Re: Logik und Erkenntnis
Verfasst: Sa 21. Jan 2023, 10:00
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lass mich doch auch mal
Paul hat geschrieben: ↑Sa 21. Jan 2023, 14:42 und noch was, das problem der interaktion
materie interagiert offensichtlich nicht durch kontaktwirkung mit anderer materie, die wirkung wird über felder vermittelt...und felder sind nicht materieller natur, oder
vor allem sind sie keine epiphänomene glaube ich
Das streitet sicher niemand ab. Aber ursprünglich ging es doch darum, dass die Maschine etwas macht, was stets in jeder Beschreibung fehlen wird. Es braucht dieses "stets", damit daraus ein anti-reduktionistisches Argument wird.Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 19. Jan 2023, 10:04 Natürlich ist daran nichts Mysteriöses, denn es ist - so oder so - eine Maschine. Gleichwohl muss man schon kompliziertere Überlegungen anstellen, um vom Explosionsplan einer kompelxen Maschine auf deren Verwendungszweck zu schließen, wenn man kein Fachmann ist. Das bedeutet, dass man einem so komplexen System wie dem Gehirn oder gar dem ganzen zentralen Nervensystem (ob es eine Maschine ist, lasse ich dahingestellt) nicht unbedingt ansehen kann, was es alles kann (z.B. eben auch eine Person, Geist, Bewusstsein und Selbstbewusstsein hervoringen etc.).
Um ehrlich zu sein: Ich dachte, das wäre nur indirekt an mich gerichtet gewesen (eher an Spice).Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 19. Jan 2023, 10:04 Leider hast du mein Argument dafür, warum es ohne zentrales Nervensystem weder Seele, noch Persönlichkeit, noch Bewusstsein, noch Selbstbewusstsein, noch höhere kognitve Fähigkeiten u.ä. gibt, dass es also mindestens notwendige Voraussetzung hierfür ist, unbeantwortet gelassen, weshalb ich es wiederhole:
und hier:Claymore hat geschrieben: ↑Di 17. Jan 2023, 08:51 Die menschliche Seele halte ich zwar für unsterblich, aber ohne Bewusstsein (Sinneseindrücke oder was die Vorstellungskraft hervorbringt) ist das so, wie wir es doch schon jetzt zu Lebzeiten in Vollnarkose "erleben" können - es sind übrigens genau solche Zustände, mit denen platonische oder cartesische Auffassungen von der Seele Probleme haben (eine eindeutige Widerlegung ist das natürlich trotzdem nicht).
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 11. Jan 2023, 21:55Wenn ein Baum gefällt wird, hat der Stumpf die Möglichkeit wieder Triebe auszutreiben, wieder sich voll als Baum auszubilden. Die Morphe ist also noch da, d. h. das Prinzip, was dem Baum innewohnt und ihn zu einem Baum macht. Zerstört man aber auch den Stumpf, ist die Baum-Form zerstört.
Beim Menschen ist das ähnlich - nur da die menschliche Form (Seele) eben immaterielle Operationen ausüben kann, muss sie teils immaterieller Natur, d. h. subsistierend (den Tod überdauernd) sein. Sie kann getrennt von Materie weiterexistieren. Der "Stumpf" des Menschen ist sozusagen unzerstörbar.
Ist für meinen Geschmack wieder zu sehr Spaßphilosophie und die löst gar nichts.Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 19. Jan 2023, 10:041. bin ich geneigt zu antworten: Ja, genau das ist der Fall. Die Annahme, unser Gehirn sei ein weiteres Sinnesorgan , nämlich der Fernsinn für alle Informationen (auch wenn wir sie am Rande des Universums aufspüren), insbesondere auch die, die uns die Natur liefert, löst das Problem einer vermeintlichen Dualität von Geist und Materie.
Vieles von dem, was man heute zu Geist zählt (siehe Diagramm), also z. B. Qualia, nimmt man auch bei den Tieren an. Was hat der Mensch da in der Definition zu suchen?
