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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: Sa 4. Jan 2025, 18:01
von Oleander
rudolfer hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 15:04 Die Prophetien, was andere Menschen und die Zukunft betrifft, müssen allerdings irgendwan mal eintreten, bis man den Propheten anerkennt.
In der Offenbarung des Johannes von Patmos soll Jesus laut Bibel gesagt haben:
Offb 3,11 Ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!
Seit diesem Zeitpunkt ist eine seeeeehr lange Zeit vergangen und Jesus kam nicht, selbst jener (Johannes), an dem die Botschaft ging, konnte es nicht mehr zu Lebzeit verfolgen/erfahren...

Wie lange wird es wohl noch dauern, so dass "man" sagen kann: Na endlich ist er da und die "Prophezeiung" erfüllt?

Was würdest du denn unter "bald" verstehn?

Meine persönliche Ansicht wäre: Jesus war nie weg...

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: Sa 4. Jan 2025, 18:17
von rudolfer
Wenn es eine zeitliche Angabe (kein "bald") gibt, sollte die Prophezeiung auch in dieser Zeit in Erfüllung gehen.

Prophezeiungen mit "bald", oder "demnächst" könnten von "der anderen Seite" sein.

Offenbarung: da steht "sogleich" und hat in der Vision eine bestimmte Aufgabe: die Dynamik des Ablaufs zu gestalten

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: Sa 4. Jan 2025, 23:25
von Johncom
oTp hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 07:34 Saulus ist auch Nutznießer einer überwältigen kurzen Begegnung mit Jesus. Auch er veränderte sich dadurch völlig. Aus einem eifernden Juden und Christenverfoger wurde ein Christ der ersten Zeit, der eifrig die Lehre Christi verbreitete.
„Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde; ich weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur Gott weiß es. Und ich weiß, dass dieser Mensch in das Paradies entrückt wurde; ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, weiß ich nicht, nur Gott weiß es. Er hörte unsagbare Worte, die ein Mensch nicht aussprechen kann.“
https://www.keine-tricks-nur-jesus.de/2 ... immel.html
Ob man es als Nahtoderfahrung sieht oder als mystische Vision, das dürfen die Theoretiker dann aushandeln. :P Immerhin nennt er es Entrückung. An anderer Stelle sagt er: ich sterbe täglich. Aber wer stirbt denn wenn es keine Tod gibt.

Der Mensch, der um sich persönlich besorgt ist, sei es in der Welt .. ober genug Geld hat oder ob er in der Gesellschaft gewürdigt wird? Das ist alles nichts. Sein Ego, der Sünder, stirbt täglich in der Nachfolge Christi. Die Person genießt keinen Nutzen wenn die Seele den Segen hat.
Was man mit Worten nicht richtig sagen kann, da braucht es Dichter und Musiker.
:engel:

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 00:21
von Johncom
oTp hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 07:34 Der Sonderfall Nahtoderlebnisse hat ja keinerlei Vorbereitungszeit der "Arbeit am Ich". Hier betritt Jemand die geistige Welt völlig unvorbereitet. Die Mystik hingegen bereitet sich jahrelang vor, um die ganze Fülle im besten Fall schließlich zu erleben. ( Wobei die innere Arbeit an sich selbst, Umstrukturierung, auch Früchte bringt) Und die Mystik führt noch nicht mal zu einem umfangreichen Erwachen der geistigen Sinne, dass der Mystiker klar die Himmel erlebt. Was erlebt der Mystiker dann ? Nur ein überwältigendes Vereint- Sein mit der Kraft und Liebe-Strömung, die von Gott ausgeht und das Ganze Sein durchdringt ? Jedenfalls kenne ich keine Erlebnissberichte, wo Mystiker von den Himmeln erzählen, wie es da ist, was sie erlebt haben mit geistigen Sinnen. Das soll dann alles sein ? Oder hält die katholische Kirche solche Erlebnisse ihrer Mystiker unter Verschluss ? Damit keine Fragen gestellt werden, ob das nicht doch was an den Lehren ändert ? Und von fernöstlichen Mystikern erfährt man auch nichts.
Schon gar nicht Begegnungen mit Christus. Wohl eher ein Nirvana ? Dann wäre ihr Alles eher ein umstrukturiert Etwas.

