christlich geprägtes Leben

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rudolfer
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von rudolfer »

Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 07:26 Wenn wir Gottes Willen konsequent umsetzen, dann geraten wir von alleine immer wieder in Not und Bedrängnis, gerade weil wir dem Herrn nachfolgen und je konsequenter wir das tun, umso stärker formiert sich der Widerstand.
Das ist genau das, von dem ich die ganze Zeit schreibe
Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 07:26 Diese Art Leid ist dann Teil der Nachfolge und wird auch kaum jemand erspart bleiben, womit aber auch Gott verherrlicht wird. Aber es gibt keine Willenserklärung Gottes aufgrund derer Christen quasi masochistische Opfer bringen sollen.
Es gibt die Aussage der heiligen Schrift (die in meinem ersten Beitrag stehen), dass wir das Leiden Christi ergänzen und das was noch fehlt ausfüllen sollen.
In der kath. Glaubenspraxis wird das auf den Leib Christi (die Kirche) bezogen und davon ausgegangen, dass all die Auseiandersetzungen, Spaltungen und das menschliche Versagen zu diesem Leiden gehört.
Ob das Masochismus ist, wage ich mal zu bezweifeln
Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 07:26 Es gibt in stark religiös dominierten Ländern, meistens katholisch, eine in meinen Augen widerliche Praxis, dass sich Menschen am Karfreitiag kreuzigen lassen.
Es steht dir zu etwas zu kritisieren, aber ich glaube nicht, dass sich die Menschen mit dieser Praxis vor dir rechtfertigen müssen.
Wir hatten frühe die Kasteiung, die öffentlich verpönt ist. Aber ich kenne durchaus Brüder, die sich noch kasteien. Wer bin ich, dass zu bewerten?
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
oTp
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von oTp »

Es steht dir zu etwas zu kritisieren, aber ich glaube nicht, dass sich die Menschen mit dieser Praxis vor dir rechtfertigen müssen.
Wir hatten frühe die Kasteiung, die öffentlich verpönt ist. Aber ich kenne durchaus Brüder, die sich noch kasteien. Wer bin ich, dass zu bewerten?
Na gut, Masochismus kann man das nicht unbedingt nennen. Aber ich denke, solche Praktiken sollten überwacht werden, weil es durchaus in eine krankhafte Richtung gehen kann. Wenn nämlich ein Mönch selbstzerstörerische Tendenzen hat.

Wüstenmönche, die auf einer Seule lebten, kasteiten sich ja auch dadurch.

Hör mal weg, Rudolfer. Im Hinduismus gibt es auch religiöse Feste, wo Menschen ihr Fleisch durchzogen. Und angeblich Aber keinen Schmerz fühlen.
Zuletzt geändert von oTp am Mi 15. Jan 2025, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Spice
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:28
Es steht dir zu etwas zu kritisieren, aber ich glaube nicht, dass sich die Menschen mit dieser Praxis vor dir rechtfertigen müssen.
Wir hatten frühe die Kasteiung, die öffentlich verpönt ist. Aber ich kenne durchaus Brüder, die sich noch kasteien. Wer bin ich, dass zu bewerten?
Na gut, Masochismus kann man das nicht unbedingt nennen. Aber ich denke, solche Praktiken sollten überwacht werden, weil es durchaus in eine krankhafte Richtung gehen kann. Wenn nämlich ein Mönch selbstzerstörerosche Tendenzen hat.
Ich denke, dass normale Dasein, wenn man es begreift (und nicht nur durch Brille der Annehmlichkeiten, die unsere Gesellschaft bietet) offenbart genug Leid. Es würde doch genügen, vollständig glücklich und zufrieden zu sein, anstatt sich selbst zu traktieren.
oTp
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von oTp »

Naja, früher war das Leben sowieso oft leidvoll.
Heutzutage gibt es Wohlfühlchristen und regelrechte Wohlstandschristen, die meinen, einem Christ steht es zu, recht reich zu sein und dass es ihm immer gut geht.

