Jada

Rund um Bibel und Glaube
Zippo
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 22. Okt 2020, 13:07 Und wenn Gott etwas gereut, dann hat er es eben so nicht gewollt.
Wenn man es übersetzt/versteht, dann klingt das - richtig. --- Bei Buber steht "Es war ihm <Gott> Leid" - also er litt darunter, die Menschen geschaffen zu haben. --- Egal, wer von uns in dieser Sache vor Gott recht hat: Es ist ein klassisches Beispiel dafür, dass "wörtlicher lesen" nicht unbedingt weiterbringt - denn BEIDES ist wörtlich und trotzdem sehr unterschiedlich.
Warum muß Buber denn immer alles anders übersetzen ? Liegt es gar an seiner Dogmatik der Allwissenheit ? Solch ein Gott darf natürlich nicht enttäuscht sein und schon mal gar nichts bereuen, denn er wußte ja angeblich alles.

Wenn Buber übersetzt: " Es war ihm Leid" , ist das in seiner Bedeutung übrigens auch nicht viel anders. Was findest du daran unterschiedlich ?

In 1 Mo 6,6 wird "reute" aus dem Wort "nacham" übersetzt, das wird sehr oft mit "trösten" übersetzt. Es ist auch verwandt mit dem Wort "noah".
Du kannst ja mal im strong Verzeichnis nachlesen, ich verwende bibelkommtare.
Frage: Was hat " reue"mit "trösten" zu tun ? Wer reut, ist trostbedürftig, wäre das vielleicht eine gute Übersetzung ?
Jaja, die hebräische Sprache ist uralt und eine sehr schwere Sprache. Die Übersetzer haben es nicht leicht.

Naja, wenn es jemand Leid tut, was da für Elend auf der Erde geschieht, dann hat er es vielleicht geahnt, aber nicht unbedingt gewußt. Satan hat eben seine Arbeit an der Menschheit fortgesetzt und da war ja klar, was aus ihr wird.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 22. Okt 2020, 13:07 Deswegen kann es die Zeit doch trotzdem gegeben haben. "in den Tagen der Vorzeit" wird aus dem Wort "qedem" abgeleitet. Eigentlich heißt es "Osten" und wird auch verwendet, als Gott die Pflanzung des Garten Edens beschreibt.
Kann man so verstehen - aber auch anders. ---- Beides ist je nach Denkweise begründbar.
Da müßen wir noch weiter in der Bibel forschen. Mir fiel z. Bsp. auch der vielzitierte Vers ein, daß für Gott 1000 Jahre , wie ein Tag sind. Ps 90,4 Das bedeutet, daß Gott ein anderes Zeitempfinden hat, aber trotzdem in der Zeit lebt. Auch bei ihm kommt immer eins nach dem anderen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 22. Okt 2020, 13:07 Dieses Wort hat also lange Entwicklung gehabt und meine sprachlichen Studien haben ergeben, daß es sich um einen unbestimmetn Anfang handelt oder ein unbestimmtes Ende. Später ist dann das Wort für Ewigkeit daraus abgeleitet worden.
Das führt in die Frage, was eigentlich sprachlich möglich ist. - Man behilft sich in Grenzfällen gerne mit Übertreibungen - wenn bspw. ein Kind sagt "Das war gaaaaaaanz, ganz, gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz groß" oder wenn bei Salomon steht, dass Gott nicht vom Himmel der Himmel der Himmel gefasst werden könne (oder so ähnlich).
Wir werden so schnell nicht begreifen, wie sich bestimmte Worte gebildet haben.
Im Osten geht die Sonne auf, da hatte man vielleicht mal ein Wort für. Ein neuer Tag beginnt. Aus dem Verborgenen taucht sie auf und nimmt ihren Lauf. Ein weinig kann ich mir vorstellen, daß man da an die ferne Vorzeit, also "qedem" gedacht hat. Wenn niemand mehr weiß, wann es gewesen ist, dann wird das Wort "qedem" gebraucht.
Hier ist also ein weitaus größeres Potential für Interpretation gegeben, wie für das Wort "jada" , das immer in Verbindung mit "wissen", "kennen" und "erkennen" gebraucht wird.
Hiob

