Oleander hat geschrieben: ↑Fr 8. Sep 2023, 01:28
Wenns um "Gedankengebäude" geht, ja wahrscheinlich ..
Aber ob er das so eindeutig meinte in Eph 6,12 mit:
gegen die geistigen ⟨Mächte⟩ der Bosheit in der Himmelswelt.
Ja, die Ausdrucksweise ist schon nicht einfach, aber als mindestens herausfordernd für uns müssen wir sie auch im Hinterkopf behalten und nicht einfach in Schwarz-weiß-Kategorien denken. Bosheit im Himmel, in Gottes Nähe : Bei so einem Gedanken muss man doch wenigstens die Augenbrauen hochziehen. Intuitiv würden jetzt viele sagen, dass es ja mehrere Himmel gibt. Einer davon ist eben der Bereich der finsteren Gesellen. Aber so einfach kann man sich das nicht machen, denn Gott ist der Herr aller Himmel.
Himmlisch und irdisch kann ich nur zusammen bringen, wenn es etwas mit der Gedankenwelt des Menschen zu tun hat. Der Mensch lebt in einer materiellen Umwelt, aber um sich darin zurecht zu finden nimmt er sinnliche Reize aus der Umwelt wahr. Wenn der Mensch enfernt einen Baum stehen sieht, dann erfährt er diesen Baum nicht in seinem vollständigen Wesen, sondern nur anhand seines Abbildes der Umwelt, dass durch die Reizimpulse in seinem Kopf konstruiert wird. Der Mensch lebt und bewegt sich zwar in der Umwelt, aber sein Erleben der Umwelt findet in seinem Kopf statt. Er lebt also viel mehr in diesem Abbild der Umwelt, das in seinem Kopf ist, anstatt in der Umwelt selber. Die äußeren Impulse liefern ihm nur eine Grundlage für dieses konstruierte Abbild. Sie wird zum Großteil mit willkürlichen, teils passenden und teils völlig unsinnigen Eigengedanken ergänzt. Dieses Abbild der Welt im Kopf ist der Lebensraum der Götter, Dämonen und Weltanschauungen. Erschwerend hinzu kommt, dass dieses Abbild im Kopf auch gesehen werden muss im Zusammenhang mit allen anderen Menschen, die zusammen leben. Dadurch entsteht eine kollektive Metaweltanschauung welche durch Traditionen, Autoritäten und Deutungshoheiten wieder auf die Individuen zurück wirkt und sich so entweder teils festigt, teils auflöst oder ständig erneuert. Diese Prozesse sind aus menschlicher Sicht absolut kontingent, also willkürlich und unkontrollierbar. Die Dämonen herrschen hier nicht, aber sie agieren und führen quasi ein Eigenleben. Ihr Agieren führt zu völlig chaotischen Resultaten und genau das gefällt ihnen. In diesem Chaos fühlen sie sich wohl. Nur Gott aber kann diese Chaos beherrschen, wenn wir es zulassen, dann sind die Dämonen unwirksam und verpuffen.
Oleander hat geschrieben: ↑Fr 8. Sep 2023, 01:28
Dazu noch die Aussage Jakobus:
Jak 4,7 Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen.
Wenn der Teufel in seinem Himmelsbereich wirkt, was hat das dann mit uns auf der Erde zu tun ?
Oleander hat geschrieben: ↑Fr 8. Sep 2023, 01:28
Was bedeutet, nicht "nach dem Fleisch" kämpfen?
Weder mit dem Fleisch, noch für das Fleisch. Der größte Kampf des Menschen ist der Kampf eines jeden Individuums gegen sich selbst. Dieser Kampf findet statt in Gedanken und durch Selbstreflexion, äußert sich dann aber in Triebkontrolle und Anspruchsregulation. Das gegnerische Ego ist der Satan.
Oleander hat geschrieben: ↑Fr 8. Sep 2023, 01:28
Wenn Leute miteinander heftige Diskussionen führen, die dann womöglich in Streit ausarten, ist es mAn ebenso "fleischlich"
Das fleischliche "Wort" wird als Waffe eingesetzt...
Ja, wenn sie in Streit ausarten, weil es dann wieder um die Behauptung materieller Ansprüche geht. Und dann geht es schnell um viel mehr als nur um das bloße Existenzrecht, was man ja niemandem absprechen oder vorwerfen kann, sondern um Dominanz.
Oleander hat geschrieben: ↑Fr 8. Sep 2023, 01:28
Als Jesus dem "Satan" in der Wüste kontra gab (widerstand), war die Sprache(das Wort )geistlicher Art.
Ja, aber er hat auch weiterhin Hunger und Durst ertragen, womit ihn der Satan ja an der Nase rum führen wollte und auch der Versuchung widerstanden, ihm beweisen zu wollen, dass er den Sturz vom Tempeldach überleben würde.