Gott aller Götter - welche?

Themen des alten Testaments
frank

Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 22:52 Gesegnet aber die Gottes Wort Tag und Nacht erforschen (Psalm 1)
1«BEGLÜCKT der Mann der nicht im Rat der Bösen wandelt und auf der Sünder Weg nicht steht und in der Toren Kreis nicht sitzt2sondern: nur nach des Ewgen Weisung geht sein Wunsch in seiner Weisung raunt er Tag und Nacht!3Er ist gleich wie ein Baum, gepflanzt an Wasserläufen der seine Frucht zur Zeit gibt nicht welkt sein Laub und alles, was er tut, gedeiht.
4Nicht so die Bösen! Nein, wie die Spreu, die Wind verweht.5Darum bestehn die Bösen nimmer im Gericht die Sünder in der Rechtlichen Gemeinschaft.6Weiß ja der Ewige um der Gerechten Pfad der Pfad der Bösen aber schwindet.»
Das ist Psalm 1 in der jüdischen Übersetzung aus dem masoretischen Text (Tur Sinai)
[Ps 1,2-6]
Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen und nicht steht auf dem Weg der Sünder und nicht sitzt auf dem Sitz der Spötter,
sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!
Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt.
Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind dahintreibt.
Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen wird vergehen.
das ist deine Lieblingsübersetzung

wo steht hier etwas von "Gottes Wort"?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Reinhold hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 22:40 Nehmens das bitte endlich zu Kenntnis und moserns nicht weiter herum Herr Professor.
Ich moser natürlich rum, weil du schon wieder, um die Aussage von Judas erklären zu wollen, seine Begriffe anhand eines Jahrhunderte später enstandenden Retronyms auf Basis eben des gleichen zu interpertierenden Textes erklärst. Der Begriff Sodomie bringt uns überhaupt nichts und auch wen die von ihm beschriebene Praxis zu allen Zeiten als Ausnahmeerscheninung existiert hat, so ist davon noch nichts in der Bibel zu finden, dessen Judas hätte sich bedienen können. Er kann doch von keinem Leser erwarten, dass dieser das als selbstverständlich annimmt, dass es so in Sodom und Gomorra gewesen sein soll, wenn die Bibel davon gar nichts sagt und die Städte seit Jahrtausenden nicht mehr existieren, um das bestätigen zu können.

Und deine Schlussfolgerung :
Reinhold hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 22:40Wenn sich das "andere Fleisch" auf das sich Judas in Vers 7 bezieht Menschenfleisch sein sollte, dann ist oder
wird es aber urplötzlich kein "anderes Fleisch" sondern ist immer noch Menschenfleisch.

Das erwähnte "andere Fleisch" muss offensichtlich kein Menschen -sondern "anderes Fleisch" sein.
Ich habe nicht behauptet, dass Judas Menschenfleisch meint, ich habe mich auf die Logik des traditionellen Arguments bezogen, dass entweder Geisterengel gemeint sein sollen oder aber Tiere, so wie du das vertrittst. Weder das eine, noch das andere macht aber Sinn, wenn wir die Aussage des NT in ihrer Präzision ernst nehmen und der Beschreibungen Sodoms aus dem AT folgen. Der Begriff Sodomie, der je nach Sprachraum unterschiedlich konnotiert ist, basiert auf Mythen und Missverständnissen, die dem begrifflichen Inhalt zur Abwertung bezeichneter Personenkreise lediglich biblische Autorität anhaften wollten.
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 22:52 Wenn Begriffe nicht übersetzbar sind, dann wäre eine Möglichkeit sie in der Originalsprache zu belassen, das wäre Elohim. Als man in Ivrit, dem modernen Hebräisch z.B. den Begriff Radio eingeführt hatte, hieß es, man höre und staune: "Radio" Und Bank (gemeint ein Geldinstitut) heißt was? Richtig: "Bank" :mrgreen:
Es braucht ja dann trotzdem eine Definition für den Begriff, und diese wird sich für Radio und Bank wohl finden lassen.
Wenn man in gängigen Wörterbüchern nachschlägt, findet man keine zufriedene Definition von Elohim. Man wird da nur erfahren, dass es sich um Gott oder Götter bzw. Götzen handelt.

