Sunbeam hat geschrieben: ↑Fr 16. Jul 2021, 19:49
Schließt sich dann hier die Frage eines Gottfernen an, wie lange mag es noch dauern, und dieses Christentum besteht nur noch aus Entkichlichten, was ja für das Christentum doch eigentlich nur befruchtend sein kann, würde ich jedenfalls sagen.
Der große Abfall wurde ja vielfach vorhergesagt und ist in vollem Gange. Ich denke, dass da das Ende längst nicht erreicht ist. Letztlich werden nur noch die übrig bleiben, die es wirklich ernst meinen. Das wird dann sehr gut sein. Lieber eine kleine Menge, die aufrichtig ist, als eine graue Masse von Milliarden Menschen, von denen ein sehr großer Teil sich schon so weit entfernt hat, dass bereits de-facto die Abkehr innerlich vollzogen ist.
Aber Magdalenas Anliegen - ist doch ein spannendes Thema. Ein wunder Punkt, eine der großen Schwachstellen, wo sich die Geister scheiden. Die einen sagen: Zuerst der Glaube, dann die Gnade, dann die Werke. Die anderen sagen: Erst die Werke, dann die Gnade, der Glaube ist vielleicht nicht ganz so wichtig. Oder anders gesagt: Die einen betonen, dass man sich die Vollkommenheit verdienen muss, zB durch gute Werke in seinem Namen. Die anderen betonen, dass die Vollkommenheit nur ein Geschenk ist, das den rechten Glauben voraussetzt. Das sind konträre Standpunkte und so wie man sie aufstellt, lassen sie sich eigentlich nicht vereinbaren. Das ist ein Problem insofern, als dass es eine Mauer zwischen Christen schafft, die dem einen oder anderen zugeneigt sind.
Warum man nicht einfach sagen kann, dass beides der Fall ist, verstehe ich nicht. Für mich ist die Erlösung ein Geschenk. Dafür arbeiten muss man aber trotzdem. Doch die Erlösung ist nicht der Lohn für die Arbeit. Es ist das geforderte Mindestmaß an Leistung, das der Tatsache geschuldet ist, dass wir hier in einer Welt leben, in der nicht Gott herrscht, sondern sein Gegenspieler, und bei ihm gelten nun mal harte Gesetze, denen man sich nicht entziehen kann. Wer diesen Ort verlassen will, der muss seine Schulden abzahlen. Aber das ist nur mit Unterstützung möglich, aus uns selbst heraus sind wir viel zu schwach. Wir müssen unseren Willen, unsere Entschlossenheit unter Beweis stellen. Dann können wir darauf hoffen, die notwendige Hilfe zu bekommen. So sehe ich es. Für mich ist dieser Knoten ein Missverständnis einer schwer verständlichen Sache.