Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 10:34 Und die Theologie verhindert mit ihrer verkehrten Auffassung z. Bsp. von göttlicher Allmacht, die Klärung dieses Dilemmas.
Derart, wie du es beschreibst, ist es ein Zeugnis für deren Nutzlosigkeit. Davon muss aber differenziert werden, ob es dann mit dem reinen Wort Gottes (also ohne Theologie) besser wäre.

Welche Erfahrung kannst du darin vorweisen? Bei mir verhält es sich klar so, dass Theologie mich im Grunde immer nur von der geraden Linie der Wahrheit wegführt in eine von Menschen gemachte Anschauung über Gott.

Um es anders auszudrücken: Warum zum Schmiedl gehen, wenn ich den Schmied zu Verfügung habe? Was ich dabei gelernt habe ist, Gottes Wort klar herauszulesen von anderen Worten.

In der Bibel kommen ja alle zu Wort: Gott, seine Engel, Jesus, Menschen, der Teufel und seine Dämonen. Wenn Theologen das in die Hand nehmen verschwimmen zumeist diese klaren Grenzen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Travis »

Zippo hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 17:33 Ist HKM jetzt etwas schlechtes ?
Systemisch auf jeden Fall, denn bereits die Grundannahmen aktueller HKM werden dem Gegenstand ihrer Forschung, der Bibel, in vielen Bereich gar nicht gerecht.

Gute Worte hat Armin Baum zuletzt dafür gefunden. Er ist Prof. für Neues Testament an der FTH in Gießen.




Aus meiner Sicht lohnt es sich, ihm etwas Aufmerksamkeit zu geben.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 16:00 Die HKM-Vertreter sind sich zumindestens auf non-professioneller Ebene (manchmal auch auf professioneller Ebene) nicht bewusst, dass ihr Wirklichkeitsverständnis geistlich nicht kompatibel ist. - Die HKM steht zur Geistlichkeit wie die Biologie zur Liebe: Mit der Ausschüttung von Hormonen kann man zwar Begleiterscheinungen der Liebe beobachten, aber nicht das Wesen der Liebe erkennen.
Wow, ich hab's diesmal auf Anhieb verstanden und muss dir gratulieren für den gelungenen geistlichen Vergleich. :clap:

Dabei ist nicht die HKM selbst das eigentliche Problem sondern der HKM-Anwender. Man erlaube mir auch einen Vergleich. Ein Hammer kann nichts dafür, wenn man damit nicht umgehen kann, und anstelle des Nagels immer der Daumen getroffen wird.

Unterm Strich ist's der Theologe, der das Problem erst erzeugt, weil er exegetische Basics nicht kapiert, das aber, wie du richtig sagst infolge Unwissen (was ihm daher auch unbewusst bleibt), und ich ergänze: infolge seines Unglaubens.
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 20:44Armin Baum
Sehr guter Vortrag. :thumbup: -- Das entspricht genau dem, was mir in vielen Diskussionen NICHT gelungen ist zu vermitteln. :lol: --- Man muss ja froh sein, wenn es noch Leute gibt, die als Wissenschaftler über Wissenschaft hinausdenken - Baum tut es. :clap:
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PeB
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von PeB »

Zippo hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 17:33 Ist HKM jetzt etwas schlechtes ?
Nach meiner Ansicht: in der Praxis häufig schon, da sie zumindest nach meiner Beobachtung Gott und sein Wirken aus der Bibelauslegung raushält.

Das funktioniert ungefähr so (fiktives Beispiel): Jesus kündigt in seiner eschatologischen Rede die Zerstörung des Tempels an. Da der Tempel aber erst 70 zerstört wurde, muss dieser Teil der Evangelien nach 70 niedergeschrieben worden sein - denn: derartige Prophezeiungen sind nicht wissenschaftlich belegbar.
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renato23
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von renato23 »

Hallo Thomas
Mir scheint, wir verstehen uns in einigen Glaubensfragen sehr gut:
Zippo hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 11:11 Es ist aber auch nicht so leicht mit den Worten Jesu und den Worten der Apostel die "wahre Theologie" herauszufinden. Das kann man in den Foren gut beobachten, weil Denker aller Konfessionen dort vertreten sind.
Für mich gibt es eine einfache Regel bezüglich Worten Jesu und den Worten des Apostels Paulus. Wenn "Gesagtes" von Paulus mit den Worten Jesu Christi unvereinbar ist, dann zählt für mich ausnahmslos das, was mein Retter und Verhelfer zur geistlichen Wiedergeburt den Seinen hierfür ans Herz legte. Wobei Paulus auch sehr gute Ansätze dafür hatte.
Zippo hat geschrieben: Es gibt einen heilsamen und einen unheilvollen Geist in der Welt. Das kann jeder Mensch schnell begreifen.
Aber es fällt den Theologen schwer, zu glauben , daß auch Satan seine Macht hat und auch gegen den Willen Gottes ausspielt.
Auch hierin stimmen unserer Denkweisen überein. :thumbup:
Zippo hat geschrieben:Aber die Theologen wollen dir immer einreden, daß Gott alles kontrolliert. Hier fängt für mich eine Grenze an, wo ich Theologie für wenig hilfreich halte, weil sie verhindert, daß Probleme dieser Welt vernünftig beantwortet werden.

