Ich muss in der Hinsicht nicht viel entscheiden. Ich muss mich lediglch für das Evangelium entscheiden, und das mit einem klaren "Ja!" Alles andere ist zweitrangig --> siehe anderer Thread. Du theoretisierst Dinge, die für mich klar sind.
Was die katholische Kirche lehrt, kann mir letzten Endes egal sein. Ich brauche nur mein Gewissen, damit ich beurteilen kann, inwieweit ich mich auf etwas einlasse und wovon ich mich distanziere. Und das gilt für jeden, egal welcher Kirche er angehört. Das Gewissen wieder formt der HG, darum ist zuallererst diese Gabe wichtig.
Es geht dabei nicht darum alles 100% korrekt zu wissen, zu erkennen, zu verstehen, was immer du oft mit deinem "lada'at" (Perfekt "jada") im Kreis denkst, sondern dass mein Glaube auf Gott ausgerichtet ist. Das ist schon dieses "da'at" (Erkenntnis) und damit der HG, den Gott gibt wer immer ihn darum bittet. Wäre dem anders, hätte sich Jesus mit seinem Wort gem. Lukas 11:13 geirrt und das ist undenkbar.
Also was immer irgendeine Kirche meint biblisch zu begründen, es ist irrelevant für mich, da ich nur für mich vor Gott mit meinem Gewissen verantwortlich bin. Und Gott weiß, wo meine Erkenntnisgrenzen liegen.
Was er mir nicht zu erkennen gibt, brauche ich auch nicht. Was sage ich damit? Jeder Gläubige erhält durch den HG ein sozusagen Grundpaket "da'at" als Einstiegsgeschenk auf die Reise ins Reich Gottes und das reicht. Über diverse Zusätze kann man nun diskutieren. Sofern sie nicht das Grundpaket "da'at" zunichte machen, ist vieles nur heiße Luft.
Machen wir ein Beispiel. um es besser zu verdeutlichen. Wenn du mich z.B. konkret fragst, was ich von der Säuglingstaufe halte, ist meine Antwort: "Nichts!" Es ist im Grundpaket nicht mitgeliefert, ergo ich brauche es nicht. Es ist dies ein Zusatz der RKK.
Ob nun der Katholik seine Taufe als Baby erhalten hat, falls er später nicht an Jesus als Erlöser glaubt, was im Basispaket "da'at" vom HG geliefert worden wäre, oder er dieses wieder wegwirft, sie wird ihm nichts nützen. Er wird sie ohnhin für nichts halten, da er nicht oder nicht mehr an das Wesentliche, das "da'at" oder das Evangelium glaubt. Anders ausgedrückt, er hat den HG nicht und ist kein Kind Gottes bzw. nicht mehr.
Glaubt er aber, dann ist es wieder irrelevant was er von der Taufe hält, ja selbst wenn er den Zusatz für ungemein wichtig oder sogar für die Erlösung notwendig hält. Soll er das halt denken, es rettet ihn am Ende der Glaube und nicht seine Taufe. Und so lehrt es die Bibel. Doch war dies schon eine weitere Erkenntnis über die Basis hinaus.
Die Grundwahrheit, und mehr als das einfache Evangelium ist das nicht, muss jeder klarerweise gleich haben. Meine Erfahrung ist auch, dass alle, die auf diesem Fundament des Evangeliums (das "da'at" Paket) stehen und danach leben, die verstehen sich auch als Brüder im Herrn in gegenseitiger Liebe, weil dazu der HG auch jeden hinführt.
Und wer sich nicht sicher ist, ob Jesus ihn aus seiner Sünde errettet hat, nun, was soll ich dazu sagen? Er wird aller Voraussicht nach noch gar keine Buße und Umkehr vollzogen haben, sonst wäre er sich ja sicher, weil damit diese "da'at"-Gabe des HG auch unzertrennbar verbunden ist, völlig gleich aus welchem Kirchenmilieu er stammt.