Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

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Magdalena61
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 19:51 in Mt 10,38 heißt es, wir sollen das Kreuz Jesu auf uns nehmen und ihm nachfolgen. Was heißt das eigentlich ?
Jesus sagte diese Worte im Zusammenhang mit der Scheidung der Geister, auch im familiären Bereich, die oftmals Anfeindungen und Ausgrenzung nach sich zieht.

Wenn das innerhalb der Familie passiert, ist es schmerzlich für denjenigen, der im Reich Gottes lebt-- die anderen, die keinen Zugang haben zu Gott, verstehen ihn einfach nicht; sie sehen ihn möglicherweise als rückständig, einfältig... "der (die) spinnt doch".

Ich rede jetzt nicht von überzogener Frömmigkeit, die Unbekehrten gnadenlos Druck macht, die den eigenen, "erretteten" Ego auf eine abstoßende Weise erhöht; sich für etwas Besseres hält und die anderen das deutlichst spüren lässt. Wenn ein Christ so auftritt, hat er den Gegenwind und die Ablehnung selbst verschuldet.

In unserer Familie war ich die Erste, die zum Glauben gekommen ist. Damit habe ich aber nie geprotzt. Und ich diente weiter meinen Geschwistern und meinem Vater, wie vorher auch. Die lebten ihren Egoismus, und ich übte mich in Nächstenliebe-- das fiel mir schon so manches Mal sehr schwer.

Ich musste erfahren: Da prallten Welten aufeinander. Und ich war, so lange ich mit denen zusammen wohnen musste, immer in der schwächeren Position.

Es war oder ist nicht nur innerhalb der Familie so.
Manche Mitmenschen sind sozusagen "negativ geladen". Egal, was du tust- sie finden immer einen Grund, um ihre Aggression auszuleben und verletzende Pfeilchen abzuschießen. Da kann man froh sein, wenn man nicht direkt in der Schußlinie steht. Zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft... überall, wo man Nähe haben muss zu Menschen, auf deren Leben Satan einen Anspruch hat.

Dazu möchte ich aber betonen: Es sind nicht alle Nichtchristen "negativ geladen". Mit vielen kann man recht gut auskommen. Mir scheint, die aktiv Giftigen sind solche, die sich mal irgendwann okkulte Bindungen eingefangen hatten. Dazu zählen auch Lippenbekenner. Solche, die sich als Christen verstehen, aber aus Sicht der Bibel nicht errettet sind, weil sie nicht dazu bereit sind, ihre Sünde zu bekennen und ihr Leben vor Gott in Ordnung zu bringen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
renato23
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von renato23 »

Damals, zu Jesus Zeiten war es ja nachweislich lebensgefährlich mit Jesus von Ort zu Ort zu gehen und den durch Jesus offenbarten bislang wenigen bekannten Gottesglauben mit all dessen Geboten (für die Ausbreitung der Frohen Botschaft Reiches dieses barmherzigen Gottes) dort bekannt zu machen, wo man nur denjenigen in Synagogen gepredigten kannte.

Somit brauchte es Mut und innere Selbstüberzeugung, dass die Nachfolge Jesus für künftige segensreiche Gottverbundenheit sorgte und die Wahrheit befreiend aus bislang dort verbreiteter Finsternis wirkte. Jesus hatte ja auch vor Beginn seiner im gottseits aufgegebener Aufklärungsarbeit sein Kreuz aufgenommen.

Anfangs meines Weges in der Nachfolge Jesu Christi brauchte ich auch Mut, mich für die Rechte derer da und dort einzusetzen , die sich Hilfe suchend an mich wandten.

Damit verband ich dann den Aufruf Jesu in Mk 8.34. Wobei ich persönlich "verleugne sich selbst" mit Loslösen von allfälliger Ichbezogenheit....um im Dienste unseres Herrn Jesus nurmehr in denjenigen guten Werken zu wandeln, die wir jeweils von Gott zugeordnet erhalten.2.Tim 3.17 und Eph 2.10.
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Helmuth
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Helmuth »

Als man Jesus gefangegenommen hatte war es aber so, dass die Jünger alle Reißaus genommen hatten. Es zeigte sich vermutlich nur mehr noch Johannes in der Öffentlichkeit, da das Jh-Ev auch davon berichtet, dass er sich beim Kreuz mit Jesu Mutter aufgehalten hatte. Und man kannte auch die 12 mit Namen. Die anderen verschanzten sich und sperrten sich ein. Vermutlich hat damals nur Johannes das Kreuz auf sich genommen.