Satan hat einen Teil der Engelwelt auf seine Seite gebracht und das hat seine Wirkung. Und Gott kann mit seinen Engeln nicht immer etwas dagegen tun. Das ist aus meiner Sicht die Wahrheit.
Ja,bestes Beispiel, wo die Macht für verabscheuenswertes destruktives Verhalten Menschen gegenüber, also genährt durch den "Geist des Unheils" ist doch der Amoklauf wo jemand blindwütig oder gezielt um sich schiesst oder jemand absichtlich ungebremst in eine Menge fährt. (ob IS-Angehörige oder nicht, ist dabei ohne belang) Dort hat die Stimme, die solche davon abhalten wollte oder will, absolut KEIN Gehör, regiert in jenem Moment der Teufel über solche.
[/quote]
Gesegnete Grüsse renato
renato23
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von renato23 »

Hallo Thomas
Die "jesuaniche Theologie" wie meine Geschwister in Christo und ich die durch Jesus offenbarte Gottesversion mitsamt dem was dieser mit Hilfe seines Sohnes auf Erden erreichen, aufbauen (Eckstein) wollte war immer unter Beschuss durch solche, welche sich von der Lüge nicht zur Wahrheit über Gott befreien lassen wollten oder konnten.
Zippo hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 11:40
Theologie war doch eigentlich immer ein Kampf. Anfänglich kämpften Paulus und die Apostel gegen die Synagogenvorsteher bzw. den mosaischen Glauben.
Dann kämpften verschiedene Glaubensrichtungen mit ihren Glaubensbekenntnissen um die Wahrheit.
Dann kämpfte die verweltlichte katholische Kirche, mit ihren unwissenden Ritterscharen gegen die Sarazenen und haben ganze Städte ermordet.

Dann kämpfte diese verkehrte katholische Kirche gegen gute, gläubige Gruppierungen, welche die Bibel in ihrer Landessprache lesen konnten.
Dann kämpften 30 Jahre Glaubenskonfessionen gegeneinander und haben sich gegenseitig überaus großes Leid angetan.

Es steckt nicht immer die Theologie dahinter. Gekämpft wird oft aus weltlichen Gründen.
Aber Theologie war auch immer ein Kampf um die Wahrheit. Der Grund mag sein, daß Satan den Menschen die Sicht verstellt und der Wahrheit beständiger Feind ist.

Paulus sieht es eigentlich auch so, daß Theologie ein Kampf ist und ermahnt die gläubigen eine Rüstung anzuziehen, um in diesem Kampf bestehen zu können.
Eph 6,10-17

Theologie war immer viel Kampf und nicht nur Paulus hat darunter gelitten. Und viele tausende Menschen haben deswegen ihr Leben gelassen.

Aber das hattest du wahrscheinlich nicht mit Kampfbegriff gemeint ?

Liebe Grüsse Thomas
Deine hier wahrheitsgetreu aufgeführten Verfolgungsmomente von Menschen, denen man offenbar die Nachfolge Jesu Christi verbieten wollte, sollten doch eigentlich viele Christen nachdenklich stimmen.

Ein jeder Christ sollte in sich gehen und sich fragen,ob er himmelseits wirklich -noch- in der Nachfolge Christi befunden wird, oder im gros der verblendeten Theologen aller Zeiten.

Gesegnete Grüsse renato
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Mi 10. Jun 2020, 08:05 Das funktioniert ungefähr so (fiktives Beispiel): Jesus kündigt in seiner eschatologischen Rede die Zerstörung des Tempels an. Da der Tempel aber erst 70 zerstört wurde, muss dieser Teil der Evangelien nach 70 niedergeschrieben worden sein - denn: derartige Prophezeiungen sind nicht wissenschaftlich belegbar.
Gutes Beispiel. Ich könnte noch eins nennen:
Mt. 5:26 hat geschrieben:Ich versichere dir, du kommst erst dann wieder heraus, wenn du den letzten Cent bezahlt hast.
Diese ÜS benutzt das Wort "Cent", weil sie aus dem Jahre 2014 stammt. Andere ÜS verwenden Groschen, Pfennig, Heller, also andere, sprich ältere Währungen.

