Glaube vs Philosophie

Rund um Bibel und Glaube
Ziska
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Ziska »

lovetrail hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 09:34
Ziska hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 09:23
Ein Jude konnte lesen! Das gehörte zur allgemeinen Erziehung... Da es nur einen Brief gab und keine Kopien, wurde er vorgelesen.
Ok, ein männlicher Jude konnte wohl lesen. Aber wie war es bei den Nationen? Die zitierte Stelle ist ja aus dem Römerbrief.

LG
Meinst du mit „Nationen“ die Personen, die noch nichts von Jesus wußten?

Wer ist der Adressat des Briefes?
Römer 1:7 An alle, die in Rom als von Gott Geliebte zu Heiligen berufen sind:Ich wünsche euch unverdiente Güte und Frieden von Gott, unserem Vater, und vom Herrn Jesus Christus


Es sind Christen, die in Rom lebten. Wenn schon bei den Juden das Lesen üblich war, wird es auch bei den ersten Christen so gewesen sein.
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
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lovetrail
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von lovetrail »

Ziska hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 11:32
Es sind Christen, die in Rom lebten. Wenn schon bei den Juden das Lesen üblich war, wird es auch bei den ersten Christen so gewesen sein.
Die Christen in Rom setzten sich vermutlich aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zusammen. Es werden auch einige ehemalig Vornehme dabei gewesen sein, die lesen konnten.
Die Mehrheit eher nicht, denke ich. Aber das ist wohl eine historische Frage.

Rem ging es um den Unterschied von Glauben (Hören) und Philosophie (Lesen).

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Rembremerding

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Rembremerding »

Lk 8:18 (ELB) bezieht sich darauf, dass es wichtig ist, wie man auf das Wort hört. Nicht allein mit den Ohren, sondern auch mit den Herzen und im Hl. Geist. Es geht beim Hören auch nicht nur darum, das Vorgelesene anzuhören. Das Wort Gottes ist stets An- und Aufruf. Es ist tatsächlich das Empfangene von einer Person, die gibt und nimmt.
Seht nun zu, wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er zu haben meint, genommen werden.
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Helmuth
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 11:44 Lk 8:18 (ELB) bezieht sich darauf, dass es wichtig ist, wie man auf das Wort hört.
Der Imperativ liegt hier im „Seht zu“. Das ist die Aufforderung. Derselbe Aufruf findet sich auch in Mk. 4:24. Dieses „Seht zu“ ist also, wozu der Heilige Geist auffordert, und wenn man es im theologischen Terminus sagt, wie er uns „inspirieren“ möchte.

Diesen Aufruf kann jeder „lesend“ wahrnehmen aber damit ist nicht gesagt, dass er es „hörend“ umsetzt. Damit ist gemeint in die Tat umsetzt, indem das Herz seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet hat. Dies zeichnet den Glauben,aus.

Soweit denke ich dich verstanden zu haben. Und ich ergänze, dass viele mit den Worten Jesu herumphilosophieren und es aufgrunddessen zu keinem korrekten „Seht zu“ kommt. Sie tun damit etwas anderes.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Rembremerding

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Rembremerding »

"Seht zu", bedeutet auch, dass dieses Hören kein Automatismus ist, denn die Liebe kann niemand dazu zwingen "richtig" zuzuhören und damit auch nicht zum Glauben.
In diesem Sinn ist Philosophie kein Ausschlusskriterium für rechtes hören. Es gibt den Ausdruck der "knieenden Theologie". Dasselbe muss für die Philosophie gelten, um fruchtbar zu sein, denn damit gibt sie ihrem Nachdenken eine Basis durch den rechten Sinn und das rechte Ziel.
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Helmuth
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 12:59 In diesem Sinn ist Philosophie kein Ausschlusskriterium für rechtes hören. Es gibt den Ausdruck der "knieenden Theologie". Dasselbe muss für die Philosophie gelten, um fruchtbar zu sein, denn damit gibt sie ihrem Nachdenken eine Basis durch den rechten Sinn und das rechte Ziel.
Hier muss ich dich fragen, was du unter Philosophie verstehst. Man redet aneinander vorbei, wenn die Begriffe unterschiedlich gesetzt werden. Das hat gar nichts mit dem „Hören“ zu Tun, sondern mit der rein sprachlichen Begriffssetzung. Hier lässt Babel grüßen.

Und dann muss man fragen wie Paulus, ein Mann des Glaubens, ihn aufgefasst hat und warum er sich so klar dagegen ausspricht. Mir geht es in erster Linie also darum, was Paulus daran aussetzt. Ihn kann man als Lehrer der Heiden für das Evangelium nur schwer umgehen.
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 02:56 Sich Gedanken über das Wort Gottes zu machen ist für mich weder Philosophie noch Theologie
Naja - Theologie ist eigentlich dafür da. - Ich stimme Dir zu, dass gerade in der neueren Theologie diesbezüglich Aussetzer sind.
Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 02:56 Vergiss also neben dem vielen Nachsinnen nie das Gebet.
Natürlich nicht. - Aber das ist nicht die Ebene (oder nur EINE Ebene) eines Forums - in einem Forum versucht man, Weltanschauungen gegenseitig zu erklären.
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Spice »

Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 02:56 Philosophen sind Dummschätzer, vergleicht man ihr Gerede mit dem Wort Gottes.
Nein, das sind sie ganz gewiss nicht. Sieh mal hier!
Schopenhauer hat die Inhalte des christlichen Glaubens besser verstanden als die meisten Theologen, Pastoren, Bibelausleger und Prediger und alle Foristen hier.
Sich Gedanken über das Wort Gottes zu machen ist für mich weder Philosophie noch Theologie,

Doch, das ist es. Jeder der über etwas nachdenkt, betreibt Philosophie. Denn philosophieren heißt nichts anderes als seine Gedanken zu ordnen. Und wenn Du das über Glaubensfragen tust, betreibst Du Theologie. Es ist also nur die Frage, ob wir gute Philosophie/Theologie betreiben, d.h. ob wir alle existentiellen Elemente berücksichtigen oder schlechte Philosophie/Theologie.
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Helmuth
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 15:40 Es ist also nur die Frage, ob wir gute Philosophie/Theologie betreiben, d.h. ob wir alle existentiellen Elemente berücksichtigen oder schlechte Philosophie/Theologie.
So weit, so gut, wir sind wieder bei den Begrifflichkeiten. Es erklärt nicht, warum sich Paulus in Kol. 2:8 sehr scharf gegen die Philosophie stellt. Dazu hätte ich gerne eine weitere Meinung als die, welche ich mir selbst schon gebildet habe.
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Hiob
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:01 Es erklärt nicht, warum sich Paulus in Kol. 2:8 sehr scharf gegen die Philosophie stellt.
Er stellt sich gegen die GRIECHISCHE Philosophie, die nicht theologisch unterlegt ist. - Im Grunde hätte Paulus auch sagen können: "Menschliche Denksysteme führen bei geistlichen Fragen in die Irre". - Das gilt aber nicht für christliche Theologie. Zwar haben solche Theologen ebenfalls ein Denksystem, aber dieses ist biblisch fundiert.
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