Ich behaupte, dass das AT selbst eine ziemlich präzise Definition darüber gibt, was Gottheiten im speziellen und allgemeinen sein müssen. Und so können wir auch verstehen, wass die anderen kulturellen Äquivalente eigentlich sind. Primär geht es um ein hierarchisches Beziehungsverhältnis aus subjektiver Perspektive. D.h. : Empirisch lässt sich eine Gottheit in seiner göttlichen Position gar nicht fest stellen. Das AT beschreibt aber stereotypes Verhalten von Götzendienst : Projektion von Schutzbedürfnis, Überlegenheit und Identitätsbildung. Dieses Projektionsverhalten beschreibt die Bibel mit der Verehrung des Selbstgeschaffenen. Von daher hatte Feuerbach mit seiner Projektionstheorie auch vollkommen recht einerseits, aber so daneben wäre sie wiederum in Bezug auf Jahwe. Wer sich einer Deutungshoheit unterordnet und von ihr bevormunden lässt, kommt also der Verehrung von Gottheiten mindestens ziemlich nah. Auf die durch den HG autorisierten Richter Israels zu hören ist aber wahrscheinlich dann eben was anderes, als es den fremden Nationen gleich zu tun und einen König über sich setzen zu wollen.
Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 22:52 Aber es gäbe durchaus Alternativen. In Pslam 82:6 bietet sich eindeutig Richter an, denn dort geht es auch um die von Gott eingesetzten Richer. An anderen Stellen wurde es ja auch gemacht. Eine Stelle hast du zitert.
Die Richter sind aber nur eine Unterkategorie von Elohim, wenn man das so nennen mag. Dass es sich hier um die Richter handeln muss, geht einzig aus dem Kontext des Psalms hervor. Deswegen sollte Elohim hier auch nicht mit Richter übesetzt werden. Die Bezeichnung als Elohim hebt noch mal ihre Funktion aber auch ihre Verantwortung hervor.
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Reinhold »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 01:54
Reinhold hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 22:40 Nehmens das bitte endlich zu Kenntnis und moserns nicht weiter herum Herr Professor.
Ich moser natürlich rum, weil du schon wieder, um die Aussage von Judas erklären zu wollen, seine Begriffe anhand eines Jahrhunderte später enstandenden Retronyms auf Basis eben des gleichen zu interpertierenden Textes erklärst. Der Begriff Sodomie bringt uns überhaupt nichts und auch wen die von ihm beschriebene Praxis zu allen Zeiten als Ausnahmeerscheninung existiert hat, so ist davon noch nichts in der Bibel zu finden, dessen Judas hätte sich bedienen können. Er kann doch von keinem Leser erwarten, dass dieser das als selbstverständlich annimmt, dass es so in Sodom und Gomorra gewesen sein soll...............
Doch-doch es ist offensichtlich so gewesen Herr Professor. :) Im Gegensatz zu dir, der den König von Tyrus (ei der Daus sprach Klaus) in den Garten Eden hinein katapultiert hast, bringe nicht nur ich, sondern wie schon aufgezeigt sogar die Landsleute von dem Helmuthsche das von Judas in Vers 7 erwähnte "andere Fleisch"
nicht mit der Homosexualität, (mit dem gleichen Fleisch) sondern mit dem "anderen Fleisch"-sprich der Unzucht mit Tieren in Verbindung-gell Helmuthsche? Zur Erinnerung: https://www.derstandard.at/story/135320 ... esterreich
Ableitung von der Stadt Sodom
Als Sodomie werden im heutigen deutschen Sprachgebrauch sexuelle Handlungen mit Tieren bezeichnet. Der Begriff ist von der biblischen Stadt Sodom abgeleitet
:wave:
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Helmuth
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Helmuth »

Reinhold, hättest du bitte die Güte, den permanenten OT-Modus hier einzustellen? Danke! Und ProfVonUndZu, du musst ihn nicht füttern. Habt ihr dazu Gesprächsbedarf steht euch das ganze ganze Forum offen, aber nicht mein Thread.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 02:24 Wenn man in gängigen Wörterbüchern nachschlägt, findet man keine zufriedene Definition von Elohim. Man wird da nur erfahren, dass es sich um Gott oder Götter bzw. Götzen handelt.
Was ja nicht falsch ist, nur fehlt die Kategorie derer, an die das Wort Gottes ergangen ist. Mit der Formulierung hat Jesus selbst eine Erklärung gegeben und eindeutig Menschen gemeint und sich selbst damit identifiziert.

