Weizen und Unkraut

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lovetrail
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von lovetrail »

Lena hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 10:28
lovetrail hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 00:00 Ist es nicht seltsam, dass Jesus diese Leute nie gekannt hat?
Ihr Charakter und ihre Eigenschaften waren dem HERRN fremd,
weil er ganz anders ist. Es kam zwischen ihm und ihnen nie
zu einer Vertrautheit.
Ja. Dann waren sie aber auch nie von Gott ausgesät, oder?

LG
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lovetrail
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von lovetrail »

Möglicherweise ist es bedeutsam, dass im Gleichnis nur vom guten Samen die Rede ist und nicht von einem bösen Samen.
Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel.
Der Feind hat also das Unkraut gesät. Unkraut bleibt Unkraut. Kein Wechsel möglich zum Weizen.

Wenn es nun heisst, dass das Unkraut gesät wurde, bleibt offen, ob es dafür einen Samen gab oder ob es als fertiges Unkraut gesät wurde.

LG
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lovetrail
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von lovetrail »

Interessant in unserem Kontext auch folgende Aussage Jesu gegenüber seinen Widersachern:
Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten, ich bin von oben. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. (Joh.8,23-24. SLT)
Klar, kann man jetzt wieder sagen, das müsse man geistlich verstehen.

Aber ist denn Jesus nicht tatsächlich "von oben" gekommen? Also er war vorher beim Vater im Himmel bevor er sich entäusserte und Knechtsgestalt annahm. (Phil.2,7ff)

Was bedeutet es nun, wenn die angesprochenen Juden "von unten" sind?

Jetzt wird man wieder einwenden: Jeder Mensch sei von unten solange er nicht Jesus als seinen Herrn und Retter angenommen hat. Aber sagt das die Schrift wirklich so?

vgl:
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt. (Joh.17,15-18. Elb.)
Ich sage nicht, dass man es nur auf "meine Art" verstehen solle, aber ich denke, dass dieser zweite Sinn darin verborgen liegt.

LG
Zuletzt geändert von lovetrail am Di 26. Jan 2021, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Lena
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von Lena »

Deine Sichtweise kann ich nachvollziehen, Lovetrail.

Für mich war es immer nur ein Gleichnis.
Das Herz als Ackerfeld, der gute Samen gute Worte,
der schlechte Samen schlechte Worte.
Daraus Taten entstehen.

Du denkst tiefer nach als ich bisher.
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lovetrail
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von lovetrail »

Lena hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 18:54 Deine Sichtweise kann ich nachvollziehen, Lovetrail.

Für mich war es immer nur ein Gleichnis.
Das Herz als Ackerfeld, der gute Samen gute Worte,
der schlechte Samen schlechte Worte.
Daraus Taten entstehen.

Du denkst tiefer nach als ich bisher.
Danke, das freut mich :-)

Viele Christen denken vermutlich dass der Geist des Menschen erst bei der biologischen Geburt erschaffen wird. Aber das ist mE willkürlich gedacht und nicht aus der Bibel.

Ich glaube nicht, dass diese Personen, welche im Gleichnis "Unkraut" genannt werden, ein anderes Fleisch haben (müssen). Aber vermutlich einen anderen Geist.

LG
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Magdalena61
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 22:53 Nimm mal als Beispiel dieses Forum: Grundsätzlich will man allen Menschen eine Chance geben die herkommen und gibt ihnen mal einen Vertrauenszuschuss. Nach einer Weile kann sich aber bei manchen herausstellen, dass sie eigentlich gar nicht sonderlich an Religion bzw dem Christentum und einem höflichen Austausch darüber interessiert sind. Sie kommen um zu spotten und zu zerstören. Du hast es ja selber erlebt und manche Sperre war dringend notwendig.

So könnte es doch auch sein dass es Schlangensaat gibt, die gar nicht in den Acker der Welt gekommen ist um sich für das Gute zu entscheiden. Sie kamen mit voller Absicht, Gott zu spotten, möglichst das Beste für sich selber rauszuholen und Mitmenschen in die Hölle zu führen.

