Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?
Verfasst: So 3. Okt 2021, 22:08
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*) Hanns Lilje: Das letzte Buch der Bibel. Hamburg 1958, S. 119.Mit dem Reiter aus 19,11 darf diese Gestalt auf keinen Fall verwechselt werden, wenngleich dies in der erbaulichen Auslegung oft geschieht.
*) Otto Böcher; Die Johannesapokalypse. Darmstadt 1988, S. S. 55.
Auch die Auffassung, dass der erste Reiter nicht isoliert von den drei anderen gedeutet werden darf, also nicht etwa mit dem Messiasreiter von Apk. 19,13-16 identisch ist, hat sich allgemein durchgesetzt.*)
*) http://www.michaelschuch.de/2020/doc202 ... 0Pferd.pdf[Wegen der weißen Farbe, die in der Bibel oft für Gerechtigkeit steht, sehen einige Exegeten in diesem Pferd etwas Positives, nämlich das Evangelium, das die Erde siegreich eingenommen hat. Oder sie zitieren Offenbarung 19,11-12, wo es heißt:
„11 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. 12 Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen5; und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als er selbst.“
Ich schließe mich dieser Interpretation nicht an. Das weiße Pferd befindet sich nämlich in keiner guten Gesellschaft. Krieg, Hunger und Tod sind Christi Teilhaber nicht. Außerdem erscheint es mir wenig plausibel, wenn das Lamm Gottes das erste Siegel auftut, damit eines der vier lebendigen Wesen ihn auf die Reise schickt. Nein, mit dem Öffnen des ersten Siegels ist ein Startpunkt gesetzt, an dessen Ende die „Zeiten der Nationen erfüllt“ sein werden (Lukas 21,24). Ich halte es folglich für wahrscheinlicher, dass der erste Reiter – ganz im Sinne von Matthäus 24,5 – einen falschen Christus, einen säkularen Weltenretter, repräsentiert. Einen, der unter falscher Flagge daherkommt, einer, der sich für etwas ausgibt, was er in Wirklichkeit nicht ist. Die weiße Farbe ist Blendwerk, um die Menschen über die wahren Absichten des Reiters zu täuschen. Dasselbe Prinzip, nämlich von außen in perfektem Weiß erscheinend, aber innerlich korrupt, finden wir in Matthäus 23,27-28:
„27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten6 Gräber, die von außen hübsch scheinen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat! 28 So auch ihr: Von außen scheint ihr vor den Menschen gerecht, aber innen seid ihr voller Heuchelei und missachtet das Gesetz.“*)
Genau das haben die von mir zitierten Theologen getan. Und das tue auch ich.
Den haben und nutzen wir doch alle so gut es eben geht. Und doch sind die Ergebnisse unterschiedlich.
Nein.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 30. Sep 2021, 18:18 Mit der Öffnung des Siegels tritt der erste Reiter auf die Weltbühne.
Da ich ja davon ausgehe, dass die Reiter mit den Vier Winden des Himmels gemäß Sacharja 6 zusammen hängen, kann ich natürlich schlecht behaupten, dass sie mit Öffnung des Siegels erst aus dem Nichts entstehen. Das wollte ich damit auch gar nicht sagen. Jesus öffnet die Siegel, aber diese Vier Lebewesen (Kerubim) rufen die Reiter herbei. Sie übernehmen also zu oder ab diesem Zeitpunkt eine wesentliche Aufgabe, die uns die Offenbarung schildert. Aber da waren sie natürlich schon vorher. Laut Sacharja zogen die weißen Pferde zusammen mit den Schwarzen zum Land des Nordens um dort zu den Geist (des Engels ?) ruhen zu lassen.PeB hat geschrieben: ↑Mi 6. Okt 2021, 09:58Nein.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 30. Sep 2021, 18:18 Mit der Öffnung des Siegels tritt der erste Reiter auf die Weltbühne.
Mit der Öffnung des ersten Siegels wird der erste Reiter offenbart - völlig unabhängig davon, ob er schon war, gegenwärtig ist oder zukünftig sein wird.
Die Siegel versiegeln die Offenbarung Gottes, nicht die Geschehnisse.
Das bedeutet: jetzt folgt eine Offenbarung.
Oder rufen sie Johannes herbei, um zu sehen? Ich hatte es immer so aufgefasst.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 6. Okt 2021, 15:17 aber diese Vier Lebewesen (Kerubim) rufen die Reiter herbei.
Oder sie haben ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit eine Aufgabe übernommen, die auch in der Zukunft gültig ist.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 6. Okt 2021, 15:17 Sie übernehmen also zu oder ab diesem Zeitpunkt eine wesentliche Aufgabe