Es zeigt aber, dass selbst die gebildetsten Theologen nicht erfassen, was der Begriff umfasst, daher die unzureichende Verwendung von "Götter" für Menschen. Aber wir haben das nun ausreichend bearbeitet. Dich stört es nicht, mich schon, und zwar gerade wegen des theologischen Missbrauchs, der damit verbunden ist.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 02:24 Ich behaupte, dass das AT selbst eine ziemlich präzise Definition darüber gibt, was Gottheiten im speziellen und allgemeinen sein müssen.
Mit Sicherheit, dazu studieren wir auch Tag und Nacht und Gott segnet uns dabei. Ich habe mich auf solche Stellen konzentriert, in der Menschen gemeint sind, vorwiegend wenn Elohim im Plural verwendet wird.

Es gibt auch die schon zitierten Stellen aus Exodus 2, wo Mose gemeint ist. Diese zwei Stellen sind zwar eine Ausnahme, aber sie zeigen umso mehr die Bedeutung, dass Elohim nicht mit Gott gleichzusetzen ist.

Ich bleibe dabei, eine solche ÜS ist eine glatte Irreführung, denn Mose ist nicht der Schöpfer von Himmel und Erde, wie der Begriff in Genesis 1 seine Verwendung findet. Ich denke du unterschätzt die Werke des Teufels, wie er sich diese unpräzise Ausdrucksweise zunutze macht, die Menschen zu verwirren. Ich könnte dazu hier User nennen.

Denk z.B. auch an den Begirff "eins sein". Es bedeutet nicht, man sei ident, ist also kein Numeralis, verursacht aber dieselbe Verwirrung wegen der unpräzisen Handhabung. Über die anderen Bedeutungen von Elohim (im Plural) habe ich gar nichts gesagt, denn dies ist hier weiterhin nicht Thema.

Und mit Verlaub, ich muss nicht den ganzen Irrsinn heidnischer Götterwelten wissen. Dazu genügt mir der Ausdruck Götzen und Dämonie hinreichend. Es gibt dazu Lexika der Esoterik und ich denke sie sind nicht vollständig. ;)

Eine weitere Stelle zur Vorlage:
Jes 41,22-23 hat geschrieben: Sie mögen herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: Das Frühere, was es ist, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; oder lasst uns das Künftige hören, verkündet das später Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Elohim seid! Ja, tut Gutes oder tut Böses, damit wir uns gegenseitig anblicken und es miteinander sehen.
Wieder habe ich Elohim unübersetzt lassen, um mit dir auszuarbeiten, was es hier meint. Hier redet der Prophet in der Autorität Gottes, es ist also Gottes Wort, wie es zuvor an ihn ergangen ist. Wie liest du diese Stelle:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 15:46
Zippo hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 11:31 Mit einem Gott, im deutschen Sinn kann kein Mensch gemeint sein.
Davon rede ich die ganze Zeit, darum erachte ich eine ÜS mit "Gott" und "Götter" als Fehl-ÜS für Elohim, wenn damit Menschen angesprochen werden. Bei Elohim im hebräischen Sinn ist das ja nicht der Fall. Er steht auch für Menschen, wovon Psalm 82 wohl eines der besten Zeugnisse ist.
Im Großen und Ganzen gebe ich dir recht. Man muß schon die Wortbedeutung für "Gott" ein wenig strecken. Frank hat sie ja aus Wikipedia genannt. Es hat irgendwie was mit "anrufen" zu tun. Aaron sollte eben den Mose ansprechen, wenn es um eine Sache ging, in der Gott helfen sollte und Mose würde ihm antworten, so, wie Gott es ihm in den Sinn legt. Mose wird ja auch Mittler genannt. Gal 3,19-20
Im Vergleich dazu ganz interessant: Jesus ist der Mittler des neuen Bundes. 1 Tim 2,5; Hebr 8,6
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 11:31 2 Mo 4,16 Hier wird z. Bsp. Mose zum Gott für Aaron.
Lesen wir mal nach der ELB-CSV. Wie zuvor lasse ich Elohim unübersetzt, da er ja unser Diskussionsgegenstand für die Beurteilung der ÜS ist:
2. Mo 4,16 hat geschrieben: Und er soll für dich zum Volk reden; und es wird geschehen, er wird dir zum Mund sein, und du wirst ihm zum Elohim sein.
Danke für diese Stelle. Sie geht damit konform zu 2 Mose 7:1.Wir sehen, es ist damit biblisch belegt, dass Elohim auch für Menschen steht. Das muss nicht weiter diskutiert werden. Problematisch wird es aber den Begriff auf Deutsch 1:1 als "Gott" zu übernehmen.
Mag sein, daß,es sinnvoll ist, dieses hebräische Wort einfach einzudeutschen. Dann müßen sich die Leser selber überlegen, was ein elohim ist.
Aber, wenn man die deutsche Sprache ein wenig streckt, finde ich "Gott" auch nicht schlecht übersetzt.
Gott hat es so bestimmt und Mose war ja in ganz besonderer Nähe zu Gott, wenn er von seinem Treffen mit Gott auf dem Berg Sinai zurückkam, da leuchtete seine Haut und sein Bruder und die Kinder Israel fürchteten sich, ihm zu nahen.
Desgleichen auch später, wenn Mose in der Stiftshütte ein und ausging 2 Mo ...29-35 ; Mose hatte selbst auch Furcht Gott anzuschauen, ale er am brennenden Dornbusch mit ihm redete. 2 Mo 3,6 Da ist etwas Unheimliches und Erschreckendes in dieser Erscheinung gewesen, oder vielleicht war es auch nur das schlechte Gewissen, daß den Mose auf einmal geplagt hat ? Denn, so großartig der Mose auch immer gewesen ist - und das "göttliche Amt" , das er von Gott belommen hat, unterstreicht ja seine Würde- er war immer noch ein sündiger Mensch und hatte sogar in seiner Wut einen Menschen umgebracht.
Helmuth