Jedenfalls, heutzutage ist die Tendenz zu Verweichlichung und Wohlleben.

Aber es gibt andererseits noch genügend Leid, das man bekommen kann...
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rudolfer
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von rudolfer »

oTp hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:36 Heutzutagegibt es Wohlfühlchristen und regelrechte Wohlstandschristen, die meinen, einem Christ steht es zu, recht reich zu sein und dass es ihm immer gut geht
Ja, im evangelikalen Raum ist das Rema und wir haben dass natürlich auch
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
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Helmuth
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von Helmuth »

rudolfer hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:15 In der kath. Glaubenspraxis wird das auf den Leib Christi (die Kirche) bezogen und davon ausgegangen, dass all die Auseiandersetzungen, Spaltungen und das menschliche Versagen zu diesem Leiden gehört.
Ist nur die RKK für dich der Leib Christi? Dann hätte ich nur wenig bis gar keine Kompetenz mitzureden, weil ich kein Insider bin. Geht es aber um das allgemeine Leiden um Christi willen, kenne ich auch Beispiele aus meinem Umfeld.
rudolfer hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:15 Es steht dir zu etwas zu kritisieren, aber ich glaube nicht, dass sich die Menschen mit dieser Praxis vor dir rechtfertigen müssen.
Es ist nicht Sinn und Zweck sich vor mir zu rechtfertigen, sondern sachlich aufzuzeigen, dass Selbstgeißelung kein Weg ist, der dich Gott näher bringt. Man wird so nicht zum Leiden um Christi willen besser befähigt. Wer das glaubt, den halte ich für anmaßend, falls er meint damit Gottes Sohn näher zu sein.

Wir sind Jesus dann näher, wenn wir um seinetwillen leiden. Das fügen wir uns aber nicht selbst zu. Also, wenn wir für ihn eintreten, dann aber von anderen misshandelt werden, weil ihnen z.B. seine Botschaft nicht gefällt. So lautet auch Jesu Glückseligsprechung:
Mt 5,11-12 hat geschrieben: Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden um meinetwillen. Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
Siehst du auch die geistliche Kehrtwendung? Jesus sagt nicht jammert und heult, weil euch dieses Böses widerfähren ist, sondern freut euch und frohlockt. Dazu muss aber die Kraft des HG in dir auch sein und die gibt sich niemand selbst.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 15. Jan 2025, 11:50, insgesamt 2-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von Oleander »

oTp hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:36 Heutzutage gibt es Wohlfühlchristen und regelrechte Wohlstandschristen, die meinen, einem Christ steht es zu, recht reich zu sein und dass es ihm immer gut geht.
Ich habe aber auch schon Gegenteiliges gehört, wo gemeint wurde, ein Christ muß arm sein wie ne Kirchenmaus.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von oTp »

Oleander hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:47
oTp hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:36 Heutzutage gibt es Wohlfühlchristen und regelrechte Wohlstandschristen, die meinen, einem Christ steht es zu, recht reich zu sein und dass es ihm immer gut geht.
Ich habe aber auch schon Gegenteiliges gehört, wo gemeint wurde, ein Christ muß arm sein wie ne Kirchenmaus.
Das ist schon Blödsinn, wenn das eine Familie mit Kindern ist. Ein gesundes Maß an Wohlergehen ist da sicher nicht falsch.
Armut und Besitzlosigkeit kann ein Mönch wählen, aber in einem Kloster wird es ihm trotzdem recht gut ergehen.
Menschen, denen es schlecht geht, haben es schwer, die Lasten zu tragen. Dann müssten auch barmherzig Nachbarn ihr Leid lindern.
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von rudolfer »

Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:44 Ist nur die RKK für dich der Leib Christi? Dann hätte ich nur wenig bis gar keine Kompetenz mitzureden, weil ich kein Insider bin. Geht es aber um das allgemeine Leiden um Christi willen, kenne ich auch Beispiele aus meinem Umfeld.
Ich hatte es schon mehrmals geschrieben: Für mich sind alle Sakramentalskirchen (RKK, Alt-Orientalen, Orthodox, Anglikaner und auch Alt-Lutheraner) also da, wo geglaubt wird, dass der Heilige Geist durch sein Wirken in seinen Sakramenten wirksam ist, der Leib Christi. Das, was innerhalb des Protestantismus, vor allem aus dem Calvinistischen, Zwinglianischen und Mennonitischen Zweig sich entwickelt hat (alle Freikirchen der Reformation und auch die aus der anglikanischen Kirche) sind Gemeinschaften, die vielleicht am allgemeinen Leid Christi teilnehmen, aber nicht an einen Mystischen Leib glauben.
Ihr seid Einzelkämpfer, Mitglieder christlicher Gemeinschaften. Warum willst du Teil eines Leibes sein, an den du gar nicht glaubst?
Ziehe da einfach mal eine Grenze. Und wo und wie du dich verortest, ist ja nun mal deine Entscheidung. Ich mich innerhalb des mystischen Leibes Christi
Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:44 Es ist nicht Sinn und Zweck sich vor mir zu rechtfertigen, sondern sachlich aufzuzeigen, dass Selbstgeißelung kein Weg ist, der dich Gott näher bringt. Man wird so nicht zum Leiden um Christi willen besser befähigt. Wer das glaubt, den halte ich für anmaßend, falls er meint damit Gottes Sohn näher zu sein.
Was willst du denn "sachlich" augezeigt haben? Dein Unverständnis? Dein Unvermögen andere Glaubenseinstellungen zu verstehen? Dein Verharren im eigenen Denkstil? Das kann ich nicht, das kannst du nur selber
Helmuth hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 11:44 Wir sind Jesus dann näher, wenn wir um seinetwillen leiden. Das fügen wir uns aber nicht selbst zu. Also, wenn wir für ihn eintreten, dann aber von anderen misshandelt werden, weil ihnen z.B. seine Botschaft nicht gefällt. So lautet auch Jesu Glückseligsprechung:
Es geht beim "Leiden" nicht nur um die Mission. Das war in den ersten Jahrhunderten wichtig und auch zu der Zeit in der die Apostelgeschichte und die Briefe aufgeschrieben wurden.
Wenn du glaubst, dass du den Heiligen Geist in dir trägst, und das du IHM nachfolgst, weil du DEIN Kreuz auf dich nimmst, dann gehören all die Kämpfe, all die Siege und das Versagen bei der Wandlung des Herzens mit dazu. Gott prüft - und das kann schmerzhaft sein, aber ER geht nie über die Fassungskraft der Seele hinaus.

Wir beide haben (wie ich schon erwähnte) ein völlig unterschiedliches Konzept.
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
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Helmuth
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Re: christlich geprägtes Leben

Beitrag von Helmuth »

rudolfer hat geschrieben: Mi 15. Jan 2025, 12:57 Ihr seid Einzelkämpfer, Mitglieder christlicher Gemeinschaften. Warum willst du Teil eines Leibes sein, an den du gar nicht glaubst?
Wir beziehen das, was wir als Leib Christi verstehen aus dem NT und daran glauben wir auch, soll heißen wir sind Glieder des einen und einzigen Christus. Er hat mehrer Glieder, aber es ist nur ein Leib. Es gibt auch nur einen Glauben. Und was das Leid betrifft, so gelten für alle Nachfolger ein und dieselben Voraussetzungen.

Ich kann nichts erkennen, dass Gott Leid nach Denominationen unterscheidet. So wie Schmerz für alle gleich ist, der nicht einmal nach Christ bzw. Nichtchrist unterscheidet. Schmerz ist Schmerz.

Tötet jemand deinen Sohn, ob nun aus religiösen, politischen oder ideologischen Gründen, leiden darunter alle Väter gleich. Es wird, so denke ich, bei Gott, dem Vater aller Väter nicht anders gewesen sein, als er seinen Sohn am Kreuz hat hängen sehen, auch wenn er wusste, dass der Weg unausweichlich war.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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