Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Rund um Bibel und Glaube
Spice
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Spice »

Lena hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 12:17
Spr. 1,7 hat geschrieben:Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis.
Die Toren verachten Weisheit und Zucht.
Wer Gott ernst nimmt wird alles daran setzen sich von ihm heiligen zu lassen.
"Furcht" bedeutet nicht aber "Angst vor Gott", sondern eben Gott beachten, Gott wichtig nehmen. Nur aus dem Höchsten lässt sich alles Niedere in den richtigen Zusammenhang bringen.
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Oleander
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 14:08 Ja, erkennen hat natürlich erst einmal mit wahrnehmen zu tun und mit dem Vergleich der Wahrnehmungen.
Verstehe!
Unlängst war ich ja unterwegs, der Wetterbericht teilte mit, es würde 9 Grad haben.
Also zog ich mich dementsprechend an.
Aber dort, wo wir waren, war es kälter und mich begann zu frösteln, aber wie...
Erkenntnis daraus erlangt:
Zieh dich nächstes Mal einfach wärmer an, Kleidung ablegen könnte man dann immer noch.

Erfahrung selber machen= Erkenntnisgewinn.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Helmuth
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Helmuth »

Sara Funkelstein hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 11:30 Ich würde Erkenntnis als Schlussfolgerung aus Erfahrungen bezeichnen. Bildlich gesprochen, um bei der Bibel zu bleiben, würden wir die Früchte vom Baum des Wissen essen.
Hier muss man vorsichtig sein, denn das hebräische Wort "Erkenntnis" ist dasslebe wie "Wissen". Und das Essen vom Baum der Erkenntnis, das war demnach auch der Baum des Wissens, wurde Adam & Eva wohl zum Verhängnis, es war kein Segen.
Sara Funkelstein hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 11:30 Bei Eva war es die Schlange, die den Impuls gab, über Gottes Worte genauer nachzudenken. Sie sieht hinterher etwas, das sie vorher nicht gesehen hat. Etwas Bestehendes muss zunächst in Frage gestellt werden.
Du meinst das also tatsächlich. Diese Art Erkenntnis will uns Gott, wie ich denke, ersparen, dessen bin ich sogar sicher. Es ist wie der Griff in den brennheißen Ofen, ob er trotz Warnung wirklich heiß ist. Klarerweise hat derjenige, der so Erkenntnisse macht diese anhand der Erfahrung gemacht und ich, der ich nicht in den Ofen greife, habe diese Form der Erkenntnis nicht gemacht.

Deshalb ist es mit lieber, ich glaube, dass der brennheiße Ofen deine Hand erheblich verletzt bis zerstört. D.h. anstelle meiner Erfahrung setze ich auf Glauben und erspare mir diese sog. "Erkenntnis". Dafür sehe ich anhand vieler Ungehorsamer, die es auf die harte Tour wissen wollen, dass ihre Hand hernach einer medizinischen Behandlung unterzogen werden muss, die auch so ausgehen kann, dass man sie amputieren muss.

D.h. ich habe dann auch die Erkenntnis, dass es wohl keine gute Sache sein kann seine Hand infolge dummen Ungehorsams zu verlieren. Zu dieser Erkenntnis kommt der andere also auch, nur er eben durch Verlust seiner Hand, was mir erspart geblieben ist.

In dem Sinn höre ich sehr sorgsam hin, wenn Gott zu einer Sache sagt: "Und es wird geschehen, wenn du ... tust (oder nicht tust)." Was damit gesagt wird, kannst du schon als gesicherte Erkenntnis nehmen, ohne es vorher schon zu wissen und im positiven Fall ist es ja Gottes Wille es auch zu erfahren. Darum steht auch Gaube über Erkenntnis.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 17:38
Sara Funkelstein hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 11:30 Ich würde Erkenntnis als Schlussfolgerung aus Erfahrungen bezeichnen. Bildlich gesprochen, um bei der Bibel zu bleiben, würden wir die Früchte vom Baum des Wissen essen.
Hier muss man vorsichtig sein, denn das hebräische Wort "Erkenntnis" ist dasslebe wie "Wissen". Und das Essen vom Baum der Erkenntnis, das war demnach auch der Baum des Wissens, wurde Adam & Eva wohl zum Verhängnis, es war kein Segen.
Das ist falsch, was du sagst. Und zwar deshalb, weil dem mangelndes Wissen zu grunde liegt. Nach Wissen zu streben ist niemals falsch. Das war es auch damals nicht.
Das ist eben das Dilemma, weshalb das Christentum so schwach und unglaubwürdig ist: diese Verachtung der Wahrheit!
Romanus

Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Romanus »

Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:05 Nach Wissen zu streben ist niemals falsch. Das war es auch damals nicht.
Das ist eben das Dilemma, weshalb das Christentum so schwach und unglaubwürdig ist: diese Verachtung der Wahrheit!
Das ist jetzt wieder nur eine Behauptung. Für viele Menschen ist das Christentum das tragfähige Grundgerüst ihres Lebens auf und in dem sie ihr Leben gestalten können.
Wissen gehört vor allem in unsere technische Kultur die ohne Wissen nicht möglich ist.

