Abtreibung generell verbieten?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Anthros
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Anthros »

Magdalena61 hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 11:53 Und jetzt erzähle DU mir nochmal etwas vom "Prüfen".
Was du berichtest, ist weltliches Denken, es wägt weltliche Vor- und Nachteile des Persönlichen ab und es versucht, sich zu entschuldigen. Mancher aber will sich daran halten, was in der Bibel steht, alles zu prüfen und das Gute zu behalten, dann aber hält man sich doch nicht daran.

Wie man prüft, ist hier weniger die Frage, sondern dass man prüft. Die Prüfung ist eine persönlichen Herausforderung. Prüfung besteht ja nicht nur darin, den anderen zu prüfen, sondern auch sich selbst. Dann prüfe man auch, in welche Umstände ein Kind (durch eigene Fahrlässigkeit) hineingeboren würde. Ebenso prüfe man auch sein Gewissen, dass die Seele eines Kindes, das ja noch in der geistigen Welt ist, bereit zur Inkarnation für dieses Elternpaar ist.

Gilt der Bauch als "Eigentum" der werdenden Mutter, will das ja heißen, sie entscheidet nach Maßgabe persönlicher Umstände, die nicht unbedingt eine geregelte Ordnung haben - so wird das werdende Kind zum bloßen Fleischklumpen. Die "Befreiung" der 60er gab dem dem Sex den Vorzug, kam es dann "versehentlich" zu einer Befruchtung, fühlte die Frau sich durch die kommende Bindung an das Kind unfrei, es war ihr Last, so reagierte die chemische Industrie darauf und es kam die Antibabypille, während schon die Temperaturkontrolle der Frau zu lästig war.
Und heute leben wir in einer Nachkommenschaft dieser Mentalität, wobei heute aber wieder versucht wird, statt "wilde Ehe" eine geregelte Ordnung zwischen Mann und Frau herzustellen, weil wieder ein Gefühl dafür gegenüber dem Nachwuchs und für die höhere Bedeutung der Ehe allmählich ent- und besteht.
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Rilke
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Rilke »

Bin für ein absolutes Verbot.

Nächste Woche findet in Dublin der March for Life statt. Angesichts der erst kürzlich geänderten Rechtslage (Abtreibung wurde 2019 durch Aufhebung des 8. Ammendments legalisiert) eine wichtige Angelegenheit. Freue mich dabei zu sein.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Claymore »

Oleander hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 21:14
Claymore hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 20:15 Wenn du an deine eigene Version des "Christentums" glauben willst, unter dem höchsten Leitsatz "Gott hat es getan, also dürfen wir Menschen es auch",
ich fass es nicht, wie kommst du jetzt wieder darauf?
Dann entschuldige bitte, dass ich dich falsch verstanden habe.

Was meintest du aber nun ursprünglich damit:
Oleander hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 17:38
Magdalena61 hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 11:53 Die Kindstötungen sind eine Folge des gottlosen Lebensstils der Gesellschaft.
Der biblische JHWH hat doch selber....Alle Erstgeborenen und...Sintflut etc.
Ist das moralisch anders zu bewerten?
Ich würde da einfach sagen: "Ja"

Das ist doch wohl als rhetorische Frage gemeint, aber ich verstehe das "rhetorisch" dabei nicht.

Was spricht denn nun für "Nein" :?:
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Oleander
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Oleander »

Claymore hat geschrieben: Do 8. Sep 2022, 23:37 Ich würde da einfach sagen: "Ja"
Dann möchte ich dich fragen, warum du das anders siehst.
Vielleicht hilft es mir.
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Ziska »

Oleander hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 17:38
Magdalena61 hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 11:53 Die Kindstötungen sind eine Folge des gottlosen Lebensstils der Gesellschaft.
Der biblische JHWH hat doch selber....Alle Erstgeborenen und...Sintflut etc.
Ist das moralisch anders zu bewerten?
Im Gegensatz zu den ungeborenen Babys, die bewußt abgetrieben/getötet werden, mußte niemand von den Ägyptern
oder den Menschen die vor der Sintflut lebten, sterben.

Wenn der Pharao auf JHWH gehört hätte, wären die Erstgeborenen am Leben geblieben.
Was da im Einzelnen geschah, wirst du wissen.

Das gleiche vor der Sintflut.
Jeder, der auf Noahs Warnung gehört hätte, wäre in der Arche am Leben geblieben.
LG Ziska
„Die Wahrheit aus Gottes Wort gibt meinem Leben Stabilität, einen Sinn
und eine klare Richtung.
Sie schenkt mir die Hoffnung auf eine bessere Welt unter der Herrschaft von Gottes Königreich.“
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Anthros »

Magdalena61 hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 11:53 Mit meinem heutigen Kenntnisstand sage ich: Die Kindstötungen sind eine Folge des gottlosen Lebensstils der Gesellschaft. Alleine kann man kaum dagegen ankämpfen.
Nirgends ist von dir zu lesen, dass als Folge die Hölle drohe. Es ist deine Pflicht, ihnen als Strafe die Hölle zu offenbaren, statt stets über sie zu schweigen. Wer nicht darauf hört, kommt eben dorthin, ätsch!


