Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Ams

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Ams »

Man sollte denk ich auch klären in wie Fern der einzelne überhaupt "Adam und Eva" versteht... nicht jeder versteht das zB Buchstäblich... im historischen Sinne.

Ich zB. verstehe "Adam und Eva" in keinster Weise Buchstäblich. Wenn jedoch der Dialogspartner es Buchstäblich versteht... dann redet man imho schlichtweg aneinander vorbei. Unweigerlich.

Dann scheint es hier im Thread einige zu geben die zwar dem Erbsündendogma anhängen... aber sofort auf die soziologische Schiene wechseln.

Die Aussage des Erbsündendogmas hat jedoch mit den soziologischen Erkentnissen nichts zu tun... denn es sagt ja gerade eben aus daß der Mensch von Geburt auf an (!) unter dem Fluch der Sünde stünde, auch nichts dagegen tun könne, und das völlig unabhängig aller soziologischen Umständen... seis Erziehung, Gesellschaft, Kultur, Religion, eigenes Bemühen, eigener Wille etc...

Natürlich aber steht die Ideologie einer von "Adam und Eva" geerbten Grundsünde die einem das gesamte Leben lang angeblich anhaften würde.... nicht alleine da.

Denn... würde man zu Lebzeiten an Jesus geglaubt haben (gemeint ist dabei natürlich: an die Idee des stellvertretenden Sündenopfer-todes glauben...) ... dann würde man von der Erbsünde befreit werden... (aber natürlich erst nach dem Tode... klar...)

Ja...sogar nur über diesen Glauben wäre dies möglich. Alles andere würde nicht klappen.

Nee... sorry liebe Leute. Aber umsomehr ich mir diese im Christentum weitflächig vertretenden Vorstellungen vor Augen halte... umso klarer wird mir... warum ich dem Christentum nicht anhänge... und auch noch nie konnte.

Es fehlt mir jeglicher Bezug... jegliche Identifikation mit derartigen Vorstellungen.
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Opa Klaus
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Opa Klaus »

Analysiert man den Bibelbegriff „Sünde“ als „Ziel verfehlen“,
dann ist es ein Verfehlen des göttlichen Schöpfungsziels.
Diese göttliche Ziel ist: intelligente, Geschöpfe zu haben, mit denen ER seine Daseinsfreude teilen kann -
auch für Gott ist geteilte Freude doppelte Freude.
Wer Gott irgendwelche Schadenfreude andichtet, wird schon sehen, wie weit er damit kommt.

Vor Adam u. Eva begann bereits ein lange Zeit untadeliger Engel solches göttliche Ziel plötzlich als „Satan“ zu verfehlen und einer unrealistischen Illusion, einem Hirngespinst nachzujagen.
Die Bibel sagt, er wollte „hoch über die Sterne Gottes seinen eigenen Thron errichten, sich gleich machen dem Höchsten.“ Dieses abartige Ziel wollte er erreichen, indem er Gottes Ruf schädigte u. Gott erniedrigte.

Er sabotierte, manipulierte dazu die „sehr gute Schöpfung Gottes“ - den Menschen dahingehend, dass der Mensch doch als fehlerhaft erscheinen sollte.
Als Kenner benutzte ein geistiges Suchtmittel, das die Menschen tödlich verdirbt, versklavt, gefangen hält, unrealistisch macht: die Illusion, Hirngespinste, ungezügelte Fantasie, Fehlinterpretationen, usw.

Der frisch erschaffene, ahnungslose Mensch wurde überrumpelt und fiel darauf fahrlässig herein.
Gott machte nun dem Menschen daraus keinen Vorwurf,
sondern wollte per aufklärendem Gespräch den Menschen wieder auf den rechten Weg zurückbringen -
die dazu nötige Selbsterkenntnis und das Gespräch verweigerten allerdings Adam u. Eva -
aus der anfänglichen Fahrlässigkeit wurde nun grober frecher Vorsatz!

Dieses Fehlverhalten ist durch Erziehung an alle Generationen weiter gegeben worden.
In seltenen Ausnahmefällen haben sich Menschen davon gelöst, befreit. Jesus half gern dabei.

Wie bei jeder anderen Sucht, kann man über "Drogenbeschaffung" immer reden
aber niemals über Drogenentzug, dann stehen die Ohren auf Durchzug.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Faust

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Faust »

Maryam hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 12:40Nicht jedes Bibelzitat, oder was du als biblische Wahrheit bezeichnest, entspricht den Lehren Jesu Christi. Dazu gehört auch die These jeder Mensch sei von Geburt bis zum irdischen Ableben ein Sünder.
Im Islam gibt es die Lehre von der ursprünglichen Natur des Menschen (fiṭra), dem idealen Urzustand, der als rein, edel und gut gedacht wird, niemals sündhaft und verdorben. Du stimmst also dieser Lehre zu?
Ams

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Ams »

Hallo Opa-Klaus
Opa Klaus hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 14:50 Dieses Fehlverhalten ist durch Erziehung an alle Generationen weiter gegeben worden.
Das ist aber nicht die Aussage des Erbsünden-Dogmas. Denn dieses sagt aus: Unabhängig jeglicher Erziehungsmaßnahmen... und seien diese noch so gut, wahr und perfekt... hängt der Menschen dem "Fluch der Sünde" an... gänzlich unabhängig von Erziehung.
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Opa Klaus
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Opa Klaus »

Ams hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 14:37Nee... sorry liebe Leute. Aber umsomehr ich mir diese im Christentum weitflächig vertretenden Vorstellungen vor Augen halte... umso klarer wird mir... warum ich dem Christentum nicht anhänge... und auch noch nie konnte.
Ich hänge auch nicht dem an, was sich so heute als "Christentum" etabliert.
Wie ich schon schrieb, haben 2.000 Jahre eher zur Verfälschung, Verfremdung als zur Verbesserung geführt.
Da ist archäologischer Spürsinn gefragt, um die ursprünglichen Werte zu rekonstruieren und heutiges auf den Kopf zu stellen.