Haben also manche die wie Menschen aussehen gar keinen menschlichen Geist sondern einen dämonischen?
Du hast Recht, das ist durchaus möglich. Und diese sind dann tatsächlich keine Kinder Gottes und waren es auch nie.

Das wäre vielleicht eine plausible Erklärung für das "Unkraut", das vom Feind gesät wird. Bisher habe ich das "Unkraut" mit Einflüssen dämonischer Art assoziiert, mit Anfechtungen, denen Christen ausgesetzt sind, und die sie nicht in jedem Fall erfolgreich überwinden, sodass sie zum Lolch werden.

Satanisten unterwandern systematisch christliche Gemeinden. Sie geben sich als Christen aus und bringen ihre Ideen unter das Volk in der Absicht, den Gemeinden zu schaden und sie möglichst zu zerstören. Leider sind viele Christen so leichtgläubig und kennen ihre Bibel nicht... sodass die Strategien der falschen "Christen" nicht selten auf fruchtbaren Boden fallen.

Ich glaube, das Meiste, das in den letzten Jahrzehnten an der Aushöhlung, dem Niedergang lebendiger Gemeinde zu beklagen ist, hat seine Ursache in solchen Einflüssen. Das Evangelium und die biblische Lehre werden immer mehr an den Rand gedrängt zugunsten der Verkündigung "moderner" (aber geistloser) Ersatzprogramme und - lehren.

Man sollte Menschen, die neu zu einer Gemeinde stoßen, nicht zu schnell Aufgaben übertragen, und schon gar nicht in den Predigtdienst berufen. Wenn einer gut reden kann, wird Gott halt oftmals gar nicht gefragt. Man nimmt einfach an, dass...
... und oftmals fehlen ja Mitarbeiter.

Wenn man in einer Gemeinde, in der ein zweifelhafter "Christ" sein Unwesen treibt, einen Verdacht äußert, wird man schnell als "überspannt" charakterisiert und abgelehnt.

Solche "Intelligenzen" greifen gezielt geistlich gesinnte Gemeindemitglieder und User an.

Diese Jünger aus der Synagoge Satans sind nicht "von Gott gesäter Weizen". Es sind Menschen, die sich Gott widersetzen. Ich erweitere jetzt meine Interpretation und frage: Es sind Jünger Satans und Christen, die lau und gleichgültig geworden sind?

Es gibt ein Problem. Wie bringt man eigentlich die Worte Jesu, "das Unkraut wachsen zu lassen bis zur Ernte" und: "Die Gemeinde hat den Auftrag, das Böse aus ihrer Mitte zu entfernen" zusammen?
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von Magdalena61 »

Michael hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 03:57
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 02:38 Mit den "Ärgernissen" skan'-dal-on sind die "Kinder des Bösen" gemeint, meine ich. Also Menschen.
Und zwar Menschen, die sich im Reich Gottes aufhalten, die aber kein hochzeitliches Kleid tragen.
Warum sollte Jesus damit nur das Volk Gottes, bestehend aus seinen gerechten mitsamt den ungerechten innerhalb des Volkes gemeint haben? Was passiert mit allen übrigen Menschen, also aus dem Nicht-Volk-Gottes, den Heiden?

