Re: David und Saul - Jakob und Esau
Verfasst: Mi 6. Nov 2019, 09:16
Weshalb sollte man vom Ergebnis überrascht sein? Lässt man methodisch biblische Bestandteile außen vor, wobei die äußerst kritischen Äußerungen zu Esau ja nicht nur im NT zu finden sind, wird das Ergebnis ein anderes sein. Ebenso könnte man das Königsgesetz weglassen und Salomo als exentrischen Pferdeliebhaber bezeichnen, der auch die Schönheit der Frauen nicht verachtete.
Wie bereits erwähnt ist die Beurteilung von richtig und falsch aus rein menschlicher Perspektive stets Schwankungen unterworfen. Ein anderer Leser, der andere Schwerpunkte setzt und andere Zusammenhänge beiseite lässt, kommt zu noch mal ganz anderen Ergebnissen.
Will man sich der Beurteilung von richtig und falsch einer gefallenen Welt entziehen muss man schauen, wie Gott beurteilt. Zu dieser veränderten Denkweise werden wir an einigen Stellen in der Schrift aufgefordert (z.B. Psalm 119 oder Rö 12,1ff). Ansonten ist es wenig überraschend, dass man biblisch durchweg negativ beurteilte Sachverhalte / Personen anders beurteilt oder gar ins Positive dreht. Der Mensch kann zwar gut und böse unterscheiden, bleibt ohne den richtigen Maßstab jedoch trotzdem hilflos. Nutzt man einen anderen Maßstab, beurteilt man anders.
Eher ein Beurteilungsmaßstab an dem man erkennen kann, ob die eigenen Gedanken am Ende richtig oder falsch waren.
So mißverständlich hat Gott aus meiner Sicht gar nicht verfassen lassen. Es müssen gegebene Maßstäbe ja nicht ständig bei jeder Passage des restlichen Bibel wiederholt werden. Im Gegenteil wird Gott doch irgendwann erwarten, dass wir das zuvor gelernte auch anwenden und verstehen, weshalb er an welcher Stelle wie und weshalb handelt.