Aber der HG stärkt uns auch, wie er das später kraftvoll getan hatte. Schwere Zeiten machen wir immer wieder durch, wenn Verfolgung um des Evangeliums willen einsetzt, aber es sind solche Zeiten auch genau die richtige Gelegenheit das Evangelium mutig zu predigen. Derzeit ist eher Flaute in unserer Gesellschaft, das wird sich auch wieder ändern.

Genau dann erkennt man auch wer wirklich von neuem geboren wurde und wer nur ein Mitläufer ist. Es ist dann dafür auch der HG mit seiner wunderwirkende Kraft an unserer Seite, was für manche auch tödlich enden kann, siehe Stephanus oder Jakobus. Wer aber von neuem geboren ist hat seinen Blick nicht mehr auf dieses Leben gerichtet, sondern er folgt Jesus bis in den Tod nach wenn erforderlich.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 21:08
Zippo hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 19:51 wir sollen das Kreuz Jesu auf uns nehmen
...wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
Das eigene Kreuz auf sich nehmen/tragen..
Oder im Volksmund gesagt: Jeder hat sein Binkerl zu tragen.
Das mag sich auf die Lebensumstände beziehen, da ist ja auch nicht immer alles rosig. Aber speziell in der Nachfolge Jesu hat man doch mit ganz besonderen Repressalien zu rechnen, die den Leiden Jesu ähneln. Das heißt, je mehr du gute Werke tust, desto mehr wirst du bestraft.
Ich kann mich an einen Foristen namens Hakan erinnern, kann sein, daß es in 2Jesus war, der war sehr frustiert darüber, daß er doch so viel getan hätte und hatte nur Probleme. Ich könnte ihm das bestätigen.
Und schau dir mal in der Apg an, was mit den ersten Jüngern passiert ist. Apg 7,58-60; 12,1-5; Apg 21,...31-33... usw.
In 1 Kor 11,23..-12,-12,10. berichtet Paulus von seinen Problemen, die er hatte, weil er den Juden und Heiden das Evangelium verkündigt hat.

Oder setz dich mal für Wahrheit ein, das ist lebensgefährlich. Deswegen sind tausende Menschen hingerichtet worden.
Warum werden wir um der Gerechtigkeit willen verfolgt ? Mt 5,10-12
Oder warum kündigt der Herr Jesus den Jüngern Verfolgung an ? Joh 15,20

Müßten nicht diejenigen, die sich für das Evangelium und die Gemeinde einsetzen auch schon in dieser Welt belohnt werden ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 12:27 Ich kann mich an einen Foristen namens Hakan erinnern, kann sein, daß es in 2Jesus war, der war sehr frustiert darüber, daß er doch so viel getan hätte und hatte nur Probleme. Ich könnte ihm das bestätigen.
Spoiler: anzeigen
1 Es war ein Mann im Lande Uz, sein Name war Hiob. Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich[1] und gottesfürchtig und mied das Böse. 2 Ihm wurden sieben Söhne und drei Töchter geboren. 3 Und sein Besitz bestand aus siebentausend Schafen und dreitausend Kamelen und fünfhundert Gespannen Rinder und fünfhundert Eselinnen, und ⟨seine⟩ Dienerschaft war sehr zahlreich, sodass dieser Mann größer war als alle Söhne des Ostens. 4 Nun pflegten seine Söhne hinzugehen und Gastmahl zu halten – der Reihe nach im Haus eines jeden[2]. ⟨Dazu⟩ sandten sie hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. 5 Und es geschah, wenn die Tage des Gastmahls reihum gegangen waren, da sandte Hiob hin[3] und heiligte sie: Früh am Morgen stand er auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl. Denn Hiob sagte ⟨sich⟩: Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und in ihrem Herzen Gott geflucht[4]. So machte es Hiob all die Tage ⟨nach den Gastmählern⟩.
Und was passierte dem Hiob dann?
Auch er blieb nicht verschont und erinnere dich, was seine Freunde so alles vermuteten und ihn vorwarfen.
Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Es kann jeden treffen.
Sonne und Regen sind hier nur symbolisch gemeint.
Zuletzt geändert von Oleander am Mo 10. Apr 2023, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Zippo
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Zippo »

