Davon abgesehen, dass ich den Obrigkeitssatz Pauli anders interpretiere als Du (Für mich heißt "gottgegeben", dass Gott uns auch Kreuze schickt, unter denen wir im Fürstentum der Welt leben müssen), steht aus meine Sicht Churchills Zitat für mich ganz oben:Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 28. Okt 2019, 15:24 Wenn man davon ausgeht, dass Gott der Herr über Obrigkeiten ist, müsste man unvoreingenommen hinterfragen, ob ein diktatorisches Regime für den Frieden im Land möglicherweise geeigneter ist als ein liberales "wir setzen auf Freiwilligkeit"
„Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“

Diese Diskussion ist schon uralt. - Bereits Aristoteles entwickelt 6 Herrschaftsformen, die er folgendermaßen aufteilt:
"Die drei „guten“ Verfassungen, die alle auf das Wohl der Allgemeinheit bzw. des Staates ausgerichtet sind (Monarchie, Aristokratie und Politie), werden den drei „entarteten“ Verfassungen gegenübergestellt, die nur dem Wohl der Herrschenden, ihrem Eigennutz, dienen (Tyrannis, Oligarchie und Demokratie). Die Demokratie gilt ihm dabei als Herrschaft der vielen Freien und Armen im Staate, die zu Lasten der Tüchtigen und zum Schaden der Wohlhabenden erfolgt. Auch ist es für Aristoteles nicht zulässig, dass die Armen mächtiger als die Reichen sind. Da sie zahlreicher sind und in der Demokratie die Mehrheit maßgeblich ist, bewirke die Demokratie eine Dominanz der Armen.
Dies warf er gerade der extremen Form der Demokratie vor, die nicht dem Wohl der Allgemeinheit dient. Die drei schlechten Staatsformen verfehlten damit alle den Zweck, das „vollkommene Leben“ in der Polis-Gemeinschaft zu ermöglichen" (wik).
Um noch eins draufzusetzen, was so von Frustierten über Demokratie gesagt wird:
«Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler.» Winston S. Churchill
«Ich glaube nicht an die kollektive Weisheit individueller Ignoranz.» Thomas Carlyle
«Wenn Wahlen irgendeine Bedeutung hätten, würde man uns nicht erlauben, sie abzuhalten.» Mark Twain
«Unsere grossen Demokratien neigen immer noch zur Annahme, dass ein dummer Mensch ehrlicher ist als ein kluger» Betrand Russell
«Wenn die Demokratie sich fortlaufend perfektioniert, widerspiegelt die Präsidentschaft immer exakter die innere Seele des Volkes. Eines grossen und glorreichen Tages wird sich der Herzenswunsch der einfachen Leute erfüllen und das Weisse Haus mit einem wahren Idioten verziert sein.» Henry Mencken --- wie aktuell!!!
Als nichtsdestoweniger überzeugter Demokrat macht mir am meisten die Entwicklung der Volksverdummung Sorge - da haben Wirtschaft und Medien ziemlich ganze Arbeit geleistet. - Aber wer weiß: Jede neue Generation schaut sich alles neu an und kann dann auch mal sagen: So nicht.
In manche werden amerikanische politische Gefangene gesteckt, weil man dort foltern darf, was in den USA rechtlichMagdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 28. Okt 2019, 15:24 Außerdem gab es unterirdische "Gefängnisse" in Wüstengegenden, in denen Häftlinge unter unsäglichen Bedingungen eingesperrt wurden.
nicht möglich ist.
Wenn die Türkei unbedingt in die EU will, muss sie grundlegende Regeln in Sachen Völkerrecht und Menschenrechte einhalten. - Das ist ein Spagat - da wäre eine ethisch-rechtstaatliche türkische Regierung wichtig.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 28. Okt 2019, 15:24 Der Westen hätte mit der selbstbestimmten Türkei genug zu tun. Wenn er sie unbedingt in der NATO behalten will.
So ist es. - Die andere Frage ist: Wie kann ein Land, das als zivilisiert gelten will, ethnisch säubern wollen?Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 28. Okt 2019, 15:24 Kürzlich sagte mir jemand, Präsident Erdogan habe schon lange angekündigt, den Norden Syriens "säubern" zu wollen. Diese Intervention im Rücken der abziehenden US- Sicherheitskräfte kam also nicht unerwartet, und unter diesem Aspekt war es ein Fehler, die Streitkräfte abzuziehen, bevor ein starker Ersatz die Vertretung übernehmen konnte.
Stimmt. - Da ist unsere westliche Demokratie gelegentlich unerträglich arrogant.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 28. Okt 2019, 15:24 Wir können nicht einfach unseren eigenen Lebensstil und unsere eigene Mentalität auf arabischstämmige Völker übertragen und meinen, das könne funktionieren.
Das wurde instrumentalisiert. - Da haben AFRIKANISCHE (also weder türkische noch syrische noch iranische) Moslems die Sau rausgelassen - und zwar in einer Form, wie ich sie in den 70er Jahren auch bei Besoffenen bei Wochenends-Dorffesten erlebt habe. - Der Unterschied ist ein ganz anderer: Damals im Dorf sind die erwachsenen Männer aufgestanden und haben die Kerle mindestens zusammengestaucht oder, wenn nötig, verprügelt. Wäre das in Köln geschehen, wäre die Sache schnell erledigt gewesen. --- Heute stellt man sich daneben, baut sich erregt eigene Empörung auf, ruft nach den Sicherheitskräften und filmt die Sache mit dem Handy. - Dazu kommt, dass man zu Recht Angst haben muss, dass man, wenn man einschreitet, selber eine Klage an den Hals kriegt ("Körperverletzung ohne Notwehrsituation" - schließlich wurden ja die Frauen angegrapscht und nicht man selbst).
In anderen Worten: Demokratie ist schon die einzig übrigbleibende Herrschaftsform - aber man müsste sie von innen stärken. - Genau das geschieht seit einiger Zeit NICHT.