Larson hat geschrieben: ↑Di 7. Dez 2021, 00:20
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Dem Herrn Jesus war es wichtig, das Volk Israel auf ein gottgefälliges Leben hinzuweisen. Da kam es natürlich nicht so sehr auf das Äußere an.
Ich weiss nicht, was du mit dem „Äusseren“ meinst, aber unser Leben zeigt sich nun mal im Äusseren, es spiegelt das innere, also das was wir auch wirklich tun, und nicht nur innerlich irgendwie vor uns hersagen.
Ich meine damit die Kleidung, darum geht es ja im Gleichnis. Mein Opa sagte immer: "Wie man kommt gegangen, so wird man empfangen."
Das Äußere kann auch manchmal das Innere widerspiegeln. Da kommt eine Haltung zum Ausdruck, Lebenseinstellung. Man kann versucht sein, vom Äußeren aufs Innere zu schließen, aber da kann man natürlich irren. So mancher feine Bursche hat sich hinterher schon mal als Betrüger herausgestellt.
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Wieso sollte es dann in diesem Gleichnis auf das Äußere ankommen ?
Naja, Kleider sind nun mal was äusseres, etwas, was ersichtlich ist. Und der König kritisiert ja das äussere, denn es widerspiegelt das „innere“. Wen sich der Glaube nicht im äusseren zeigt, ist er wohl wenig „wert“.
Auch das ist richtig. Da ist der Apostel Jakobus insbesondere darauf eingegangen. Er sagte, daß der Glaube ohne Werke tot ist. Wahrer Glaube soll sich auch in den Werken bemerkbar machen. Jak 2,14-24
Es könnte auch sein, daß dies mit dem Gleichnis etwas zu tun hat. Von den gläubigen Menschen wird nicht nur Glaube erwartet, sondern auch eine gute Lebensführung und ein freundliches Benehmen. 1 Kor 13
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Nein, Gott kommt es wenig auf das Äußere an, vielmehr auf die Moral, Ethik und Gottesbeziehung.
Nichts anderes habe ich geschrieben, und du selbst hast es ja auch zitiert…..
Gott kommt es darauf an, daß wir unsere Blickrichtung ändern und nicht nur an uns selbst denken, sondern auch die Bedürfnisse unserer Mitmenschen sehen und uns für sie einsetzen.
In dem Gleichnis vom Weltgericht ging es um das Besuchen von Kranken und Gefangenen, insgesamt geht es in der Bibel auch um die Hungernden und Dürstenden und die keine Kleidung und kein Obdach haben. Jes 58,7
Ist es nicht so, daß,wir uns da eher eine Blöße geben, weil wir uns um diese Menschen zuwenig kümmern ?
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Von welchen Gleichnissen sprichst du ? Kannst du mal ein solches Gleichnis erzählen ?
Trage allezeit weisse Kleider ... Koh 9.8
Rabban Johannan ben Zakkai, einige Jahrzehnte nach Jesu. Er erlebte die Zerstörung des Tempels, welchen er vorausgesehen hatte. Nach dieser Katastrophe rettete er den Glauben Israels.(David Flusser, rabbinische Gleichnisse....)
„Traget allezeit weisse Kleider und lass dein Haupt das Öl nicht mangeln.“
Einst lud ein König seine Knechte zum Mahl und setzte ihnen keine feste Zeit. Die Klugen unter ihnen schmückten sich und setzten sich vor die Tür des Königshauses; sie sagten sich: „Fehlt denn etwas dem Haus des Königs?“ Die Törichten unter ihnen gingen an ihre Arbeit und sagten sich: „Gibt es denn ein Mahl ohne Vorbereitung?“
Plötzlich verlangte der König nach seinen Knechten. Die Klugen unter ihnen traten geschmückt vor den König. Die Törichten aber traten in ihrem Schmutz vor ihn hin. Da freute sich der König über die Klugen und zürnte über die Toren. Er sprach: „Diese da, die sich zum Mahle geschmückt haben, mögen sich setzen und essen und trinken; jene aber, die sich zum Mahle nicht geschmückt haben, sollen stehen und zuschauen.“
Hier geht es um Anstand, Höflichkeit und Wertschätzung. Vor allem an Letzterem hat es bei Einigen wohl gemangelt. Die haben die Einladung nur so nebenbei behandelt und der König war zu recht erzürnt.
Immerhin sind sie noch gekommen, im Gleichnis der Bibel sind die nicht gekommen. Mt 22,3. Sie töteten sogar die Knechte, welche die Einladung überbringen wollten. Wer Könnte da gemeint sein ? Den Worten in Mt 23,37 zufolge, würde der Verdacht auf die Mörder der Propheten fallen. Sie haben durch ihr Wort auch manche Einladung ausgesprochen und eine Erwartungshaltung geschürt, daß sich ein Messias um das Volk Israel kümmern würde. Nur wollte er sich nicht so für Israel einsetzen, wie sie das gedacht haben. Ihm war es wichtig, das Volk Israel von Sünde zu befreien und zu einer priesterlichen Nachfolge aufzufordern.
