Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

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Helmuth
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 13:37 Im übrigen: Neutestamentarisch verstehe ich diese Szene sowieso sehr wohl, weil es auf der Hand liegt. - Ich vermute, dass ich es auch alttestamentarisch verstehe - also aus der damaligen Zeit heraus. Aber mein Verständnis ist gesamt-kanonisch angelegt, was ich bisher bei Deinem Verständnis nicht erkennen kann.
Und wieder diese überstapazierten Geanken. Wenn du es versteht dann verstehst du es. Dann erübrigt sich eine AT-Sicht, eien NT-Sicht und eine gesamtonanische Sicht. Das bringt alles Jesus mit einem Satz hin. Und fertig. ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Johnny
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Johnny »

Zippo hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 13:42
Den Unterschied zwischen "verstehen" und "erkennen" kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, aber mit dieser Aussage hast du sicher recht. Gott bestätigt uns, daß er uns erkannt hat.
Dieses Erkennen Gottes ist ja geistlich gesehen der Vorgang, bei dem der Same des Evangeliums in unserem Herzen Wurzeln schlägt und Früchte bringt.

Insofern verstehe ich , was du gemeint hast, weil das Verstehen einer Botschaft nicht bedeutet, daß ich sie annehme und ihr folge.
Es gibt auch sogenannte Mitläufer, die durch das Schilfmeer gehen, ohne sich so richtig zu überlegen, worauf sie sich einlassen. Die würden am liebsten in Ägypten bleiben und sind ja auch im Laufe der Wüstenwanderung auf der Strecke geblieben.

Ja - Zippo - Du es richtig dargestellt.
Nur - Das Wort "verstehen" kommt von "Verstand" - menschlich gesehen "geistiges Verständnis" - man weiß in der Mathematik um die dazu notwendige Formel - man versteht sie nicht, aber man weis - man denkt - genau diese Formel braucht man - es führt zu einem richtigen oder falschen Ergebnis – aber man weiß nicht - typisch bei Schülern in einer Mathe-Schularbeit.
Der Unterschied von Schüler zu Lehrer dabei ist: Der Schüler weiß zwar von der Formel - versteht aber nicht sie zu zuordnen – da es so viele ähnliche Formeln gibt - wie bei geometrische Berechnungenarten für Volumen, Fläche, Längen, Höhen, und Sonstige. Der Lehrer ist vom Verständnis zur Erkenntnis gelangt.

Nun setzt als Beispiel die Bibel dazu ein. Man liest - und man Denkt, Weiß oder meint sogar zu Glauben, es zu verstehen - es ist jedoch nicht so. Das Verstehen, erhältst Du durch den Lehrern - hast somit aber noch immer kein Erkenntnis.

Beim Wort "erkennen" - kommt von "Erkenntnis" und bezieht sich auf den Heiligen Geist
Die Erkenntnis, erhältst Du durch den Heiligen Geist.
Philipper 2,13 hat geschrieben: https://www.bibleserver.com/LUT/Philipper2%2C13
Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Gott hat vorausgesagt – das es so sein soll.
1.Mose 2,24 hat geschrieben: https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose2%2C24
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.
Adam wusste von Eva, aber er hatte Eva bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch nicht „erkannt“.
1.Mose 4,1 hat geschrieben: https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose4%2C1
Und Adam erkannte seine Frau Eva, …
Das Wort „Erkennen“ würde demnach auch bedeuten - „Tuen“, „Vollbringen“, „Umsetzen“, „Umkehr“.
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Zippo »

Johnny hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 16:23 Beim Wort "erkennen" - kommt von "Erkenntnis" und bezieht sich auf den Heiligen Geist
Die Erkenntnis, erhältst Du durch den Heiligen Geist.
Philipper 2,13 hat geschrieben: https://www.bibleserver.com/LUT/Philipper2%2C13
Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Gott hat vorausgesagt – das es so sein soll.
1.Mose 2,24 hat geschrieben: https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose2%2C24
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.
Adam wusste von Eva, aber er hatte Eva bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch nicht „erkannt“.
1.Mose 4,1 hat geschrieben: https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose4%2C1
Und Adam erkannte seine Frau Eva, …
Das Wort „Erkennen“ würde demnach auch bedeuten - „Tuen“, „Vollbringen“, „Umsetzen“, „Umkehr“.
Jetzt sind wir eigentlich im falschen Thema. Mir ist schon klar, daß der Heilige Geist notwendig ist, damit ein Mensch von Gott erkannt wird.

