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Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 17:16
von ProfDrVonUndZu
Helmuth hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 16:37
Ich wurde relativ früh als Hauskreisleiter eingesetzt, für meine Begriffe zu früh und war als Jungspund dem noch nicht gewachsen, aber so lernt man die Schuhe der Herrschaft anzuziehen und die ersten Gehschritte. Vieles mache ich heute anders, aber ich denke nie ausgelernt zu haben.
Wo und wie ordnest du die Funktion als Hauskreisleiter denn biblisch ein ? Nach meinem Dafürhalten bist du damit einfach nur Gastgeber, aber weder Lehrer, noch Prophet, noch Heiler, noch Wundertäter, noch sonstwas.
Die längste Zeit der Kirchengeschichte wurden solche Hauskreise als subversiv gesehen. Siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Konventikel
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 17:22
von Oleander
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 17:16
Nach meinem Dafürhalten bist du damit einfach nur Gastgeber, aber weder Lehrer, noch Prophet, noch Heiler, noch Wundertäter, noch sonstwas.
Und schon gar nicht "Herrscher".

Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 17:25
von Abischai
@ Prof...
Der Heilige Geist gibt Einzelnen bestimmte Gaben (Aufgaben mit der nötigen Kompetenz dafür). Der Hauskreis ist eine sichtbare Organisationsform, aber es gibt Älteste und Prediger und Lehrer, die sind einfach da, ein Hauskreisleiter kann durchaus auch eine der letztgenannten Befähigungen erhalten haben, aber wie Du richtig anmerkst, ist der Hauskreisleiter zunächst der Gastgeber, aber auch das ist eine Gabe von Gott, sowas überhaupt zu können!
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 17:40
von ProfDrVonUndZu
Zählt der Hauskreis schon als Gemeinde bzw. Versammlung ?
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 18:31
von Helmuth
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 17:40
Zählt der Hauskreis schon als Gemeinde bzw. Versammlung ?
Hauskreis ist ein Terminus, den Freikirchen gerne verwenden. Seine Funktion hängt davon an, welche Aufgabe man ihm zuteilt, Das wieder ist Sache der Organsation und auch Zielsetzung. Bei uns war es damals so, dass der Hauskreis das praktische Leben bedeutet hatte, der unter der Leitung einer der Ältesten der Gemeinde stand. Einer davon war ich damals.
In die Gemeinde ging man zum Gottesdienst, aber im Hauskreis pflegte man die persönliche Beziehung untereinander. Dazu traf man sich wöchentlich einmal unter der Woche. In der Hinsicht war der HK-Leiter nicht nur Gastgeber, das war er zusätzlich, aber es oblag ihm die Führung einer Gruppe von ca. 12-15 Personen, die in der näheren Umgebung gewohnt haben.
Kleinere Freikirchen, wie unsere damals, funktionieren rein formal vielleicht anders als große Amtskirchen, aber die geistlichen Prinzipien, wer worüber wie zu herrschen hat, sind überall gleich.
So wuchs unsere Beziehung untereinander damals sehr gut. Das Modell war perfekt für das geistliche Wachstum und insbesondere um neue Leute für Jesus dazuzugewinnen. Mit meinem Zuwachs zur Gemeinde konnte man einen weiteren Hauskreis in meinem Bezirk einrichten, die bisherigen damit entlasten und weiter wachsen.
Andere Gemeinden haben andere Strukturen, aber Christi Leib will durch uns wachsen und dazu muss er in uns herrschen. Später entwickelten sich die Umstände anders, was dazu geführt hatte, dass ich mich auf andere Bereiche als HK-Leitung konzentriert habe. Dann
herrschten anderen Umstände, aber ohne Herrschaft ginge rein gar nichts.
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 19:00
von Hoger
Helmuth hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 16:37
Ich wurde relativ früh als Hauskreisleiter eingesetzt, für meine Begriffe zu früh und war als Jungspund dem noch nicht gewachsen, aber so lernt man die Schuhe der Herrschaft anzuziehen und die ersten Gehschritte. Vieles mache ich heute anders, aber ich denke nie ausgelernt zu haben.
Und ich lernte Herrschaft wieder abzugeben. Als meine Gemeinde übernommen wurde, musste ich meinen Hauskreis, den ich doch schon. ca. 4 Jahre geleitet habe, an einen anderen abtreten. Wie das gemacht wurde, war falsch und nicht ohne Sünde, aber mangels Erfahrung war ich auch dem damals noch nicht genug gewachsen. Auch das würde ich heute anders handhaben.
Hauskreisleitung gleich Herrschaft nehme ich auch eher als Missbrauch wahr. Und dass du dann deine "Herrschaft" über andere (was ein Hauskreis eigentlich nie ist - nur wenn er zur Sekte tendiert) "abgeben" musstest ....
