ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 27. Jul 2024, 15:48
Auf sein eigenes Recht kann man ja noch gerne verzichten, aber es wird um so schwieriger, wenn man meint, für ein höheres Recht zu streiten oder seinen armen Gott verteidigen zu wollen.
Heißt nun was? Wir verteidigen weder unser eigenes Recht, noch jedes höhere Recht? Weil das zu schwer ist? Gott verteidigen geht in der Tat nicht, sondern Gott will, dass wir Menschen miteinander gerecht umgehen. Das dient in erster Linie uns, gereicht aber auch Gott zur Ehre. Wir treffen sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Gott ist zufrieden und wir haben seinen Segen des Friedens.
Es zu lassen, weil es zu schwierig ist wäre für mich ein Fehlschluss, aber ich denke soweit bist du nicht gegangen. Wie man das handhabt lehrt uns Mose. Er stemmte auch nicht jeden Fall. Anders überließen wir vieles dem Teufel, sei dir sicher. Aber in einem stimme ich zu. Das eigene Recht sollte nicht überbetont werden, das der anderen hat meist Vorrang.
Das hat den Grund, dass man einen anderen Fall objektiver betrachten kann als den eigenen infolge subjektiver Sichtweise. Darum auch unabhängige Gerichte. Wir finden aber genug Worte Gottes sich für das Recht einzusetzen, sowohl das eigene als auch für das anderer.
Mt 6,33 hat geschrieben: Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
In dem Wort Jesu finde ich keine Aufforderung zur Inaktivität. Es geht dabei gar nicht darum, ob wir etwas tun oder lassen, sondern wie. Wenn wir lernen etwas im Sinne Gottes und seiner Gerechtigkeit zu tun, dann schützt uns das auch vor eigenen Fehlern, wie z.B. der Fehleinschätzung einer Rechtslage, der eigenen wie der anderer.
Darum meine Art 3-Stufenfolge:
Recht haben --> Rechthaber --> Streitsucht - als der sozusagen negative Weg, wie aus Recht Unrecht werden kann, oder
Streitsucht --> Rechthaber --> Recht haben - als der sozusagen positive Weg, wie aus Unrecht Recht werden kann.
Die erste Maßnahme, die man m.E. lernen sollte, also ehe man noch an einen Fall herangeht, ist Streitsucht abzulegen, sonst erreicht man nicht einmal Stufe 2, dass man z.B. rein sachlich auch Recht hat, nur fehlt dann noch die allgemeine Anerkennung, das wäre Stufe 3.
Streit ist nicht Streitsucht, das sollte bedacht werden. Ich muss zuerst an mir selbst erkennen, ob ich ein Kind der Streitsucht bin oder nicht bzw. auch fallweise ein Drückeberger. Und zugegeben, das fällt oft schwer. Die Sache möge heilg sein, aber die Motive sind es nicht immer. Es gibt auch dieses Sprichtwort: "
Der Zweck heiligt nicht die Mittel"