Das hat der Herr Jesus schon dem Petrus gesagt, als dieser ihm zusagt, daß er der Herr Jesus der Christus wäre, des lebendigen Gottes Sohn. Joh 6,68-69,
Fleisch und Blut haben dem Petrus das nicht gesagt, sondern der Vater im Himmel. Mt 16,15-17
Gott schenkt also die Erkenntnis und das ist eine geistliche Übertragung des Erkennens von Mann und Frau. Darüber haben wir im thread "jada" viel gesprochen. Interessant ist vielleicht noch, daß das Erkennen von Adam und Eva erst nach dem sogenannten Sündenfall gekommen ist.

Aber wie kriegen wir jetzt den Bogen zur Wüstenwanderung ?

Das Erkennen Gottes im NT läßt Menschen verstehen, daß der Herr Jesus der Christus ist und daß wir mit ihm ein Bündnis eingehen können, daß dem Bündnis der Verlobung ähnlich ist. Das wird durch die Taufe zum Ausdruck gebracht.
Hier soll uns das Sterben und Auferstehen mit dem Christus ganz besonders zum Ausdruck gebracht werden.
Man taucht ja unter Wasser und schließt die Augen und taucht auf in das Licht und bekommt durch dieses Ereignis ein besonderes Denkmal , das uns daran erinnern soll, daß wir einen Bund mit Gott durch das Evangelium geschlossen haben.

In 1 Kor 10,1-2 wird das mit der Taufe des Mose verglichen, also mit dem Gang durchs Schilfmeer. Wie läßt sich das vergleichen ?

Gruß Thomas
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 08:17
Hiob hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 21:15 Die "Umkehr" war doch VORHER. - Wobei ich unter "Umkehr" verstehe, dass man das Weltliche relativ sieht und sein Heil im Geistlichen sieht. - Weiter verstehe ich darunter, dass man für sein Innerstes einen göttlichen Ansprechpartner hat. - "Umkehr" klingt mir zu abrupt - es ist vielmehr ein Hinein-Wachsen/Hinein-Erkennen in das, "wo man daheim ist".
Wieder einmal erhalte ich keine Antwort, denn die Frage lautete ja nicht, was du unter Umkehr verstehst, oder wann man allgemein umkehrt, sondern wovon du konkret umgekehrt bist. Sag ernsthaft, erfasst du simple Fragestellungen nicht, sodass man ständig nur philosphische Antworten erhält? Ich fragte:
Michael hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 16:13 Hat sich bloß eine Erkenntnis gebildet, ohne dass sich dein Leben dadurch geändert hatte? Welche Umkehr erfolgte dadurch? Konkret wovon?
Nochmals die Frage: Wovon bist du konkret umgekehrt?
Hiob hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 21:15 Was verstehst Du unter "Umkehr"?
Ich will deiner Antwort nicht vorgreifen, stelle aber gerne einen Themenzusammenhang her, um die Fragestellung nicht nur ins OT zu führen, gebe danach aber auch meine konkreten Dinge, wenn erwünscht, an. Ich kläre hier aber nicht was Umkehr ist, denn das weiß ein Neugeborener mit Gewissheit.

