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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 09:20
von Helmuth
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 19:03 Mein persönliches "Problem" ist hier, dass ich das AT aus sich selber verstehen will und nicht in der Rückorientierung aus Sicht des NT.
Was meinst du mit „aus sich selber verstehen“? Und was ist eine „Rückwartsorientierung“ von NT zu AT? Mehr oder weniger unbewusst drückst du damit das Grundproblem der NT-Theologie aus, Zumindest vermute ich das, daher die Fragen.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 19:03 Es gibt einige Beispiele, bei denen die Evangelisten etwas anders zum AT beschreiben, als es da steht. - Unter dem Aspekt der Lehre verstehe ich das, aber nicht, wenn man dem AT gerecht werden will.
Nenne bitte Beispiele, um das auch konkret im Themenzusammenhang erörtern zu können.

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 10:15
von Hiob
Sunbeam hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 01:00 Wenn schon ein Papst über die fest etablierte Schwulen-Lobby im Vatican stöhnt
Aber damit lehnt er es doch ab. SChlecht wäre, wenn er es gut fände.
Sunbeam hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 01:00 wenn schon die Skandale weltweit um die Missbrauchsfälle und auch deren Vertuschungen nicht abreißen
Davon abgesehen, dass dieses Thema ein Musterbeispiel ist für die Dekadenz der öffentlichen Wahrnehmung, gilt auch hier: Seit ca. 2015 hat die Kirche einen ultra-scharfen Verhaltenskodex, in Folge dessen sich kein Geistlicher mehr traut, einem Kind die offenen SChnürsenkel zuzubinden.
Sunbeam hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 01:00 dann kann man, natürlich, von einer Erholung der katholischen Kirche sprechen, hier natürlich vorausgesetzt man hat seinen Kopf tief genug im trügerischen Sand seines schon orgiastischen Selbstbetruges und maßlosen Heuchelei gesteckt.
Nee - da müsstest Du Dir mal den ganzen Laden anschauen. - Ich sehe das Problem eher in einer zeitgenössischen Anti-Geistlichkeit an sich.

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 10:20
von Sunbeam
Spice hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 08:04
Sunbeam hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 16:20
Der Islam verlangt vom Menschen nicht viel.
Vielleicht ist es das, was den Islam in sehr naher Zukunft zu der Religion machen wird, die die meisten Anhänger hat.
Durchaus vorstellbar!
Nicht nur vorstellbar, sondern von statistischen Tatsachen gestützt.

Was für eine Zukunft hat denn eine Religion, in der selbst Priester und Theologen die Existenz eines Jesus öffentlich anzweifeln, eine Religion, in der jedes Jahr hunderttausende Mitglieder ihrer Kirche den Rücken kehren, hier dann Kirchen, die trotz des Wissens um die tiefgreifenden Miseren und zerstörerischen Misstände in ihrer Kirche zu keiner Reform fähig sind.
Eine Religion mit bald nicht mehr zu zählenden und nicht mehr überschaubaren Konfessionen und Denominationen, in sich zerrissen und zerstritten, welcher Zukunft geht diese Religion entgegen?
Jetzt einmal objektiv betrachtet?

Manche Kirchenbonzen nennen das auch süffisant - ein gesund-schrumpfen der Kirche, allerdings übersehen sie hier wissentlich das Ende dieses Prozesses, dazu noch in einer Gesellschaft, die offensichtlich einem Sozialismus 3.0 entgegen strebt.

Und der liebe Gott gefällt sich offensichtlich in einer Art von Arbeitsverweigerung....

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 10:24
von Sunbeam
Hiob hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 10:15
Sunbeam hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 01:00 Wenn schon ein Papst über die fest etablierte Schwulen-Lobby im Vatican stöhnt
Aber damit lehnt er es doch ab. SChlecht wäre, wenn er es gut fände.
Na dann ist ja alles, aber wirklich alles getan, wenn immerhin der Papst das "schlecht" findet.

Seit ca. 2015 hat die Kirche einen ultra-scharfen Verhaltenskodex, in Folge dessen sich kein Geistlicher mehr traut, einem Kind die offenen SChnürsenkel zuzubinden.
Verhaltenskodex ist immer gut, vor allem, wenn dieser Kodex auf dem Papier steht.

Vorwärts Genossen, wir gehen zurück, oder so..., oder so ähnlich...