Bei den Heiden müssten wir dann drei Gruppen unterscheiden. Alle ungläubigen Heiden, die nie das Evangelium angenommen haben, die Weizen-Heiden als die rechtschaffenen Gläubgen und die Lolch-Heiden als MItläufer und Scheinchristen.
Apg. 4,12 müssen wir aber schon noch im Hinterkopf behalten.
Mein Kenntnisstand ist Folgender: Wenn Heiden "von Natur aus tun, was das Gesetz fordert", obwohl sie das Gesetz nicht haben Röm. 2,14, dann qualifizieren sie sich durch ihre Werke zumindest für die Anwartschaft auf das Heil, dazu zählen dann auch die Mitglieder anderer Religionen. Und irgendwie wird Gott schon einen Weg finden, um ihnen seinen Sohn vorzustellen, sodass sie eine Entscheidung für oder gegen Jesus treffen können.
Michael hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 03:57Auf uns übertragen fehlt bei deiner Auslegung die Gruppe der ungläubigen Heiden.
Ja.
Und zwar deshalb:
Mt. 13,41 (LUT): Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernisse und die, die da Unrecht tun,
Wo ist das Reich Gottes? Ist es nicht in der Gemeinde Jesu und überall dort, wo man dem Geist Gottes Raum gibt?
Michael hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 03:57Ich kann mir nicht denken, dass Jesus hier eine Beschränkung auf die Gemeinde vorgenommen hatte und nicht generell alle Menschen damit meint, weil es am Ende der Welt nur mehr noch die beiden Gruppen gibt, die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels.
Das würde dann aber im Hinblick auf Mt. 13, 41 heißen: Die ganze Welt ist das Reich Gottes.
Ist sie das?
Michael hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 03:57Wieder fehlt uns ein Vergleich als Bestätigung des Zeugnisses. Ist halt wieder so mein Eindruck. In den parallelen Gleichnissen geht es um die Unterscheidung von Gerechten und Ungerechten unabhängig ihrer Herkunft oder Berufung.
Wenn man ohne Jesus gerecht sein kann, dann muß man das Evangelium ja nicht mehr predigen.
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 07:55 Aber schau dir in der Zwischenzeit mal dieses Video an. Und nein, das meine ich nicht als Scherz:
Das ist gruselig.
Bist du sicher, dass du damit im richtigen Thread bist?
:D
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von Magdalena61 »

Erich hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 10:54
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 02:38 Ein gerechter Gott MUSS jedem Menschen dieselbe Chance geben, sonst ist Er nicht gerecht. Das schließt die Annahme einer von Gott beschlossenen irreversiblen Vorherbestimmung eines Menschen zum Unheil definitiv aus.
Hallo Magdalena!

Wie verstehst Du z.B. diese Worte?
Hi Erich, ja, die Verse sind mir bekannt.

"Vorherbestimmung" wäre aber ein gesondertes Thema. Wir können gerne darüber diskutieren, wenn du möchtest.
Nur bitte nicht in diesem Thread- das wird zu umfangreich, und damit wäre beiden Themen nicht gedient.

Nachgefragt: Prädestinationslehre
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Erich
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Re: Weizen und Unkraut

Beitrag von Erich »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 03:08
Erich hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 10:54
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 02:38 Ein gerechter Gott MUSS jedem Menschen dieselbe Chance geben, sonst ist Er nicht gerecht. Das schließt die Annahme einer von Gott beschlossenen irreversiblen Vorherbestimmung eines Menschen zum Unheil definitiv aus.
Hallo Magdalena!

Wie verstehst Du z.B. diese Worte?
Hi Erich, ja, die Verse sind mir bekannt.

"Vorherbestimmung" wäre aber ein gesondertes Thema. Wir können gerne darüber diskutieren, wenn du möchtest.
Nur bitte nicht in diesem Thread- das wird zu umfangreich, und damit wäre beiden Themen nicht gedient.

Nachgefragt: Prädestinationslehre
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Liebe Magdalena! - Nix für ungut, aber Du hattest doch
in diesem Thema die "Vorherbestimmung" angesprochen!
Warum sollte "Prädestination" nicht zum Thema gehören?
Der Weizen ist von Gott und das Unkraut vom Teufel gesät.
Der Weizen = Gottes Kinder - das Unkraut = Teufels Kinder.
Kann aus Unkraut plötzlich Weizen werden oder umgekehrt?
Kann aus dem Bösen etwas Gutes kommen oder umgekehrt?
Kann aus der Finsternis das Licht werden oder umgekehrt?
Kann aus der Lüge die Wahrheit kommen oder umgekehrt?
Ja, ist denn da nicht auch Vorherbestimmung zu erkennen!?

Jetzt sehe ich mir mal das andere Thema an!

LG!
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
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