Denn dann sage ich, hört her Leute, ich bin "Gott", denn im Psalm 82 werden die Elohim genannt, an die das Wort Gottes gerichtet ist, welche Gott ausgesandt hat. Also Jesu darf sich so nennen, gut, dann ich ebenso, denn Jesus hatte wieder Folgendes gesagt:
Joh 20,21 hat geschrieben: Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende auch ich euch.
Gott hat sein Wort an Jesus gerichtet und er ist darum "Gott", der HG richtet sein Wort nun weiter an mich, damit das Evangelium von Jesus Christus der ganzen Welt gepredigt wird. Also bin ich nun auch "Gott". "Gott" Helmuth predigt das Evangelum Jesu. Wie kommt das bei dir an?
Also diese Logik kommt bei mir nicht so gut an. Hat dich Gott der Vater zum Gott für deine Zuhörer gemacht ? Nein, sondern es steht, daß wir Botschafter an Christi statt sein sollen, um die Versöhnung mit Gott zu predigen. 2 Kor 5,20 Gott hat uns durch Satan viel Schaden zugefügt, aber er möchte sich mit uns versöhnen.

Der Herr Jesus ist auch nicht Gott, weil Gott der Vater sein Wort an ihn gerichtet hat, sondern er war in dem Moment mit dem Vater eins, wenn der Vater seine Worte an das Volk Israel gerichtet hat. Joh 14,9-10. Es heißt doch, Gott war in Christus und hat die Welt mit sich selbst versöhnt. 2 Kor 5,19 Die Juden dachten deshalb, daß sich der Herr Jesus zum Gott machen will, aber er will sich nur in einer untergeordneten Weise als Gott verstanden wissen. Denn er hatte ja eine Aufgabe als Mensch zu vollbringen und nicht als Gott.

Der Herr Jesus ist als Mensch ein Mittler zwischen Gott und den Menschen geworden, mehr noch als Mose, und er hat uns einen weltweiten Bund angeboten, mit dem wir sündigen Menschen wieder in die Gemeinschaft Gottes zurückkehren können.

Zum Gott macht uns das nicht, wir sollen viel eher ein königlich priesterliches Amt pflegen. Off 1,6

Gott der Vater kann aber seine Geschöpfe zu einem Gott machen, soviel steht fest, bei Menschen trifft das aber eigentlich nur auf Mose zu und auf den Herrn Jesus zu. Sonst wurde niemand unter den Menschen zum Gott gemacht. Menschen hat Gott zu Herrschenden gemacht und es gibt Majestäten und Obere darunter, aber wenn der Herr sie auch über Psalm 82 als Götter bezeichnet, dann doch nur in sehr untergeordneter Weise. Insofern war auch die Antwort Jesu sehr demütig.