"Osten" kann also auch stehen für "außerhalb unseres Verstehens" - aber da müsste man Spezialisten fragen. --- Was "Ewigkeit" angeht, muss man eh überlegen, ob etwas äonisch gemeint ist oder überzeitlich oder ewig anhaltend. - Also auch hier EIN Wort mit unterschiedlichsten Bedeutungen.
"Außerhalb unseres Verstehens", das könnte sein. Es geht um einen Zeitpunkt, der sich unserem Verständnis entzieht, der im Verborgenen liegt, wie die Sonne hinter dem Horizont.
Hiob

Wenn es heißt "Am Anfang war das Wort", sind damit nicht Buchstaben oder Laute gemeint, sondern das, was im Griechischen mit "Logos" übersetzt wird (auf Basis des hebräischen "Memra" - so hat es mir mal einer erklärt. - Dieses "Memra" hat im Grund mit Sprache nichts zu tun (außer dass man mit Sprache etwas ausdrückt, also auch das Memra ausdrückt). - Also "Am Anfang war Gott/Geist/Jesus". - Man kann diesen Satz nicht dadurch einfangen, dass man "wörtlich" versteht.
Mit dem memra habe ich mich auch schon mal beschäftigt, aber das ist ja ein ganz schwammiger Begriff. Da bleiben wir lieber beim "logos".
Mit "Wort" ist das ganz gut übersetzt und es liegt nicht an der Übersetzung, daß manche Christen , wie z. Bsp. Michael hier etwas anderes drunter verstehen, wie andere Christen, die unter dem "Wort" im Johannesprolog eine Bezeichnung für unseren Herrn Jesus Christus verstehen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 10:02 Da es für dich nicht so klar ist, so solltest du nachdenken. ob du schon neu geboren wurdest.
So wie Du klingst, bin ich es - aber mir ist der Ausdruck selber nicht ganz geheuer. - Wie wäre es mit: "Ich, Michael, bin Christ"----??? Reicht das nicht?
Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 10:02 Dich mit Wasser als Baby anzuspritzen unter einem Formelspruch ist doch eine lächerliche Praxis der RKK.
Nee - da steckt schon was dahinter. - Man nennt das "Ex opere operato" = " Etwas wirkt unabhängig von der Einstellung dessen, der es tut, und unabhängig von der Einstellung dessen, an dem und für den es getan wird" (wik). --- Salopp: Wenn Du einem Kleinkind den Blinddarm operierst, ist dieser Weg, egal, was das Kind dazu meint. --- Die RKK glaubt an eine wirkliche Wirkung des HG, unabhängig vom Befinden des Betroffenen.
Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 10:02 Du bist eh sicher, dann ist es wieder Demut es nicht genau zu wissen, klare Sache ist es nicht.
Ja - weil ich spüre, dass der "andere Geist" im Irdischen präsent ist und ich nicht immer sicher sein kann, dass er mich nicht am Wickel hat. --- Also meine Antwort ist "Ja", aber das ist keine Garantie für nix.
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 Warum muß Buber denn immer alles anders übersetzen ? Liegt es gar an seiner Dogmatik der Allwissenheit ?
Nee - er macht es sehr urtextnah, versucht also den Geist dieser Zeit in seinen Übersetzungen einzufangen.
Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 Wenn Buber übersetzt: " Es war ihm Leid" , ist das in seiner Bedeutung übrigens auch nicht viel anders. Was findest du daran unterschiedlich ?
"es war ihm (ein) Leid(en)". - Wenn Du zu zahnarzt gehst, weißt Du vorher, dass es weh tun wird. - trotzdem tust Du es.
Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 Frage: Was hat " reue"mit "trösten" zu tun ? Wer reut, ist trostbedürftig, wäre das vielleicht eine gute Übersetzung ?
Puh. - Vielleicht ist da die Konnotation drin "Ich gehe zum Zahnarzt und brauche Trost". - Aber das ist keine Behauptung, sondern ein spontaner Reflex.
Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 Das bedeutet, daß Gott ein anderes Zeitempfinden hat
Natürlich hat er das. - Wir müssten mal über den Unterschied von "Gott im Wesen" und "Gott als Offenbarungsgröße" sprechen. - In seinem Wesen ist Gott für den Menschen nicht verstehbar (dort ist er gleichzeitig-ewig-überzeitlich - bspw.) - In seiner Offenbarung steigt er aber zu UNSEREN Verständnis-Möglichkeiten runter und spricht dementsprechend - z.B. in Begriffen wie "Zeit", da wir als IRdische ja in der Zeit leben.