Spice hat geschrieben: So 9. Apr 2023, 10:15
Zippo hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 19:51 Hallo zusammen,

in Mt 10,38 heißt es, wir sollen das Kreuz Jesu auf uns nehmen und ihm nachfolgen. Was heißt das eigentlich ?
Sollen wir für gute Werke und die Liebe zur Wahrheit leiden, wie der Herr Jesus ?

Und, sollte es nicht eher umgekehrt sein ?

Gruß Thomas
Wie schon Oleander sagte, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Man kann unter den Belastungen jammern, stöhnen. Aber das ist der falsche Weg. Man soll es nicht abwerfen wollen, denn dadurch wird es erst recht schwer, sondern es freiwillig tragen. So wird die Last leicht. Das sind psychologische Gesetzmäßigkeiten. Alles entscheidet sich immer, ob etwas freiwillig oder unfreiwillig geschieht.
Wer es schafft, dem mag diese Psychologie helfen. Ich sehe es sogar geistlich gesehen als richtig an, denn wenn Satan merkt, daß dich etwas ärgert, dann macht er das verstärkt.
Abgesehen davon, daß Ärger sowieso anstrengender ist, als sich in sein Schicksal zu fügen.

Ich habe nur ein Problem. Es gelingt bei mir nur eine gewisse Zeit, dann ist die Lunte abgegebrannt und dann kommt der Knaller. Dann ärgere mich lauthals und es fallen auch böse Worte. Zum Glück bin ich dann allein.
In der Gegebwart von Menschen kann ich mich meistens zurückhalten, oder ich meide Kontakt oder ich trete die Flucht an, wenn ich merke, daß ich "geladen" bin.

Gruß Thomas
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Helmuth
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 12:27 Müßten nicht diejenigen, die sich für das Evangelium und die Gemeinde einsetzen auch schon in dieser Welt belohnt werden ?
Werden sie ja auch, nur eben auch mit Verfolgung.
Mk 10,29-30 hat geschrieben: Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinet- und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben.
Manche unserer Pastoren werden z.B. bezahlt. Sie erhalten also auch Lohn für ihren Dienst. Was erwartest du? Goldene Märchenschlösser? Vielleicht im kommenden Zeitalter, aber hier gebe ich darauf nichts. Mir reicht es, dass Gott mich versorgt und das tut er außerordentlich gut, wofür ich jeden Tag danke.

Das wichtigste ist es für uns das ewige Leben nicht zu versäumen, alles andere wäre fatal. Und alles was wir hier entbehren müssen, wird uns ausreichend entlohnt werden bei der Auferstehung der Gerechten, und Jesus redet da von hunderfach. Wow, was für ein Evangelium!

Und ich meine das betrifft erst recht die Mühen aufgrund etwaiger auf uns genommener Verfolgung, wie jeder sein Kreuz zu tragen hat. Und überleg mal, Jesus nannte Johannes den Täufer den Größten unter uns geborenen, aber der kleinste im Himmel sei größer als er! Wow! Man muss das einfach glauben und man höre dann auf zu jammern.

Oder bist du auf andere neidig, weil sie mehr haben als du, oder auch gesünder sind als du und gar keine Christen sind und auch kein Kreuz auf sich nehmen müssen? Ihre Freude wir nur kurz sein. Denk an die Erzählung vom reichen Prasser und Lazarus. Das sind Jesu Worte. Das Los eines Lazarus will keiner haben, aber seinen Lohn eines Tages schon.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: So 9. Apr 2023, 23:11
Zippo hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 19:51 in Mt 10,38 heißt es, wir sollen das Kreuz Jesu auf uns nehmen und ihm nachfolgen. Was heißt das eigentlich ?
Jesus sagte diese Worte im Zusammenhang mit der Scheidung der Geister, auch im familiären Bereich, die oftmals Anfeindungen und Ausgrenzung nach sich zieht.
Ausgrenzung gab es bei mir nicht. Eher so eine gewisse Befremdlichkeit, als ich ihnen erzählte, was mir passiert ist.
Denn so etwas hatten sie noch nicht erlebt und deswegen war Sorge die erste Reaktion.