Die Geschehnisse in der Zeit Israels Wüstenwanderung, dessen Ereignisse Paulus und auch der Hebräerbrief uns zum Vorbild hinstellen, werden aus geistlicher Perspektive gedeutet. Die Lehre daraus ist am besten mit deren eigenen Worten aus der Schrift zu entnehmen:

- 1. Korinther 10:1-11
- Hebräer :7-19

Insbesondere geift Jesus das spezifische Geschehen mit der Schlange auf, um auf den Kern geistlicher Betrachtung hinzuweise, sein Tod am Kreuz, seine Bedeutung und so auch die Auslegung zu Mose mit seinen Worten:

- Johannes 3:14-15
Ich finde, daß du hier zu hart mit dem Hiob umspringst. Es muß nicht jeder so eine Umkehr erlebt haben, wie Augustinus.
Es gibt eben Menschen, die sind ihr ganzes Leben lang brav.

Deswegen würde ich vielleicht eher von einem Aufbruch reden und nicht notwendigerweise von einer Umkehr.

Die Wüstenwanderung spricht ja auch eher von einem Aufbruch. Da wurde das Passahmahl gehalten und dann kam die Tötung der Erstgeburt und dann kam der Aufbruch des Volkes Israel.
Passah bedeutet "vorüberschreiten", bezieht sich das auf das Vorüberschreiten des Todesengels ?
Es steht aber auch, daß die Israeliten das Passah in Eile essen sollen, als solche die Hinwegeilen. 2 Mose 12,11

Solch einen Aufbruch kann man haben, wenn man vorher 180 Grad in der falschen Richtung gelaufen ist, man kann aber auch schon von Kindheit an den Entschluß fassen, daß man sich zu Gott halten will. Für den Katholiken gibt es dazu die Firmung.

Muß man als Christ immer so eine Frontalumkehr haben ?

Mit dem Aufbruch ist man allerdings noch nicht angekommen. Denn dann kommt zunächst der Durchgang durchs Schilfmeer, der in 1 Kor 10 mit der Taufe verglichen wird und dann kommt die 40 jährige Wanderung um den Berg Sinai herum.

Angekommen im gelobten Land ist man mit dem Bild der Wüstenwanderung aber erst, wenn man den Jordan durchschritten hat.
Es spricht doch auch Hebräer 4 davon. Dort steht davon, daß Israel im gelobten Land zur Ruhe gekommen ist und spricht der Hebräerbrief nicht davon, daß erst dieser Durchzug durch den Jordan im übertragenden Sinne die Errettung bedeutet ?

Gruß Thomas
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Travis
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Travis »

Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Ich finde, daß du hier zu hart mit dem Hiob umspringst. Es muß nicht jeder so eine Umkehr erlebt haben, wie Augustinus.
Die Art und Weise wie Menschen eine Umkehr erleben ist unterschiedlich. Gott begegnet jedem Menschen persönlich. Mancher muss vom Pferd geworfen werden, mancher braucht ein leichtes Hauchen. Pauschalisieren bedeutet in dem Bereich, unzulässig zu simplifizieren.

Wer pauschalisieren will muss auf das Zentrum schauen. Das Zentrum ist Jesus Christus. Wer ihn nicht als den erkennt, als den er sich in der Bibel offenbart und wer dazu in sich mittels des Heiligen Geistes kein Feedback hat, der ist kein Christ. Das ist hart, lässt sich jedoch nicht weiter relativieren.

Bislang habe ich im Zentrum keinen Hinweis gesehen, der User Hiob als Nichtchrist offenbart. Seine Allversöhnung ist zwar nichts, womit ich mich Eins machen würde, aber das ist nicht das Zentrum. Ich kann mich irren. Das wird Hiob dann selber zur Sprache bringen. Bisher liess Hiob in seinen Beiträgen meines Wissen nach da keinen Zweifel dran. Aber... wie gesagt, vielleicht habe ich da was überlesen.
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Helmuth
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Ich finde, daß du hier zu hart mit dem Hiob umspringst. Es muß nicht jeder so eine Umkehr erlebt haben, wie Augustinus.
Für dich gilt da Entwarnung. Hiob und ich kennen einander. Wir dürfen dabei auch "härter". ;)
Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Muß man als Christ immer so eine Frontalumkehr haben ?
Ich sage dazu "Ja", denn sonst ist es keine Umkehr. Nur setze ich für "frontal" keinen Zeitmaßstab, das ist Sache der Führung Gottes. Aber rückblickend musst du sagen können, dass man sich geändert hat, und zwar konkret, sonst ist es Selbstbetrug.

