Re: Selig sind die geistlich Armen Mt. 5,3
Verfasst: Fr 14. Nov 2025, 15:15
Der christliche Glaube macht sich an der persönlichen Gottesbeziehung zu Jesus Christus und nicht am Glauben an ein Buch fest, selbst wenn es von der Kirche als vom heiligen Geist als inspiriert anerkannt wurde - essoll ja ebenso nur zu Christus hinführen und IHN nicht ersetzenMagdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 12. Nov 2025, 00:26
Aber-- könnte dieser Aspekt eines nachdenklichen Menschen, der zwar gläubig ist, aber noch nicht erkannt hat, das die Bibel das Wort Gottes ist, nach einem langen Leben in materieller Bescheidenheit eventuell nicht ganz verkehrt sein?
Das Problem zeigt ja auch dieser Thread sehr schön
Du bringst eine Bibelvers - aber eigentlich geht es um die persönliche Auslegung, um die eigene Bewertung. Also nur ums eigene Ego
Als Katholik geht es mir mehr um die Glaubenspraxis und da muss ich das Rad nicht immer wieder neu erfinden. Es gibt viele katholische Kommentare, wo ich reinschauen kann und mich von den belehren lassen, die im Glauben vor mir waren.
Mir sind die Kommentare der Allioli/Arndt Bibel (ebenso der revidierten Schöningh Bibel und der Keppler Bibel) wichtig - die Einheitsübersetzung ist leider in ihren Kommentaren von der Bibelkritik geprägt
Allioli/Arndt3. Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich! (5)
(5) Die Jünger haben alles verlassen, das Volk ist arm und elend. Die Welt preist die Reichen selig. Seligkeit ist Inbegriff alles Guten. Der Zusatz: Im Geiste fehlt [Lk 6,20], ändert also den Sinn nicht: Armut aus Tugend, diejenigen, welche nicht im Reichtume ihren Trost suchen [Lk 6,24]. – Die Armut ist die erste Stufe der Vollkommenheit. S. [Mt 19,21] und [Mt 13,22]. Ein Armer ist auch demütig. Aus dieser Armut entspringt die Sehnsucht nach geistlichen Gütern. [Vergl. Lk 6, 24
Hier wird mehr das Thema der Armut angesprochen und deren Sinn im geistigen Leben
Das ist die revidierte Schöningh und hier wird auf das "Arm im Geist" eingegangen, der ich persönlich folgen würde.Selig die Armen im Geist! Ihrer ist das Himmelreich.
Arm im Geist sind jene, die sich ihrer Hilfsbedürftigkeit bewusst sind und sich demütig vor Gott beugen. Die Stolzen haben dafür einen aufgeblähten Geist
Es geht um den Geist des Menschen, und nicht um den Geist Gottes. Und umso demütiger dieser menschliche Geist ist ums so offener ist er für das Himmelreich - also den Geist Gottes.
Es geht in beiden (katholischen) Kommentaren um die Demut, den inneren geistigen Weg der zu geistigen Reichtümern (dem Himmelreich) führt
Dein obiges Beispiel ist dafür noch einmal eine andere Sicht, die aber letztendlich aufs gleiche hinausläuft.
Arm im Geist ist eine Zurücknahme des menschlichen Geistes zugunsten des göttlichen Geistes