Im Himmel dagagegen sind es der Erstgeborene und Satan, die als Götter und Fürsten genannt werden.
Der Erstgeborene des Himmels war meiner Einsicht nach mit dem Engel des HERRN identisch, der aufgrund dessen er auch die Würde bekam, als Gott in der Welt in Erscheinung zu treten.
Aber Satan wird auch Gott genannt 2 Kor 4,4 und er muß sehr mächtig sein, sonst hätte er sich nicht erdreist, über die Engel im Himmel der Herr zu sein, um so dem Allehöchsten gleich zu sein. Jes 14,12-14.
Vielleicht war Satan die erste Kreation, die Gott der Vater durch den Wunsch und das Wort des Erstgeborenen, im Himmel erschaffen hat. Kol 1,15-17

Satan und seine Dämonen haben dann wieder die zahlreichen Götzen bzw. falschen Götter geschaffen, die in der Lage waren, die Menschen mit allerlei emotionalen und visionären Tricks, die ihnen möglich waren, weil sie sich dem Geist des Menschen überlagern können. So konnten sie den Menschen vorgaukeln, daß sie ein Gott wären und das geht ja bis in die heutige Zeit.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Fr 11. Nov 2022, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Travis »

Zippo hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 11:51 Im Großen und Ganzen gebe ich dir recht.
In Anbetracht des Umstands, dass es für dieses Wort keine Entsprechung im Deutschen gibt, halte ich "Götter" als Übersetzung für alternativlos. Es ist die Aufgabe der Bibellehrer sich damit zu befassen und auf die Schwierigkeiten in der Übersetzung hinzuweisen.

Ob Wikipedia eine gute Quelle ist, hängt wohl von den Autoren des Artikels ab. Hebräisches Verständnis wird auch dabei eine große Rolle spielen. Mir würde es viel Bedeutung, äußerte sich dazu ein Rabbi, egal ob messianisch oder nicht. Muss sich ja nicht ausschließlich auf Rabbi Schlomo Jizchaki beziehen.
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 08:34 Dich stört es nicht, mich schon, und zwar gerade wegen des theologischen Missbrauchs, der damit verbunden ist.
Sagen wir mal, ich finde es einen annehmbaren Kompromiss. Es muss auf jeden Fall ein Wort sein, das Aufmerksamkeit weckt, damit man nicht so einfach drüber weg liest. Die Möglichkeit des Missbrauchs hängt nie an einem Wort. Viel mehr kommt es auf die Bereitschaft an, eine missbräuchliche Deutung zu erkennen oder hinnehmen zu wollen.

Ein Vergleich mit der euphemistischen Tretmühle sei hier gestattet. Die Gefahr besteht grundsätzlich bei unreflektierter Verwendung von Sprache. Grundsätzlich gefeit oder immun ist niemand davor, und schon gar nicht solche, die sich dafür auf den HG berufen. Ich sehe es nicht als Aufgabe oder Funktion des HG davor zu immunisieren, sondern dass er uns die Fähigkeit zur Unterscheidung der Geister gibt, damit wir sie auch stetig anwenden und dadurch die Erkenntnis zunimmt. Geistesblitze sollten wir nicht erwarten.
Helmuth hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 08:34Ich bleibe dabei, eine solche ÜS ist eine glatte Irreführung, denn Mose ist nicht der Schöpfer von Himmel und Erde, wie der Begriff in Genesis 1 seine Verwendung findet.
In de Tat, dieser Zusammenhang ist wohl das beste Beispiel für Irreführung. Die unreflektierte Behandlung des Elohimbegriffs hat doch dann schließlich zur Urkundenhypothese geführt.
Helmuth hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 08:34 Eine weitere Stelle zur Vorlage:
Jes 41,22-23 hat geschrieben: Sie mögen herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: Das Frühere, was es ist, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; oder lasst uns das Künftige hören, verkündet das später Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Elohim seid! Ja, tut Gutes oder tut Böses, damit wir uns gegenseitig anblicken und es miteinander sehen.
Wieder habe ich Elohim unübersetzt lassen, um mit dir auszuarbeiten, was es hier meint. Hier redet der Prophet in der Autorität Gottes, es ist also Gottes Wort, wie es zuvor an ihn ergangen ist. Wie liest du diese Stelle:
Ich verstehe es so, dass hier kein Indikativ verwendet wird, sondern ein Irrealis. Die Rhetorik ist ähnlich wie die von Elia auf dem Karmel, als er den Götzen Baal verspottet (1. Könige 18). Ein Elohim sollte zuverlässig die Zukunft vorhersagen können. Ein Prophet Gottes, der zuverlässige Worte spricht, der redet ja nicht aus sich selbst, denn nicht er sieht oder ermittelt die Zukunft, sondern gibt lediglich das Wort Jahwes weiter. Um Propheten geht es in deinem Beispiel aber gerade nicht, sondern ob die Angesprochenen so wie Jahwe das Zukünftige nennen können.
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Helmuth
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 11:51
Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 15:46 Wie kommt das bei dir an?
Also diese Logik kommt bei mir nicht so gut an. Hat dich Gott der Vater zum Gott für deine Zuhörer gemacht ? Nein, ...
Siehst du, genau das habe erwartet. Falls ich das Wort Gottes auf mich anwende, wozu mich Gott auffordert, kommt ein klares "Nein". Und mir leuchtet das auch ein. In dir kommt hoch: "Halt! Derart stimmt da was nicht, so kann es wohl nicht gemeint sein, so etwas darf kein Mensch von sich behaupten."

