunkt auf der Barmherzigkeit. - Beides widerspricht sich nicht.
Michael hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 18:31 „Die Kirche ist keine Demokratie.“
Richtig. - Bie geistlichen Fragen kann man Stimmen nicht zählen, sondern muss sie wägen (meint auch Friedrich Schiller).
Michael hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 18:31 Die Freikirchen vertreten auch unterschiedliche Lehren, aber in der grundsätzlichen Bedeutung von Jesus sind sie sich weitgehendst einig. Er war für sie kein Humanist.
Das ist er auch in dem von Dir gemeinten Sinne bei den Groß-Kirchen nicht. - "Humanismus" wird heute oft im Sinne von "pastoral" verstanden - in diesem Sinne war Jesus selbstverständlich ein Humanist. - Aber er war es nicht insofern, dass der den Menschen zum Maßstab dessen gemacht hat, was wahr ist. - Das Wort "Humanismus" ist wie viele andere Worte auch mit unterschiedlichen Bedeutungen behaftet, und jeder sucht sich gerade aus, was er braucht.
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 18:50 Das zeichnet eure Inkompetenz aus, ihr kennt nicht einmal die grundlegende Bedeutung der verwendeten Begriffe.
Oje, muss das sein? - Könntest Du nicht mal etwas tiefer gehen, statt wieder Bewertungen zu vergeben.

Zur Sache: Nein, hier bist Du mit Deinen Ausführungen der Inkompetentere:
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 19. Jul 2020, 18:50 (Christliche) Theologen "forschen" auf Grundlage dogmatischer Vorgaben, z.B. dass es einen Gott gibt. Man forscht also nicht ergebnisoffen. In diesem Sinne seid ihr Theologen.
Auch nicht-christliche Theologen sind insofern (!!!) nicht ergebnis-offen (wie üblich in Geisteswissenschaften), dass sie präjudizierende Vorannahmen haben - darüber wurde monatelang in anderen Threads gesprochen. - Sie sind insofern wiederum ergebnisoffen, dass sie im Rahmen ihrer Systematik (incl. der Definition aller verwendeten Begriffe) und ihrer Modelle tatsächlich zu Beginn der Forschung nicht wissen, was am Ende rauskommt.

Wenn Dir das zu kompliziert ist, unterstelle wenigstens keine Inkompetenz.
Antworten