Kleiner Schwenk: ein berühmter Quanten-Mechaniker hat mal gesagt: "Wer sagt, dass er die Quantenmechanik versteht, hat sie nicht verstanden" - dieser Satz passt auch auf Gott in seinem Wesen.
Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 Wenn niemand mehr weiß, wann es gewesen ist, dann wird das Wort "qedem" gebraucht.
das kommt hin. - In der griechischen Mythologie kamen die Götter aus dem "Chaos" - ein BEgriff für das Unbegreifliche.
Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 Es geht um einen Zeitpunkt, der sich unserem Verständnis entzieht, der im Verborgenen liegt
Genau - und zwar dimensional unserem Verständnis entzogen ist. - Noch ein kleiner Schwenk: Mathematisch ist problemlos "x hoch 1000" ausdrückbar. - Aber für uns ist nicht ausdrückbar, wie ein "Körper" mit 1000 Dimensionen aussieht - wir passen bereits bei 3 Dimensionen (meinetwegen 4, wenn man Zeit dazuzählen will).
Zippo hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 12:13 die unter dem "Wort" im Johannesprolog eine Bezeichnung für unseren Herrn Jesus Christus verstehen.
Schon klar - aber da sollte man lieber "JEsus" sagen, wenn man Menschen außerhalb christlicher Gruppierungen nicht irritieren will. - Ich habe manchmal den Verdacht, dass sich Menschen gerne folgende Konstruktion benutzen:
1) Jesus ist das Wort.
2) Ich verstehe das Wort, weil ich es buchstäblich verstehe.
3) Also ist Jesus in mir.

Auch beim solchen Dingen KANN der andere Geist unterwegs sein.
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Helmuth
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Re: Jada

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 13:50 So wie Du klingst, bin ich es - aber mir ist der Ausdruck selber nicht ganz geheuer. - Wie wäre es mit: "Ich, Michael, bin Christ"----??? Reicht das nicht?
Sagen wir so, ich weiß was damit verbunden ist. Kontrolle ist aber notwendig. Ich erhalte zu jedem Monatsersten meinen Gehalt. Ich könnte auch darauf vertrauen, dass dem so ist. Ich sehe dennoch regelmäßig nach. Christen sollten ebenso ihren Status regelmäßig überprüfen.

Christ ist ein dehnbarer Begriff, jedenfalls gesellschaftlich (sprich weltlich) gesehen. Neugeboren aus Gottes Geist ist dagegen eine sehr klare Insider Sprache und nicht jeder kennt sie. Das soll heißen, nicht jeder „Christ“ kann sie daher sprechen und zwar deshalb, weil nicht jeder „Christ“ auch ein Christ ist.
Hiob hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 13:50 Salopp: Wenn Du einem Kleinkind den Blinddarm operierst, ist dieser Weg, egal, was das Kind dazu meint. --- Die RKK glaubt an eine wirkliche Wirkung des HG, unabhängig vom Befinden des Betroffenen.
Das lassen wir, weil ich mit dir hier bei Gott keine unhaltbaren Dogmen klopfen will. Es zeigt nur den Mangel an Erkenntnis in der RKK bezüglich der Taufe insgesamt. Man lese dazu Gottes Wort kann ich nur sagen. Das reicht allgemein, um zur Erkenntnis diesbezüglich zu gelangen.
Hiob hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 13:50 Also meine Antwort ist "Ja", aber das ist keine Garantie für nix.
Für mich gibt es ebenso keine „Garantie“ aber eine lebendige Hoffnung, die einem nicht zuschaden werden lässt.. Das betrifft aber deswegen nicht den Status quo, sondern die Zukunft. Man ist neugeboren oder nicht, denn das Ereignis hat entweder stattgefunden oder nicht. Dazwschen gibt es wiederum nichts. Es prägt auch in der Regel. Daher habe ich dich gefragt, wann du zum Glauben gekommen bist.

Man kann aber auch vom Glauben wieder abfallen und merkt es dann leider Gottes nicht. Jesu Wort ist dazu wieder sehr klar. Durch die regelmäßige Selbstkontrolle und Erfüllung mit dem HG sorgt man hier vor. Wo der HG zur Umkehr anleitet muss man das auch tun. Das ist wie beim Autoservice.

