homosexuellen Katholik beraten?

Rund um Bibel und Glaube
Canon

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Canon »

Travis hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 09:26
Canon hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 08:40 Es ist kein Freund und ich persönlich finde ihn auch nicht sündig, sondern erlebe, wie es ist, wenn man will und nicht kann.
Das kann ich gut nachvollziehen. Wir wissen aus dem Römerbrief, woher dieses Erleben kommt. Mir geht es da nicht anders.

Auch wenn man als Christ wiedergeboren ist, erlebt man den Streit zwischen dem, was die neue Kreatur in uns gerne will und dem, wohin der noch immer durch die Trennung von Gott beeinträchtige Leib tendiert. Man hat als Christ zwei Naturen in sich. Den neuen Menschen, der durch den Heiligen Geist völlig neu ist. Und dann natürlich den unerlösten Leib, also die Sünde in uns.

Auch als Nichtchrist fühlt man diesen Streit manchmal, besonders dann, wenn der himmlische Vater bereits angefangen hat, einen Menschen zu seinem Sohn hin zu ziehen.
Canon hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 08:40 Er ist ja von dem Seelsorger weg, weil der ihm zu opportun erschien, er sagte, der Seels. würde nur für den Schwulen reden und dergleichen bagatellisieren.
Wichtig ist, einfühlsam zu sein und ein klares Bild von Gottes Wort vor Augen zu haben. Gott bagetellisiert solche Dinge nicht, daher sollten wir das auch nicht tun. Aber er prügelt auch nicht mit dem Hammer auf uns ein. Den "Hammer" nimmt er erst, wenn alle anderen Alternativen schlimmere Konsequenzen hätten. Wir Menschen hingegen nehmen gerne schnell den "Hammer", weil er so einfach und simpel ist. Leider sind wir selten besonders treffsicher und klopfen eher Daumen breit als Nägeln auf den Kopf.
Canon hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 08:40 Durch deine Antwort aber, du hast doch nichts dagegen, wenn ich den Inhalt zu ihm teleportiere, wird ihm Hilfe dadurch geboten, dass er sich nicht mehr als Zentrum der Angelegenheit sehen muss, er kann auf Distanz zu sich gehen und objektivieren.
Du bist ihm näher. Wenn Du meinst, meine Zeilen könnten ihm helfen, mach das gerne.
Canon hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 09:05 Hatte ich noch den Gedanken, es könnte sein Kreuz sein, so ist dieser völlig weg! Perfekt!
Das mit "sein Kreut tragen" würde ich nicht verwerfen. Ich erlebe auch bei mir, dass ich Dinge gerne loswerden würde, mir aber auch klar bin, dass sie mich nicht nur einschränken sondern auch im Sinne Gottes prägen. Das kann ich aber nicht pauschal für alle Menschen sagen. Das muss man wirklich mit Gott ausmachen. In meinem Fall hat mir Gott eine Antwort gegeben, aber ich hadere damit manchmal trotzdem noch. Die Befreiung davon ist aber nichts, was ich mehr ersehne als die Gemeinschaft mit Jesus Christus. Außerdem wissen wir, dass die Leiden dieser Zeit vor der Perspektive der Ewigkeit verblassen. Das tröstete mich schon oft.
Canon hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 09:05 Denn ich weiß jetzt, wie ich ihn erreichen kann, soooo gut!
Viel Weisheit und Kraft dafür!
Ja, mein Freund, du hast wieder recht gesprochen! Sagst, es wär kein Thema fürs Forum, nicht so richtig, ich sage: das ist das erste richtige Thema!!!

Du hast so wahre Worte gefunden, ich freue mich gerade, wie schon lange nicht! Wir werden heute über deinen Antworten sitzen, die von dem Heiligen Geist durch und durch inspiriert heir fest stehen, du hast damit mein Herz geöffnent, eine Klemme ist weg, ich fühle mich im Fließen. Ich möchte gerade die ganze Welt umarmen, so schön ist es, mit Gott zu sein und wahrhaftigen Menschen zu begegnen. Solche Gnade, mein Herz fließt gerade über, das wird ein wunderbarer Abend heute werden. Er wird es spüren, der sich so verlassen, oder, wie er es ausdrückt: verarscht, fühlt, der keine Heimat hat, nicht in der Kirche, nirgens. So wird er erkennen, wo seine Heimat ist, das steht fest, ich spüre es durch und durch!

Siehst Du? Was Du geschafft hast? Ist das nicht 1000mal besser, als sich um irgend einen Siff zu bekümmern? Ich bin gewiss, du freust Dich auch, der Tag kann kommen, alles kann kommen, wenns in Gott geschieht. Vielen, herzlichen Dank Dir und dem Urheber, den ich heute durch deine Zeilen udn Deiner Person so richtig in Freude erleben darf. Erleben, ich lebe, du lebst, der Junge Mann wird leben, das Leben, ein Hoch auf den Herrn!

