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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 10:09
von Hiob
Helmuth hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 08:22 All das war aber vor dem Essen vom Baum nicht möglich, denn ich denke auch das sich "für oder gegen Gott zu entscheiden" bedarf schon des Wissens, dass es Sünde ist sich gegen Gott zu entscheiden.
Genau so sehe ich es auch. - Grüße zurück nach Wien.
um sich bewusst für oder gegen Gott entscheiden zu können?
So sagt man oft - allein, ich glaube es nicht, weil aus dem Text überhaupt nicht ersichtlich ist, dass sich A+E subjektiv in einer Situation des "Ich muss mich jetzt für oder Gott entscheiden" befanden. - Im Gegenteil: Als Gott kurz danach kommt, schämen sie sich. - Wenn ich mich für etwas entscheide, schäme ich mich nicht: "Ich habe mich entschieden, zukünftig vegan zu leben - das tut mir aber leid". Passt nicht.
Spice hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 08:50 So in Kurzform Reichelt
Inhaltlich geht dies in die richtige Richtung. Reichelt scheint die Bibel psychologisch zu deuten.
renato23 hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 09:38 Und warum wird es überhaupt als Sünde gewertet, wenn jemand die Gabe der Unterscheidung von gut und böse sich zu eigen machen will?
Bingo. Wahrscheinlich liegt es an unserem Verständnis von "Sünde". Wir verstehen ja unter "Sünde" so etwas Ähnliches wie "Jetzt habe ich aber gerade konkret etwas falsch gemacht". Das ist nicht falsch. Aber es gibt auch noch eine allgemeine Bedeutung von Sünde, nämlich das Sich-Entfernen von Gott.

Und genau das passiert, wenn der Mensch aus dem Guten, also aus Gott, herausgeht, um gut und böse unterscheiden zu können - egal ob er das bewusst oder unbewusst tut. "Sünde" ist also nicht nur ein persönliches Versagen, sondern ein Zustand. Da kommt übrigens auch der Begriff der Erbsünde her, der ja nicht heißt "Du hast gerade was angestellt", sondern "Du kannst gar nicht anders, als zu sündigen, weil Du auf einem Terroir lebst, wo Sünde unvermeidbar ist". - Das heißt NICHT, dass man deshalb als Individuum entlastet wäre ("Ach so, dann kann ich ja nix dafür"). Aber es heißt, dass Sünde/Schuld ein unvermeidbares Attribut des menschlichen Daseins ist.

Umgekehrt, das wäre die andere Seite: Wenn man gut und böse erkennen will, was die Voraussetzung ist, Gott bewusst als das Gute zu erkennen, gibt es keine Alternative zum Sündenfall.

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 10:27
von Spice
Hiob hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:09
Spice hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 08:50 So in Kurzform Reichelt
Inhaltlich geht dies in die richtige Richtung. Reichelt scheint die Bibel psychologisch zu deuten.
Es geht ja auch um die Psyche des Menschen.

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:00
von Hans-Joachim
Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 01:20 Die stehen ja schon in der Stadt (im neuen Jersualem) in der sich unsterbliche Menschen befinden werden...
Also wovon müssen die "Völker" noch geheilt werden?
Ich betonte ja schon, dass solche Bäume keine echten Pflanzen sind. Es sind symbolische Bäume gemeint. Jesaja benutzt diese symolischen Bäume auch. Die Bibel ist voll mit Symbolen und orientalischen Redewendungen. Die Israeliten haben sie gut verstanden, doch für uns Europäer ist das etwas schwierig. Für diejenigen, die sich an Worte festklammern möchten, wird es ganz hart. Denen gebe ich zu bedenken, dass der Buchstabe tötet und der Geist lebendig macht. Und nur, weil etwas nicht in der Bibel steht, bedeutet nicht, dass etwas so ist.

Die Bibel ist heilige Schrift, doch macht die Bibel nicht zu einem präsidierenden Buch, wie die Muslime es mit dem Koran machen. Denn Gott kann auf mancherlei Weise zu uns sprechen.