Ich stelle einen weiteren Vergleich mit einem Kraftstofftank an. Jeder vernünftige Autofahrer kontrolliert ihn und tankt beizeiten. Er weiß auch, dass er nicht Öl sondern z.B. Super bleifrei tanken muss. Darüber weiß er Bescheid (bedeutet besitzt Erkenntnis). Weiters weiß er, was es bedeutet auf der Autobahn ohne Benzin zum Stillstand gekommen zu sein.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 19:09 Neugeboren aus Gottes Geist ist dagegen eine sehr klare Insider Sprache und nicht jeder kennt sie.
"Insider" gibt es bspw. auch in der RKK. - Vor vielen Jahren wollte ich mal einen Domkapitular provozieren, indem ich sagte: "Wirklich gläubig sind doch nur 5%" - Worauf er geantwortet hat: "Wir gehen von 3% aus".
Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 19:09 Es zeigt nur den Mangel an Erkenntnis in der RKK.
Halte es für möglich, dass die gelegentlich geistlich ziemlich fit drauf sind. - Aber auch hier wieder ein Hinweis, dass "jada" sehr individuell sein kann - bei gleicher Frömmigkeit unter den Beteiligten.
Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 19:09 Man kann aber auch vom Glauben wieder abfallen und merkt es dann leider Gottes nicht. J
Das meine ich mit "Satan". - Ich bin sicher, dass es sehr intensive Gemeinde-Mitglieder geben kann, die im Grunde abgefallen sind, ohne es zu merken - auch solche, die meinen, sie seien wiedergeboren. - Cave Satanum.
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Helmuth
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Re: Jada

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 20:26 "Wirklich gläubig sind doch nur 5%" - Worauf er geantwortet hat: "Wir gehen von 3% aus".
Ich gehe von 0,6% aus. damit die wirklich Neugeborenen und nicht 99.4% Mitläufer oder bloß Gläubige gemäß Papier (Taufschein). Mein Anhaltspunkt waren die Wahlen 2008 und 2010 in Österreich, die das m.E. recht gut aufzeigten.

An dieser Wahl beteiligten sich neugeborene Christen als eigene Partei, darunter auch Katholiken an der Parteipitze. Das ware echt gute Leute, wie es ja Gott sei Dank immer Ausnahmen gibt. Ich war auch mit von der Partie und fand es eine ausgezeichnete Idee.

Die offizielle RK distanzierte sich aber öffentlich davon, auch der Bischof von Wien stellte sich schriftlich dagegen und teilte das in einem Schreiben an uns mit. Man verjagten uns auch vor den Kirchengebäuden, wo wir Wahlwerbung betrieben, dabei auch die ihnen mit Namen bekannten Katholiken, und das obwohl wir den Namen Jesu dabei sichtbar erhoben haben. Muss ich mehr sagen?

Die Wahlergebnisse mit ca. 0,6% zeigten ein für mich ein ernüchterndes aber offenbarendes Ergebnis. Ich war enttäuscht aber meine Erkenntnis hat um ein Stückwerk dabei auch wieder zugenommen.

Die Mehrheit der Namenschristen Österreichs erkannte uns also nicht, dass wir für die Sache Jesu am Werk waren. Ich erwartete mir, dass diese uns anstelle der etablierten Parteien wählten. Es war eine Fehleinschätzuing. Man wählte wieder nur die von der RK vorgeschlagene Allerweltspartei oder anders bis gar nicht.

Ich recherchierte, wer die 0,6% Wähler waren. Es war offensichtlich die kleine Herde, die erkannt hatte, dass unser Anliegen weniger politisch sondern geistlich motivert war. Das war also die kleine Herde der Neugeborenen, von denen die große Mehrheit den Freikirchen angehören. Um Zahlen werde ich nicht feilschen, jedenfalls bestätigt es Jesu Wort über den breiten und schmalen Weg und das von der kleinen Herde.
Michael hat geschrieben: Sa 24. Okt 2020, 19:09 Ich bin sicher, dass es sehr intensive Gemeinde-Mitglieder geben kann, die im Grunde abgefallen sind, ohne es zu merken - auch solche, die meinen, sie seien wiedergeboren. - Cave Satanum.
Dessen bin ich mir ebenfalls sicher, leider. Aber wie ich das Beispiel vom leeren Benzintank gebracht habe, so sind sie auf den Abschleppdienst angewiesen, der auch ein Wirken des HG ist. Nur gibt es Menschen, die jede Hilfe verweigern, weil sie eh alles "wissen". Sagte ich nicht schon, dass Wissen überbewertet wird? Hier meine Stufenthese: Wissen --> Erkenntnis --> Weisheit.