Bei Nahtoderlebnissen hingegen öffnet sich für uns Blinde die geistige Welt. Wie in der Mystik erleben Sie die durchdringende Kraft und Liebe Gottes. Intensiv. Und sie erleben mit geistigen Ohren, Augen und anderen erweiterten Sinnen Bereiche der Himmel
. Sogar Jesus, von dem diese Kraft und Liebe ausgeht. Und diese geistigen Sinne ermöglichen ein sehr intensives Erleben dort. Um so verwunderlich, dass die Weltmystik und die christliche Mystik von solchen Erlebnissen nichts zu berichten weiß.
Zumindest im Islam und im Christentum waren mystisch Offenbarende oft mit Steinigung oder Scheiterhaufen bedroht. Sogar Meister Eckhart stand vor Gericht. Die Zeit war noch nie so frei wie heute, alles kann im Netz gefunden werden, manchmal auf Umwegen.

Ich las neulich sogar auf auf einer staatlichen Seite, dass die massenhafte Verbreitung der Bibel schon lange vor der Gutenberg-Druckmaschine technisch möglich gewesen wäre. Aber die Obrigkeit hatte Bedenken. Es gibt immer staatliche Interessen, und Kirchen stimmen sich ab mit der Weltmacht. Aber was wäre, wenn sich Teile der Gesellschaft zur himmlischen Seligkeit hin orientieren. Weniger Karriere-Durst, weniger Konsum und weniger Steuer-Einnahmen. :shock:

Der andere Punkt: es gibt so was wie "Schweigen ist Gold". Mönche leben eine Kultur des Gehorsams und vielleicht ist man auch abgehoben und der Überzeugung: das Volk versteht keine hohe Weisheit. Oder: Wissen ist Holpflicht.
Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse? Er antwortete und sprach: Euch ist’s gegeben, daß ihr das Geheimnis des Himmelreichs verstehet; diesen aber ist’s nicht gegeben.
https://www.die-bibel.de/bibel/LU12/MAT.13
Es gibt die, die sehen wollen und die anderen, die meisten wollen nicht.
Und die Mystik führt noch nicht mal zu einem umfangreichen Erwachen der geistigen Sinne, dass der Mystiker klar die Himmel erlebt. Was erlebt der Mystiker dann ? Nur ein überwältigendes Vereint- Sein mit der Kraft und Liebe-Strömung, die von Gott ausgeht und das Ganze Sein durchdringt ? Jedenfalls kenne ich keine Erlebnissberichte, wo Mystiker von den Himmeln erzählen, wie es da ist, was sie erlebt haben mit geistigen Sinnen.
Also echt jetzt: wenn du ein "überwältigendes Vereint- Sein mit der Kraft und Liebe-Strömung, die von Gott ausgeht und das Ganze Sein durchdringt" erleben darfst, was fehlt dann noch. Sich mit Propheten oder Engeln unterhalten? Nachher eine Reportage schreiben? Um andere Menschen zu überzeugen, die das gar nicht interessiert?
Eine Entrückung ist alles und schon ein Hauch davon kann verwandeln.
Und Paulus "hörte unsagbare Worte, die ein Mensch nicht aussprechen kann". Es ist also nicht aussprechbar, nicht vergleichbar mit unseren irdischen Vorstellungen.

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 00:28
von rudolfer
Johncom hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 00:21 Zumindest im Islam und im Christentum waren mystisch Offenbarende oft mit Steinigung oder Scheiterhaufen bedroht.
Visionen sind im Christentum seit dem 1. Jahrhundert bezeugt und es wird zwischen Privatoffenbarungen und allgemeinen Offenbarungen unterschieden, aber Scheiterhaufen und Steinigungen sind da nicht überliefert.

Kannst du diese Aussage auch begründen?

Im Islam gibt es den Sufimus

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 00:29
von rudolfer
Johncom hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 23:25 Ob man es als Nahtoderfahrung sieht oder als mystische Vision, das dürfen die Theoretiker dann aushandeln.
Jedenfalls keine Auferstehung von Toten. Deshalb heist es ja auch Nah-Tod-Erfahrung

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 00:45
von Johncom
Mystiker der Gegenwart: Jörg Zink
»Warum sollte ich den Geist
Gottes, der diese ganze Welt durchwirkt, nicht ahnen dürfen im
Schweigen Buddhas, in der Ehrfurcht der Moslems, im Tanz der
Derwische oder im Gesang der Indios? Wie komme ich dazu, dem
Geist Gottes Grenzen zu setzen? Wenn mir Gott groß genug ist,
wird mir auch die Wahrheit, die er irgendeinem Menschen eröffnet,
groß sein. Wenn ich in seinen Augen klein genug bin, werde
ich sehen, dass die Wahrheit, die ich bisher in mein Leben
einverwandeln konnte, klein ist.«
https://content.penguinrandomhouse.de/c ... 029868.pdf
Ich dachte, hier ist ein Autor, ein Ermunterer für das mystische Erleben zitiert, einer evangelischen Seite. Was ihm selbst wohl weniger wichtig war, für eine bestimmte Konfession zu sprechen. Aber für Mensch und Gott. Der Mensch kann in Freiheit zu zurück finden, sagt er, so mein Eindruck. Der göttliche Geist ist universell und gegenwärtig, jedem.

