Im Anfang war das Wort

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Ruth

Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Ruth »

Josi hat geschrieben:Ruth hat geschrieben:
Ich denke, [...]
Josi antwortet...
Moooment! Das, was existenziell tatsächlich der Fall ist, richtet sich doch nicht danach aus, was Du dir denkst.
Nicht dass ich etwas gegen Dein Denken hätte, nur fürchte ich, dass alles, was tatsächlich der Fall ist, sich nicht nach Deinem Denken ausgestaltet.
Stimmt, das habe ich auch nicht angenommen. Aber hier im Forum schreibe ICH - und teile nur meine Gedanken mit (s. auch meine Signatur)
Ich erwarte von Niemandem, dass er/sie meine Gedanken zu den seinen machen.
Josi hat geschrieben:Hier geht es um Gott selbst, darum ich herausfinden möchte, warum "im Anfang" das Wort war bzw. was Gott zu diesem Wort angestoßen hat.
Na, dann suche mal weiter. Ich kann dir nur MEINE Gedanken mitteilen - Deine musst du dir selbst machen. :geek:
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Helmuth
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Das ist doch nur eine Möglichkeit von vielen, wobei ich sie aber in diesem Fall noch als die beste erachte.
Schon richtig, aber es ist die Hauptbedeutung, die am häufigsten verwendete und die im biblischen Kontext am sinnvollsten.
Ich kann euch beiden hier zustimmen. Johannes 1 spricht hier von der schöpferischen Wirkung. "alles wurde durch dasselbe ... ". Dafür kenne ich bislang keinen besseren Begriff als "das Wort".

Worte Gottes haben von jedem andern Wort ein einfaches Unterscheidungskriterium: Gottes Wort bewirkt was es sagt. Ein simples Beislpiel: Stelle dich vor ein Krankenbett auf der Intensivstation und sprich: "Kranker, steh auf und geh heim, denn du bist gesund."

Wenn der Mensch nun aufsteht, sich entschlaucht und entkabelt und zum Erstauen der umstehenden Ärzte heimgeht ohne jede weitere Komplikation, dann war dies Gottes Wort. Bleibt er unverändert liegen, war es nicht Gottes Wort. Dann war es nur ein frommer Wunsch oder ein Gebetsanliegen.

Für mich ist das derart also einfach zu unterscheiden. Jesaja zeigt uns, wie sich Worte bzw. auch Gedanken Gottes von unseren eigenen Worten und Gedanken unterscheiden:
Jes 55, 8 hat geschrieben: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht JHWH. Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der isst – genauso soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe!
Wir haben hier eigentlich durch das prophetische Wort quasi, wenn man es so ausdrücken will, eine Definition vorliegen:

Gottes Wort wird ausrichten und durchführen wozu es gesandt wurde.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
ThomasM
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von ThomasM »

Helmuth hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Das ist doch nur eine Möglichkeit von vielen, wobei ich sie aber in diesem Fall noch als die beste erachte.
Schon richtig, aber es ist die Hauptbedeutung, die am häufigsten verwendete und die im biblischen Kontext am sinnvollsten.
Ich kann euch beiden hier zustimmen. Johannes 1 spricht hier von der schöpferischen Wirkung. "alles wurde durch dasselbe ... ". Dafür kenne ich bislang keinen besseren Begriff als "das Wort".
Es ist tatsächlich so, dass "das Wort" die beste Übersetzung dessen ist, was Johannes in seiner Sprache schrieb.

Allerdings lebte Johannes vor über 2000 Jahren. In seiner Zeit hatten Worte magische Bedeutung, was man auch daran sieht, dass man glaubte, dass Namen ("echte" Namen) einem Macht über eine Person gaben. Mit Worten, Wortfolgen und Lauten wurden magische Kräfte verbunden (wie auch z.B. im Buddhismus). Zauberei und Dämonenanbetung funktionierte über Lautfolgen.
Das bedeutet: Hinter dem Geschriebenen steht ein ganzer Haufen von heidnischen und magischen Vorstellungen. Das ist typisch für Sprache, die immer auch in den kulturellen und zeitlichen Rahmen der Zeit eingebettet ist.

In diesem Kontext wundert es mich, dass du diese Übersetzung gut heißt, wo du doch sonst bei allem, was auch nur entfernt nach etwas heidnischem riecht, die Finger lässt, selbst wenn es etwas zutiefst christliches ausdrückt.

