Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Nähe zu Gott ist ja eine relative Aussage, d.h., die Nähe kann auch weniger nah sein, beispielsweise weit, weit weg. Würdest du dem zustimmen?
Objektiv ja - aber das weiß nur Gott. - Ein sich atheistisch gebender Aggro kann an Gott näher sein als ein sich christlichst Gebender.
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Ist Spiritualität für dich stets ein Merkmal für Gottes-Nähe?
"Spiritualität" ist erst mal ein Instrument im Menschen, um Geistliches überhaupt aufnehmen zu können. - Was dann dieser Parabolspiegel aufnimmt, ist eine ganz andere Frage.
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Wie mir scheint, existiert für dich keine 'Falschgläubigkeit'?
Doch - und wie. - "Falschgläubigkeit" entsteht, wenn man die eingehenden geistlichen Signale (NB: wozu auch die Signale des "anderen Geistes" gehören) falsch deutet/versteht. - Auch hier: Was "falsch" ist, weiß nur Gott.
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Wie stehst du zur Bibel, die ja konkrete Aussagen darüber macht, wen Gott akzeptieren wird?
Ich stehe voll hinter der Bibel, verstehe sie aber nicht modern-individualistisch, sondern versuche sie irgendwie zeitlos zu verstehen. - Dazu gehört auch, ob man Aussagen wertend oder phänomenisch versteht (eigenes Thema). - Heute versteht man wertend in starker "aufgeklärter" Tendenz.
Konkret: In der Bibel steht, dass man nur über Jesus den Weg finden kann. - Dies kann man wertend (ich bin Christ, der da ist Moslem) verstehen - man kann es auch verstehen als "Wer immer (ob sich heute selbstversichernde Christen oder andere, an die keiner denkt) zu Gott kommen will, muss/darf an der engen Pforte Jesus vorbei gehen". Punkt - ohne eigene Mutmaßung, sondern es Jesus überlassend - ganz phänomenisch ("Der-schmale-Weg-führt-zu-Gott" - Punkt - Punkt - Punkt). - Jede Einmischung des Menschen, was Jesus darunter zu verstehen hat, ist Blasphemie. - Ohne Kommentar: Der Satz "Die Letzten werden die Ersten sein", war nicht so dahergesagt.
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Wozu sollte der Heilige Geist Christen falsch unterweisen oder darin unterstützen?
Wer sagt das? Der HG unterweist IMMER richtig - aber er tut es auf unterschiedliche Weise, weil er sich den Möglichkeiten des jeweiligen Individuums anpasst.
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Eine generelle Wirkung des Heiligen Geistes kann ich nicht sehen, der in einer Art Automatismus jedem Christen zur Verfügung steht. Was genau soll die 'Art und Weise' sein, wie der Heilige Geist nach deiner Auffassung wirkt?
Du kannst gar kein Christ sein, wenn der HG nicht an Dir gewirkt hat. - Man muss sich das nicht immer dramatisch vorstellen wie bei Saulus-Paulus. - Der HG macht den Schalter an.
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
sprich, Irrtümer, sind entweder Wege zu Gott oder etwas, was für Gott keine Rolle spielt?
Natürlich spielen Irrtümer für Gott eine Rolle, weil der Irrtum weg von Gott führt. - Aber Gott preist sozusagen Irrtümer beim Menschen ein. - Eine hier bereits erzählte Geschichte aus "Die Hütte" (sehr lesenswert):
Gott sagt einem Menschen, er solle "das" nicht tun. - Darauf tut es der Mensch trotzdem und trifft dann Gott und fragt ihn: "Bist Du jetzt traurig?". - Gott sagt darauf: "Ja - aber ich freue mich auch. - Denn ich weiß, dass Du es 42 Mal falsch machen wirst und jetzt haben wir schon 1 Mal hinter uns und nur noch 41 Mal vor uns". - Verstehst Du?
Otto2 hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 06:21
Nach meinem Dafürhalten sind viele deiner Äußerungen biblisch nicht haltbar, es sei denn, ich habe einiges mißverstanden.
Vermutlich letzteres - und das meine ich nicht wertend, sondern phänomenisch. --- Ich glaube, dass wir in den letzten Generationen "gelernt" haben, die Bibel derart egozentrisch-wertend zu lesen und zu verstehen, dass es ein weiter Weg zurück ist, sie anders zu lesen. - Dafür kann keiner was. - Es ist vielmehr die seit Beginn des 19. Jh. grassierende Vergöttlichung des Ichs, die zu Verschlackungen geführt haben, unter denen die im 21. Jh. Lebenden liegen - die meisten finden das sogar gut.