Wissen ist Stufe 1. Jemand predigt das Evanglium. Ich weiß es nun, kenne es --> jada light. Ist noch kein echtes Jada, aber ein Anfang. Das Wichtige dabei ist ich nehme es an. Das ist Stufe 2. Der HG zieht nun bei mir ein und der Prozess der Neugeburt beginnt --> Jada. Die Schrift hat dazu dieses Wort:
Sprüche 1:7 hat geschrieben:  Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht!
Gottesfurcht ist also Voraussetzung. Erst wenn diese vorhanden ist wende ich es an und erhalte weitere Bestätigungen durch den HG. -->Jada Plus. So ergänzt nun der HG Stück für Stück und wir erreichen Stufe 3 Weisheit, für mich angewandte bzw. in die Tat umgesetzte Erkenntnis. Wie viel jeder davon erwirbt ergibt sich aus dem geistlichen Wandel und geht über das hinaus was reines Wissen ausmacht.

Ohne das Grund-Jada gibt es also auch kein Stückwerk. Die Grundlage muss sitzen. Dazu benötigt man Wissen, d.h. die Kenntnis (zu unterscheiden von Er-Kenntnis). Der Schritt der Annahme ist aber KEIN intellektueller Vorgang des Erfassens sondern jeder Demutsschritt, der geistlich getan wird, wie ich ich immer sage.

Er geht der Erkenntnis voraus. Ich muss akzeptieren was Gott sagt, was Gottesfurcht ausmacht. Ich muss dazu nicht alles genau verstehen. Gott verlangt das auch nicht, sondern schenkt Erkenntnis als Gnadenakt. Ich denke ich sage es nun zum 10. Mal. Hierin unterscheiden sich bislang unsere Auffassungen.

Nicht Neugeborene besitzen daher keine Grundlage. Was sie "Erkenntnis" nennen ist keine Erkenntnis, es ist bestenfalls Wissen, sitzt vielleicht im Kopf aber nicht im Herz. Ja und oft ist es auch falsch, weil sie vielen theologischen Irrlehren folgen. Und so rennen neben Atheisten und Übrigen Millionen Kopfchristen auf dem Planten herum. Sie haben von mir aus Wissen, was aber letztendlich nur ein Pseudowissen über das Evangelium ist, weil sie es nie angenommen haben.

Vergleichbar mit einem Guthaben. Jemand gibt mir Geld, ausreichend um damit zu leben. Ich nehme die Summe zwar zur Kenntnis, verwende das Geld aber nicht. Die Inflation frisst es über die Zeit sogar auf. Jesus erzählt dazu ein Gleichnis und sagt Folgendes über jenen Knecht:
Lukas 19:23-24 hat geschrieben: Warum hast du dann mein Geld nicht auf der Bank angelegt, sodass ich es bei meiner Ankunft mit Zinsen hätte einziehen können?  Und zu den Umstehenden sprach er: Nehmt ihm das Pfund weg und gebt es dem, der die zehn Pfunde hat.
Darüber hinaus lässt er diesen Knecht hinauswerfen in die Finsternis, wo das Heulen und Zähneknirschen ist. Wissen zu erwerben ist gut, der 1. Schritt zur Bekehrung aber damit noch nicht vollzogen. Wissen zu vermitteln ist Aufgabe des Schulunterreichtes und der Berufsausbildung und was die Sache Jesu betrifft Aufgabe der Verkündiger. Diese rufen zur Umkehr auf. Von diesem Ruf bzw. von der Schrift Berufung genannt zu unterscheiden ist aber die Auswahl:
Mt 22:14 hat geschrieben: Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!
Wir lesen leider immer wieder, dass es am Ende nur wenige sind, die ins Reich Gottes kommen werden. Schuld daran ist nicht"jada", denn sie wäre die Gabe Gottes nach der Umkehr aufgrund des Rufes bzw. ihrer Berufung. Schuld ist das verhärtete Herz. Davor hüte man sich, auch als Christ.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 05:19 Ich gehe von 0,6% aus. damit die wirklich Neugeborenen und nicht 99.4% Mitläufer oder bloß Gläubige gemäß Papier (Taufschein).
Naja - mit meinem 5%-Angebot wollte ich den Geistlichen ja nur provozieren. - Persönlich bin ich da mit Zahlen sehr vorsichtig. - Denn es gibt dann doch wieder viele Menschen, die ohne Verwendung des Begriffs "Wiedergeburt" Gott ins sich tragen - ich denke da immer an die vielen Frauen, die ich als Kind in der Kirche gesehen haben. - Sie saßen da in innerer Versenkung auf ihren Plätzen und haben etwas vermisst, wenn sie den Tagesgottesdienst versäumen mussten.