Nach dem, was du erklärt hast, wäre die Übersetzung "Gottes Schöpfungskraft" die weitaus bessere Übersetzung dessen, was von Johannes tatsächlich gemeint ist.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
janosch
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von janosch »

AlTheKingBundy hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Das ist doch nur eine Möglichkeit von vielen, wobei ich sie aber in diesem Fall noch als die beste erachte.
Schon richtig, aber es ist die Hauptbedeutung, die am häufigsten verwendete und die im biblischen Kontext am sinnvollsten.
Aber ein „bibliche Kontext“ stark davon abhängig was oder wie man Glaubt, oder eben glauben kann!
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AlTheKingBundy
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von AlTheKingBundy »

janosch hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Das ist doch nur eine Möglichkeit von vielen, wobei ich sie aber in diesem Fall noch als die beste erachte.
Schon richtig, aber es ist die Hauptbedeutung, die am häufigsten verwendete und die im biblischen Kontext am sinnvollsten.
Aber ein „bibliche Kontext“ stark davon abhängig was oder wie man Glaubt, oder eben glauben kann!
Nö, dazu muss man nur lesen und verstehen können. Du verstehst den Unterschied zwischen textbedingten und dogmatischen Kontext nicht.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
janosch
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von janosch »

AlTheKingBundy hat geschrieben:
janosch hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Das ist doch nur eine Möglichkeit von vielen, wobei ich sie aber in diesem Fall noch als die beste erachte.
Schon richtig, aber es ist die Hauptbedeutung, die am häufigsten verwendete und die im biblischen Kontext am sinnvollsten.
Aber ein „bibliche Kontext“ stark davon abhängig was oder wie man Glaubt, oder eben glauben kann!
Nö, dazu muss man nur lesen und verstehen können. Du verstehst den Unterschied zwischen textbedingten und dogmatischen Kontext nicht.

Ja, dann wie erklärst du den diese viele Konfessionen, oder ein gute Beispiel dazu die ZJ?!
Sie lesen und erklären das „Wort“ so wie es geschrieben steht, oder?

Ich denke schon!
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ProfDrVonUndZu
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Es geht um das Wort das auch gleichzeitig Licht der Menschen ist. Licht steht für Hoffnung und Erkenntnis.
Nein, darum geht es an dieser Stelle nicht. Man sollte die Dinge schon sauber trennen.
Sauber trennen ? Es steht doch im Text.

Im Wort ist Leben, und dieses Leben ist das Licht der Menschen. Wort > Leben > Licht > Menschen.

Heltmuths Beispiel mit der Krankenheilung halte ich für treffend. Jesus sagt immer wieder "Dein Glaube hat dich geheilt".
Nicht eine magische Kraft des Wortes, sondern der Glaube an die Botschaft heilt.

Ein Wort hat immer einen zu übermittelnden Inhalt. Wenn nicht, ist es kein Wort und bleibt daher wirkungslos.
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closs
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von closs »

Josi hat geschrieben:wozu braucht ein vollkommenes Wesen, wie Gott, der ja schon vor der Erschaffung der Welt vollkommen war, überhaupt eine Welt?
;)
"Brauchen" ist nicht das richtige Wort, sondern "wollen". - Darauf wäre die Antwort: Gott will von seiner Schöpfung erkannt sein, weshalb diese Eigen-Bewusstsein erlangen muss, um Gott bewusst wahrzunehmen - diese Entwicklung geht nur im dialektischen Raum, also in der Welt des "Sündenfalls".
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AlTheKingBundy
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von AlTheKingBundy »

closs hat geschrieben:"Brauchen" ist nicht das richtige Wort, sondern "wollen". - Darauf wäre die Antwort: Gott will von seiner Schöpfung erkannt sein, weshalb diese Eigen-Bewusstsein erlangen muss, um Gott bewusst wahrzunehmen - diese Entwicklung geht nur im dialektischen Raum, also in der Welt des "Sündenfalls".
Naja, diese Begründung halte ich für ziemlich unlogisch. Dann könnte sich Gott auch viel klarer offenbaren, was ja offensichtlich nicht der Fall ist. Ich kann mir nur zwei Erklärungsmodelle vorstellen. Zum einen dreht es sich einzig um den Glauben, Gott will, dass man an ihn glaubt. Würde er sich mit Krachen und Wundertaten offenbaren, wäre Glaube kaum erforderlich. Zum anderen denke ich, dass die irdische Schöpfung als verbotene Frucht des "himmlischen Bereichs" angesehen werden kann, das geht jedenfalls (indirekt) aus der Bibel hervor.
Beste Grüße, Al

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closs
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Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von closs »

AlTheKingBundy hat geschrieben:Naja, diese Begründung halte ich für ziemlich unlogisch. Dann könnte sich Gott auch viel klarer offenbaren, was ja offensichtlich nicht der Fall ist.
Es ist doch gerade Bestandteil des dialektischen Raums, dass es eine ständige Entwicklung und nicht die Lösung auf einmal gibt.

Würde Gott sich so klar offenbaren, dass keiner drum rum kommt, würde man es glauben, ohne es selber zu erkennen - dazu gibt es eine schöne Szene im AT auf einem Berg, wo Elias (?) sich gegen einen anderen Gott durchsetzt - die Juden sitzen auf der Mauer und gucken, wer gewinnt. - Als Jahwe als Gewinner feststeht, stellen sie vollkommen bewusstlos fest, dass Jahwe der wahre Gott ist - hätte ein Klodeckel gewonnen, wäre dieser der wahre Gott.

Mit anderen Worten: Eigen-Bewusstsein ist eine zähe Geschichte und nicht durch "klare Offenbarungen" erzwingbar.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Würde er sich mit Krachen und Wundertaten offenbaren, wäre Glaube kaum erforderlich.
Eben.
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