Und dem stimme dem auch zu. Darum betone ich, kein Mensch darf sich Gott nennen, nur weil die Übersetzer nicht kompetent genug sind adäquat zu übersetzen. Das Wort "Gott" ist im deutschen Sprachraum JHWH vorbehalten. Und alles andere sind falsche Götter, wie das schon das AT als solche ausweist.

Bei Elohim hängt es eben vom Kontext an, was es meint. Jesus hat das AT wohl richtig ausgelegt. Dabei hat er den Juden klar und deutlich widersprochen, die ihm vorwarfen, er wolle sich zu Gott machen. Genau das wollte er nicht.

Ich zitiere nochmals sein Wort, wie er zu dem Vorwurf Stellung nimmt, erlaube mir aber eine, wie ich meine, bessere Ausdruckweise zu verwenden, indem ich Elohim schlicht unübersetzt beibehalte. Die Übersetzer der ELB-CSV mögen Nachsicht üben: ;)
Joh 10,34 hat geschrieben: Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Elohim.“
Und danch erfolgt seine Richtigstellung und Erklärung:
Joh 10,34 hat geschrieben: Wenn er diejenigen Elohim nannte, an die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann nicht aufgelöst werden, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn.
Und welches Bekenntnis legt er hier ab? Ich lese: "Ich bin Gottes Sohn."

Deine weiteren Ausführungen, aus dem Nein wieder ein Ja zu machen sind für mich nicht schlüssig, darum kommentiere ich sie nicht weiter. Dagegen steht Jesus mit seinem Wort:
Mt 5,37 hat geschrieben: Eure Rede sei aber: Ja – ja; nein – nein; was aber mehr ist als dieses, ist aus dem Bösen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Ziska
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Ziska »

Kann es sein, dass du dich an dem Wort „Gott“ festgebissen hast?

Es gibt nun mal einen Begriff für vieles.
Zum Beispiel das Wort „Licht“.

Durch die Sonne erscheint Licht hier auf der Erde. Der Mond bringt Licht in der Nacht.
Eine Lampe oder ein Leuchter erhellt durch ihr Licht die Umgebung.

Die Bibel verwendet das Wort „Licht“ auch für jeden Nachfolger Jesu.
Jesus bezeichnete sich als Licht.
Die Gebote und Gesetze Gottes werden als Licht bezeichnet.
Gottes Wohnort ist Licht.
Usw.

Das Wort „Gott“ wird in der Bibel genauso verwendet.
Das Wort „Gott“ ist nicht auf Jehova/Jahwe/JHWH allein beschränkt.

Satan wird als Gott dieser Welt bezeichnet.
Egoistische Menschen machen ihren Bauch zu ihrem Gott…

Jeder Bibelleser, der die Texte nicht aus dem Zusammenhang reißt,
wird wissen, wer oder was gemeint ist.

Der Ausdruck „Gott“ ist nur ein Titel! So wie „Herr“ , „König“ und „Christus“
auch nur Titel sind…

Wenn JHWH sagt, dass er den Moses zu einem Gott für Pharao und seinen Bruder Aaron zu einem Propheten für Pharao macht, heißt es nicht, dass Moses nun der allmächtige Gott JHWH geworden ist.

Im Deutschen steht nun mal das Wort Gott!
Da muß niemand die Bibelschreiber verbessern und das Wort Gott austauschen.

Ich verstehe, was gemeint ist. Und Millionen andere haben es all die Jahrhunderte/Jahrtausende auch verstanden.

Warum verstehst du das nicht und willst da den Begriff Elohim in die deutsche Bibelübersetzungen reinbringen?

Noch mal: Das Wort „Gott“ ist nicht allein auf Jehova/Jahwe/JHWH beschränkt!
So steht es nun mal in der Bibel…

„Gott“ bedeutet in diesem Zusammenhang einfach, dass er dem Pharao zeigt, wo es lang geht.
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
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