Man kann sich ja auch mal ganz ohne Bibel und Gott fragen, was die Ursache vom ewigen menschen-gemachten Leid+Elend der Menschheit ist. Das ist immerhin erheblicher als jedes natur-gemachte Leis u. Elend.
Ohne Gedanken über Bibel und Gott kommen sämtliche Tiere aller Art aus. Ihr Instinkt "treibt" sie fast unbewusst.
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Magdalena61
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Magdalena61 »

Maryam hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 12:40 Was unsereins die Stirn runzeln lässt ist, wenn Mitchristen einerseits bezeugen, der Sünde abgestorben eine neue Kreatur in Christus zu sein, oder nun geistlich aus Gott geboren und im gleichen Atemzug gestehen, immer mal wieder, gar täglich die Vergebung Jesus beanspruchen zu müssen. Ebenso ist es doch ein Widerspruch, sich zu den Erlösten zu zählen, aber wie vorher erwähnt, noch immer nicht vollkommen erlöst ist vom Einfluss Gottes Widersacher. (Jesus: Wer Sünde tut ist der Sünde Knecht)
Auf den ersten Blick ist das ein Widerspruch, da gebe ich dir Recht.
Du beziehst dich auf Röm. 6?

Dazu müssten wir uns ausführlich Gedanken machen, um der Bedeutung der Worte in diesem Kapitel näher zu kommen.
Dieser "Widerspruch" zwischen "der Sünde gestorben" und "jetzt reißt euch mal zusammen und gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit" ist ja schon ein wenig älter.
Noch fragwürdiger scheint mir, wenn jemand nach dem Bekehrungsgelübde bezeugt, wenn er oder sie sündigt, dass es dann nicht mehr er oder sei selber sei, sondern die inne wohnende Sünde sei es, die gesündigt habe. :roll:
Wenn das der Realität entsprechen würde, dürfte Gott keinen einzigen "Bekehrten" züchtigen, richten und bestrafen. Denn dann wäre ja nicht der Mensch verantwortlich für seine Sünde, sondern "die Sünde" (Satan, Dämonen).
Nein, wer so spricht, der macht es sich zu einfach.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Opa Klaus
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Opa Klaus »

Ams hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:08Das ist aber nicht die Aussage des Erbsünden-Dogmas. Denn dieses sagt aus: Unabhängig jeglicher Erziehungsmaßnahmen... und seien diese noch so gut, wahr und perfekt... hängt der Menschen dem "Fluch der Sünde" an... gänzlich unabhängig von Erziehung.
Das "Erbsündendogma" lehne ich ja ab.
Es bleibt aber zu analysieren, was "Sünde" als solche gemäß der Bibel ist. Wie eine "Erlösung" durch Jesus zu verstehen ist.
Das Wort "Sünde" kommt in der Bibel ja über hundert mal vor. Umso dringender ist es, die Bedeutung zu verstehen!
Denn für Fehlinterpretationen sorgt Satan schon seit Eden und er spaltet damit die Menschen von Gott.
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Ams »

Opa Klaus hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:22 Das "Erbsündendogma" lehne ich ja ab.
Ahh, oki @Opa-Klaus. Dann ist das natürlich etwas anderes. Ich ging dann fälschlicherweise davon aus daß Du sie vertreten würdest.
Opa Klaus hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:22 Es bleibt aber zu analysieren, was "Sünde" als solche gemäß der Bibel ist. Wie eine "Erlösung" durch Jesus zu verstehen ist.
Ja. Das sind aufjedenfall die Kern Fragen. Genau.

lg Ams
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Catholic1968 »

Ams hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:44 ....
Opa Klaus hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:22 Es bleibt aber zu analysieren, was "Sünde" als solche gemäß der Bibel ist. Wie eine "Erlösung" durch Jesus zu verstehen ist.
Ja. Das sind aufjedenfall die Kern Fragen. Genau.

lg Ams
Und,was meinst Du?
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Opa Klaus
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Opa Klaus »

Catholic1968 hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:48 >fragt Ams: Und,was meinst Du?
Etwas hat Ams ja schon dazu geschreieben:
Ams » Sa 27. Apr 2019, 23:18
„der Mensch auch nicht als "unbeschriebenes Blatt" geboren wird... sondern alle Neigungen, Angewohnheiten, Grund-Einstellungen und "Glaubens-Prinzipien" etc. werden dabei schon auch mitgenommen.“
Ams » Sa 27. Apr 2019, 23:48
„Anders gesagt: Aller moralischer Sünde liegt die spirituelle Sünde zugrunde, und diese ist die Illusion der Gottesgetrenntheit.“
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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