Oleander hat geschrieben: ↑Di 4. Okt 2022, 11:10
Möchte jemand noch gerne darauf eingehn und mir beschreiben, was es für sein reales Leben bedeutet: Sich selbst aufzugeben?
Was soll man da aufgeben? Wie funktioniert das und was alles ist damit gemeint?
Wenn ich das hier mal genau anschaue, dann war es (nur) Helmuth, der behauptet hat, man müsse "sein Ich aufgeben", um Erlösung zu erleben....
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Helmuth hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 15:28
Um „sein“ zu werden muss man das Wagnis eingehen sein Ich aufzugeben. Aber es muss dem schon auch das Sündenerkenntnis vorausgehen. Dann beginnt erst der Prozess der Erlösung.
Ich würde dazu mal sagen: wenn Helmuth das so praktiziert und erlebt - dann ist das seine ganz persönliche Interpretation und Erfahrung. Sie wird aber in den biblischen Aussagen NICHT so dargestellt. Sein Fehler ist, dass er seine persönliche Interpretation, was da mit ihm geschehen ist, für Alle, nur auf diese Weise gültig, festlegen will. Und damit beweist Helmuth nur, dass sein ICH ganz und gar nicht aufgegeben ist, sondern einfach mit dem Etikett "Gottes Wille" auf seine persönliche Interpretation überklebt wurde.
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Denn in den biblischen Berichten und Reden Jesus' geht es viel mehr um den Stellenwert im Zusammenspiel des Ich's und Gott. Dabei will Gott der Leitende/Unterstützende/Helfer sein - damit das Leben gelingt.
Ist ziemlich deutlich u.a. auch in
Joh. 15,1-10 erkennbar .... zusammengefasst in Vers 5
Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun
Es geht also nicht darum, sich sein Ich unsichtbar zu machen, damit Gott wirken kann, sondern Gott wirkt durch *
d/m-ICH*.
Sündenerkenntnis schenkt Jesus, wenn nötig, zu dem Zeitpunkt, wo es der Glaubende braucht.
Wobei ich persönlich (wohlgemerkt:
meine Interpreation) gar nicht daran glaube, dass die Sündenerkenntnis an sich eine Wirkung auf die Erlösung hat. Das Leben (die Reden) und das Sterben Jesus' am Kreuz erlösen viel mehr aus dem Gefängnis der Frage nach Schuld und Sühne.- Es geht dabei also mehr darum, wie man mit den Sünden (eigene und die anderer Menschen) umgeht. Denn Sündenerkenntnis sollte dazu führen, dass man lernt - es besser zu machen. "Überwinden" ist das Schlüsselwort im Umgang mit Sünden.
Römer 12,21
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.