Ich umarme Dich, Bruder!
Spice
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Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Spice »

Canon hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 18:36 Ja, ich kenne mich da nicht aus. Aber ich wurde gefragt, wie soll ich ihm antworten? Da bin ich in Not geraten, wisst ihr, wie man sanft mit dem Thema umgeht?

LG Canon
Man kann sich über die Erlösung freuen, denn die Erlösung betrifft ja auch die Homosexualität. Je mehr man sich freut, dass man volle Befriedigung im Ewigen hat, umso weniger sucht man sie anderswo.
Deshalb redet ja Jesus vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle.
Um das besser begreifen zu können, könntest Du ihm empfehlen die christlichen Mystiker zu lesen, wie Meister Eckhart, Tauler und Angelus Silesius zum Beispiel. Oder auch die Wüstenväter.
Im übrigen soll er sich nicht so viel Gedanken machen, was er ist, sondern was er werden kann!
Canon

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Canon »

Wirklich wahr, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein! Wir sind ein Teil der Sünde, ich bin ein Teil seiner Sünde, ich bin sündig, dort werde ich ihn treffen und wir werden Gemeinschaft mit dem Herrn haben und lachen und weinen. So ist das.
Canon

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Canon »

Spice hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 09:50Im übrigen soll er sich nicht so viel Gedanken machen, was er ist, sondern was er werden kann!
Ich finde seine Gedanken wichtig. Ich möchte ihm nicht das Gefühl geben, er habe Mist bedacht. Es ist sein Weg, ziehe ich seine Schuhe an, kann ich ihn sehr gut nachvollziehen. Das werde ich tun, darauf hat mich Travis aufmerksam gemacht und sein Wort hat mich wie ein klares Wasser im Inneren erfüllt. Nichts wäre gemeiner an ihm zu tun. als seinen Lebensweg wegzuwischen, er ist das, was ihn ausmachte, man muss mit ihm Schritt für Schritt gehen, ganz sanft. Auch nur eine Arroganz und seine Tür wird zufallen. Das ist die Zeit, in der man den Herrn hinzu bittet und in tiefer Demut, sich selbst zur Sünde bekennend, dort die Gemeinschaft aufbauend, als Brüder in der Sünde ihn um seinen Beistand bittend, ganz unten und wieder nackt, wie in Blöße, wie im Paradies sich ihm ergibt. Amen.

Daraus erst kann sich der neue Weg ergeben.

LG Canon
Canon

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Canon »

Seht, wie wahr sein Wort: Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen, denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen, denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.

Wie wahr, das ist heute in mir zur vollkommenen Wahrheit geworden, wie soll ich mich nicht freuen und leben wollen, sein Wort macht nur gelebt Sinn.
Was glaubt ihr, wird heute abend geschehen? Ja, es wird seine Widergeburt eingeleitet werden, Hallelujah gesungen!

LG Canon

Möget euch sein Wort ebenso erreichen.
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Travis
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Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Travis »

Na, Du scheinst wirklich fröhlich zu sein. Ist richtig ansteckend. Wie befreiend der Lobpreis Gottes im Leben von Christen ist, muss man erlebt haben. Es ist ein echter "Lastenwerfer".
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"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Canon

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Canon »

Travis hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 10:40 Na, Du scheinst wirklich fröhlich zu sein. Ist richtig ansteckend. Wie befreiend der Lobpreis Gottes im Leben von Christen ist, muss man erlebt haben. Es ist ein echter "Lastenwerfer".
Mach mal halblang, tief in meinem Inneren ist ein riesiger Graben am sich auftun. Wie habe ich mich falsch verhalten, wie konnte ich nur! Wie kann man Homosexuelle verdammen, so eine Sünde! Wie schaffe ich es, mit meinem Nächsten immer als das was ich bin, eine Sünderin vor dem Herrn, so begegnen, dass ich ihn erreiche. Wie kann ich den Status Quo erhalten, gefühlt bleibt er nun erhalten und darin ist die HOHE FREUDE. Das HALLELUJAH GESUNGEN. Ich selbst werde hiermit noch einmal gereinigt, diese Reinigung ist wunderbar, ich kann meine Dankbarkeit nicht zum Ausdruck bringen- Sie öffnet Tür und Tor. Ein Dauergrinsen, ja, das ist es, das hat mir der Travis zugetragen! Auch das ist ein großer Teil meiner Freude, Menschen, wie Du.

LG Canon
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Bonnie
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Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Bonnie »

Hallo Canon,

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, da ich nur noch relativ selten hier bin und eher wenig Zeit hier verbringe, aber ich möchte dir etwas ans Herz legen. Wenn es schon jemand geschrieben hat, bitte ich um Entschuldigung für die Doppelung.

Solche Gespräche, Beratungen, Seelsorge usw. keinesfalls im offiziellen Rahmen führen. In meiner Glaubensgemeinschaft ist es schon passiert, dass ganz normale seelsorgerliche Gespräche als Konversionsversuch/therapie gewertet wurden. Bekanntermaßen ist dies inzwischen, auch wenn es der ausdrückliche Wunsch des Hilfesuchenden ist, verboten. Warum wohl... :silent:
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Canon

Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Canon »

@Bonnie, mache dir keine Sorgen, ich bin da ganz bei Dir.