Dass der Mensch von Jugend an in Sünde lebt ist Tatsache. Hier gibt es keinen kontinuierlichen Wandel zum Besseren. Zu was bitte? So war der Wandel Israels in der Wüste. Es kam zu keiner Umkehr und so erreichten sie ihr Ziel nicht. Die gesamte Generation wurde infolge Gottes Zorn aufgerieben:
Psalm 95:10:11 hat geschrieben: Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht; und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht, und sie haben meine Wege nicht erkannt,  sodass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«
Das ist die Lehre die wir aus der Wüstenwanderung ziehen können: Man kann Gott nicht dauerhaft herausfordern. Der Psalmist greift auf, wie Gott dabei denkt, sich fühlt und schlussendlich reagiert. So erkenne auch ich sein Herz.
Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Angekommen im gelobten Land ist man mit dem Bild der Wüstenwanderung aber erst, wenn man den Jordan durchschritten hat.
Diese Sicht teilen wir. Wieder ein typisches Bild, das sinnbildich für die Taufe mit dem HG steht. Jesus führt das so aus:
Johannes 3:5 hat geschrieben: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Zippo »

Travis hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:21
Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Ich finde, daß du hier zu hart mit dem Hiob umspringst. Es muß nicht jeder so eine Umkehr erlebt haben, wie Augustinus.
Die Art und Weise wie Menschen eine Umkehr erleben ist unterschiedlich. Gott begegnet jedem Menschen persönlich. Mancher muss vom Pferd geworfen werden, mancher braucht ein leichtes Hauchen.
..
Das Zentrum ist Jesus Christus. Wer ihn nicht als den erkennt, als den er sich in der Bibel offenbart und wer dazu in sich mittels des Heiligen Geistes kein Feedback hat, der ist kein Christ.
Das kann ich einsehen.

Vielleicht bewahrheitet sich auch das Wort, daß Huren und Zöllner eher in das Reich Gottes kommen werden, als diejenigen , die sich für gerecht halten. Mt 21,31
Die wußten, daß sie vor Gott nicht viel zählen und haben die Botschaft Jesu dankbar aufgegriffen.
Damals waren es die Ältesten und Hohepriester, die den Herrn Jesus fragten, aus welcher Macht heraus er handeln würde und sie waren die religiöse Elite.
Aber es sollte sich bald rausstellen, daß sie mit ihrer selbstgerechten mosaischen Gesinnung nicht ganz richtig standen.Vers 23

Heute ist es leider die Führungsspitze mancher religiöser Vereinigungen, welche in die gleichen Fußstapfen treten und das Heil an sich reißen. Die werden auch scheitern.

Viele Menschen meistern ihr Leben ganz gut und sie sehen nicht ein, warum sie so eine schreckliche Kreuzigungstat für ihr Heil nötig haben. Was könnte man denen sagen ?
Meine Mutter sagte immer: "Die Kreuzigung Jesu macht die Menschen auch nicht besser"

Eigentlich wollte ich nur zu Bedenken geben, daß wir hier ganz unterschiedliche Prägungen haben.
Menschen kommen auf ganz unterschiedlichem Wege zu dem Herrn Jesus Christus und glauben an ihn. Wir müßen ja nicht alle im schrecklichsten Milieu gelebt haben und furchtbare Dinge getan haben, um schließlich mit einer rasanten Umkehr als Christ anerkannt zu werden.