Also eigentlich wie die Luft, die wir alle atmen. Nur im Kopf ticken wir anders.

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 08:41
von Spice
rudolfer hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 17:45
Joh 14,6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Die Wahrheit ist eine Person und diese Wahrheit kann sich dir nur schenken, die kannst du dir nicht ersuchen und finden.
Das sagt die Person selbst: "Sucht, so werdet ihre finden" (Mt. 7,7) und weiter "Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahheit wird euch frei machen." (Joh. 8,32) Natürlich ist alles Gnade, aber nicht etwas, das dem einem gewährt wird und dem anderen nicht. Sie ist pauschal ALLEN Menschen gewährt. Nur haben eben wenige Menschen Interesse an ihr bzw. ihrer Erkenntnis.

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 08:43
von Spice
rudolfer hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 00:29
Johncom hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 23:25 Ob man es als Nahtoderfahrung sieht oder als mystische Vision, das dürfen die Theoretiker dann aushandeln.
Jedenfalls keine Auferstehung von Toten. Deshalb heist es ja auch Nah-Tod-Erfahrung
Das behauptet auch niemand. Man muss sich schon bemühen alles vorurteilslos zu betrachten und nicht sofort irgendwelche Kästchen bereithalten, in die das Objekt nicht hineinpasst. Auf diese Weise wird, Gnade hin oder her, jedenfalls keine Wahrheit erkannt.

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Verfasst: So 5. Jan 2025, 08:52
von Spice
rudolfer hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 15:04
Spice hat geschrieben: Sa 4. Jan 2025, 14:31 Ich sage lediglich, dass ihre "Argumente" keine sind.
Das fällt unter Hochmuth,
Nein.
Ich habe es anderswo schon erwähnt: ich bin katholischer Charismatiker und in der Gemeinschaft in der ich mich aufhalte, wo ich auch an Exerzitien und Gebetsgruppen teilnehme, gibt es immer wieder Visionen und Prophetien, die auch dann von anderen geteilt werden.
Die Prophetien, was andere Menschen und die Zukunft betrifft, müssen allerdings irgendwan mal eintreten, bis man den Propheten anerkennt.
Ebenso ist es mit Visionen. Bei mir geschehen sie vor allem in euchastrischen Feier. So dass ich die Wandlung in das Blut und den Leib real bildlich sichtbar warnehme. Das flüssige durchsichtige Wasser wird in meiner Wahrnehmung zum Blut usw.
Da ist eben dein Vorstellungsvermögen in der Hinsicht entwickelt.
Das Gute in einer Gruppe von Charismatikern ist, dass es dann mehere gibt, die diese Warhnehmung miteinander teilen können..
Klar, wenn mehrere Menschen diesen Glauben haben, dann können sie sich das Vorstellen und dann "sehen" sie ihre Vorstellung...
Unser Befreiungsdienst verhalf mir und anderen schon mehrmals zur inneren Wahrnehmung von Kräften die bis zur bildlichen Wahrnehmung von Stricken, Feuer, Eis und anderem führt. Wichtig ist da immer, dass diese Wahrnehmung geteilt werden kann.
Das glaube ich dir, aber das geschieht auch in jedem Traum. Da stellt sich Seelisches in Bildern dar.
In Exerzitien, die auch mit Fasten, Enthaltungen und konzentrierter Kontemplation einhergehen, wurde mir das Geschenk der wahrnehmung von guten Wesen zuteil (auch hier konnte ich teilen)
Siehe, was ich eben sagte.

Im Alltag helfen mit diese "geistigen" Erlebnisse zu einem Leben, das sich eingliedern möchte in eine Welt, in der gute und dämonische Kräfte wirken.
Damit allein hat man keinen Durchblick. Der gesamten charismatischen Szene fehlt dieser solange sie an "Dämonen" als nichtmenschliche Identitäten glaubt.