Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Politik und Weltgeschehen
Aslan
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Aslan »

Hiob hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 17:46
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 17:21 Ist es objektiver Journalismus, keine Nachfrage zu stellen, wenn Putin über die Geschichte Russlands und die Geschichte der Ukraine im Kontext eines russischen Imperiums referiert, ohne z.B. den Holodomor zu erwähnen?
Da bin ich eher bei Aslan, weil "objektiver Journalismus" in erster Linie "reden lassen" heißt, also über Gesagtes zu berichten. Die Frage lautet ja nicht, ob Putin recht hat ("Jeder hat ja so recht" - Kurt Tuchnolsky), sondern was seine bzw. die russische Geschichtsauffassung ist.

Erst dann kann man persönlich bewerten. Dabei sollte man aber zwischen objektiven und narrativen Aussagen unterscheiden. Will heißen: Das, was in der westlichen Geschichtsauffassung als "objektiv" gilt, ist ebenfalls meistens narrativ. Man sollte also zwischen echten Falschaussagen ("Polen hat 1939 Deutschland angegriffen") und sachlich diskutablen Aussagen ("Die NATO trägt Schuld am Ausbrechen des Ukrainekriegs") unterscheiden. Das sollte nicht zu viel verlangt sein.

NB: Wenn Journalisten nachfragen, fragen sie meistens mit eigener weltanschaulicher Schlagseite. Insofern war es mir mal recht, dass ein Interviewter seine Sicht der Dinge darlegen konnte.

Mal nebenbei: Es gibt Völkerrecht, wonach Putin im Unrecht ist. Völkerrecht ist gesellschaftlich weltweit (eigentlich) verbindlich. Allerdings: Ein völkerrechtlicher Status kann wider-geschichtlich sein - mit solchen Spannungen muss man leben.
Danke, Hiob, für diese differenzierte Darlegenung.
Der letzte Punkt ist auch interessant: Was Völkerrechtsbrüche betrifft, gibt es geopolitisch einen unangefochten Weltmeister, der von den Medien nicht thematisiert wird.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

Kann man nicht einfach nur stehen lassen:
Es ist gut, dass Putin mal ungestört äußern kann, was er denkt, was und wie er es sagen möchte ?

Alles Andere hier ist doch eigene Meinungsmache.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Di 13. Feb 2024, 17:09 Es ist gut, dass Putin mal ungestört äußern kann, was er denkt, was und wie er es sagen möchte ?
Ja. Das enthebt einen doch nicht der eigenen Meinung. Interviews werden heute bei uns meistens derart voreingenommen geführt und drücken mehr die Meinung der Journalisten als des Interviewten aus (weil man vom Interviewten Gesagtes ins eigene Deutungsmuster überführt), dass mir ein ein sachliches Dokument wichtiger ist als die xte Wiederholung dominierender Narrative.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Aslan hat geschrieben: Di 13. Feb 2024, 08:51 Was Völkerrechtsbrüche betrifft, gibt es geopolitisch einen unangefochten Weltmeister, der von den Medien nicht thematisiert wird.
Vielleicht weil dieser Weltmeister die Welt-Mainstream-Medien überwacht?

Putin im Interview:
„Im Propagandakrieg ist es sehr schwer, die USA zu besiegen, weil die USA alle Medien der Welt kontrollieren.“




War dass nicht die Sendung, die Zeit-Herausgeber Joffe verbieten lassen wollte?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Di 13. Feb 2024, 17:09 Kann man nicht einfach nur stehen lassen:
Es ist gut, dass Putin mal ungestört äußern kann, was er denkt, was und wie er es sagen möchte ?
Es ist noch besser, wenn wir mal ungestört zuhören.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Di 13. Feb 2024, 21:25 Das enthebt einen doch nicht der eigenen Meinung. Interviews werden heute bei uns meistens derart voreingenommen geführt und drücken mehr die Meinung der Journalisten als des Interviewten aus (weil man vom Interviewten Gesagtes ins eigene Deutungsmuster überführt), dass mir ein ein sachliches Dokument wichtiger ist als die xte Wiederholung dominierender Narrative.
Die Journalisten tragen Verantwortung und besonders ihre Chefs, die Herausgeber, die dem Journalisten offenbar vorschreiben, was er berichten darf. Die Journalisten könnten hervorragende Friedensarbeit leisten, wenn sie neutral und objektiv und vielleicht auch emphatischer als bisher unsere Nachbarn zeigen, deren Leben und deren Werte. Da leben Menschen wie wir!

Journalisten könnten mutiger werden. Wenn Regierungen von Demokratie "schwafeln", könnten Journalisten auf die eigentlichen Kriegsziele hinweisen, die Bodenschätze des Gegner-Landes. Journalisten sollten historisch belehren: was wurde dem Irak, Libyen und Syrien vorgeworfen, wer hat diese Krieg bezahlt, wer besitzt die Öl-Quellen, welche Pipeline-Projekte wurden verhindert.

Und apropos .. wer hat die Nordstream Pipeline gesprengt, wollen sie nicht mehr fragen oder dürfen sie nicht. ECHTE Journalisten können den Krieg verhindern, aber es braucht auch ein waches Publikum, dass Interesse zeigt.

Das Carlson-Putin Interview wurde 200 Mio mal geschaut, in Auszügen wahrscheinlich von einer Milliarde Zuhörer. Und das während der gesamte Mainstream boykottierte.
War das ein großer Schritt in Richtung Verständnis und Frieden?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Sa 10. Feb 2024, 19:07
Wenigstens hast du bezeugt, dass du dieselbe Ursache nennst wie Putin. Und er damit im Recht seiest.
Als der Tod näher kam ....
Letzte Äußerungen des amerikanischen Geo-Strategen:
„Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass alle Schuld bei Putin liegt“, sagt Henry Kissinger.
„Meine Einschätzung war damals, dass die Ukraine am besten neutral geblieben wäre“
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... liegt.html
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

Du hast ja auch deine persönlichen "Experten" Ansichten. Und bist im Meinungsmachebuisiness.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Mi 14. Feb 2024, 07:20 Du hast ja auch deine persönlichen "Experten" Ansichten. Und bist im Meinungsmachebuisiness.
Auf was bezieht sich diese Aussage?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Aslan »

Johncom hat geschrieben: Mi 14. Feb 2024, 02:16 Vielleicht weil dieser Weltmeister die Welt-Mainstream-Medien überwacht?

Putin im Interview:
„Im Propagandakrieg ist es sehr schwer, die USA zu besiegen, weil die USA alle Medien der Welt kontrollieren.“
Die USA oder der "Deep State" der USA?
Unter der Regierung Trump konnte man sehr gut erkennen, dass es nicht die Regierung selbst war, die die Medien beherrschte.
In Deutschland wird die amtierende US-Regierung jedenfalls nicht von den Medien kritisiert.
Unter Trump war das anders. Der wurde hierzulande medial durch den Fleischwolf gezogen, ergo war es nicht die Trump-Administration, die die Medien damals beherrschte. Der oft erwähnte sogenannte "Anti-Amerikanismus" war offensichtlich während der Amtszeit von Präsident Trump erlaubt.
Jetzt unter Biden wieder genau das Gegenteil.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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