Zungenrede - biblisch betrachtet

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Oleander
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Oleander »

Ziska hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 17:07 1. Korinther 14:22
„Somit sind Zungen kein Zeichen für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen,...
Kam unlängst ein ZJ /Katholik/ Evangeliker/Charismatiker zu einem Ungläubigen und begann in "Zungen" (in neuen Sprachen)zu reden.

Der Heide/Atheist so: Hä? :)
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Helmuth
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Helmuth »

Aslan hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 10:14 Leider glauben viele Christen heutzutage, dass Sie diese Gabe aus der Bibel ausklammern könnten, weil sie denken, diese Gabe wäre nur für die damaligen Christen gedacht.
Kommt dieses Missverständnis nicht etwa deshalb zustande, gerade weil die beiden Arten der Zungenrede nicht auseinandergehalten werden? Mein Eindruck ist das jedenfalls. Darum nachfolgend eine Bitte:
Aslan hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 10:14
Helmuth hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 09:00 Der erste Aspekt, mit dem ich das Thema eröffne ist, dass man zwischem dem Phänomen am Pfingsttage aus Apg. 2 und dem Zugenreden aus 1 Kor. 14 unterscheiden muss. Es ist nicht dasselbe.
Genauso ist es, Helmuth!
Möchtest du das für das Forum auch etwas genauer ausführen und begründen?

PS.: ich will von dem Nimbus weg, Moderation wäre immer nur Maßregelung und Abmahnung. Daher diese Moderation bitte als positive Anregung zu verstehen nach dem Motto: Jeder kann, keiner muss. Es soll nicht immer der Eindruck enstehen, ich wolle alles vorgeben. Ich hätte gerne, dass sich jeder mit seinem Wissen einbringt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Helmuth
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 11:22 So viel ich weiss, hat der dem wir nachfolgen sollen, diese Zungenrede nicht praktiziert.
Oder er praktizierte sie richtig, d.h. nicht innerhalb der Gemeinschaft mit seinen Jünger, sondern für sich. Wir haben dazu leider keinen Bericht. Daraus lässt sich nicht schlussfolgern, dass er sie nicht praktiziert hatte. Er hat anderseits auch nichts dagegen gesagt. Über das nutzlose Beten lehrt er auch, doch hat das mit dem Thema nichts zu tun.


Ziska hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 17:07 Das hatte er auch
damals bei Moses mit übernatürlichen Zeichen getan.
Richtig. Das ist der Grund, war um ich nicht es als ein reines NT-Phänomen ansehe. Das meint man zwar, aber bei Mose gab es einen ähnlichen Fall.
4. Mo 11,25 hat geschrieben: Und JHWH kam in der Wolke herab und redete zu ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Männer, die Ältesten. Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam, weissagten sie; aber sie fuhren nicht fort.
Ein Beispiel des Zungenredens aus dem AT.
Ziska hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 17:07 Durch das übernatürliche Zeichen der Zungenrede konnte jeder sehen, dass Gott die neu gegründete Christenversammlung unterstützte. Sie diente als Zeichen für alle Außenstehende.
1. Korinther 14:22 „Somit sind Zungen kein Zeichen für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen, während das Prophezeien nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen ist.“ 
Um welche Art der Zungenrede geht es hier? Worin unterscheidet sich diese?
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Kingdom
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Kingdom »

Abischai hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 13:59 Ja, aber nicht jeder hat diese Gabe. In der pfingstl.-charism. Bewegung wird vorausgesetzt, daß jeder diese Gabe empfangen müsse, sozusagen als Zeichen des Empfanges des Heiligen Geistes, und wer das nicht "nachweisen" kann, ist also nicht echt.
Das führt dazu, daß die Leute die "Gabe" aus sich herausquetschen und dann alle möglichen Sachen dabei herauskommen, vielleicht eben sogar die inkaufgenommene Einladung fremder Geister, wie das beim "Torontosegen" der Fall gewesen zu sein schien.
Das ist genau der Irrtum, auch bei anderen Gaben des Geistes. Es entstehen dann eben Auswüchse seien es bei der Zungenrede, wie auch bein den Prophetien und auch bei der Gabe der Heilungen usw.

