Sprach- und ÜS-Schwierigkeiten

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Helmuth
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Re: Sprach- und ÜS-Schwierigkeiten

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 15:40
Abischai hat geschrieben: Di 8. Jul 2025, 20:22 Nun ist der "Hades" griechische Mythologie, was zwar als Lehnwort auch in Israel üblich war, aber nicht in seiner ursprünglichen Bedeutung.
Scheol; Totenreich.
Zum Sheol diese Versliste aus dem hebr. AT: https://www.csv-bibel.de/strongs/Scheol

Will man die biblische Bedeutung und sprachliche Verwendung von Begriffen erforschen, studiert man am besten auch deren Vorkommen in der Bibel. Interessant ist, dass die ELB-CSV dieses hebr. Wort sogar unübersetzt lässt. Das wäre für andere Worte auch gut, nur so nebenbei.

Geht man die Liste durch findet „Sheol“ Verwendung zu allem was den Tod oder das Böse ausmacht. Es ist ein Begriff mit einem hohen Bedeutungsumfang. Es kann das schlichte Grab, das Verderben, das Sterben, die Gottlosen und deren Welt oder die gesamte Hölle mit ihren Qualen ausmachen. Daher muss dazu immer der Kontext beachtet werden. Hölle allein wäre unzureichend.

Du wirst meine Seele nicht in der Hölle (im Sheol) verbleiben lassen (Psalm 16:10), wäre eine Fehlübersetzung, denn dieser Vers weissagt über Jesus und wir wissen, dass er nicht einen einzigen Tag in die Hölle gekommen ist. Aber er war einen Zeitraum innerhalb dreier Tage tot.

Das unglücklichste deutsche Wort sehe ich aber für Totenreich, denn was bitte ist das? Ein Reich wo Tote regieren? So wird es nämlich unklar. Im griech. wird Sheol differenziert nach Hades und Gehenna, wobei Hades für das Grab steht, was Sinn macht. Nur gibt es m.E. auch ÜS-Fehler bzgl. Hades, von denen ich diesen hervorhebe:
Lk 16,23 hat geschrieben: Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß.
Ich halte das für einen interpretations-Fehler seitens Lukas. Nicht Jesus irrte sich, denn er sagte m.E. mit Sicherheit „Sheol“, wie es im Hebr. diesen einen Begriff gibt, der für alles steht wie oben gelistet.

Es müsste hier „Hölle“ stehen, da es auch der Endzustand des gottlosen Protagonisten ist, wo es kein Zurück oder einen Wechsel mehr gibt. Der andere Protagonist (Lazarus) ist an dem Punkt in der Geschichte weder im Hades noch in der Gehenna, sondern im „Schoß Abrahams“, das als Bild für das Reich Gottes steht.

Du konstruierst einen dritten Lebensraum, den ich biblisch nicht gegeben sehe, und nennst ihn „Hades“. Gott schuf aber nur zwei, den Himmel und die Erde. Einen sog. Zwischenraum sehe ich als menschliches Konstrukt, geboren von Theologen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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