Nachfolge bedeutet auch einen geistigen Wechsel. Die Engel Gottes wollen nun helfen, aber die Engel Satans wollen den Glauben gleich wieder entreißen. Mt 13,4.19
In diesem Zusammenhang werden auch andere Gründe genannt, welche die Nachfolge behindern.

Warum läßt Gott seine Jünger ganz bewußt ins Elend gehen, und sagt ihnen, daß er sie wie Schafe mitten unter die Wölfe schickt ?Mt 10,16.
...sie werden euch geißeln...Mt 10,17, ein Bruder wird sich gegen den anderen erheben, der Vater den Sohn und die Kinder den Eltern zum Tode verhelfen...Mt 10,21
Das ist ja nicht gerade verlockend, und weiter "...ihr werdet gehaßt von jedermann, um meines Namens willen.. Mt 10,22, von einer Stadt in die andere verfolgt usw.

Geht bei dieser Behandlung die Liebe zu Gott nicht verloren ? Was wundert sich der Herr Jesus, wenn die ersten Jünger in Ephesus die erste Liebe bald verloren haben ?
Eph 1,4

Gruß Thomas
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Zippo
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Zippo »

renato23 hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 09:45 Damals, zu Jesus Zeiten war es ja nachweislich lebensgefährlich mit Jesus von Ort zu Ort zu gehen und den durch Jesus offenbarten bislang wenigen bekannten Gottesglauben mit all dessen Geboten (für die Ausbreitung der Frohen Botschaft Reiches dieses barmherzigen Gottes) dort bekannt zu machen, wo man nur denjenigen in Synagogen gepredigten kannte.
Es war lebensgefährlich, das stimmt. Selbst gute Leute, wie Stephanus oder Jakobus, der Bruder des Johannes wurden umgebracht. Die ersten Jünger wurden eingesperrt und geschlagen. Apg 5,18; 16,37
Das Evangelium war für manche Juden keine frohe Botschaft, also wollten sie die Sekte der Nazarener bekämpfen. Paulus gehörte auch dazu. Für einen neuen Bund mit einem Messias, der sich für die Sünde der Welt an ein Kreuz schlagen läßt, war er zunächst nicht zu haben.
Alles, was gegen das Gesetz des Mose zu verstoßen schien, mußte ja bei den Juden auf große Empörung stoßen.
Und da es damals nicht für jeden Istaeliten eine Bibel gab, in der man studieren konnte, mußten Wunder und Zeichen das ausgleichen. Und sehr viele Menschen haben den Glauben an Jesus Christus mit einfältigem Herzen nach der Predigt des Petrus angenommen.

Warum hat Gott es den ersten Christen so schwer gemacht ? Gott wollte wohl auch nicht jeden begeistern und hat sein Erlösungswerk recht häßlich verpackt. Ein am Kreuz hängender Messias wirkt nicht gerade attraktiv. Es sollte wohl auch recht abstoßend sein, damit nicht jeder in das Reich Gottes hineinkommt ?

Und die Nachfolge war auch nicht sonderlich attraktiv. Auf dem Weg zum Kreuz sollte ein Simon von Kyrene das Kreuz Jesus zu tragen. Ist das vielleicht ein Bild für das, was auf die Nachfolger Jesu zukommt ?
Renato

Somit brauchte es Mut und innere Selbstüberzeugung, dass die Nachfolge Jesus für künftige segensreiche Gottverbundenheit sorgte und die Wahrheit befreiend aus bislang dort verbreiteter Finsternis wirkte. Jesus hatte ja auch vor Beginn seiner im gottseits aufgegebener Aufklärungsarbeit sein Kreuz aufgenommen.
Wer trotz manchen Leides, bei seinem Glauben bleibt, hat sich sicherlich immer wieder neu für diesen Weg entschieden. Warum, bleibt mir ein kleines Geheimnis.
Gott schafft es, daß man so schnell nicht aufgibt, wenn er wirklich Interesse an einem Menschen hat. Joh 10,28-29
Das Wort Gottes läßt auch Wurzeln entstehen, die so schnell nicht rausgerissen werden können.
Oder was könnte den Menschen sonst noch an Gott festhalten lassen, wenn sein Lebensweg über die Maßen beschwerlich geworden ist ?
Renato

Anfangs meines Weges in der Nachfolge Jesu Christi brauchte ich auch Mut, mich für die Rechte derer da und dort einzusetzen , die sich Hilfe suchend an mich wandten.