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 10:35
von Erich
lovetrail hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 09:45
Erich hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 05:08
Unser Gott ist wie eine Familie und besteht aus drei Lebewesen (Personen/Perönlichkeiten):
aus dem Heiligen Vater und dem Heiligen Geist und Jesus Christus (der Mensch/Sohn wurde).
Und diese DREI sind ein EINIGER GOTT , aber alle diese DREI haben auch ihren freien Willen.
(Der Vater ist im Geist und im Sohn. Der Geist ist im Sohn und im Vater. Der Sohn ist im Vater und im Geist.)
Und zu dieser Familie gehören alle Kinder Gottes, die an den Namen "Jesus" glauben! (Joh 1,12)
Gott, das Wort, Jesus, wurde ein Mensch und somit auch unser Bruder, Hoherpriester und Mittler!
Ich stimme dir hierbei grundsätzlich zu.

Was mich aber stutzig macht, das ist der Umstand, dass wir sehr oft in den Briefen lesen können, dass die Namen "Gott" und "Jesus Christus" nebeneinander genannt werden. Und diese häufige differenzierte Nennung hat für mich Vorrang vor einer eher theoretischen In-eins-Setzung von Jesus und Gott (-Vater).

zB
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (1. Kor.1,3. Lut.)
und viele andere ähnliche Stellen.

LG
Ich zitiere dir hier mal Martin Luthers Worte (vielleicht helfen sie dir weiter):
Gal 1,3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus,
Das Reich der Gnade und das Reich der Herrlichkeit!

Wie kommt es aber, dass es dem Apostel nicht einfach genügte, einfach zu sagen von Gott, unserm Vater, ohne hinzuzufügen, und unserm Herrn Jesus Christus?
Das steht da, um das Reich der Gnade zu unterscheiden vom Reich der Herrlichkeit.
Das Reich der Gnade ist das Reich des Glaubens, in dem Christus als der Menschgewordene regiert, nach Ps 8,7 von Gott dem Vater über alles gesetzt.
In diesem Reich „empfängt er Gaben, für die Menschen“ von Gott, wie Ps 68,19 sagt, und das bis zum Jüngsten Gericht. Dann nämlich so lehrt der Apostel (1.Kor. 15,24.28), „wird er das Reich Gott und dem Vater überantworten, und Gott wird alles in allem sein, wenn er vernichtet haben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit“.
Mit dem Reich der Herrlichkeit verhält es sich so: da wird Gott selbst in eigener Person regieren, nicht mehr durch den Menschgewordenen für den Glauben.
Nicht als ob es ein völlig anderes Reich wäre, sondern ganz anders ist nur die Art und Weise, wie darin regiert wird, jetzt „im Glauben“ und „in einem dunklen Wort“ durch den menschgewordenen Christus,
einst „im Schauen“ (2.Kor 5,7; 1.Kor 13,12) und in der Offenbarung der göttlichen Natur.
Daher nennen die Apostel in der Regel Christus „Herrn“, den Vater aber „Gott“, obgleich doch beide ein und derselbe Gott sind.
Aber das tun sie, wie ich schon sagte, wegen des Unterschieds im Reich; denn wir gehören nun einmal zu denen, die im Glauben geläutert, im Schauen aber selig werden.

LG!

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 10:43
von Nobody2
Spice hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 16:13 Nicht unbedingt. Der Islam verlangt vom Menschen nicht viel. Zum anderen ist er mit der Gewalt verträglich. Das entspricht ganz dem Menschen. Nur wird damit nichts, bzw. nicht viel besser.
Der Islam verlangt schon was von seinen Anhängern. Muslime haben ihr Programm, dass sie abarbeiten müssen.

Von jedem Muslim wird erwartet, sich 5x täglich gen Mekka niederzuwerfen und Allah anzubeten. Er muss sich Alkohol und Schweinefleisch konsequent enthalten und seine Nahrung muss halal sein. Einmal jährlich soll er fasten für den Herrn. Einmal im Leben soll er nach Mekka pilgern. Das sind ganz klar die alltäglichen, verbindlichen Pflichten jedes Muslims. Darüber hinaus wird von jedem Muslim erwartet, dass er seinen Wohlstand mit den Armen teilt.

Im Christentum gibt es so ein "Programm" nicht. Christen kennen das nicht. Sie können beten, spenden, helfen, wann, wie und sooft sie wollen. Sie dürfen essen, was sie wollen. Sie dürfen sich auch betrinken und die Frauen haben keine Einschränkungen bei der Kleidung oder ihrem Verhalten. Sicher gibt es viele Muslime, die diese Forderungen nicht erfüllen. Nur sie wissen, dass das nicht in Ordnung ist. Ein Christ hat kein schlechtes Gewissen, wenn er nicht betet, oder Alkohol trinkt, Schweinefleisch isst, nicht den Gottesdienst besucht etc... Aber Muslime, die ihre Religion ernst nehmen, haben das sehr wohl.