Gruß Thomas
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Travis
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Travis »

Zippo hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 19:50 Vielleicht bewahrheitet sich auch das Wort, daß Huren und Zöllner eher in das Reich Gottes kommen werden, als diejenigen , die sich für gerecht halten. Mt 21,31
Menschen die keine Erlösung suchen und sich für gerecht halten, habe ein großes Problem, ja. Juden sehen ihre Gerechtigkeit in dem ihnen offenbartem Gesetz und der Beschneidung als Zeichen des Bundes. Paulus führt dies in seinen Briefen aus. Der Prophet Jona ist da ein mahnendes Beispiel. Wer die Wahrheit über die Rechtfertigung vor Gott nicht akzeptiert, hat schlechte Karten.
Zippo hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 19:50 Menschen kommen auf ganz unterschiedlichem Wege zu dem Herrn Jesus Christus und glauben an ihn. Wir müßen ja nicht alle im schrecklichsten Milieu gelebt haben und furchtbare Dinge getan haben, um schließlich mit einer rasanten Umkehr als Christ anerkannt zu werden.
Ja, man lernt die unterschiedlichsten Wege kennen wenn man sich in Gemeinden umschaut. An den Früchten erkennt man dann, ob die Umkehr zu Christus erfolgreich und echt war. Das Gleichnis vom Sämann macht deutlich, dass es viele Hindernisse geben kann.
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Re: Was lehrt uns die Wüstenwanderung?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 08:36
Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Muß man als Christ immer so eine Frontalumkehr haben ?
Ich sage dazu "Ja", denn sonst ist es keine Umkehr. Nur setze ich für "frontal" keinen Zeitmaßstab, das ist Sache der Führung Gottes. Aber rückblickend musst du sagen können, dass man sich geändert hat, und zwar konkret, sonst ist es Selbstbetrug.
Soooviel habe ich mich nicht geändert. Aber ich habe getan, was Gott von mir verlangt hat. Ich habe eine Gemeinde aufgesucht, die Bibel gelesen, Menschen begleitet. Humanitäre Hilfstransporte unterstützt. Unglücklicherweise kam dann Satan verstärkt in mein Leben.
Durch ihn fechte ich so manche Kämpfe aus. Mit Menschen komme ich klar, aber mit Gott habe ich seitdem reichlich Probleme und nett bin ich da nicht immer. Ich finde , daß unser Gott viel verlangt, aber wenig gibt.
Er will mich immer mit dem Lohn im Himmel trösten, aber das reicht mir natürlich nicht. Da wäre mir lieber, er würde mich von der Quäleri erlösen, welche die von Satan vergifteten Geister an mir fabrizieren. Das ist manchmal nicht zum aushalten. Und nette Worte machst du Gott nicht, wenn Satan in deinem Geist ist.
Da verstehe ich wieder ein wenig mehr, was es heißt , als Vergifteter auf die erhöhte Schlange zu schauen, die ja laut Joh 3,14 ein Bild für unseren erhöhten Herrn Jesus Christus ist.
So wird man von der Bitterkeit wieder erlöst.
Michael
Dass der Mensch von Jugend an in Sünde lebt ist Tatsache. Hier gibt es keinen kontinuierlichen Wandel zum Besseren. Zu was bitte? So war der Wandel Israels in der Wüste. Es kam zu keiner Umkehr und so erreichten sie ihr Ziel nicht. Die gesamte Generation wurde infolge Gottes Zorn aufgerieben:
Psalm 95:10:11 hat geschrieben: Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht; und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht, und sie haben meine Wege nicht erkannt,  sodass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«
Gott sagt in 1 Mo 8,21 , daß des Menschen Herz böse ist von Jugend an. Das sagt er einen Satz bevor er sagt, daß er die Menschen nicht mehr mit einer Sintflut schlagen will.
Die Menschen damals waren böse, das war ja auch kein Wunder. Satan hat ja auch nie davon abgelassem , den Menschen zu verführen.
Deswegen kommt der Gedanke an Milde in Gottes Herz und es hat ihm wohl selbst nicht gut gefallen, fast die ganze Menschheit ertrinken zu sehen.