Nun, wie war es gestern? Worin lag die Schwierigkeit? Sie lag darin, dass ich in einem anderen "Zustand" war, als unser Gast. Misstrauisch beäugte er mich und ich konnte ihn gut verstehen, denn, wie oft ist ein Hype die Feder für das, was aus dem Mund kommt. Mit Marmorkuchen bin ich ihm nicht begegnet, es gab nichts zu Essen, es würde ablenken, ein glücklicher Magen und Mund, mag nicht ernsthaft sein. Der wird sagen, och, morgen ist auch noch ein Tag.

Also schmucklos und nüchtern, wie geht es Dir? Er lacht, naja, ganz gut. Das kenne ich von mir und heißt übersetzt, ich habe keine Ahnung, keine Kontrolle, aber zu beklagen gibt es nichts.

Wir nahmen uns also Travis Text und meine Antwort vor. Er las, ich durfte das ja, und ich ließ ihn damit eine viertel Stunde für sich, bot ihm an, Fragen gemeinsam zu bereden. Es gelang ihm gut, anzumerken, dass nichts, aber auch nichts gegen ihn vorlag, im Sinne einer Anklage oder Abwertung. Das schaffte eine gute Basis. Er bat mich dann, meinerseits mit meinen Sündenschwierigkeiten loszulegen, das war für mich eine Premiere und das sagte ich ihm auch so. Anders als seine Sünde, sind meine durch mein Verschulden zustande gekommen. Er aber, ist in einer Tradition hineingewachsen, in der es schon längst so oder so falsch läuft. Falsch ist es die Homosexualität zu verachten, falsch ist es, sie zu leben.

Wir schauten uns an und waren beide grundsätzlich ratlos, aber fühlten uns geborgen, ja ruhig. Dann gingen wir die Punkte Stück für Stück durch. Ich sagte ihm, was ich auch von mir weiß, wenn man etwas verstanden hat, so legt sich kein Schalter um, es ist ein Werden und Vergehen, dem man teils selbst nur als Beobachter gegenübersteht. Man beobachtet sich selbst und reguliert während der Selbstschau. Dazu bedarf es starker kognitiver Fähigkeit und, ganz unumwunden gesagt, Ehrlichkeit. Man muss sich selbst gegenüber ehrlich sein, sich zu verklären oder zu rechtfertigen ist der falsche Weg. Dies konnten wir gut erarbeiten. Von sich aus berief er sich auf seine Vergangenheit, die wenig fürsorglich war, er lernte, wie so viele, aus sich selbst heraus, zumindest vermeint er es so. Wir konnten gut abgrenzen, die Geister unterscheiden und merkten, dass richtig Arbeit vor uns lag. Ich dachte und sagte das auch, dass es mri schwer fällt, mich auf einen Menschen ganz einzulassen. Nun habe ich ihm abermeine Türe geöffnet und will nicht wie so viele, ihn, der er Probleme hat, mit dem üblichen abspeisen. Ich musste selber ein Ja zu ihm haben. ich erkannte, es ist ebenso ein ja zu mir und zu unserem Herrn. Weil er so wenig aufdringlich ist, wirklich an einer Problemlösung interessiert ist, nicht verspielt labert, habe ich ja gesagt, in dem Bewusstsein, dies könnte für Jahre so sein.

Das teilte ich ihm mit und es gelang uns, seine Furcht auf die Nerven zu fallen abzufedern, in dem ich ihm die entsprechenden Bibelstellen aufzeigte. Dies tat ich, damit er meine eigene Ich Version in Gott verfestigt, als tatsächliche Arbeit und Zusage annahm.Ich versicherte ihm, dass meine Fehler ebenso vergeben wurden, mir alles erdenkliche Gute angetan wurde, alles für umsonst und ich mich hier in der Pflicht und Ehre sehe, davon etwas abzugeben. Daraus ergab sich, was ich mir auch wünschte: Ernsthaftigkeit, er verstand, das ich nicht für einen Smalltalk, Kaffee und Kuchen zu gewinnen bin. Es würde sich auf unser Leben vor und möglichst in Gott reduzieren. Wobei eine Reduktion des Alltäglichen, gemeinschaftlichen Daseins die Relevanz des Lebens mit Gott hervorheben soll.

Dann begannen wir zu beten. Wir fühlten uns vorbereitet.

Dann verabschiedeten wir uns, er nahm sich zusammen, denn er wollte brav nur ernsthaft sein. Wir haben also noch gelacht und uns eine gute Nacht gewünscht. Ich sagte ihm noch, schau, mich sexualisierst du doch auch nicht. So, sagte er, das stimmt und ich weiß, der Groschen ist gefallen.

LG Canon
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Travis
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Re: homosexuellen Katholik beraten?

Beitrag von Travis »

Canon, ich danke Dir das Du uns daran teilhaben lässt.
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