Wenn Gott etwas tut, kopiert der Satan etwas oder eben Menschen lehren etwas was sie besser nicht lehren sollten.

Ich selber war Augenzeuge von Dingen wo man sogar noch in einer Lachsalbung die Gebote Gottes lästerte.

Trotzdem bin ich der Überzeugung das die Gaben nicht tot sind und wir so wie Paulus lebt Gott bitten darum. Aber nicht um das was wir gerne möchten, sondern für das was für uns gut ist und eben als Gabe gebraucht werden kann um weitere Menschen zu erreichen.

Ich bin dahingehend aber "gebranntes Kind" und begehre diese Gabe nicht. Ich rede mit Gott in meiner Muttersprache.
Ich sage es so ich habe viel Gutes erlebt aber seit Toronto, Benny Hinn, Todd Bentley usw. prüfe ich sehr genau. Aber wenn ich meinen Mund auftue und ihn eben Gott fühlt, wehre ich es nicht und ich bin überzeugt wer eben Gott um Gaben bittet, so wird Gott auch diese bitten erhören. Aber er gibt nie etwas um Missbrauch zu treiben und denn kann man sehen gibt es eben auch oder wie du sagtest, jeder muss etwas tun, weil er glaubt er sei kein guter Christ, wenn er es nicht habe. Die Auswüchste sind bekannt.

Lg Kingdom
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Oleander
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Oleander »

Kingdom hat geschrieben: Sa 8. Feb 2025, 18:53 Wenn Gott etwas tut, kopiert der Satan etwas...
Ok, deine Ansicht.
Wodurch kam diese Ansicht zustande? :)
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Helmuth
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 13:59
Aslan hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 10:14 Leider glauben viele Christen heutzutage, dass Sie diese Gabe aus der Bibel ausklammern könnten, weil sie denken, diese Gabe wäre nur für die damaligen Christen gedacht.
Ja, aber nicht jeder hat diese Gabe.
Für die Art, die Aslan anspricht, hat jeder die Gabe. Und die andere Art ist keine Gabe. Worin unterscheidet sich das nun?
Abischai hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 13:59 In der pfingstl.-charism. Bewegung wird vorausgesetzt, daß jeder diese Gabe empfangen müsse, sozusagen als Zeichen des Empfanges des Heiligen Geistes, und wer das nicht "nachweisen" kann, ist also nicht echt.
Ja, das habe ich miterlebt. Es gab Gottesdienste nur zu dem Zweck den Empfang zu erhalten. Damals stand ich wie die Kuh vor einem neuen Tor. Das hat sich mittlerweile eingestellt. Aber sobald der HG wieder ausgegossen wird, wird sich das alles wiederholen, dessen bin ich mir sicher, und zwar weil es schon immer so war.

Definitv ist es kein Zeichen für den Empfang des HG, den erkennt man anders. Gott sei Dank haben sich meine Brüder weiterentwickelt. Sie sind also Kraft des HG vom Kindlichen --> 1 Kor 14:20 zur Mannesreife --> 1 Kor 13:11 herangewachsen.
Abischai hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 13:59 Das führt dazu, daß die Leute die "Gabe" aus sich herausquetschen und dann alle möglichen Sachen dabei herauskommen, vielleicht eben sogar die inkaufgenommene Einladung fremder Geister, wie das beim "Torontosegen" der Fall gewesen zu sein schien.
Siehst, auch du liebäugelst immer noch mit der Möglichkeit dämonischer Wirkungen. Und man kann sie nicht ausschließen. Falsch wäre es aber solches theologisch zu generalisieren. Dann reden Blinde von der Farbe, die damit auch keine Erfahrungen haben.
Abischai hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 13:59 Ich bin dahingehend aber "gebranntes Kind" und begehre diese Gabe nicht. Ich rede mit Gott in meiner Muttersprache.
Ich konnte mich aus dem Zustand "Kuh vor dem neuen Tor" etwas befreien. Ich gebe nichts auf negative Erfahrung, die damit einhergeht, denn sie ist kein Maßstab. Am wenigsten gebe ich auf die sog. "theologischen Erkenntnisse" seitens der Evangelikalen, dafür habe ich mich damals sehr intensiv beschäftigt. Allein aus der Bibel bin ich dennoch nicht schlau geworden. Aber es sollte auch anders kommen.
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von oTp »