Was hier "unten" abläuft, ist die natürliche Welt, und die unterliegt natürlichen Prozessen. Und der Mensch ist nun mal ein körperliches Wesen mit Gehirn. Das ist fundamental seine Natur. Und der Rahmen, in der man irgendeine Evolution zu erklären hat.Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 19. Jan 2023, 10:042. Deine rollenden Augen sind keine Antwort auf meine Frage: Wenn Seele, Personalität, mein ICH u.ä. jederzeit (wenn auch nur mit der freundlichen und tätigen Unterstützung des lieben Gottes) nach dem Tode des Individuums einfach weiterleben können als hätten sie noch einen Körper, alle Sinne und ein zentralen Nervensystem mit funktionierendem Gehirn, - wenn nach dem Tode also alles genau so sein kann, wie vor ihm inklusive funktionierender Leiblichkeit. Warum - in Gottes Namen - braucht es dann einen Jahrmillionen Jahre andauernden evolutionären Prozess, der diese physischen Voraussetzungen als notwendige Voraussetzungen für unsere kognitiven Leistungen, unsere Persönlichkeit, mein Ich, mein Bewusstsein, meine Seele(?) usw. hervorbringt? Denn dass es notwendige Voraussetzungen sind, das wissen wir, denn wir können genau beobachten, was geschieht, wenn jemand durch Unfall, vorsätzlicher Beschädigung oder Krankheit diese physischen Voraussetzungen verliert.
Die evolutionären Prozesse in der Natur bringen nichts hervor, was ein Organismus gar nicht zum Überleben benötigt. Die Vorstellung einer unsterblichen Seele oder Persönlichkeit oder eines Ich etc. verstößt elementar gegen dieses Prinzip der Natur.
Deswegen habe ich doch gefragt, woher sie sonst herkommen sollen.
Meiner Ansicht nach ist das überhaupt nicht offensichtlich. Sondern Ergebnis komplexer, hoffentlich korrekter Überlegungen. Immerhin ist Physikalismus die dominante Metaphysik - wenn es offensichtlich ist, warum? Ich diagnostiziere ja auch gerne Pathologien im Denken anderer, aber so doll wie du treibe ich es dann doch nicht. Insbesondere da das Denken ein Sinn sein soll, und nun ganz viele Physikalisten nicht nur falsch denken, sondern auch noch falsch wahrnehmen.Fest steht, dass Qualia als qualitative Empfindungen im phänomenalen Bewusstsein (das Sehen der Farbe Blau oder das Schmecken des Geschmacks eines Weines, das Fühlen eines Schmerzes etc.) offensichtlich nicht aus einer quantitativen Beschreibung der Prozesse hervorgehen, die notwendig sind für die Entstsehung dieser qualitativen Empfindungen (wobei Empfindungen vermutlich stets "qualitativ" sind).
Und wo ist das Argument, dass Geist nicht über dem Physikalischen superveniert?
Also setzt er einen Platonismus für abstrakte Objekte voraus - mit all seinen Problemen?Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 19. Jan 2023, 10:04Gabriels Sinnfelder sind ontische Realitäten mit Gegenstandsbereichen und mengentheoretisch beschreibbar. Sie sind Teil der Realität innerhalb eines erkenntnistheoretischen und ontologischen Realismus (Gabriel ist Mitbegründer des neuen bzw. mittlerweile so genannten neutralen Realismus, das popularwissenschaftliche Buch, in dem er sein Konzept ausarbeitet ist WARUM ES DIE WELT NICHT GIBT).
Wie wäre es, seine Setzung bezüglich der Frage kundzutun, ob man "Geist" als körperlich unabhängige oder körperlich abhängige Größe definiert (sic!)? Damit meine ich nicht das Segment des menschlichen Geistes im biologischen Menschen, der selbstverständlich körperlich abhängig ist.
am besten, wir fangen noch mal beim urknall anHiob hat geschrieben: ↑Sa 21. Jan 2023, 22:32Wie wäre es, seine Setzung bezüglich der Frage kundzutun, ob man "Geist" als körperlich unabhängige oder körperlich abhängige Größe definiert (sic!)? Damit meine ich nicht das Segment des menschlichen Geistes im biologischen Menschen, der selbstverständlich körperlich abhängig ist.
Das ist das alte Lied: Ständig muss man zurück zum Los, weil man mit den Mensch-ärgere-Dich-nicht-Männchen irgendwo im Feld angefangen hat.
ich mag so wortspiele