Um es ganz einfach zu sagen: Ein Mensch, der im Jahr 1900 geboren wurde, hat ganz anders gedacht als ein Mensch heute denkt, der im Jahr 2000 geboren wurde. - Man hat in religiösen Dingen anders gedacht wie auch in gesellschaftlichen Dingen.
Der Grund dafür ist die Summe der Einflüsse, die in der Luft liegen - völlig egal, ob sie bewusst oder unbewusst wahrgenommen werden. Deshalb sollte man Geschichtliches (auch Geistes-Geschichtliches) nie nach dem bemessen, wie man es heute beurteilen würde (also: als würde es heute geschehen), sondern nach dem, "wie es damals wirklich gewesen ist" (hat mal ein berühmter Historiker namens Leopold von Ranke gesagt).
Mal etwas konkreter und sogar persönlich: Ich wurde ausbildungsmäßig formatiert am Maßstab der deutschen Klassik und Romantik (weil ich einen Mentor hatte, der selber noch im 19. Jh. geboren war - übrigens ein Grazer, der dann Lehrer an der Wiener Hofburg war). Dort lernt man philosophische Denkweisen, die heute bis auf Ausnahmen schlichtweg nicht mehr verstanden werden. Man denkt heute anders - man ist geistig anders formatiert.
Das hat nichts mit Intelligenz zu tun. Die Leute sind heute nicht dümmer, dass sie es nicht können - es ist einfach zu weit weg von aktuell dominierenden Denkweisen. Das ist wie eine Radar-SChüssel, die in ganz andere Richtungen ausgerichtet werden kann, als sie bisher ausgerichtet war. Man kriegt dann ganz andere Signale rein.
Eigentlich schon. - Die Frage war, warum ein solcher Satz (Thread-Thema) von Paulus überhaupt kommen kann. Und da ist die Frage, ob dies rein sozialisiert begründet ist oder urbildlich (Claymore nennt letzteres "essentiell", was auch geht).
Auch der Vatikan ist davon nicht gefeit. Aber entscheiden, was geistig ungebildet ist, kann nur der Geist, der nach christlichem Verständnis eine Person ist.
Das geht immer - es wäre halt ein SChisma. Dann gäbe es halt eine weitere protestantische Kirche. - Nebenbei: Es gibt auch konservative Bischöfe, die die Frauen-Ordinierung für seelsorgerische Priesterdienste öffnen wollen - finde ich gut.
Eben.
Richtig - das ist wie beim Brexit. - Oder allgemein: Besitz ist nicht kanonisch-rechtlich, sondern säkular-rechtlich abgesichert. Ein Staat kann nicht seine Gewalten aushebeln, nur weil eine Gesellschaft mehrheitlich gerne der RKK eine auswischen würde. - Ich hoffe nicht, dass die Sache sich pogromoid aufschaukelt und die GEsellschaft gegen die eigene Verfassung zu verstoßen bereit wird.
Das schließe ich juristisch aus - übrigens auch legislativ. Wir sind uns einig, dass wir hier auf rein staatsrechtlicher Ebene sprechen - hat nix mit Theologie zu tun.Claymore hat geschrieben: ↑Fr 15. Jul 2022, 13:44 Man müsste ein Gesetz erlassen, dass einen rechtlichen Rahmen für die Abspaltung (von Organisationen) schafft. D. h. dass z. B. eine Gemeine darüber abstimmen kann, ob sie noch bei der RKK weiter mitmacht oder sagt tschüss und sich mit möglichst viel Vermögen davon macht.
Stelle Dir mal vor, ich wollte ein eigenes Forum gründen und würde zu Magdalena sagen: Die Hälfte Deiner Adressen gehören mir. Ist doch absurd, oder?