Insofern würde ich jetzt selber sagen, dass jeder Vierte oder Fünfte Gott in sich trägt und nach ihm auf eine untheologische Weise (Zu "Theologie" zähle ich auch Begriffe wie "Wiedergeburt") sucht.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 05:19 Die Mehrheit der Namenschristen Österreichs erkannte uns also nicht, dass wir für die Sache Jesu am Werk waren.
Deshalb müssen es nicht "Namenschristen" sein - Kardinal Schönborn könnte es sicherlich begründen (ob zu recht oder zu unrecht). - Es gibt einige ziemlich scharfe Abgrenzungen seitens Rom zu Evangelikalen - allerdings kenne ich diese nicht gut genug. - Übrigens: Diese Abgrenzungen gibt es ja auch umgekehrt.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 05:19 Hier meine Stufenthese: Wissen --> Erkenntnis --> Weisheit.
Nicht schlecht. - Nach heutiger Definition von "Wissen" passt das. ---- Allerdings beobachtet man auch umgekehrt, dass die "Torheit des Christen" gerne als Ausflucht genutzt wird, nicht denken zu müssen. - Man muss also durch das Wissen durch (und nicht außenrum), um es in Erkenntnis/Weisheit aufheben zu können.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 05:19 Ich muss akzeptieren was Gott sagt
Aus "was Gott sagt" würde ich "was Gott meint" machen.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 05:19 Schuld ist das verhärtete Herz.
Das würde zum Thema führen, was "Schuld" eigentlich ist: Selbsteingebrocktes oder Unvermeidbares.
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Helmuth
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Re: Jada

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 08:43 Aus "was Gott sagt" würde ich "was Gott meint" machen.
Zuerst ist relevant was Gott gesagt hat. Gibt es dazu Unklahrheiten kann man rückfragen. Gott weiß aber wann man rückfragt und wann man widerstrebt. Sich dabei dumm zu stellen führt eher dazu den Zorn Gottes zu erwecken.
Hiob hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 08:43 Das würde zum Thema führen, was "Schuld" eigentlich ist: Selbsteingebrocktes oder Unvermeidbares.
Wie immer beginnst du zu philosophieren. Dazu ist das Wort Gottes nicht da. Zuerst musst du deine Schuld eingestehen und dazu verhilft dir schon das Gewissen in das der HG hineinwirkt. Man stelle ihn daher nicht als Idioten hin, der nicht in der Lage wäre dich zu überführen. Er schaffte es bei Adam und Eva, die noch keine Erkenntnis über gut und böse hatten, also schafft er es auch bei dir, weil es nicht um das kognitive "lada'at" geht.

Dann kann Gott dir helfen. Z.B. nahm er ihnen die dämlichen Feigenblätter weg und gab ihnen anständige Kleidung aus Fellen. Wir sehen bei Adam und Eva auch nicht das ewige Zurückreden: "Ja, aber ..." Sie nahmen die Konsequnezen hin. Auflehung sehen wir erst bei Kain: "Was geht mich mein Bruder an!" So ist das heute auch Usus unter den meisten Weltmenschen.

Solange man immer weitere Erklärungen haben will relativiert oder negiert man. Da wir davon ausgehen, dass du gläubig bist so relativierst du. "Ja, aber da muss ich erst nachdenken, denn ich verstehe es nicht" Das geht irgendwann selbst Gott auf den Sack. Er klebt dir dann vielleicht eine und sagt: "Ist das jetzt klar, mein Sohn? So und jetzt halt endlich den Mund und tu was ich gesagt habe."