Nach meiner Beobachtung entwickeln sich Menschen ganz unterschiedlich. Das hängt ganz von ihrer Umgebung und von ihren Entscheidungen ab, die sie in dieser Umgebung treffen. Und da gab es in meiner Jugendzeit in katholischen Kreisen sehr gute Jugendliche, die sich ganz brav gehalten haben.
Ich habe auch , als ich gläubig wurde , eine Frau kennengelernt, die war von klein auf gläubig. Da brauchte es keine große Umkehr, die Probleme in ihrem Leben kamen erst später, als der falsche Mann, also Satan, an ihr Interesse entwickelt hatte.

Was ist nötig, um als Christ erkannt zu werden ? Die Taufe, als Zeichen des Aufbruchs, die Buße, damit Gott zumindest verbal erkennt, daß ein Mensch die Absicht hegt, sich zu ändern.
Das kann man beides dem Durchgang durch das Schilfmeer zuordnen.

Dann kommen die 40 Jahre Rundgang um den Berg Sinai. Wie kann man das eigentlich geistlich einordnen ? Der Fels , aus dem das Wasser sprudelte wird in 1 Kor 10,4 wird "Christus" genannt.
Den Israeliten hat es das Überleben gesichert. Sicher waren die Israeliten nicht immer bester Laune. Da wurden eben einige Bedürfnisse nicht so üppig versorgt. Da geht es uns schon viel besser .
Aber ich entwickele immer mehr Mitgefühl mit dem Volk Israel.
Darf man sie pauschal verurteilen , wie in Ps 95, ohne sich zu sagen, daß man ja selber nicht viel besser ist ?
Mit einem Wiener Schnitzel und einem Viertele Wein in der Hand läßt es sich leichter glauben, als wenn man in der Wüste nur mit dem Notwendigsten versorgt wird.
Kannst du 40 Jahre nur mit Honigkuchen und Wasser leben und Fleisch ist nur zu haben, wenn du so richtig unzufrieden bist ?
Michael
Das ist die Lehre die wir aus der Wüstenwanderung ziehen können: Man kann Gott nicht dauerhaft herausfordern. Der Psalmist greift auf, wie Gott dabei denkt, sich fühlt und schlussendlich reagiert. So erkenne auch ich sein Herz.
In Ps 95,10 steht, daß das Volk Israel Gott versucht hat. Wie soll man das eigentlich verstehen ? Haben sie ihn um etwas gebeten, was er nicht geben wollte ? Ich lese immer vom Murren des Volkes Israel und ich kann es sogar verstehen, aber das sie Gott versucht hätten, wo steht das ?
Michael
Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 19:15 Angekommen im gelobten Land ist man mit dem Bild der Wüstenwanderung aber erst, wenn man den Jordan durchschritten hat.
Diese Sicht teilen wir. Wieder ein typisches Bild, das sinnbildich für die Taufe mit dem HG steht. Jesus führt das so aus:
Johannes 3:5 hat geschrieben: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Ich hoffe natürlich, daß Gott , so wie er bei der Sintflut Seelen nachträglich gerettet hat, auch in der 40 jährigen Wüstenzeit sich einiger Seelen erbarmt hat. Obwohl sie nicht in das gelobte Land eingehen durften. 1 Petr 3,19

Aber der Durchzug durch den Jordan , scheint das heilsgeschichtliche Ereignis zu symbolisieren, das einer Wiedergeburt gleich kommt. Israel sollte in seine Ruhe eingehen, das mosaische Gesetz mit seinen Werken, sollte dem Christus weichen. Hebr 4,10 , Gal 2,20
Natürlich müßen die Kanaaniter noch vertrieben werden, da geht es vielleicht in der geistlichen Übertragung um den inneren Kampf.
Der alte Mensch in uns soll verdrängt werden und Christus will in unserem Herzen regieren. Was hälst du von dieser Auslegung ?


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