Warum muß Buber denn immer alles anders übersetzen ? Liegt es gar an seiner Dogmatik der Allwissenheit ? Solch ein Gott darf natürlich nicht enttäuscht sein und schon mal gar nichts bereuen, denn er wußte ja angeblich alles.Hiob
Wenn man es übersetzt/versteht, dann klingt das - richtig. --- Bei Buber steht "Es war ihm <Gott> Leid" - also er litt darunter, die Menschen geschaffen zu haben. --- Egal, wer von uns in dieser Sache vor Gott recht hat: Es ist ein klassisches Beispiel dafür, dass "wörtlicher lesen" nicht unbedingt weiterbringt - denn BEIDES ist wörtlich und trotzdem sehr unterschiedlich.
Wenn Buber übersetzt: " Es war ihm Leid" , ist das in seiner Bedeutung übrigens auch nicht viel anders. Was findest du daran unterschiedlich ?
In 1 Mo 6,6 wird "reute" aus dem Wort "nacham" übersetzt, das wird sehr oft mit "trösten" übersetzt. Es ist auch verwandt mit dem Wort "noah".
Du kannst ja mal im strong Verzeichnis nachlesen, ich verwende bibelkommtare.
Frage: Was hat " reue"mit "trösten" zu tun ? Wer reut, ist trostbedürftig, wäre das vielleicht eine gute Übersetzung ?
Jaja, die hebräische Sprache ist uralt und eine sehr schwere Sprache. Die Übersetzer haben es nicht leicht.
Naja, wenn es jemand Leid tut, was da für Elend auf der Erde geschieht, dann hat er es vielleicht geahnt, aber nicht unbedingt gewußt. Satan hat eben seine Arbeit an der Menschheit fortgesetzt und da war ja klar, was aus ihr wird.
Da müßen wir noch weiter in der Bibel forschen. Mir fiel z. Bsp. auch der vielzitierte Vers ein, daß für Gott 1000 Jahre , wie ein Tag sind. Ps 90,4 Das bedeutet, daß Gott ein anderes Zeitempfinden hat, aber trotzdem in der Zeit lebt. Auch bei ihm kommt immer eins nach dem anderen.Hiob
Kann man so verstehen - aber auch anders. ---- Beides ist je nach Denkweise begründbar.
Wir werden so schnell nicht begreifen, wie sich bestimmte Worte gebildet haben.Hiob
Das führt in die Frage, was eigentlich sprachlich möglich ist. - Man behilft sich in Grenzfällen gerne mit Übertreibungen - wenn bspw. ein Kind sagt "Das war gaaaaaaanz, ganz, gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz groß" oder wenn bei Salomon steht, dass Gott nicht vom Himmel der Himmel der Himmel gefasst werden könne (oder so ähnlich).
Im Osten geht die Sonne auf, da hatte man vielleicht mal ein Wort für. Ein neuer Tag beginnt. Aus dem Verborgenen taucht sie auf und nimmt ihren Lauf. Ein weinig kann ich mir vorstellen, daß man da an die ferne Vorzeit, also "qedem" gedacht hat. Wenn niemand mehr weiß, wann es gewesen ist, dann wird das Wort "qedem" gebraucht.
Hier ist also ein weitaus größeres Potential für Interpretation gegeben, wie für das Wort "jada" , das immer in Verbindung mit "wissen", "kennen" und "erkennen" gebraucht wird.
"Außerhalb unseres Verstehens", das könnte sein. Es geht um einen Zeitpunkt, der sich unserem Verständnis entzieht, der im Verborgenen liegt, wie die Sonne hinter dem Horizont.Hiob
"Osten" kann also auch stehen für "außerhalb unseres Verstehens" - aber da müsste man Spezialisten fragen. --- Was "Ewigkeit" angeht, muss man eh überlegen, ob etwas äonisch gemeint ist oder überzeitlich oder ewig anhaltend. - Also auch hier EIN Wort mit unterschiedlichsten Bedeutungen.
Mit dem memra habe ich mich auch schon mal beschäftigt, aber das ist ja ein ganz schwammiger Begriff. Da bleiben wir lieber beim "logos".Hiob
Wenn es heißt "Am Anfang war das Wort", sind damit nicht Buchstaben oder Laute gemeint, sondern das, was im Griechischen mit "Logos" übersetzt wird (auf Basis des hebräischen "Memra" - so hat es mir mal einer erklärt. - Dieses "Memra" hat im Grund mit Sprache nichts zu tun (außer dass man mit Sprache etwas ausdrückt, also auch das Memra ausdrückt). - Also "Am Anfang war Gott/Geist/Jesus". - Man kann diesen Satz nicht dadurch einfangen, dass man "wörtlich" versteht.
Mit "Wort" ist das ganz gut übersetzt und es liegt nicht an der Übersetzung, daß manche Christen , wie z. Bsp. Michael hier etwas anderes drunter verstehen, wie andere Christen, die unter dem "Wort" im Johannesprolog eine Bezeichnung für unseren Herrn Jesus Christus verstehen.
Gruß Thomas