Rilke hat geschrieben: ↑Mo 25. Sep 2023, 14:10
Nun, beide befinden sich in Hölle bzw Abrahams Schoß und sind bei Bewusstsein. Sie können sogar irgendwie miteinander kommunizieren.
Gut, darin haben wir mal eine Übereinstimmung, ich denke die reicht schon, aber ich gehe doch noch auf weiteres ein.
Rilke hat geschrieben: ↑Mo 25. Sep 2023, 14:10
Dass das endgültige Gericht noch nicht stattgefunden haben kann, deute ich daraus, dass zu dem Zeitpunkt Menschen noch auf der Erde wandeln ...
Mag für dich spekulativ klingen, mir jedenfalls reicht's.
Kling an sich logisch. Nur dann diese Frage: Ich lese nichts von einem Gericht. Das ist eben das Spekulative. Gäbe es dazu ein Wort, hätten wir eine Grundlage. Du machst einen Exegesefehler: Du nagelst Dinge anhand nur einer Erzählung fest. Eine sichere Lehre muss sich auch in den Kontext der anderen Reden Jesu einfügen.
Es gibt in der Erzählung weder ein Gericht davor, noch eines danach. In allen anderen Berichten geht das Gericht zuvor oder damit einher, aber es folgt keines danach. In
Matth. 25:31 fff z.B. erfolgt sozusagen das Gericht, indem Jesus die guten wie bösen Taten listet.
Es erfolgt auch hier eine Debatte mit dem Richter, aber nach dem Wurf in das ewige Feuer war's das dann. Es gibt es kein weiteres Gericht. Ich meine, das wäre doch auch widersinnig. Und überlege mal, der Reiche leidet ohnehin schon unerträgliche Pein. Was soll dem noch folgen?
Rilke hat geschrieben: ↑Mo 25. Sep 2023, 14:10
So verstehe ich das (:
Am Ende ist es doch so, wie ich gesagt habe. Vieles übersteigt unser Vorstellungsvermögen, und ob Jesus wirklich eine historische Begebenheit voraussagen wollte, das meine ich nicht, wohl aber, dass die Hölle Pein verursacht. Der Sinn liegt also in einer eindringlichen Warnung und dem geistlichen Faktum, dass manche auch nicht überzeugt sind, stünde Jesus heute auferstanden vor ihnen und würde sie vor der Hölle warnen.
Theologie wird immer einen sog. Restunsicherheitsfaktor bilden. Nur das Wort Jesus selbst ist sicher. Aber ich meine dass wir die Botschaft doch wohl beide verstehen. Es zählt am Ende nur eines. Nur ja nicht an dem, Ort landen, wo der Reicht gelandet ist oder mal landen wird, ja weiß ich. Ich weiß, dass ich lieber in Abrahams Schoß liege, und das heute oder morgen als auch für alle Zukunft.