Damit verband ich dann den Aufruf Jesu in Mk 8.34. Wobei ich persönlich "verleugne sich selbst" mit Loslösen von allfälliger Ichbezogenheit....um im Dienste unseres Herrn Jesus nurmehr in denjenigen guten Werken zu wandeln, die wir jeweils von Gott zugeordnet erhalten.2.Tim 3.17 und Eph 2.10.
Um was für eine Arbeit handelt es sich bei dir und warum brauchtest du Mut ?

Gruß Thomas
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Re: Das Kreuz auf sich nehmen und nachfolgen

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 11:49 Als man Jesus gefangegenommen hatte war es aber so, dass die Jünger alle Reißaus genommen hatten. Es zeigte sich vermutlich nur mehr noch Johannes in der Öffentlichkeit, da das Jh-Ev auch davon berichtet, dass er sich beim Kreuz mit Jesu Mutter aufgehalten hatte. Und man kannte auch die 12 mit Namen. Die anderen verschanzten sich und sperrten sich ein. Vermutlich hat damals nur Johannes das Kreuz auf sich genommen.
Petrus hatte den Herrn Jesus verleugnet, ob aus Feigheit oder Enttäuschung, das weiß ich nicht. Die Jünger hatten Angst und haben sich verborgen und verschanzt.
Nachfolge war zu der Zeit nicht möglich, sie wußten ja nur, daß sie in Jerusalem bleiben sollten. Lk 24,49...
Helmuth

Aber der HG stärkt uns auch, wie er das später kraftvoll getan hatte. Schwere Zeiten machen wir immer wieder durch, wenn Verfolgung um des Evangeliums willen einsetzt, aber es sind solche Zeiten auch genau die richtige Gelegenheit das Evangelium mutig zu predigen. Derzeit ist eher Flaute in unserer Gesellschaft, das wird sich auch wieder ändern.
Die Jünger wurden aber manche male eingesperrt und auch geschlagen, um sie einzuschüchtern und damit sie das Evangelium nicht mehr verkündigen sollten.Apg 5,18.40-42
Warum läßt Gott den Häschern des Hohenpriesters zu, daß die Verkünder des Evangeliums eingesperrt und geschlagen werden ? Als würden sie für das gute Werk bestraft und diese unverbesserlichen Christenhasser läßt Gott in Frieden.
Helmuth

Genau dann erkennt man auch wer wirklich von neuem geboren wurde und wer nur ein Mitläufer ist. Es ist dann dafür auch der HG mit seiner wunderwirkende Kraft an unserer Seite, was für manche auch tödlich enden kann, siehe Stephanus oder Jakobus. Wer aber von neuem geboren ist hat seinen Blick nicht mehr auf dieses Leben gerichtet, sondern er folgt Jesus bis in den Tod nach wenn erforderlich.
Das ist schon ein Argument. Denn wer Gott im Leid Gott treu ist, dessen Glaube ist geläutert, das heißt geprüft und echt. 1 Petr 1,7
Aber deswegen muß man ja nicht unbedingt zusehen, wie die Apostel mißhandelt, gesteinigt und enthauptet werden. Apg 12,1-5

Für manche endete es tödlich in diesem Leben, aber nicht im zukünftigen Leben. Der Heldenmut hätte manchmal der Vorsicht weichen sollen. Ich habe mich trotzdem immer gefragt, warum Gott diesen gebildeten und fähigen Apostel Stephanus nicht bewahrt hat ?
Und für die anderen war es ja auch nicht gerade ermutigend, von dieser Geschichte zu hören. Attraktiver hat es die Nachfolge sicherlich nicht gemacht.

Gruß Thomas
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