Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Eine Frage noch hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 15:15 Mich beeindrucken zb Frauen, die während des Gottesdienstes eine Kopfbedeckung tragen!
Mich beeindrucken Moslems, die spontan ihre Arbeit"fallen" lassen, um zu beten!
Un nu? :)
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Abischai
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Abischai »

Philippus hat eingangs die "Gleichberechtigung" in Bezug auf das Predigtverbot angesprochen:

Erstens habe ich nicht in Erinnerung, daß das Pedigen (Bitte von Evangelisieren und Lehren unterscheiden !!) einer Frau untersagt sei, zweitens geht es nicht um Privilegien beim Predigen, sondern um einen ernsthaften Auftrag von Gott her, um den sich normalerweise niemand reißt. Wenn eine Frau einen solchen Auftrag hat, dann los! Aber ich glaube nicht daß Gott das sehr oft den Frauen auferlegt. Die Verwaltung des Wortes ist Männersache, weil Gott die Verwaltung des Wortes den Männern aufgetragen hat. Wenn die das dann an Frauen weiterdelegieren, ist auch das dann "Männersache" und von den Männern zu verantworten, viel Spaß dabei!

"Das Weib schweige in der Gemeinde" ist eine relative Aussage, deren Bedeutungsrahmen erst mal ergründet werden muß. Jeder weiß, daß die Weiber in den Gemeinden keineswegs schweigen, auch nicht sollen, sondern bitteschön durchaus mitreden sollen. Andererseits hat es manchmal ein "G'schmäckle". Was also ist da jeweils der Unterschied?

Ich glaube es hat was mit "vorlaut" und "vorwitzig" zu tun. Wenn man den historischen Hintergrund damals verstehen könnte, könnte man das auch auf die heutige Zeit transponieren.
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Helmuth
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:07 Na weil "Witwer" seinerzeit viel eher einen Job (Arbeit angeboten wurde)fanden, als Witwen?
Frauen sollen doch am "Herd" (Metapher)stehn... :?:
Unlogisches Argument. Folgender Vergleich: Autounfall, einer stirbt, der andere überlebt. Dazu noch 3 hinterbliebene unmündige Kinder.

Fall 1) Frau stirbt, Mann überlebt. Mann hatte schon, sagen wir Arbeit, muss aber nun Haushalt und Kinder betreuen. Er erhält in unserer feministischen Welt aber keine weitere Unterstützung. Hat halt Pech gehabt. Nun Arbeit und Kinder am Hals.

Fall 2) Mann stirbt, Frau überlebt. Frau hatte keine Arbeit, weil Haushalt, erhält aber eine Witwen- und Waisenversorung auf Basis des Bezuges des Mannes. Sie muss nicht zwingend arbeiten gehen. Das hat sie aber Dank bestehender Gesetze, die noch Männer gemacht haben, nicht weil die Feministen das so eingeführt haben.

Wer ist nun relativ gesehen im Vorteil, wer im Nachteil? Das System ist so ausgerichtet, dass jeder heute arbeiten gehen muss. Es wird Haushalt leider als wertlos betrachtet, und auch Kinder sind nicht mehr hoch im Kurs. Aber jede Familie muss das dennoch stemmen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Fr 15. Dez 2023, 16:30, insgesamt 2-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 15:25 falls sich Hegel nicht sogar an Jesus orientiert hat.
Kann aber auch sein, dass der er sich eigene Gedanken machte und zum Schluss kam... :)
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:19 Fall 1) Frau stirbt, Mann überlebt. Mann hatte schon, sagen wir Arbeit, muss aber nun Haushalt und Kinder betreuen. Er erhält in unserer feministischen Welt aber keine weitere Unterstützung. Hat halt Pech gehabt. Nun Arbeit und Kinder am Hals.

Fall 2) Mann stirbt, Frau überlebt. Frau hatte keine Arbeit, weil Haushalt, erhält aber eine Witwen- und Waisenversorung auf Basis des Bezuges des Mannes. Sie muss nicht zwingend arbeiten gehen. Das hat sie aber Dank bestehender Gesetze, die noch Männer gemacht haben, nicht weil die Feministen das so eingeführt haben.

Wer ist nun relativ gesehen im Vorteil, wer im Nachteil?
Das wird ja in unserer Zeit hier und da verschieden gehandhabt. Die Frage ist, wie das im Gesetz Mose geregelt ist. Möglicherweise spielt dort der Gedanke eine Rolle, dass "gebrauchte Frauen" nicht mehr so besonders attraktiv für andere Männer waren. Es wurde zu heiraten zwar immer erwartet, aber es gab ja keine arrangierten Zwangsheiraten.
CoolLesterSmooth
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:19 Fall 1) Frau stirbt, Mann überlebt. Mann hatte schon, sagen wir Arbeit, muss aber nun Haushalt und Kinder betreuen. Er erhält in unserer feministischen Welt aber keine weitere Unterstützung. Hat halt Pech gehabt. Nun Arbeit und Kinder am Hals.

Fall 2) Mann stirbt, Frau überlebt. Frau hatte keine Arbeit, weil Haushalt, erhält aber eine Witwen- und Waisenversorung auf Basis des Bezuges des Mannes. Sie muss nicht zwingend arbeiten gehen. Das hat sie aber Dank bestehender Gesetze, die noch Männer gemacht haben, nicht weil die Feministen das so eingeführt haben.

