Corona hat geschrieben: ↑Di 3. Okt 2023, 21:48
Wie würdest du erklären, dass im der erste Vers der Bibel im Hebräischen heisst 'Bereschit bara elokhim' und nicht wie es eigentlich sein müsste 'Bereschit elokhim bara'. Oder was meinst du wie der Schöpfungsprozess ablief?
Da Du so freundlich warst, mir die hebräischen Wörter zu übersetzen, versuche ich das mal.:
Zunächst ist mir der grundsätzliche Text bekannt: "Im Anfang schuf Gott..." Satzbau wäre mir da jetzt untergeordnet: "Im Anfang Gott schuf..." von mir aus auch so, es bedeutet doch exakt das selbe, oder?
Deine Frage also ist mir nicht wirklich ersichtlich.
Im Anfang schuf Gott [Himmel pl.] und [Erde]. Manche legen das so aus: "Im Anfang schuf Gott die Namen und das Land", das kann man so sehen...
Jedenfalls schuf Gott die Grundlagen für alles weitere. Wann? Im Anfang. Das war dann da, in welcher Form und Anordnung auch immer, keine Ahnung!
Dann folgt ein entscheidender Ausdruck: "und"(neuer Sinnabschnitt) die Erde wurde durcheinandergebracht.
Was auch immer das bedeuten mag, jedenfalls gibt es dazu unzählige Deutungsversuche. Luther übersetzte "und die Erde war wüst und leer", später hieß es dann korrekterweise "ward" also sie wurde, was sie zuvor nicht war. Das "tohu wa bohu" bedeutet die Umkehrung, Diabolisierung wie bei Sodom und Gomorra. Irgendwas war vorgefallen, das bleibt offen.
Der Zustand ist nun folgender: es ist finster über der Tiefe und der Geist Gottes schwebt über den Wassern (pl.)
Jetzt beginnt DIE Schöpfung (das "Im Anfang" war auch Schöpfung, aber in uninteressanter Vorzeit, die sich jeder Erkenntnis entzieht.
Was wir gemeinhin als Schöpfung bezeichnen beginnt mit Gottes Reden: "und Gott sprach, es werde Licht!"
Die Reihenfolge ist dann eben so gesetzt, und es gibt unverständliche Punkte darin, aber das ist alles auflösbar, je nach dem worauf man hinauswill (die Bibel verstehen oder verreißen).
Wir finden eine interessante Reihenfolge vor, genau die, die seitens weltlicher Wissenschaft auch bloß festgestellt wurde (die postulierten Zeiträume lassen wir mal beiseite)
Irgendwann schafft Gott den Menschen, im zweiten Bericht wird das noch detaillierter dargelegt.
Gott initialisiert die Bevölkerung erst mal, indem er ein Muster schafft; den Garten, nach dessen Vorbild der Mensch weitermachen sollte...
Später wird die Flut beschrieben. Mir ist aufgefallen, daß die Neubesiedelung der Erde in der gleichen Reihenfolge stattfand, weil Gott in seiner Weisheit die Nahrungskette wieder sorgsam aufgebaut hat, ehe der Mensch wieder raus mußte.
Nichts daran wurde bisher widerlegt, es wurden Gegenbehauptungen aufgestellt, aber nicht belegt, nur mit Beispielen aufgehäuft, deren Deutung aber in alle Richtungen möglich ist.
Wo also ist das Problem mit dem, was in der Bibel geschriebn steht? Man muß den Text bestmöglich verständlich machen (übersetzen, übertragen, erklären), was oft nicht ausreichend erfolgt ist. Aber ob die Erde wüst und leer war (ursprünglich) oder ob sie es wurde, ist interessant, aber für das rauhe Alltagsleben unwesentlich. Erst mit Aufkommen ernsthafter Bibelbekämpfung (ich nenne das mal nicht Kritik) wurde es wichtig, was genau da ganz am Anfang wirklich steht.