Warum soll sie im Glauben auch so wichtig sein?
Spice
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Spice »

rudolfer hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:10
Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:05 Nach Wissen zu streben ist niemals falsch. Das war es auch damals nicht.
Das ist eben das Dilemma, weshalb das Christentum so schwach und unglaubwürdig ist: diese Verachtung der Wahrheit!
Das ist jetzt wieder nur eine Behauptung. Für viele Menschen ist das Christentum das tragfähige Grundgerüst ihres Lebens auf und in dem sie ihr Leben gestalten können.
Wissen gehört vor allem in unsere technische Kultur die ohne Wissen nicht möglich ist.
Nein, wo kein Wissen ist, gibt es nur emotional bedingte Behauptungen.
Warum soll sie im Glauben auch so wichtig sein?
Damit man im Glauben wachsen kann und Gläubige Menschen ernst genommen werden können.

Dazu die Worte eines Theologen:
"Wer sich getrieben fühlt, theologische Aussagen zu machen, d.h. Aussagen aus "göttlicher Sicht", sollte
sich über die Grundlagen im klaren sein, auf denen er das tut.
Der Naturwissenschaftler hat es im Gegensatz zum Theologen leicht. Er hat mit einer Wirklichkeit zu
tun, die weitgehend greifbar, sichtbar, aber auf jeden Fall, meßbar ist. Bildet ein Naturwissenschaftler
Hypothesen, so werden diese früher oder später an der Realität verifiziert oder ad absurdum geführt.
Anders bei einem Theologen: Er geht von einer Realität aus, die nur in geringem Maße erfahren, im
wesentlichen jedoch lediglich geglaubt, d.h. als. vorhanden angenommen wird.
Die Interpretation dieser Wirklichkeit und der Zeugnisse (bsw. der Bibel), die von dieser handeln,
scheint deshalb mehr oder weniger menschlicher Willkür zu unterliegen. Es ist ganz klar, dass auf
d i e s e r Grundlage die Ansichten derer, die theologisieren, seien es nun ausgebildete Theologen oder
"Laien" divergieren müssen.
Aber die Ausgangssituation der Naturwissenschaft war durchaus eine ähnliche, wie sie heute für die
Theologie noch ist. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge, wie sie uns heute selbstverständlich sind,
wurden erst allmählich entdeckt. Die Kriterien, an oder mit denen Wirklichkeit messbar ist, und mit
denen Naturprozesse nachvollzogen oder gar neue Prozesse ausgelöst werden konnten (Experiment)
mussten erst gefunden werden. Nur langsam entwickelte sich eine naturwissenschaftliche Weltsicht.
Dass heute diese Sicht beherrschend geworden ist - nicht zuletzt durch die freilich schon wieder
fragwürdig erscheinenden Erfolge auf technologischem Gebiet - ist darauf zurückzuführen, daß
Erkenntnisse gewonnen wurden, auf denen sich bauen ließ und die immer neue Erkenntnisse
evolvierten. Im Vergleich dazu sind die Ergebnisse der Theologie beschämend."
(M. Reichelt, "Theologisieren heute")
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Helmuth
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:05 Das ist falsch, was du sagst. Und zwar deshalb, weil dem mangelndes Wissen zu grunde liegt. Nach Wissen zu streben ist niemals falsch. Das war es auch damals nicht.
Es ist nicht unerheblich wie Wissen zustandekommt. Es gibt dazu die Wege Gottes und andere. Wer andere beschreitet, und das tat Eva, dem wird die Erkenntnis zum Verhängnis. Oder war dies in deinen Augen ein Segensspruch:
1. Mo 3,16 hat geschrieben: Zu der Frau sprach er: Ich werde die Mühsal deiner Schwangerschaft sehr mehren, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen.
Das war die Folge für Evas Drang klug zu werden. Aber welche Erkenntnis ziehen wir daraus? In erster Linie sind die Gebote Gottes einzuhalten. Unter dieser Prämisse sind alle anderen Dinge legitim, insbesondere auch Wissenschaft und Forschung.
Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:05 Das ist eben das Dilemma, weshalb das Christentum so schwach und unglaubwürdig ist: diese Verachtung der Wahrheit!
Oder ist es die menschliche Arroganz alles besser zu wissen als Gott offenbart? Wenn mir Gott Erkenntnis schenken will, dass tut er da schons. Es ist aber nicht von meinen Wissendrang abhängig, denn dieser Weg kann der Weg Evas sein, der dazu führt z.B. Atombomben zu entwickeln und dergleichen.