Für mich ist Zungenrede nichts. Ich habe zur Torontozeit nämlich auch vielfach solche negativen Beobachtungen gemacht wie Kingdom. Das betrifft die Gesammtheit der damaligen "Erweckung". Und ich war sowohl in Toronto als auch 2x in Pesacola bei Urlaub bei Verwandten in den USA. - Und auch mehrmals in zwei charismatischen Gemeinden in der Schweiz. Auf Wimber habe ich später in Californien verzichtet.
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Abischai
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Abischai »

oTp hat geschrieben: So 9. Feb 2025, 08:18 Für mich ist Zungenrede nichts. Ich habe zur Torontozeit nämlich auch
Ja, nur schüttet man damit das Kind mit dem Bade aus. Nun hat Gott die "Zungen" nicht angewiesen, sondern einfach gegeben. Hätte er sie angewiesen, könnte man sich nicht so einfach davonstehlen.

Genau so ergeht es jeglicher Auseinandersetzungn mit der "Pfingstbewegung". Ist egal, denkt sich mancher, aber es bleibt eine latente Diszanzierung zu Geschwistern, die entweder korrekt ist, oder aber falsch.
Da hört der Spaß dann aber auf.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: So 9. Feb 2025, 17:37
oTp hat geschrieben: So 9. Feb 2025, 08:18 Für mich ist Zungenrede nichts. Ich habe zur Torontozeit nämlich auch
Ja, nur schüttet man damit das Kind mit dem Bade aus.
Diese Antwort wollte ich schon geben.

Die Torontobewegung hätte ich gerne fürs erste ausgeklammert. Sie war sicher ein Auslöser und es folgten weitere Ausgießungen des HG sogar weltweit bis nach Österreich. Mein erster Pastor war ein Kind dieses Segens und ich vermisse diese Zeit mit ihm unendlich. Es war aber nicht die erste Ausgießung. Biblisch war die erste bereits unter Mose.

Toronto-Debatten gab es schon zuhauf, endlos und außer z.B. Benny-Hinn Bashing kam nicht viel heraus. Ich persönlich kenne den Mann gar nicht, was er so treibt, und sehe das, was er daraus gemacht hatte, gar nicht in unmuttelbarem Zusammenhang. Aber das überlasse ich dem Herrn.

Claudio Freidzon, einer der damals führenden Pastoren, habe ich hingegen persönlich kennengelernt und war in einem seiner Gottesdienste in Buinos Aires. Aber mehr sage ich dazu jetzt nicht.

Beschäftigen wir uns zuerst mit der Bibel, und wenn wir dann ein Ergebnis haben, .... (kann vielleicht lange dauern) ..., dann erst (!) lässt es sich auch an Praktiken anwenden, diese näher unter die Lupe zu nehmen.

Ansonsten ist es wieder mal so, dass man Pferd von hinten aufzäumt und das kann wie so oft so enden, dass man das Kinde mit dem Bade ausschüttet. Das Reden in Zungen ist biblisch dokumentiert und wir kennen zwei Arten. Sind wir uns darin mal einig? Ich kenne sogar noch eine dritte, aber der Reihe nach.
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Re: Zungenrede - biblisch betrachtet

Beitrag von oTp »

Tja, ich bin da kritisch. Aber ich will euer Pferd weder von hinten aufzäumen, noch euer Kind mit dem Bade ausschütten.
Mich hat Vieles nicht überzeugt. Auch nicht, was ich in unserer charismatischen Babtistengemeinde erlebt habe zu dieser Zeit.

Suzette Hetting leite mich zum Zungenreden an. Sie meinte, ich hätte es. Mich selber überzeugte mein Zungenreden aber nicht.
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