Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 12. Nov 2025, 00:26
Jetzt bräuchte ich mal euer Schwarmwissen.
Am Montag hatte ich ein längeres Gespräch mit einem älteren Herrn. Er kam auf Mt. 5,3 zu sprechen:
Mt. 5,3 (SLT): Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
... und präsentierte mir seine Auslegung: Er ist der Meinung, die "geistlich Armen" seien Menschen, die "um des Geistlichen willen", also um ihres Glaubens willen, in materieller Armut leben.
Ich denke schon, daß Gott bescheidene Menschen liebt. Aber ich glaube nicht, daß der Vers das sagen will. Denn dann würde er sagen: "Selig sind die Armen, er meint aber die geistlich Armen und das sind Menschen, die entweder von Geburt an, weniger Geist haben oder diejenigen, die sich über ihre Armut vor Gott im klaren sind.
Magdalena
Das klingt zwar zunächst einmal ziemlich exotisch.
Aber-- er meinte, sinngemäß wiedergegeben, wer dem Geld nachjagt, der hat andere Interessen, als Gott, und er hat auch eine andere Sicht auf seine Mitmenschen.
Meine Ansicht: Wer dem Geld nachjagt, hat geteilte Interessen und zumindest nicht so viel Zeit für Gott, weil er ja etliche Zeit investieren muss, um Dukaten zu sammeln; und erst Recht, wenn es mehr sind, als er zum unmittelbaren Überleben braucht.
Das ist, glaube ich eine klare Aussage aus der Bergpredigt, die sich in folgendem Vers zum Ausdruck kommt.
[Mt. 6,24-25] Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet.
....
Das ist eine harte Ansage, ich weiß nicht, ob sie in die heutige Zeit paßt ? Das nötige Geld zum Leben soll doch immer da sein und dafür muß man arbeiten. Wer sich vollzeitlich einer frommen Sache widmet kann wohl erwarten, daß von irgendeiner Seite Geld oder Nahrung bzw. Kleidung kommt.
Magdalena
Und vielleicht ist er auch manchmal ungerecht gegen einen Nächsten, wenn dieser seinem Bestreben, Geld zu machen, im Weg steht.
Das kann gut passieren, im NT wird davor gewarnt.
[Lk. 12,45-46] So aber der Knecht in seinem Herzen sagen wird: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an, zu schlagen die Knechte und Mägde, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen: so wird des Knechtes Herr kommen an dem Tage, da er sich’s nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Ungläubigen.
Magdalena
Vom Bauchgefühl her denke ich zwar: Nein, ich glaube nicht, dass Jesus ein Leben in Armut "um des Himmelreichs willen" meinte. Denn dann hätte Er das wohl genauer formuliert.
Aber-- könnte dieser Aspekt eines nachdenklichen Menschen, der zwar gläubig ist, aber noch nicht erkannt hat, das die Bibel das Wort Gottes ist, nach einem langen Leben in materieller Bescheidenheit eventuell nicht ganz verkehrt sein?
Was meint ihr?
Eine Auslegung des zitierten Verses, die ich mir merken könnte, weil sie mir das Gefühl vermittelt, den Kern der Sache zu treffen und somit göttliche Wahrheit zu sein, ist mir nicht bekannt.
LG
Ich glaube, daß der Herr Jesus diese Menschen selig spricht, die sich ihrer Armut vor Gott bewußt sind. Wie der reiche Kornbauer, der schon weitere Scheunen bauen will, aber dabei übersieht, daü sein Leben ganz plötzlich ein Ende haben kann. Und was hat er dann schon vor Gott vorzuweisen ? Lk 12,16-20
[Lk. 12,20-21]
...
Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird’s sein, das du bereitet hast? Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott.
Armut allein macht nicht reich vor Gott und arme Menschen können auch geistig arm sein. Aber reichen Leuten passiert das wohl eher, deswegen die Mahnung Jesu an die Gemeinde von Laodizäa. Off 3,14-20 Hier steht auch, was reich vor Gott macht. Der Glaube an den Herrn muß auch durch Werke zum Ausdruck kommen.
[Jak. 2,21-24] Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht geworden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehest du, dass der Glaube mitgewirkt hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden; und ist die Schrift erfüllt, die da spricht: „Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet,“ und er ward ein Freund Gottes geheißen. So sehet ihr nun, dass der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein.
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.