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 10:46
von Hiob
Michael hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 09:20 Was meinst du mit „aus sich selber verstehen“? Und was ist eine „Rückwartsorientierung“ von NT zu AT? Mehr oder weniger unbewusst drückst du damit das Grundproblem der NT-Theologie aus
Ich habe irgendwann bei Genesis angefangen und das AT so gelesen, als wüsste ich nicht, dass es ein NT gäbe - einfach um zu klären: Was stand für die AT-Menschen in diesen Büchern drin? Ich halte diese Vorgehensweise für heilsam.

Und zwar deshalb, weil man das AT verfälscht, wenn man es aus der Warte des NT so liest, dass es die AT-Leute nicht verstanden hätten. --- Nun will ich nicht in Abrede stellen, dass es heilsgeschichtlich sinnvoll ist, das AT über das NT aufzulösen - in der Tat bekommen Gegebenheiten des AT gelegentlich einen neuen Sinn, wenn man sie "wissend" aus der Warte des NT betrachtet. Aber es darf nicht zur Verfälschung dessen kommen, was damals im AT war.
Michael hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 09:20 enne bitte Beispiele, um das auch konkret im Themenzusammenhang erörtern zu können.
Anlass war Travis' "Abraham kannte Jesus". Aus meiner Sicht tat er dies subjektiv nicht. ---- Weitere Beispiele sind die Figuren Bileam und die Hure Rahab. - Und sicherlich noch viele Beispiele mehr.

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 12:10
von Spice
Sunbeam hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 10:20
Spice hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 08:04
Sunbeam hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 16:20
Der Islam verlangt vom Menschen nicht viel.
Vielleicht ist es das, was den Islam in sehr naher Zukunft zu der Religion machen wird, die die meisten Anhänger hat.
Durchaus vorstellbar!
Nicht nur vorstellbar, sondern von statistischen Tatsachen gestützt.

Was für eine Zukunft hat denn eine Religion, in der selbst Priester und Theologen die Existenz eines Jesus öffentlich anzweifeln, eine Religion, in der jedes Jahr hunderttausende Mitglieder ihrer Kirche den Rücken kehren, hier dann Kirchen, die trotz des Wissens um die tiefgreifenden Miseren und zerstörerischen Misstände in ihrer Kirche zu keiner Reform fähig sind.
Eine Religion mit bald nicht mehr zu zählenden und nicht mehr überschaubaren Konfessionen und Denominationen, in sich zerrissen und zerstritten, welcher Zukunft geht diese Religion entgegen?
Jetzt einmal objektiv betrachtet?

Manche Kirchenbonzen nennen das auch süffisant - ein gesund-schrumpfen der Kirche, allerdings übersehen sie hier wissentlich das Ende dieses Prozesses, dazu noch in einer Gesellschaft, die offensichtlich einem Sozialismus 3.0 entgegen strebt.

Und der liebe Gott gefällt sich offensichtlich in einer Art von Arbeitsverweigerung....
Mir bleibt nichts, als dir zuzustimmen!

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 12:13
von Spice
Nobody2 hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 10:43
Spice hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 16:13 Nicht unbedingt. Der Islam verlangt vom Menschen nicht viel. Zum anderen ist er mit der Gewalt verträglich. Das entspricht ganz dem Menschen. Nur wird damit nichts, bzw. nicht viel besser.
Der Islam verlangt schon was von seinen Anhängern. Muslime haben ihr Programm, dass sie abarbeiten müssen.

Von jedem Muslim wird erwartet, sich 5x täglich gen Mekka niederzuwerfen und Allah anzubeten. Er muss sich Alkohol und Schweinefleisch konsequent enthalten und seine Nahrung muss halal sein. Einmal jährlich soll er fasten für den Herrn. Einmal im Leben soll er nach Mekka pilgern. Das sind ganz klar die alltäglichen, verbindlichen Pflichten jedes Muslims. Darüber hinaus wird von jedem Muslim erwartet, dass er seinen Wohlstand mit den Armen teilt.
Das sind Äußerlichkeiten, denen man bequem nachkommen kann (besonders in muslimischen Ländern). Das Christentum aber verlangt Selbstverantwortung, Selbsterkenntnis, Erkenntnis der Wahrheit, Wandlungsfähigkeit. Transformation in ein göttlich manifestes Wesen. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe!

Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Verfasst: Di 14. Sep 2021, 12:18
von oTp
Wir sollten von Jesus reden. Was er lehrt, wer er ist.
Und ob das Befolgen seiner Lehren das persönliche Heil möglich macht.

Ihn trifft ja keinerlei Schuld am vielfachen Versagen durch menschliche Schwäche "seiner" Kirche.

Wer schon Christ ist, für den ist Christus natürlich mehr als nur einer von vielen "Söhnen Gottes".