Die Bibel ist ein Zeugnis, dass Jesus der Christus ist. Die zentrale Mission Christi ist sein Sühnopfer. In Getsemani litt er für die Sünden der Welt, bis er Blut schwitzte. Auf Golgata gab er sein Leben, um den Tod zu überwinden. Das ist der Kern der ganzen christlichen Botschaft. Wer sich die Mühe macht, die Bibel aus dieser Perspektive zu lesen, wird manches vielleicht besser verstehen. Klammert euch nicht an meine Worte fest, sondern versucht zu verstehen, wovon ich schreibe.

Ich schreibe das als Empfehlung. Wie ihr das Schriftstudium betreiben wollt, ist ohnehin eure Sache.

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:06
von renato23
Hiob hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:09
Und genau das passiert, wenn der Mensch aus dem Guten, also aus Gott, herausgeht, um gut und böse unterscheiden zu können - egal ob er das bewusst oder unbewusst tut. "Sünde" ist also nicht nur ein persönliches Versagen, sondern ein Zustand
Das Unterscheiden können von gut und böse ist doch wichtig um nurmehr das Gute tun zu können, dem Bösen keinen Raum mehr zu geben.
Wenn man das Sündigen, also liebloses=gottloses Reden, Handeln nicht aufgibt, wird es allenfalls zum "Zustand".
Hiob hat geschrieben:]
Da kommt übrigens auch der Begriff der Erbsünde her, der ja nicht heißt "Du hast gerade was angestellt", sondern "Du kannst gar nicht anders, als zu sündigen, weil Du auf einem Terroir lebst, wo Sünde unvermeidbar ist". - Das heißt NICHT, dass man deshalb als Individuum entlastet wäre ("Ach so, dann kann ich ja nix dafür"). Aber es heißt, dass Sünde/Schuld ein unvermeidbares Attribut des menschlichen Daseins ist.
Den Begriff Erbsünde gibt es in der Bibel nicht....wurde doch seìtens damaliger RKK ins Leben gerufen , um die Einnahmen durch Ablassbriefe mehren zu können.

Menschen sind auch fähig in der Liebe zu bleiben, insbesondere wenn sie sich um ihrer Selbst willen geliebt erkennen.

Sündigen ist klar vermeidbar. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir nurmehr tun was gottgefällig ist, oder mit Johannes Worten zeigt sich unsere Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten und seine Gebote sind NICHT schwer. 1.Joh 5,3.
Schon in der Bibel wird unter Gerechten und Gottlosen unterschieden. Und Johannes lobt ja jene jungen Männer, die gelernt haben, den Bösen zu überwinden, indem das Wort Gottes aus dem Mund seines Sohnes Jesus in ihnen blieb.1. Joh.2,14
Hiob hat geschrieben:Umgekehrt, das wäre die andere Seite: Wenn man gut und böse erkennen will, was die Voraussetzung ist, Gott bewusst als das Gute zu erkennen, gibt es keine Alternative zum Sündenfall.
Wir wissen doch, dass Gott Liebe ist und dass wer in der Liebe bleibt in Gott bleibt und Gott in ihm. Um nurmehr das Gute zu Tun, das Böse zu lassen, ist es ja auch wichtig zw. Recht und Unrecht, Gut und Böse unterscheiden zu können.

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:30
von Spice
Hans-Joachim hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:00
Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 01:20 Die stehen ja schon in der Stadt (im neuen Jersualem) in der sich unsterbliche Menschen befinden werden...
Also wovon müssen die "Völker" noch geheilt werden?
Ich betonte ja schon, dass solche Bäume keine echten Pflanzen sind. Es sind symbolische Bäume gemeint. Jesaja benutzt diese symolischen Bäume auch. Die Bibel ist voll mit Symbolen und orientalischen Redewendungen. Die Israeliten haben sie gut verstanden, doch für uns Europäer ist das etwas schwierig. Für diejenigen, die sich an Worte festklammern möchten, wird es ganz hart. Denen gebe ich zu bedenken, dass der Buchstabe tötet und der Geist lebendig macht. Und nur, weil etwas nicht in der Bibel steht, bedeutet nicht, dass etwas so ist.
Endlich mal ein Christ, der etwas Vernunft in dieses Forum bringt! :Herz2:

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:37
von Oleander
Spice hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:27
Hiob hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:09
Spice hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 08:50 So in Kurzform Reichelt
Inhaltlich geht dies in die richtige Richtung. Reichelt scheint die Bibel psychologisch zu deuten.
Es geht ja auch um die Psyche des Menschen.
Es steht geschrieben:
1.Mose 2
15 Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. 16 Und der HERR, Gott, gebot dem Menschen und sprach:
Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;
17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
Mehr steht dazu nicht geschrieben, jedoch kam mir mal dazu ein Gedanke:
Wenn Gott allwissend ist, wußte er auch, dass die "Schlange"(die Versuchung) nach Eden kommen wird.
Vielleicht lies er das bewußt zu.
NUR warum hat er Adam nicht davor gewarnt, dass dies der Fall sein könnte?
So quasi: Lass dich durch nichts und niemanden dazu verführen, von dieser Frucht zu essen...?
Gib auch deiner eigenen Begierde nicht nach, ich will dich nur davor warnen , um dich zu beschützen.

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:45
von Corona
Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:37 NUR warum hat er Adam nicht davor gewarnt, dass dies der Fall sein könnte?
Weil er dem Menschen die freie Wahl lässt.

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:49
von Oleander
Hans-Joachim hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:00 Es sind symbolische Bäume gemeint.
Und was will diese Symbolik in dem Fall(Offenbarung)ausdrücken?
Kannst du mit der Symbolik was anfangen?

Deine Antwort, die du gabst, gab mir darüber nicht Aufschluss.
Eher nahm ich sie als Missionsautrag für das Opfer Jesus wahr... ;)

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:53
von Oleander
Corona hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:45
Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:37 NUR warum hat er Adam nicht davor gewarnt, dass dies der Fall sein könnte?
Weil er dem Menschen die freie Wahl lässt.
Die hat der Mensch auch, wenn man ihn aufmerksam macht, welche Gefahren auf einem zukommen könnten.
Oder warnst du deine Kinder nicht?

Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Verfasst: Mo 9. Jan 2023, 11:54
von Spice
Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:37
Spice hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:27
Hiob hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:09
Spice hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 08:50 So in Kurzform Reichelt
Inhaltlich geht dies in die richtige Richtung. Reichelt scheint die Bibel psychologisch zu deuten.
Es geht ja auch um die Psyche des Menschen.
Es steht geschrieben:
1.Mose 2
15 Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. 16 Und der HERR, Gott, gebot dem Menschen und sprach:
Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;
17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
Mehr steht dazu nicht geschrieben, jedoch kam mir mal dazu ein Gedanke:
Wenn Gott allwissend ist, wußte er auch, dass die "Schlange"(die Versuchung) nach Eden kommen wird.
Vielleicht lies er das bewußt zu.
NUR warum hat er Adam nicht davor gewarnt, dass dies der Fall sein könnte?
So quasi: Lass dich durch nichts und niemanden dazu verführen, von dieser Frucht zu essen...?
Gib auch deiner eigenen Begierde nicht nach, ich will dich nur davor warnen , um dich zu beschützen.
Wie es bereits gesagt wurde, handeln es sich hier um ein psychologisches Geschehen, das uns in Bildern vermittelt wurde. Man muss also etwas von der Psyche verstehen und deren Entwicklung, um etwas Vernünftiges mit dem Text anfangen zu können. "Gewarnt" wurde ja der Mensch. Aber das alles hat noch nicht mit einer menschlichen Sprache zu tun. Auch hätte der Mensch mit einem Begriff, wie "sterben" nichts anfangen können. Denn um zu wissen, was ein Begriff meint, muss man schon kennengelernt haben, was Sterben und Tod bedeuten. Ein von Geburt an Blinder kann mit "Sonnenlicht" auch nichts anfangen. Was soll das sein?