Was die Dinger anrichten, auch das wurde erst nachher erkannt. Vorher mutmaßte man, dass viele es Tote geben wird, was auch der Fall war, aber die nachfolgenden Langzeitschäden, die wurden erst erkannt nachdem man diesen gottlosen Weg beschritten hatte. Meine Meinung halt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 08:39
Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:05 Das ist falsch, was du sagst. Und zwar deshalb, weil dem mangelndes Wissen zu grunde liegt. Nach Wissen zu streben ist niemals falsch. Das war es auch damals nicht.
Es ist nicht unerheblich wie Wissen zustandekommt. Es gibt dazu die Wege Gottes und andere. Wer andere beschreitet, und das tat Eva, dem wird die Erkenntnis zum Verhängnis. Oder war dies in deinen Augen ein Segensspruch:
1. Mo 3,16 hat geschrieben: Zu der Frau sprach er: Ich werde die Mühsal deiner Schwangerschaft sehr mehren, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen.
Das war die Folge für Evas Drang klug zu werden. Aber welche Erkenntnis ziehen wir daraus? In erster Linie sind die Gebote Gottes einzuhalten. Unter dieser Prämisse sind alle anderen Dinge legitim, insbesondere auch Wissenschaft und Forschung.
Ich hatte in diesem Forum schon einmal einen Beitrag zum Sündenfall, von einem kompetenten Mann verlinkt. Wenn man solche Sachen verachtet und immer wieder mit Kindereien anfängt, habe ich keine Lust, darauf einzugehen.
Die Sündenfallgeschichte ist untauglich für dieses Thema hier.
Spice hat geschrieben: So 19. Jan 2025, 18:05 Das ist eben das Dilemma, weshalb das Christentum so schwach und unglaubwürdig ist: diese Verachtung der Wahrheit!
Oder ist es die menschliche Arroganz alles besser zu wissen als Gott offenbart? Wenn mir Gott Erkenntnis schenken will, dass tut er da schons. Es ist aber nicht von meinen Wissendrang abhängig, denn dieser Weg kann der Weg Evas sein, der dazu führt z.B. Atombomben zu entwickeln und dergleichen.

Was die Dinger anrichten, auch das wurde erst nachher erkannt. Vorher mutmaßte man, dass viele es Tote geben wird, was auch der Fall war, aber die nachfolgenden Langzeitschäden, die wurden erst erkannt nachdem man diesen gottlosen Weg beschritten hatte. Meine Meinung halt.
Ich rede hier ja nicht von der Naturwissenschaft. Sondern eben um wesentliche Erkenntnis (s. dazu den Auszug den ich heute in diesem feed an rudolfer geschrieben habe).
Spirituelles Wissen ist enorm wichtig.
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Helmuth
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 09:26 Die Sündenfallgeschichte ist untauglich für dieses Thema hier.
Das siehst du so, ich sehe sie sehr wesentlich, da m.E. in erster Linie die geistlichen Erkenntnisse für uns von Belang sind. Rein wissenschafltiche Erkenntnisse sind auch gut und nützlich, haben aber geistlich gesehen Nachrang. Die Offenbarung der Sünde gilt jedem Menschen und so zeigt uns der HG zwei Wege zur Erkenntnis auf:

1) Der sich gegen Gottes Willen gerichtete Weg, mit dem man seine Erkenntnisse erst als Folge des Fluchs erwirbt.
2) Der sich im Einklang mit Gottes Willen befindliche Weg, auf dem gewonnene Erkenntnisse mit Segen verbunden sind.

Man hat die Freiheit seinen Weg zu wählen. Eva wählte zunächst den falschen, Paulus nach seiner Bekehrung den richtigen. Wie viele Erkenntnisse wir ihm heute verdanken füllt ganze 13 Briefe und man liest sie seit 1900 Jahren milliardenfach.

Ein gutes Buch ist der Hinsicht auch die Spruchsammlung Salomos. Diese beherbergen so gut wie alles, was man sich als Erkenntnis zur Lebenspraxis nutzbar machen kann.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Wie kommt der Mensch zur Erkenntnis?

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 09:45
Spice hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 09:26 Die Sündenfallgeschichte ist untauglich für dieses Thema hier.
Das siehst du so, ich sehe sie sehr wesentlich, da m.E. in erster Linie die geistlichen Erkenntnisse für uns von Belang sind.
Nein. Du hast keine höhere Einsicht als die in dem damals (vielleicht sogar mehrmals) von mir verlinkten Text.

"Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich auch dich verwerfen" Hosea 4,6
"Ihr Brüder, werdet nicht Kinder im Verständnis, sondern in der Bosheit seid Unmündige, im Verständnis aber werdet erwachsen." 1. Kor. 14,20
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