Was kann nun HKM - Sie kann auf die Entstehung des Textes rückschließen, was ein Exeget eben so macht. Wenn steht "Cent", dann wird der (deutsche) Text wohl nicht vor 2002 entstanden sein, bei Heller könnte es bis ins 16. Jh zurückgehen.

Was kann die HKM nicht - Sie kann damit nicht behaupten, der Ausspruch komme nicht aus dem Munde Jesu, da dieser ja die diese Währung noch gar nicht kannte.

Wir können das feststellen: Die HKM ist als Werkzeug derart für die Theologie unbrauchbar, weil sie das gar nicht kann. Sie kann nur das, was sie kann. Es liegt im Sinne des Benutzers, wie er die Methode nutzt oder auch zweckentfremdet.

Für die Zweckentfremdung ist also nicht die Mehode haftbar sondern der Nutzer. Man gebraucht sie aber immer nach seinen geistlichen Orientierung. Steht diese für Unglauben, wird sie auch so benutzt, glaubt der Exeget, dann verwendet er sie gem. des Glaubens.

Oder um auf den Hammer zurückzugreifen. Er ist nützlich, um einen Nagel in die Wand einzuschlagen, und hier kommt es auf das Geschick des Handwerkers an, wie gut er das kann.

Der Hammer ist aber total untauglich, um damit ein Boot zu rudern. Aber so lächerlich das klingt, wenn wir negativ von der HKM reden, prangern wir den falschen an. Nicht die HKM versagt, sondern der dumme Exeget, der mit einem Hammer rudern will.
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Travis
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Travis »

renato23 hat geschrieben: Mi 10. Jun 2020, 10:46 Die "jesuaniche Theologie" wie meine Geschwister in Christo und ich die durch Jesus offenbarte Gottesversion mitsamt dem was dieser mit Hilfe seines Sohnes auf Erden erreichen, aufbauen (Eckstein) wollte war immer unter Beschuss durch solche, welche sich von der Lüge nicht zur Wahrheit über Gott befreien lassen wollten oder konnten.
Hm. Das können aber die Menschen, die von Dir und Deinen Gleichgesinnten ständig mit solche Beiträgen verfolgt und "beschossen" werden auch sagen.
renato23 hat geschrieben: Mi 10. Jun 2020, 10:46 Ein jeder Christ sollte in sich gehen und sich fragen,ob er himmelseits wirklich -noch- in der Nachfolge Christi befunden wird, oder im gros der verblendeten Theologen aller Zeiten.
Reihen sich Menschen mit dem von Dir und Maryam geäußerten Ansatz nicht gerade in die kritisierte "verblendete" Theologie ein? Die Art und Weise wie ihr auf Anfragen auf euren Ansatz (nicht) eingeht, wirft jedenfalls allmählich ein entsprechendes Licht. Allein eure Haltung zum AT und zu Jahwe lassen erkennen, dass ihr diverse biblische Zusammenhänge und unzählige biblische Aussagen ignoriert, ja ignorieren müsst.

Nach dem ich Beiträge von Usern eures Ansatzes nun über Jahre lese fällt außerdem immer stärker auf, wie ähnlich eure Rhetorik ist. Sie wirkt unglaublich formal, umständlich und manchmal fast künstlich. Darüber hinaus ist eure Neuinterpretation biblischer Begriffe sehr ähnlich, was evtl. auf eine gemeinsame Quelle schließen lässt. Ihr lest die selben Schriften, Internetseiten und / oder gehört der selben Gruppierung an, oder?
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von renato23 »

Hallo Michael :thumbup:
Die Sendung des Hl.Geistes der Wahrheit, durch unseren Herrn Jesus, der uns davor bewahrt in die einstige und wiederholte "Lüge" menschengemachter Anschauung über Gott zurückzufallen, scheint bei vielen Christen und "Theologen" gleich welcher Denomination angehörden noch nicht wirklich angekommen zu sein. :roll:
Michael hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 20:05 Bei mir verhält es sich klar so, dass Theologie mich im Grunde immer nur von der geraden Linie der Wahrheit wegführt in eine von Menschen gemachte Anschauung über Gott.

Um es anders auszudrücken: Warum zum Schmiedl gehen, wenn ich den Schmied zu Verfügung habe? Was ich dabei gelernt habe ist, Gottes Wort klar herauszulesen von anderen Worten.

In der Bibel kommen ja alle zu Wort: Gott, seine Engel, Jesus, Menschen, der Teufel und seine Dämonen. Wenn Theologen das in die Hand nehmen verschwimmen zumeist diese klaren Grenzen.
Wie recht Du da hast. Who ist who erkannte man schon immer an den Früchten. Worte Gottes in der Bibel sollen ja bestenfalls zu nurmeh guter Frucht führen.

Gesegnete Grüsse renato
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