Man nennt das Züchtigung und so erzieht man Kinder und Gott uns. Sie dient dazu auf die Schiene zu kommen um Erkenntnis aufzunehmen bzw. wieder Erkenntnis aufzunehmen, von der man abweicht infolge der Sünde. Nur wer sich nicht züchtigen lässt, von dem sagt Gott, dass er gar nicht sein Sohn ist, und den verwirft er.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 11:56 Zuerst ist relevant was Gott gesagt hat.
Nee - weil Du damit Deine Interpretation über die Interpretation Gottes stellst. - Relevant ist nur der Geist, der sich übers Wort offenbart.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 11:56 Gibt es dazu Unklahrheiten kann man rückfragen.
Bei Dir oder bei Gott? - Was ist, wenn Gott bei Rückfragen unterschiedlich vom Menschen verstanden wird?
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 11:56 Wie immer beginnst du zu philosophieren. Dazu ist das Wort Gottes nicht da.
"Dazu" nicht - aber es ist dazu da, dass sein Geist verstanden wird. - Es ist nicht damit getan, ein Wort Gottes nach Menschenweise ("Schuld ist, wenn man sich bewusst etwas einbrockt" - oä) zu interpretieren und dann zu sagen: "Ich verstehe es so, also meint es Gott so". - Gefährlich.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 11:56 Zuerst musst du deine Schuld eingestehen
Zuerst musst Du wissen, was mit "Schuld" gemeint ist - vorher kannst Du sie nicht eingestehen.
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 11:56 dazu verhilft dir schon das Gewissen in das der HG hineinwirkt.
Idealerweise ja, aber in der Praxis mindestens nicht ideal. - Es gibt sehr viele Menschen, die "nach bestem Wissen und Gewissen" handeln, aber ganz woanders als im Christentum unterwegs sind. - Wenn ein typischer Amerikaner (zumindestens nach dem medialen Ansatz) nach dem "Gewissen" handelt, meint er damit "the law".
Michael hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 11:56 Da wir davon ausgehen, dass du gläubig bist so relativierst du. "Ja, aber da muss ich erst nachdenken, denn ich verstehe es nicht" Das geht irgendwann auf den Sack, auch Gott.
Glaube ich nicht - Gott mag Leute, die ihn suchen. ---- Das Gegenstück zu Deinem Szenario ist, dass man unter dem Feigenblatt "christlicher Torheit" NICHTS denkt, sondern einfach mechanisch "abarbeitet". - Was ist besser?
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Re: Jada

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 12:10 Nee - weil Du damit Deine Interpretation über die Interpretation Gottes stellst. - Relevant ist nur der Geist, der sich übers Wort offenbart.
Hier beginne ich mich zu fragen ob du eventuell doch nicht so intelligent bist wie man meint. Was habe ich x-mal schon betont?

- Dass ich das Wort Gottes interpretiere?
- Dass ich das Wort Gottes besser zitiere?

Nicht einmal Gott "interpretiert". Er redet. Punkt. Und du verstehst schon. Stell dich also nicht dümmer als du bist.
Hiob hat geschrieben: So 25. Okt 2020, 12:10 Zuerst musst Du wissen, was mit "Schuld" gemeint ist - vorher kannst Du sie nicht eingestehen.
Hast du also nicht verstanden (lo jada), dass bei der Überführung von Sünde zuerst nicht die kognitive Ebene angesprochen wird? Wenn dir dein Vater eine auf die Finger klopft kannst du gerne nochmals fragen: "Warum?" Er wird dann vielleicht sagen: "Ich habe dir schon gesagt, du sollst die Geldbörse nicht anfassen. Wenn du jetzt nochmal fragst "Warum" werde ich dich in deinem Zimmer einsperren." "Ach Vater, du musst mir doch erst erklären was eine Geldbörse ist und was "anfassen" bedeutet, solange bis ich es verstehe. Dann werde ich es nicht mehr tun." :mrgreen:

Du machst nun was ich zuvor gesagt abe. Du erklärt den HG zu einem Idioten, der dich nicht deiner Taten überführen kann. Das kann es durchaus unter den Vätern dieser Welt geben, die über nicht genug Erziehungskompetenz verfügen, aber wohl kaum bei Gottes HG!

Nochmals: Das läuft nicht auf der kognitiven Ebene ab. Angekommen? Oder kommt schon wieder: "Ja, aber. ..." ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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