Oleander hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 17:38 Der biblische JHWH hat doch selber....Alle Erstgeborenen und...Sintflut etc.
Ist das moralisch anders zu bewerten?
Von den Babyloniern heißt es, sie hätten ihre Erstgeborenen zu schwarzmagischen Zwecken getötet.
vgl.: Emil Bock, Urgeschichte, S.99

Es wird in Folge das Thema der Erstgeborenen nicht verstanden, wenn heutiges Denken auf eine vergangene Zeit geworfen wird und entsprechend die geistigen Hintergründe dazu fehlen. Ohne diese würde man von einem grausamen Gott sprechen. Moses sollte seinen Sohn Isaak töten, doch hat er stattdessen ein "Tier", den "Widder", geopfert. Dabei handelte es sich um die geistige Bedeutung der Widdersonne, die im Bewusstsein der Menschen sterben sollte, denn es war damals Umbruchszeit zur Stiersonne. - Ist ein komplexes Thema, darum:
vgl.: Emil Bock, Urgeschichte, S.128 ff
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Oleander »

Anthros hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 15:09 Von den Babyloniern heißt es,..
Ich versteh dich zwar...aber halte dich an die "Regel"- den Posttitel nicht ständig zu ändern.
Schaffst du das? :)
Oder machst du immer, wie dir grade lustig is?
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Claymore »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Sep 2022, 23:52
Claymore hat geschrieben: Do 8. Sep 2022, 23:37 Ich würde da einfach sagen: "Ja"
Dann möchte ich dich fragen, warum du das anders siehst.
Vielleicht hilft es mir.
Es ist anders zu bewerten, weil es sich da um Strafen handelte.

Natürlich kann man sich fragen, warum unter diesen Strafen unzählige Unschuldige leiden mussten. Denn dass die Erwachsenen nicht auf die Warnungen Noahs hörten, dafür konnten die Babies damals nichts. Dass der Pharao stur blieb, dafür konnten Erstgeborenen damals nichts.

Mal abgesehen von der Grausamkeit, die einen schon instinktiv abschreckt - etwas tieferes Nachdenken führt dann automatisch zu Ideen wie Prädestination: Das Baby, was bei der Sintflut umkam, hatte die Strafe verdient, im Sinne von Precrime.

Und nu... bist du auf das fundamentale Problem des Christentums gestoßen:
Emil du Bois-Reymond hat geschrieben:Der christliche Dogmatismus (gleichviel wie viel semitische und wie viel hellenistische Elemente zu ihm verschmolzen) war es, der durch die Frage nach der Willensfreiheit in die dunkelsten, selbstgegrabenen Irrwege gerieth. Von den Kirchenvätern und Schismatikern, von Augustinus und Pelagius, durch die Scholastiker Scotus Erigena und Anselm von Canterbury, bis zu den Reformatoren Luther und Calvin und darüber hinaus, zieht sich der hoffnungslos verworrene Streit über Willensfreiheit und Praedestination. Gott ist allmächtig und allwissend; nichts geschieht, was er nicht von Ewigkeit wollte und vorhersah. Also ist der Mensch unfrei; denn handelte er anders als Gott vorherbestimmt hatte, so wäre Gott nicht allmächtig und allwissend gewesen. Also liegt es nicht in des Menschen Willen, dass er das Gute thue oder sündige. Wie kann er dann für seine Thaten verantwortlich sein? Wie verträgt es sich mit Gottes Gerechtigkeit und Güte, dass er den Menschen straft oder belohnt für Handlungen, welche im Grunde Gottes eigene Handlungen sind?

Das ist die Form, in welcher das Problem der Willensfreiheit dem durch heiligen Wahnsinn verfinsterten Menschengeiste sich darstellte. Die Lehre von der Erbsünde, die Fragen nach der Erlösung durch eigenes Verdienst oder durch das Blut des Heilandes, durch den Glauben oder durch die Werke, nach den verschiedenen Arten der Gnade, verwuchsen tausendfältig mit jenem an Spitzfindigkeiten schon hinlänglich fruchtbaren Dilemma, und vom vierten bis zum siebzehnten Jahrhundert wiederhallten durch die ganze Christenheit Klöster und Schulen von Disputationen über Determinismus und Indeterminismus. Vielleicht giebt es keinen Gegenstand menschlichen Nachdenkens, über welchen längere Reihen nie mehr aufgeschlagener Folianten im Staube der Bibliotheken modern. Aber nicht immer blieb es beim Bücherstreit. Wüthende Verketzerung mit allen Greueln, die der herrschenden Religionspartei gegen Andersdenkende freistanden, hing sich an solche abstruse Controversen um so lieber, je weniger damit Vernunft und aufrichtiges Streben nach Wahrheit zu thun hatten.
Damit musste klar kommen als Christ. Oder eben nicht, dann werde halt Atheistin. Ist auch ehrlich.
Philippus
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Philippus »

Melde mich wieder zurück, ich erinnere mich, dass ich diesen Thread eigentlich mal angestossen hatte, oder?
Sorry, dass ich lange nichts mehr geschrieben hatte.
War im Urlaub und viele Termine halt, muss mir erst mal alle neuen Argumente durchlesen, damit ich wieder in das Thema einsteigen kann... :)
Philippus
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Philippus »

Abtreibung generell verbieten?

Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 16:40 Bin für ein absolutes Verbot.


Wie absolut lieblos ist das denn?
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