Wer ist nun relativ gesehen im Vorteil, wer im Nachteil?
Du betrachtest lediglich den Fall in dem der Mann gearbeitet hat und die Frau nicht. Dreh's um und du kannst das gleiche "Beispiel" zeichnen in dem der Mann nach deinem Verständnis besser wegkommen würde, als die Frau.
Als ob es keine Witwerversorgung geben würde...
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:19 Unlogisches Argument.
Es waren Fragen! :roll:
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:25 Kann aber auch sein, dass der er sich eigene Gedanken machte und zum Schluss kam... :)
Kann sein. Im entsprechenden Buch, wo der Abschnitt über Herr und Knecht steht, kommt Jesus nirgendwo als Argument vor. Sein Buch über Jesus hat er zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Möglicherweise war es für ihn in seiner Position schwierig, den Spagat zwischen irgendeiner Form des Bekenntnis zu Jesus einerseits und andererseits zur aufklärerischen Philosophie zu machen. Gut möglich, dass er für seine gewichtigen Aussagen etwas die Spuren verwischen wollte. Aber ich kenn mich auch nicht wirklich gut mit Hegel aus, das müssten andere beurteilen oder vielleicht gibt es dazu auch schon Literatur.
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Helmuth
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:19 Ich glaube es hat was mit "vorlaut" und "vorwitzig" zu tun. Wenn man den historischen Hintergrund damals verstehen könnte, könnte man das auch auf die heutige Zeit transponieren.
Paulus erklärt das nicht auf die damalige Situation bezogen, oder wie ich schon öft gehört habe, als unter Griechen kulturspezifisch, sprich die Frauen wären vielleicht zu redselig gewesen, sondern er beruft sich auf das Gesetz:
1. Kor 14,34 hat geschrieben: Die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.
Seine Erklärung ist, weil es das Gesetz sagt. Das lege ich schon als den Tanach aus, das Wort aus dem AT. Und wir wissen, Israel hatte das Problem nicht, weil es immer Männersache war. Ohne Übertretung bedurfte es auch keines dafür gesonderten Gesetzes in der Thora.

Tatsächlich kommt nun das Problem durch die Erweiterung der Gemeinden von rein jüdischen Synagogen auf die Heiden, die halt keine 2000-jährige Tradition und Kenntnis des Wort Gottes haben. Und dieses Chaos musste Paulus zuerst in Korinth ordnen.

In 1 Tim 2 geht Paulus spezifisch auf den Sündenfall ein, womit wir auch den Teil des Gesetzes vor uns haben, den er dabei im Auge hatte. Du musst erklären, wo das Gesetz der Frau die gleichberechtigte Stellung einräumt. Das war schon bei Adam und Eva nicht der Fall.

Da das Gesetz zeitlos ist, so gibt es keinen historischen Hintergrund, der auf die heutige Zeit übertragen werden müsste. Das Schweigen ist klarerweise kein wortwörtliches Schweigen, so legen das nur Dumme aus, sondern ein, wie ich es auslege, nicht tonangebenes Reden, sie sollen also nicht das Wort führen und Anweisungen geben.

Das entspricht der Unterordnung, denn das Herrschen hat Gott dem Manne beginnend mit Adam überantwortet, was Paulus auch in 1 Tim 2 und 1 Kor anspricht. Ein Drama, wenn solche Männer Mangelware sind, die keine Männer nach Gottes Willen sind. Die Lösung lautet aber nicht, dass die Frau dann die Lücke schließen sollte. Und falls sich eine dazu aufdrängt oder gar herrschsüchtig ist, dann ist sie auch keine Frau Gottes.

Ich würde aber nie den Rat einer Frau nicht hören wollen, es sein denn sie sind "amtsbekannt", ansonsten wollen das bestenfalls dumme Männer. Was ist, wenn es prophetisch begabte Frauen gibt? Philippus, der Evangelist, hatte gleich vier davon. :mrgreen:

Dem TE gebe ich den Rat: Melde doch du dich für den Predigtdienst, oder bist du kein Mann? Was ist am Predigen so schwer? Man muss ja nicht immer predigen, es ist auch das Vorlesen aus der Bibel ein korrekter Gottesdienst. Das hat Paulus z.B. dem noch jungen Timotheus angeraten:
1. Tim 4,13 hat geschrieben: Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren.
Das Vorlesen aus der Bibel macht keine Fehler. Und dass einem zum einem biblischen Thema rein gar nichts einfällt, dazu müsste man ausgesprochen unbegabt sein oder so ungebildet, dass man nicht mal lesen kann.
Zuletzt geändert von Helmuth am Fr 15. Dez 2023, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Eine Frage noch
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Eine Frage noch »

Oleander hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 16:19
Eine Frage noch hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 15:15 Mich beeindrucken zb Frauen, die während des Gottesdienstes eine Kopfbedeckung tragen!
Mich beeindrucken Moslems, die spontan ihre Arbeit"fallen" lassen, um zu beten!
Un nu? :)
Mich nicht, weil sie einen falschen Gott anbeten! Kann ich nichts abgewinnen.
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