In dem Gleichnis wurden nun diejenigen eingeladen, die hinter den Hecken und Zäunen saßen. Klar, daß die nicht so gut gekleidet waren und daß der König, insofern er die Kleider nicht gestellt hat, nicht so hohe Ansprüche stellen konnte.
Die Pharisäer, die Jesus in Mt 23,5 kritisiert, hätten das richtige "Zeug" gehabt, aber darauf kommt es in Jesu Gleichnis offensichtlich nicht an.
Larson
Es geht darum, allezeit auf den Tod vorbereitet zu sein, da wir seine Stunde nicht kennen.
Das hätte ich aus dem Gleichnis von Johanan nicht herausgelesen. Sieht er in dem Mahl, daß der König veranstaltet ein Bild für die Vereinigung mit Gott ?
Natürlich muß man auf den Tod vorbereitet sein, das sagt Jesus auch. Lk 13,1-5
Er sprach im weiteren aber auch von den Feigen am Feigenbaum. Damit meinte er wahrscheinlich die Frucht des Glaubens und die fehlte seiner Ansicht nach. Mt 11,16-20
Der Messias Jesus kam ja als Bräutigam zu seinem Volk und wollte einen neuen Bund mit ihnen schließen, aber sie wollten sich nicht auf ihn einlassen. Mt 9,15
Er will ja dafür sorgen, daß wir uns richtig auf den Tod vorbereiten und trotz unserer vielen Verfehlungen, die uns oft gar nicht bewußt sind , bei Gott noch Willkommen sind. Aber die meisten Menschen verachten das und halten sich für gut genug.
Außerdem sind sie mehr mit ihren irdischen Sorgen beschäftigt, als mit ihrem Seelenheil. Mt 22,5. In Lk 14,16-26 wird ein ähnliches Gleichnis erzählt, wie in Mt 22, da haben die Eingeladenen viele Ausreden, als es um die Einladung zu einem großen Abendmahl ging.
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Bei den richtigen Kleidern geht es dem Herrn Jesus in dem Gleichnis um Kleider, die unsere Sündhaftigkeit bedecken.
Nein, in diesem Gleichnis geht es nicht darum, denn von solcher Lehre wussten seien Zuhörer nichts.
Damals haben sie vielleicht noch gerätselt, was das heißen könnte und die Jünger haben den Herrn auch manchmal gebeten, dann aber hat er ihnen das ausgelegt.Mk 4,34; Mt 13,10-14
Die Jünger haben gewußt, worum es in dem Gleichnis geht und später haben sie den Glauben an den Messias Jesus gepredigt und gesagt, sie sollten Buße tun und sich auf seinen Namen taufen lassen.
Es ging dem Herrn Jesus also nicht nur darum, daß sich Menschen durch gute Werke auf den Tod vorbereiten, sondern auch durch den Glauben an ihn und sein Werk ein Fundament zu bekommen, das den Tod übersteht. Mt 16,18
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Der König ist im übertragenden Sinne Gott, der entscheidet, welche Gäste willkommen sind und welche nicht.
Der wird schon auch auf die Werke des Menschen achten, aber allein deswegen ist sein Sohn ja nicht in die Welt gekommen.
Du kannst doch nicht eine spätere entwickelte christlichen Glaubenslehre in ein vorherige an Juden gerichtetes Gleichnis zwängen.
Das ist ja nicht erst später gekommen. Der Herr Jesus sprach ja ganz frei und offen von seinem Tode, als wäre der etwas Notwendiges und Unabänderliches. Mt 16,21;
Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Joh 10,11.
Satan und seine Dämonen sind die Wölfe, die die Schafe reißen, und der Herr Jesus ist der gute Hirte, der sich für sie aufopfert.
Denn er verbüßt die Strafe für unsere Sünden, verlangt aber dafür, daß wir ihm nachfolgen und tun, was er sagt.
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Jesus lehrte in einer Sprache, die selbst seine Jünger nicht immer verstanden haben.Mt 16,6-11
Ob das heute die „Christen“ alles verstehen? Und wenn diese die Gleichnisse verstehen, so verstehen es Juden ebenso. Jesus war Jude und erzählte in ihrer Sprache. Ansonsten hätte das keinen Sinn.
Es war nicht immer beabsichtigt, daß die Zuhörer Jesu alles verstehen, Bibelstellen habe ich dazu genannt. Nur die Jünger konnten ja ihren Rabbi fragen und der hat ihnen alles erklärt.
Larson
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 6. Dez 2021, 17:08
Der Herr Jesus wollte übrigens das Volk Israel nicht von den Römern befreien, sondern er wollte ihre Seele erretten. Das ist vielleicht wieder so eine Sache, die das Volk Israel eschatologisch falsch verstanden hat.
Nun, Jesus hat das ja auch nicht geschafft (was ein deutliches Merkmal des Messias wäre), demnach wäre sein Missionsauftrag misslungen, und er wäre nicht der Messias.
Der Herr Jesus hat das sehr wohl geschafft. Und das Christentum hat sich in der Welt entfaltet bis zum heutigen Tage.
Aber sie es nicht wollen, die bekommen es nicht aufgezwungen.
Gruß Thomas