Wieviel unverarbeiteter Schmerz, Wut, Zorn spielt denn bei dir beim Thema "Herrschaft" eine Rolle. So wie du hier auftrittst, scheint da ja einiges im Argen zu liegen
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 19:24
von Hoger
Helmuth hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 18:31
In die Gemeinde ging man zum Gottesdienst, aber im Hauskreis pflegte man die persönliche Beziehung untereinander. Dazu traf man sich wöchentlich einmal unter der Woche. In der Hinsicht war der HK-Leiter nicht nur Gastgeber, das war er zusätzlich, aber es oblag ihm die Führung einer Gruppe von ca. 12-15 Personen, die in der näheren Umgebung gewohnt haben.
Beides gehört zusammen - habt ihr diesen Hauskreis ohne Gemeinde, ohne Orientierung im Gottesdienst und ohne Verankerung in der Gemeinde praktiziert?
Helmuth hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 18:31Kleinere Freikirchen, wie unsere damals, funktionieren rein formal vielleicht anders als große Amtskirchen, aber die geistlichen Prinzipien, wer worüber wie zu herrschen hat, sind überall gleich.
So wuchs unsere Beziehung untereinander damals sehr gut. Das Modell war perfekt für das geistliche Wachstum und insbesondere um neue Leute für Jesus dazuzugewinnen. Mit meinem Zuwachs zur Gemeinde konnte man einen weiteren Hauskreis in meinem Bezirk einrichten, die bisherigen damit entlasten und weiter wachsen.
Hast du deinen Hauskreis und die Ableger diese Hauskreises als Freikirche aufgebaut? Oder war der Hauskreis in einer Freikirche verankert?
Helmuth hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 18:31
Andere Gemeinden haben andere Strukturen, aber Christi Leib will durch uns wachsen und dazu muss er in uns herrschen.
Ich verstehe es nicht - wieso bringst du wachsen und herrschen zusammen?
Wenn eine Pflanze wächst, dann braucht sie verschiedene Aspekte: Licht, Erde, Luft, Wasser und nur der Zusammenspiel bringt das Wachstum hervor. Wachsen ist ein Miteinander: Dein Geist und Gottes Geist, Deine Gaben und die Gaben der Anderen = Herrschaft ist immer einseitig und auf die Ausrichtung und Bestimmung des Anderen aus.
hier ist eine gute Darstellung von Gemeindewachstum und deren Grundlagen
https://apostel-harburg.de/wir/unser-gl ... de-waechst
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 20:29
von Abischai
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 17:40
Zählt der Hauskreis schon als Gemeinde bzw. Versammlung ?
Auf jeden Fall. Das war der Modus der allerersten Christen in Jerusalem: "sie trafen sich in den Häusern hin und her..." Es gab gar keine anderen Versammlungen.
Und immer wenn es "eng" wurde und die "Untergrundkirche" tagte, war das nichts anderes als geheime Treffen irgendwo im Wald oder in den Kathakomben oder in den Häusern.
Das ist normal, große Kathedralen und Markthallen (das Urbild der "Kirchengebäude" heute) sind unnormal.
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 20:36
von Hoger
Abischai hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 20:29
"sie trafen sich in den Häusern
hast du da jetzt nicht was überlesen?
Re: Herrschaft - gut oder böse?
Verfasst: Do 20. Nov 2025, 21:36
von Isai
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 20. Nov 2025, 17:40
Zählt der Hauskreis schon als Gemeinde bzw. Versammlung ?
Wie am Anfang, so am Ende, das natürlichste.
Bald werden Hausgemeinden wohl unentbehrlich.
Ein Bruder hatte Wortdienst in einer "örtlichen Gemeinde" wie man so sagt und währenddessen wurden ihm die Augen geöffnet:
sinngemäß, warum bringt er das was im
Alltag mit Geschwistern und zu Hause geschehen, gelehrt, gelebt und erfüllt werden soll, von dort weg und jeden Sonntag in ein Auditorium?
Inzwischen sind dort zahlreiche einfache Hausversammlungen entstanden und auch allgemein werden es immer mehr.
Natürlich gibt es auch da Dinge die beachtet werden müssen, z. B. bezüglich Nichtchristen usw., das wird dann individuell besprochen, wie es gehandhabt werden soll.
Wie Abischai bereits erwähnte, werden die Brüder ihre jeweilige(n) Gabe(n) sofort oder nach und nach entfalten können und der lebendige Organismus wird sichtbar.
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Sofern der Heilige Geist nicht wegen zu strenger Vorgaben und Vorstellungen Einzelner blockiert wird* (selber erlebt) -
*Nicht Herrscher über den Glauben anderer sondern Vorbilder sein (1. Petrus 5:3)
Epheser 3:8-11 hat geschrieben:Mir, dem Allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden,
unter den Nationen den unausforschlichen Reichtum des Christus zu evangelisieren
und alle zu erleuchten, welches die Verwaltung des Geheimnisses sei,
das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott, der alle Dinge geschaffen hat;
auf dass jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern
durch die Versammlung kundgetan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes,
nach dem Vorsatz der Zeitalter den Er gefasst hat in Christo Jesu, unserem Herrn;
Lieben Gruß,
Isai