Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:56
Zippo hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 19:28
Kinder können vertrauensvoll etwas annehmen, aber sind sie dann direkt die Größten ?
Es ist ein Vergleich. Kinder sind damit "größer" als Erwachsene, die im Glauben zu oft zweiflen. Kinder zweifeln nicht alles an, sie nehmen Dinge für bare Münze, was ihre Eltern sagen, bis ca 12 Jahre, dann nicht mehr.
Wer etwas im vertrauen dankend annehmen kann, der der hat eindeutig den Vorteil, um in das Reich Gottes zu kommen. Das weiß man aus vielen Gesprächen, auch hier im Forum, wo endlos herumdebattiert wird, warum und wieso ein guter Mensch sein Leben am Kreuz beenden mußte, damit Menschen gerettet werden können.
Ich habe es auch am Anfang nur angenommen und erst so nach und nach begriffen, welche Theologie dahintersteckt. Dafür hatte ich dann die Hilfe des Heiligen Geistes, der mir beim Bibellesen half.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 19:28
Sprach der Herr Jesus nicht davon, daß der Größte ist, wer dem anderen dient ? Mt 20,24-30
Natürlich, du zitierst auch die Biblestelle, aber gemeint ist nicht der Allergrößte unter allen Menschen, sondern derjenige innerhalb einer Gruppe. Derjenige, der allen dient ist darunter der Größte. Doch spricht nichts dagegen, dass alle so denken und handeln. Sie sind dann alle (gleich) groß. Das ist auch Jesu Wille.
Es könnte die Motivation entstehen, anderen zu dienen, um der Größte zu sein.
Helmuth
Diese Gerede von "Wer ist der Größte" bekämpft Jesus doch, weil es fleischlich ist. So denkt die Welt und ist keine Lebensweise im Reich Gottes. Jeder Mensch ist gleich an Wert und Würde. Den Unterschied macht, wie sehr er sich für andere einsetzt bzw. ob er demütig bleiben kann, auch wenn er weiß, dass er wertvoll und begabt ist. Darum macht Jesus auch Vergleiche mit Kindern bzw. mit dem Dienen.
Ist wirklich jeder Mensch gleich an Wert und Würde ?
Im Dienen sind Kinder sicher kein guter Vergleich. Sie dienen ungern, Erwachsene müßen sich aber auch ein wenig durchringen, mal was für andere zu tun. Eine Hilfe ist, daß der Heilige Geist jeden gläubigen Menschen begabt. In dieser Begabung hilft es sich leichter. 1 Petr 4,10
Der Vergleich mit dem Kind macht nur den Anfang, später muß schon mehr dazukommen. Kinder müßen erwachsen werden, lernen und ist nicht auch für jeden Christen normal, daß er dann irgendwann auch mal was hinterfragt ?
Helmuth
Beim Vergleich mit Kindern geht es um den Glauben. Kinder denken, solange sie klein sind, nicht in den Kategoren: "Ich bin besser als du, kann mehr als du und weiß alles besser als du. Mir steht daher die höhere Position zu!"
Kinder haben schon mal einen außerordentlichen Gerechtigkeitssinn, dazu habe ich mal eine Dokumentation gesehen.
Da haben die Betreuer viele Plastikmarken hingeschmissen und jeder mußte bestimmte Farben sammeln. Am Ende hatten sie ganz unterschiedlich viel gesammelt, aber wollten doch, daß die anderen genausoviel bekommen, wie sie selber hatten. Fand ich interessant. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Hinterher macht das Leistungsdenken die Runde, das ja auch eine gewisse Berechtigung hat. Aber im christlichen Denken hat das wohl nicht viel zu suchen ?
Helmuth
Stattdessen nehmen sie einfältig Dinge hin, die Erwachsene ihnen beibringen. Und wenn man so das Wort Gottes annimmt, dann hat man sozusagen den "größten" Glauben.
Ein Kind gibt damit auch nicht an, weil ihm dieses Denken (noch) fremd ist. Leider ändert sich das oft schon mit dem Schulalter, denn dann wird uns das Leistungsdenken eingebläut. Als Christ habe ich das z.B. klar wieder ablegen müssen, um in der Hinsicht wieder so wie ein Kind zu werden.
Beim Dienen wieder geht es um die Bereitschaft sich zu erniedrigen um anderen zu dienen. Damit ist kein Kind gemeint, denn es kann ja noch gar nicht so dienen wie ein ausgebildeter Erwachsener. So wurde Jesus nicht schon als 12-Jähriger in den Dienst berufen, sondern mit ca. 30 Jahren.
Kinder können schon dienen, den Eltern im Haushalt helfen, den Nachbarn einen Besuch abstatten und helfen. Da muß man sie nur freundlich auffordern, sonst kommen die nicht immer auf die Idee.
Helmuth
Es sind zwei unterschiedliche Aspekte, die aber Hand in Hand gehen, was deinen Charakter betrifft. Ein solches Dienen bestätigt Jesus für sich selbst:
Mk 10,45 hat geschrieben: Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Das ist allerdings ein großer Dienst. Das ist aber auch der Dienst an der Menschheit, der am meisten angezweifelt wird.
Warum sollte ein guter Mensch für Böse sterben ?
Wer anfängt darüber nachzudenken, der kommt aus dem Denken so schnell nicht wieder heraus. Hätte er es angenommen, wie ein Kind, hätte der Heilige Geist beim Verständnis geholfen.
Und mal ehrlich, Christen denken ein Leben lang darüber nach, warum das Werk am Kreuz so notwendig war. Das ist ja mit dem Verstand nicht so schnell zu begreifen.
Wird hier nicht auch eine vernünftige Gerechtigkeit auf den Kopf gestellt, welche die Menschen von klein auf gelernt haben ? Ein guter Mensch soll doch belohnt werden und nicht bestraft !
Ist auf einmal der böse Mensch, der an den Hern Jesus glaubt, besser und größer, wie jemand, der sich um ein vernünftiges Leben bemüht ?
Gruß Thomas